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Toplitzsee

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Sperber

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Toplitzsee

Immer wieder gehen Sensationsmeldungen durch die Presse, auf dem Grund des Toplitzsees sei ein geheimnisvoller Goldhort entdeckt worden. Gewöhnlich stellt sich das ganze hinterher als Zeitungsente heraus. Und dennoch steht fest, der stille Bergsee birgt zu viele ungelöste Rätsel, um nicht erneut in die Schlagzeilen zu geraten. Immerhin hatten schon zu Beginn des Zweiten Weltkrieges militärische Dienststellen die Vorzüge des österreichischen Salzkammergutes erkannt. Verschwiegene Täler, einsame Bergseen mit schwer zugänglichen Wegen boten idelae Verstecke.

Zur Jahreswende 1942/43 wurde schließlich eine Abteilung de Kieler Kriegsmarine zum Toplitzsee verlegt, um dort eine Marineversuchsstation einzurichten. Als das Ende des Dritten Reiches nur noch eine Frage der Zeit war, entsannen sich ebenso andere Führungskräfte an die Schönheiten dieser Bergwelt. Aus vielen Teilen Deutschlands trafen per Flugzeug, Bahn und Auto Männer ein, die hier die Kapitulation überdauern wollten. Nicht selten fanden sich in den Koffern und Taschen Wertsachen, die später eine gesicherte Zukunft ermöglichen sollten. Mein Schatzsucherfreund, der Berliner Wolfgang F. W. Lietz, hat versucht, dem Geheimnis des Toplitzsees auf die Spur zu kommen und schreibt:

Auch das Salzkammergut blieb vom Krieg nicht verschont. Die Stoßrichtung der Roten Armee zielte Richtung Ennstal, während die Amerikaner auf Gmunden zumarschierten. In der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945 bahnten sich zwei Lastkraftwagen ihren Weg vom Konzentrationslager Ebensee Richtung Süden. Ihre Ladung bestand aus mehreren Kisten streng geheimen Materials. Die Wagen durchfuhren Bad Aussee und bogen dann links ab. Ihre Fahrt führte am Ufer des Grundlsees entlang. Auf einer Straße, die später als Sackgasse endete: Im Felskessel des Toplitzsees. Doch weiter wollten die nächtlichen Reisenden auch nicht. Sie hatten ihr Ziel erreicht. SS-Männer sprangen ab und luden die geheime Fracht in Fischerboote. Mit ihnen ruderten sie auf den stillen See hinaus. Leises Aufklatschen verriet, was draußen auf dem See geschah. Mit den leeren Booten kehrten die Männer zurück.

In den folgenden Jahren entstanden Gerüchte und Legenden um die nächtliche Geheimmission. Was enthielten die rätselhaften Behälter? Mit der Zeit geriet die Bootsfahrt in Vergessenheit. zweifel an dem Wahrheitsgehalt der Geschichte entstand, obwohl zwei Männer immer wieder behaupteten, sie seien Augenzeugen des Geschehens gewesen. Ein ehemaliger SS-Mann, damals Transportleiter der Kolonne, und ein damaliger Widerstandskämpfer. Andere Zeugen traten auf und berichteten, daß jene am Toplitzsee gelegene Marineversuchsanstalt schon in den Monaten von März bis April 1945 Unterlagen über Geheimwaffen in den Bergsee versenkt hatte. Außerdem Behälter, die mit Draht und Holz verankert wurden, daß sie in etwa sechs Meter Wassertiefe schwebten. Sprengpulver und Geschosse seien von dieser Statin an der tiefsten Stelle ins Wasser geworfen worden.

Zwei ortsansäßige Bauern brachen ihr Schweigen und verkündeten, sie mußten Ende April 1945 zentnerschwere Kisten auf Ochsenkarren zum bewußten Wasser transportieren und auf Flöße umladen. Im ersten Drittel des Sees sei die Fracht den Fluten übergeben worden. Ein anderer Landwirt meldete sich und berichtete, er habe auf Befehl 40 Kisten dort versenkt. So gesehen wurde der Toplitzsee zur Müllkippe geheimer Unterlagen.

Erst 19 Jahre später, im Sommer 1959, begann an dem sonst ruhigen Bergsee ein emsiges Treiben. Kraftwagen brachten Männer und Material. Eine deutsche Suchexpedition wollte endlich Klarheit schaffen. Eine schwimmende Plattform wurde gebaut, von der ein Taucherteam seine Arbeit verrichten sollte. Beamte der steiermärkischen Landesregierung verfolgten aufmerksam die beginnenden Tauchgänge. Schon bald orteten die eingesetzten Förstersonden Metallgegenstände. Am 14. Tag des Unternehmens wurde die erste von sieben Kisten dem Wasser entrissen. Seilwinden zogen die schwere Last empor. Eilig wurde der Kistendeckel aufgebrochen. Dicke Bündel britischer Pfundnoten quollen hervor. Falschgeld! Damit sollte damals der englische Geldmarkt überschwemmt werden. Die Aktion lief unter der Tarnbezeichnung "Unternehmen Bernhard".

Weitere Kisten wurden an die Wasseroberfläche geholt. Mitunter aus einer Tiefe von 80 Metern. Darunter befand sich eine mit der Aufschrift "B 9". Beim Öffnen stellte sich heraus, daß sie mit Papieren des Reichssicherheitsdienstes gefüllt war. Im August 1959 wurde dann die ganze Suchaktion abgeblasen. Hatte man politischen Sprengstoff entdeckt oder waren die Funde uninteressant? Die öffentlichen Medien beschäftigten sich wochenlang mit dem Thema und weckten damit bei vielen Schatzsuchern das Interesse. Der Toplitzsee wurde von nun an Anlaufstation zahlreicher geheimer Sucher! Ein tödlicher Tauchunfall rief das österreichische Innenministerium auf den Plan. Vom 23. Oktober bis 7. Dezember 1963 suchten Berufstaucher den See ab. Dabei wurden 18 Kisten Falschgeld geborgen. Außerdem wurde keine private Bergungsgenehmigung mehr erteilt. Die Hebung des Materials lag „nicht im Interesse der Öffentlichkeit“, hieß es.

Rückwirkend ist noch zu erwähnen, daß unmittelbar nach Kriegsende Spezialtauchkommandos von Scotland Yard und der amerikanischen Abwehr nach den mysteriösen Kisten suchten. Ohne Erfolg. Alles war abgegrochen worden, als damals schon ein Taucher tödlich verunglückte. man wollte keine weiteren Todesopfer beklagen müssen.

Wolfgang F. W. Lietz hat eine Zusammenstellung des Materials angefertigt, das nach Zeugenaussagen im Toplitzsee versenkt wurde:


21 quadratische Kisten, signiert mit "B 1" bis "B 22"; jede mit einem etwa 1,5
Meter langen Kanalisationsrohr beschwert ("B 9" wurde geborgen);
· 24 Kisten mit je 18 Barren Gold von je 2,5 Kilogramm Gewicht (das Gold stammt aus dem KZ Ebensee);
etliche Kisten mit Dokumenten des Reichssicherheitshauptamtes;
etliche Behälter der Marineversuchsanstalt mit Plänen, Konstruktionsangaben, Waffen und Munition;
9 (?) rechteckige Kisten mit gefälschten britischen Pfundnoten. Die Kisten wurden geborgen. Ihr Inhalt hatten den Gegenwert von 100 Millionen Mark.

Quelle:
http://www.goldsucher.de/schatzsuche/europa/toplitzsee.html#
 
Tja, da sind sie nun versenkt die Kisten....
Nazi-Gold, Bernsteinzimmer, geheime Dokumente...

Waren die Kisten im Wasser gesichert ? Waren sie abgedichtet ?
Die erste Frage ist doch immer, wie kann man das, was man verbergen wollte, nach einer bestimmten Zeit wieder bergen ?
Versenken im See, ohne GPS, ist da so eine Sache...
 
Man schmeisst doch etwas in so einen See, um es entweder für immer zu versenken, oder um es irgendwann mal wieder bergen zu können.

Dokumente glaub ich nicht. Die hätten auch verbrannt werden können und wenns Wichtige sind, die man noch braucht, gibt es bestimmt bessere Aufbewahrungsorte als einen See. Gold oder Geld glaube ich auch irgendwie nicht. Erscheint mir zu riskant. Tippe da eher auf irgendwelchen Kriegskrempel, der nicht in die Hände der Alliierten fallen sollte.
 
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