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Kongo - afrikanischer Weltkrieg?

Merlin

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Viele erinnern sich sicher noch an die Unruhen im Kongo, Ruanda und Burundi. Manche sprachen schon von einem beginnenden "afrikanischen Weltkrieg". Nach mühsam erkämpfter Ruhe droht der Frieden in dem Pulverfaß nun wieder zu zerbrechen. Frankreich hat schon einmal militärisch interveniert, und die EU überlegt bereits wieder Truppen zu entsenden...

Artikel: http://www.welt.de/data/2004/06/08/288344.html
(Benutzer: wahrexakten , Passwort: wahrexakten)
 
wer blickt schon nach afrika ... ?
irgendwie schon verrückt, dass sich sämtliche ehemaligen abendländische kolonien nach erhalt ihrer souveränität zu ewig brodelnden kriesenherden entwickelten.
in bezug auf den kongo weiß man jedoch, dass dieses land permanent von ruandischem boden aus sabotiert wird. nun ist ruanda bekanntlich alles andere als eine wirtschaftsmacht - bliebe also die frage nach den lenkenden kräften hinter ruanda.
beachtlich ist in diesem zusammenhang, dass der genozid zwischen hutus und tutsis (ebenfalls von ruandischem boden ausgehend), dem immerhin mindestens eine siebenstellige zahl (das sind mehr als seit der israelischen staatsgründung, direkt mit eben diesem ereignis in zusammenhang stehend, zu tode gekommenen menschen!) an menschenleben zum "opfer" gefallen sind, kaum beachtung in der weltöffentlichkeit fand und immer noch nicht findet.
warum wird über diese bodenlose schweinerei nicht mindestens genauso eingehend berichtet, wie über das sexualverhalten der ohnehin aussterbenden knitterente?
icon_evil.gif
 
die schuld liegt jedoch auch bei uns europäern uns amis, da wir diese länder ausbeuten steigt dort die armut und dadurch die unzufriedenheit und die bildung der leute ist schlecht und schlechter gebildete leute sind leichter zu beeinflussen sind leichter in gewaltätige akte zu verwickeln, das heißt wir sollten mal einsehn das die menschen ein recht auf ein normales leben haben und wir sollten ihnen helfen, weil wir westlichen staaten sind ja "so gescheit"
 
Ruanda befürchtet nun einen Angriff des Nachbarstaats Kongo. Angeblich werden dort Soldaten zusammengezogen - man werde sicher nicht untätig zuschauen. Die Gegenseite bezichtigt Ruanda wieder Grenzverletzungen seiner Soldaten. Was auch immer die Wahrheit ist, es könnte bald wieder in einen offenen Krieg münden...

Artikel: http://www.freace.de/artikel/200406/200604b.html
 
Wie wenn die nicht genug Probleme hätten :oconfused:
Überall Krieg und Terror auf der Welt, es scheint fast als würde sich die Menschheit irgendwann doch noch selbst zugrunde richten...
 
Nichts gegen die noblen Absichten unserer Bundeswehr.
Humanitäre Eingriffe sind sicher positiver zu sehen als militärische Schützenhilfe für irgendeinen Diktator.

Die Frage ist nur, ob dieser einmalige Einsatz für die Dauer der Wahlen dort genügt, um das Gewissen Europas zu beruhigen.
Dort gibt´s Tag für Tag Tote und keiner hier regt sich drüber auf.
Aber jetzt macht die UNO dort "die Show"???

Naja, vielleicht soll es ja auch ein Zeichen sein, falls die bei der Wahl unterlegene Partei den Ausgang wieder mal nicht akzeptiert und am liebsten einen Bürgerkrieg anzetteln möchte?!

Ob das was bringt?
Die schwedischen UNO-Soldaten, die damals Patrice Lumumba nicht geschützt haben oder das Massaker von Srebrenica unter den Augen hollandischer UNO-Soldaten oder die Hilflosigkeit pakistanischer UNO-Soldaten damals in Somalia zeugen nicht gerade von der "Macht" von UNO-Truppen!

Wenn europäische Truppen ernst genommen werden, dann ja wohl die französische Legion?!

Die könnten das alleine sicher besser als unsere Jungs, die eigentlich keiner wirklich im Auslandseinsatz sehen will.

Aber wie hieß es doch so schön:

"Die Freiheit Deutschlands wird am Hindukusch verteidigt!"

Offenbar nicht nur dort?!
 
ich sehe das auch eher kritisch bringt es was die truppen darunter zu schiken um für frieden zu sorgen? kann das nich auch als provokation gesehen werden? ich weiß es nicht? was ist wenn sie wieder abziehen bleibt da frieden? wenn dort unten ruhe einkeren soll genügt es meiner meinug nach nicht soldaten runter zu schicken da müßen verhältnise geändert werden und zwar ohne gewalt! was genau weiß ich nicht bildung das heißt schulen, genug nahrung, sauberes wasser,usw. herscht dort nicht auch starke koruption? waffen enden in meinen augen nie etwas ob sie zum schutz oder als angriff dienen. es bringt kurzzeitig etwas aber auf lange sicht eher nichts oder wie seht ihr das?
 
yop

Mugen schrieb....

Damit hab ich gemeint, das Afrika Probleme hat und das ganz ohne die USA

Ein weites Feld das du hier anschneidest,sowohl zeitlich als auch geographisch ,werde trotzdem mal versuchen einen Anfang zu finden,mal sehen wie es sich entwickelt.

Das die USA zu derzeitigen Problemen nichts beigesteuert hat,kann man so ned stehenlassen.

Möchte jetzt gar ned beim Sklavenhandel einhaken:owink:

Um nicht zu weit in der Kolonialzeit zurück zu blättern,nehme ich mal als Ausgangspunkt die "neuere" Geschichte ab 1900.

Fangen wir mal an mit dem Kongo.

Kongo war belgische Kolonie von 1908-1960,im 2.Weltkrieg umkämpft von den Anti -Nazi Koalitionen.

Im Mai 1940 ....eindringen von Großbritanniens und der USA in Belgisch-Kongo.
Bis dahin spielten die USA nur eine untergeordnete Rolle,tonangebend waren Großbritannien und Belgien.
Großbritannien gehörten hier unter anderem 21 % der Kupfer,40 % der Uranindustrie sowie 10 % der Gummiplantagen.

Im zweiten Weltkrieg nahmen dann die USA die Leader- Position im Außenhandel Belgisch-Kongos ein und damit den größten Teil der im Kongo produzierten Rohstoffe.

Des weiteren sicherten sich die USA mittels Monopol die Ökonomie und wichtige politische Positionen.
1942 wurden Belgien und Großbrittannien von den USA gezwungen ihnen
sämtliche Schürf/Erwerbsrechte des weltgrössten Uran-Radium Vorkommen (Katanga) zu überlassen.

Die Kongo Unruhen 1960-1965 wurden mit massiver Unterstützung von Belgien,U.K und USA betrieben.

1961 Übliches Prozedere der Westmächte :

Destabilisierung des Staates durch Meuterei der Armee,gesteuerter Abzug der Europäer,Abzug der Goldreserven bis zur Verschleppung Lumumbas und anschliessende Ermordung,Einsetzung von Tschombé als pro-westlicher Ministerpräsident
darauf folgend 1965 der pro westliche General Mobuto .

Er bekam Gewinnanteile der Konzerne direkt auf Privatkonten und durfte auch einen
Anteil der Diamantproduktion selbst vermarkten.

Dieselbe Schiene wurde mit den Machthabern in den Nachbarstaaten Ruanda und Zaire gefahren.
Mobuto unterstütze auch die Ruanda Hutu-Opposition/Armee und Regierungsmilizen was in dem bekannten Massaker 1994 an den Tutsis mit 500.000 Toten bzw 2 Mio Flüchtlingen endete.
Mit dem Gang von Mobuto 1997 ins Exil beendete komischerweise auch der CIA seine rege Tätigkeit in Zaire.

Der Kongo versank im Chaos und es starben etwa 3 Mio durch Hunger,Seuchen und Kämpfe.

Nun trat ein gewisser Laurent-Désiré Kabila auf die Bühne der mit Hilfe der USA,Ruanda und Uganda an die Macht kam,der sofort mal alle Politiker die auf eine Unabhängigkeit des Kongo drängten,verhaften oder unter Hausarrest stellen liess,und gleichzeitig die Ausfuhrkonzession für Diamanten an eine israelische Firmengruppe( IDI )für 20Mio USD verkaufte.
Bis er dann auch noch eine politische Wende vollzog,die sich gegen Ruanda und Uganda richtete .

Ein schwerer Fehler,da die Regime Ruanda und Ugandas die wichtigsten Verbündeten der US-Politik in Schwarzafrika waren.
Er wurde er 2001 von seinem Leibwächter erschossen.

An die Macht kam nun sein Stiefsohn Joseph Kabila der sofort mal auf Staatsbesuch flog....nach Washington.
Folgend dann nach.....Belgien, Großbritannien, Frankreich,Schweiz und Deutschland...alles Staatsbesuche anm.
In Washigton,Paris und Brüssel wurden dann die Schürfrechte neu geregelt,ebenso die Vergaberechte für Waren/Dienstleistungsverkehr,Diamantenhandel,Wechselkurse,Devisenverkehr.

Im Kongo starben in den letzten Jahren Millionen Menschen nur wegen finanzieller Interessen......und die Amis waren von Anfang an vorne mit dabei......politisch,militärisch und wirtschaftlich,eine Unterscheidung dieser Begriffe ist sowiso nicht notwendig der Sammelbegriff heisst USA.

Klar waren auch andere Länder und Organisationen beteiligt,streite ich auch gar ned ab,aber sage mir nicht....

Zitat ".....und das ganz ohne die USA.... " Zitatende

Der Kongo heute....

derStandard.at

Ergänzung......
Da dies ja ned alles auf meinem Mist gewachsen ist,und bevor Statements wie...."von wegen Verschwörung ,aus den Fingern gesaugt,Hirngespinste,etc" kommen
......div Links, Buch und Quellenangaben(der Ordnung halber anm.):owink:

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Kongo/Welcome.html

www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Kongo/rez-hochschild.html
Rüdiger Dingemann, Westermann Lexikon Krisenherde der Welt. Konflikte/ Kriege ab 1945
www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Kongo/kabila.html
Dieter Nohlen , Lexikon Dritte Welt. Länder, Organisationen, Theorien, Begriffe, Personen/2001 Hamburg
www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Kongo/chronik-juni.html
www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Kongo/zerfall.html
www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Kongo/2000.html
www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Kongo/rohstoffe.html
David K. Fieldhouse, Die Kolonialreiche seit dem 18. Jahrhundert Nr. 29/ 1965Frankfurt a.M
Franz Ansprenger/Die Auflösung der Kolonialreiche/München 1981
Fischer Weltalmanach, 1996 bis 2003/Zaire/Kongo
Gert v. Paczensky, Weiße Herrschaft/ Frankfurt 1979
Pierre Bertaux, Afrika/Fischer Weltalmanach

CIA im Kongo .......

http://www.sueddeutsche.de/panorama/52/371864/text/
http://sc.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/863035.html


mfg.v
 
Zuletzt bearbeitet:
yop

Habe neues Videomaterial über den Kongo in die Videothek gestellt.

mfg.v
 
Abgesehen davon das die Länder ausgebeutet wurden...

was erwarten wir denn? Da wurden Ländergrenzen mit dem Lineal an einer Karte gezogen ohne auf irgendwelche kulturellen Unterschiede zu achten. Da wurden Stämme in ein Land gepfercht, die seit ewigen Zeiten bis aufs Blut verfeindet sind und nun sollen sie sich alle Bürger eines Landes nennen, obwohl ihre größten Feinde mit im Boot sitzen? Das ist sehr überzogen und hart ausgedrückt, aber meine Meinung nach liegt der Ursprung zwar schon immer in den Verfeindungen der verschiedenen Stämmen, jedoch zusätzlich in der Kolonalisierung, die auf solche Dinge in keinster Weise acht gegeben haben.
 
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