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Die Stadt unter Tomsk

Y

Yvannus

Gast
In Tomsk wird man immer ein Gerücht hören: Unter der Stadt befänden sich unzählige Gänge, einige sogar unterhalb des Flusses Tom.
Und tatsächlich, seit dem bestehen der Stadt (1604 gegründet) gab es immer wieder Vorfälle, die diese Theorie stützen. Dabei handelt es sich nicht nur um Gerüchte, sondern einige fanden Eingang in Zeitungsartikel.
Menschen, die in plötzlich auftauchende Löcher stürzen, Straßenschäden usw.

Das die Gänge wohl früher genutzt wurden, das zeigt der zufällige Fund einer gut erhaltenen Kiste mit Ikonen und Büchern, die sich in einer Nische in der Wand befand. Am Ende des 19. Jahrhunderts gibt es einen Bericht der Tomsker Stadtverwaltung, der von einem breiten Gang handelt, der als "Tomsker Metro" bezeichnet wird und vom ostamt zum Lagerni-Garten führt. So breit, dass hier Kutschen verkehren konnten.

Der Zustand der Gänge ist heute schwer einzuschätzen, da sich hier Wahrheit und Legende vermischen. Es stellt sich jedoch die Frage wann und wieso sie gebaut wurden.

Es gibt verschiedene Theorien.
Eine besagt, es seien Tomsker Kaufleute gewesen, die diese Gänge für die sichere LAgerung und Transport von Waren angelegt hätten, sowie um Geschäfte und Treffen unkompliziert und ungesehen abzuwickeln. Da stellt sich dann aber die Frage, wieso sie gleich kilometerlange Gänge gegraben haben.

Auch die zweite Theorie, ist eher schwer zu halten. Sie geht von Diebeswegen und Verstecken aus. Aber in dem Fall scheinen sauber gemauerte Backsteinbögen eher unwahrscheinlich.

Eduard Stojlov, ein bekannter Autor zu diesem Thema, vermischt beide Thesen und sagt, dass sowohl Diebe als auch Kaufleute hier tätig waren und unabhängig voneinander die Stadt untertunnelten. Die einen mit sauberen, gemauerten Gewölben und Gängen, die anderen eher mit händisch gegrabenen, schmalen Gängen und Verstecken.

Der Tomsker Geologe Nikolaj Novgorodov jedoch geht davon aus, dass sich unter Tomsk eine viel ältere Stadt befindet. Er führt dafür mehrere Argumente ins Feld:
- Die unterirdischen Gänge und Plätze reichen weit über das heutige Stadtgebiet hinaus. Angeblich bis ins 100km entfernte Jurga.
- Heute gibt es drei große Hügel im Tomsker Stadtgebiet, deren Erdreich mit Kalk- und Steinbrocken durchsetzt ist, wie sie bei Ausschachtungsarbeiten entstehen. Er nimmt an, dass es sich bei den Hügeln um Schutthalden handelt.
Gestütz wird die Idee, es gäbe hier eine alte Vorgängerstadt, dadurch, dass in einer nahegelegenen Höhle auch einige alte, mongolische Funde gemacht wurden. Etwa das Skelett einer Mannes, der mongolische Kriegstracht gekleidet war. Dies lässt sich auf das 15. Jahrhundert und damit 200 Jahre vor die Tomsker Stadtgründung datieren.

Ein weiteres Indiz für eine deutlich frühere Besiedlung findet sich Novgorodov zur Folge im jahr 1719, als der russische Gesandte John Bell Antermonskij von Zar Peter I. nach China geschickt wurde um dort dilomatische Arbeit zu leisten. Als er in Tomsk angekommen war mit seiner Leibgarde, erfuhr er von einem Grabhügel (Kurgan), in dem man ein Skelett gefunden hatte. Dieses war mit Pfeil und Bogen, einerm Spieß und seiner Rüstung beerdigt worden und lag unter einer silbernen Grablatte.

Novgorodov geht davon aus, dass Tomsk auf den Resten der alten Stadt Grustina oder Grasiona gebaut wurde, die auf alten Karten eingezeichnet ist. Als Bauherr, und hier bedient er sich der iranischen Mythologie, sieht er den turanischen König Frangasiona. Und dieser, wissend um die klimatischen Bedingungen in Sibirien, lies die Stadt unterirdisch anlegen - der Grund für die heute noch auffindbaren Gänge und Räume unterhalb der Stadt.

Novgorodov forscht weiter zu diesem Thema, hat eine Homepage, leider nur auf russisch, und ich werde mal schauen, was es noch so zu erfahren gibt.

Links:
(rus) http://paranormal-news.ru/news/tajny_tomskikh_podzemelij/2015-05-25-10868
(rus) http://novgorodov.tomsk.ru/hist_sib/Klad Frangrasiona.html
 
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