Antwort: Teil 2
Was Dan Brown angeht, so ist er in meinen Augen viel eher als Speerspitze der Peinlichkeit zu betrachten...
Bereits eine oberflächliche Betrachtung seiner Thesen im Buch "Da Vinci Code" (Sakrileg) genügt um haarsträubenden Blödsinn zu entdecken.
Um nur ein Bsp. herauszupicken, hier ein paar kritische Anregungen zu den Behauptungen rund um das Abendmahl-Bild Leonardos:
Brown unterstellt ja, es handle sich bei der Figur des Johannes aufgrund seines femininen Looks um M. Magdalena - dem ist folgendes entgegenzuhalten: Johannes wurde stets als sehr junger, feminin wirkender Jugendlicher dargestellt (und im übrigen ist er nicht der einzige, den man aufgrund feminin wirkender Züge fälschlich als Frau bezeichnen könnte, siehe Philippus, der 4. von rechts, und sogar Jesus selbst!). Außerdem würde ein Apostel fehlen, handle es sich bei Joh. um M.M. (12+1 Person sind zu sehen). Und weiters, - dies ist besonders frappant -, hält Petrus seine Hand nicht als "Rübe-ab!"-Geste unter Johannes' Kopf, wie es Brown unterstellt, sondern er legt sie auf seine Schulter und zeigt mit dem Finger auf Judas. Wie heißt es so schön, - wer Augen hat...
...Bei Brown ist offensichtlich der Wunsch Vater des Gedankens, (So wie bei vielen seiner Leser), und führt offensichtlich zu Halluzinationen.
Die Tatsache, daß so viele Menschen Brown auf dem Leim gehen, ist leider ein schöner Hinweis auf steigenden schlechten Bildungsgrad und unkritische Gesinnung vieler Menschen, die scheinbar alles fressen sobald es ihrem Vorurteil (in diesem Fall der Kirche gegenüber) entspricht.
Wer des Italienischen mächtig ist und über den Humbug in Browns Buch mehr erfahren möchte, möge folgende Seite studieren:
http://apologetica.altervista.org/contro_codice_da_vinci.htm
Die Gnosis ist, und da muß ich Dir leider recht geben, sehr wohl auf dem Siegeszug. ...Speziell die neognostische Sekte der Freimaurerei.
...Wer sich tiefer mit dieser Thematik beschäftigen will, dem empfehle ich folgendes Buch:
Eric Voegelin, "Wissenschaft, Politik und Gnosis" München 1959.
Darin sieht man schön, wie die Gnosis von der Antike bis heute immer wieder ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen hat, bis in die heutige Zeit hinein, und sogar dort wo man es nicht vermuten würde...
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Zusammenfassend: Die kanonischen Evangelien (und somit die Kirche) tradieren Jesus glaubhafter und wahrhaftiger als die gnostischen Spekulationen. ...das hat nichts damit zu tun, ob man an die christlichen Lehren glaubt oder nicht, sondern ist lediglich eine Frage objektiver wissenschaftlicher Redlichkeit.
Mit bestem Gruß
Dein Schülerlotse