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Leihmütter - gut oder böse?

Zwirni

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Die Bildzeitung berichtet momentan über Leihmütter in der Ukraine. Es soll hunderte davon geben, und jede stellt ihren Körper gegen Geld meist fremden Menschen zur Verfügung damit diese ein Kind bekommen.

Die Ukraine ist in Europa wohl das einzige Land wo dies möglich ist. Alle anderen (auch Deutschland) verbieten dieses Vorgehen aus zahlreichen rechtlichen wie auch medizinischen und ethischen Aspekten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Leihmutter
http://www.bild.de/BILD/news/2009/06/29/leihmutter-boom-ukraine/ich-bin-ein-lebender-brutkasten.html

Ich denke schon, dass man soetwas in Einzelfällen ermöglichen sollte, auch aus Sicht des Staates. Dennoch finde ich es fragwürdig wenn Frauen sich als "Gebärmaschinen" verkaufen, wie es in der Ukraine scheinbar passiert.

Was meint ihr dazu? :oconfused:
 
frauen verkaufen sich schon für so viel... macht es da noch nen unterschied...
ich finds eher bedenklich, warum man um jeden preis kinder zeugen muss, wo es eh schon so viele auf der welt gibt, vor allem viele, die kein zuhause haben.
 
Dem kann ich nur zustimmen. Wenn die Nachfrage nicht so groß wäre, dann müssten das die Frauen auch nicht machen. Außerdem bekommen sie ja Geld dafür und sie leben dort ja ohnehin meistens in schlechteren Verhältnissen...:oconfused:

MfG,
Lilith
 
Ich teile Eure Meinungen. Trinity hat berechtigterweise gefragt, warum unbedingt Kinder gezeugt werden müssen, wenn es doch genug Elternlose Kinder gibt bzw. Kinder, die kein Zuhause haben. Von der Seite finde ich es moralisch sehr bedenklich.

Andererseits kann ich aber auch Paare verstehen, die eine Leihmutter damit beauftragen, ihr Kind auszutragen, wenn der implizierte Embryo vom Paar kommt. Bei adoptierten Kindern sehen vielleicht viele Paare das Problem, dass sie nicht wissen, welche Vorerkrankungen das Kind in seiner Familie hat. So soll vielleicht durch eine Leihmutterschaft das "Risiko" ausgeschlossen werden, dass das Kind später ernsthaft krank wird, weil in der eigenen Linie keine entsprechenden Vorerkrankungen vorhanden sind... :oquestion:

Ausserdem gibt es genug Frauen auf dieser Welt, die es lieben , schwanger zu sein. Warum soll solchen Frauen nicht ermöglicht werden, für andere Paare Kinder auszutragen? So finde ich es wenigstens gewährleistet, dass die Kinder nach ihrer Geburt behütet aufwachsen und nicht verwahrlosen. Ich kenne in meiner näheren Umgebung genug Frauen, die etliche Kinder von verschiedenen Männern haben und teilweise nicht wissen, wie sie sich und die Kinder gescheit über die Runden kriegen sollen. Und sobald man sich versieht, sind sie schon wieder schwanger... :orolleyes:

Und in Deutschland ist zum Beispiel das Problem, dass Paare wirklich jahrelang auf Wartelisten stehen, etliche zermürbende Überprüfungen und Behördengänge über sich ergehen lassen müssen, bevor sie überhaupt für eine Adoption zugelassen werden (ich weiss das von einem befreundeten Ehepaar). Das ist deprimierend und erniedrigend. Und wenn die Behörden dann noch der Meinung sind, dass sie zu alt sind, um Kinder aufziehen zu können, dann werden sie nicht für eine Adoption freigegeben! Und dann verstehe ich die Welt nicht mehr....
 
Ich kenne auch Paare, bei denen eine Adoption abgelehnt wurde. Sie haben das richtige Alter, ein geregeltes Einkommen und sind soweit gesund. Manchmal scheint es so zu sein, dass man, wenn jemandem die Nase bei der Adoptionsvermittlung nicht passt, keine Chance hat. Und dass so etwas demütigend ist, das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.
Da bleibt dann vielleicht noch die (etwas einfachere) Adoption eines Kindes aus dem Ausland. Aber das ist nicht Jedermanns Sache. Man muss häufig einiges an Ablehnung über sich ergehen lassen, wenn man ein Kind annimt, welches eine andere Nationalität hat.

Ich kann auch verstehen, wenn ein Paar den Wunsch hat ein "eigenes" Kind zu bekommen, selbst wenn es von einer anderen Frau ausgetragen wurde. Würde ich vielleicht auch in Betracht ziehen, wenn ich in der Situation wäre kinderlos zu bleiben. Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, wie manche Leihmütter ein Baby nach dem anderen austragen können. In einer Schwangerschaft wächst eine Bindung zum Baby, ob man will oder nicht. Und das Kind dann hergeben zu müssen, das kann nicht leicht sein! Da scheint dann wirklich nur das Geld im Vordergrund zu stehen, wenn eine Leihmutter das immer und immer wieder hinter sich bringt.

Und da bin ich mir dann nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Geld mit der Geburt von Babys zu verdienen, halte ich eigentlich moralisch für kaum vertretbar. Auf der anderen Seite ist es aber auch schön für manche Paare, dass sich Frauen überhaupt dafür zur Verfügung stellen. Eine Schwangerschaft ist nicht immer ein Spaziergang!
 
... Eine Schwangerschaft ist nicht immer ein Spaziergang!
Davon kann ich auch ein Lied singen...

Meine Schwangerschaft vor 8 Jahren war alles andere als einfach. Zu den "normalen" Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit etc. kamen bei mir ab ca. dem 5. Monat erhebliche Probleme wie zu hoher Blutdruck, zu hohe Zuckerwerte etc. hinzu. Ich hatte enorme Wassereinlagerungen besonders in den Füßen und in den Beinen und ich mußte zweimal ins Krankenhaus zur Beobachtung. Fast 1,5 Moante vor dem errechneten Geburtstermin waren sämtliche Werte grenzwertig und ich mußte erneut ins Krankenhaus, damit sofort reagiert werden konnte, falls die Werte die Obergrenze überschreiten. Es war sowohl für mein Kind als auch für mich eine heikle Sache...

Mein Mann und ich haben uns unseren Sohn auch erstritten. Es war für mich nicht gerade einfach, Schwanger zu werden. So habe ich vorher etliche Behandlungen (wie z. B. Hormontherapie bis hin zur Bauchspiegelung) über mich ergehen lassen, bis es endlich geklappt hat. Es sah zeitweise danach aus, dass es bei mir mit einem eigenen Kind nicht klappt. Ich für meinen Teil habe innerlich schon über die Möglichkeit einer Adoption nachgedacht und habe auch mit meinem Mann und später sogar mit meinen Eltern und Schwiegereltern darüber geredet. Ich muss sagen, dass ich da ganz schön auf Widerstand gestoßen bin. Mein Mann konnte oder wollte zu dem Zeitpunkt noch nicht darüber reden und nachdenken, aber meine Schwiegereltern haben sich irgendwie gegen meinen Gedanken ausgesprochen. Es kamen dann Kommentare wie "man weiß ja nicht, wo das Kind herkommt" und und und :orolleyes: Während solcher Gespräche kam von meiner Schwester und auch von meiner Schwägerin dann z. B. auch der Ausspruch, dass sie für mich ein Kind austragen würden, wenn sie könnten und dürften. Aber da beide beruflich wieder voll Fuß gefasst hatten und deren Schwangerschaften bzw. Geburten auch nicht gerade komplikationsfrei waren, habe ich den Gedanken als positive Aufmunterung angesehen.

Ich denke, dass in Deutschland die Gesetze schon gelockert werden sollten, was das Thema Leihmutterschaft angeht. Es müßte dann aber - genau wie bei Adoptionen - eine Vermittlungsstelle geben, die sämtlichen Behördenkram regelt und dafür sorgt, dass es der Leihmutter aber auch den Eltern gut geht und dass keine der Parteien ausgenutzt wird. Es müßte klar geregelt sein, welche Leistungen eine Leihmutter von der Familie bekommt und müßte auch strengstens überwacht werden.

Im gleichen Atemzug müßte es erleichtert werden, ein Kind adoptieren zu können. Es sind genug Paare da, die bereit wären, eins oder mehrere Kinder zu sich zu nehmen und scheitern an der Zulassung, weil wie Unicorn2005 es treffend erwähnt hat, dem Sachbearbeiter die Nase nicht gefällt. Wo ist das Problem, einem Kind ein Zuhause zu geben, wenn das Umfeld passt und das Paar willig ist...
 
@ Andromeda: Du hattest ja wirklich keine leichte Schwangerschfaft, tut mir leid deswegen! Schön, dass sich alles noch zum Guten gewendet hat. Und ich muss sagen, ich möcht nicht tauschen, denn ich stelle mir das schon schrecklich vor, wenn es so lange Zeit nicht klappt und jeden Monat diese Enttäuschung.. toll, dass Ihr durchgehalten habt!

Das Schlimme an der ganzen Sache ist ja, jede Frau darf ein Kind zur Welt bringen, auch wenn es für die Kinder nicht immer das beste ist. Und Paare, die sich wirklich um ein Kind kümmern wollen, denen wird das verwehrt. Das ist für mich nicht logisch.

Da ist es ja beinahe klar, dass manche Paare eine Leihmutterschaft zumindest in Betracht ziehen, wenn der Kinderwunsch so gross ist.
 
Genau das meine ich Unicorn2005: Jede Frau darf ein Kind zur Welt bringen. Das finde ich grundsätzlich auch in Ordnung, denn es sollte bei uns nie soweit kommen, dass es gesetzlich geregelt wird, ob und wieviele Kinder eine Frau gebähren darf. Das würde meines Erachtens deutlich zu weit gehen!

Damals, als ich versucht habe, ein Kind zu bekommen, war es wirklich nicht einfach für mich. In der Zeit kamen immer wieder Meldungen in den Nachrichten, dass wieder eine Babyleiche in einem Müllcontainer gefunden worden ist, oder dass eine Frau ihr Neugeborenes in einer Gefriertruhe versteckt hat etc. Ich bin fast verzweifelt zu dem Zeitpunkt, denn bei mir hat es nicht geklappt, obwohl ich mir mehr als alles andere ein eigenes Kind gewünscht habe und andere schmeißen ihre Kinder weg. Ich hatte Gott sei Dank einen guten Rückhalt in Person meines Mannes und meiner Schwester, sonst wäre ich, glaube ich, ausgerastet.

Bei solchen Meldungen denke ich mir immer wieder, dass es einfacher sein müßte, ein Kind - von mir aus auch anonym - abgeben zu können, damit es in ein gutes Zuhause vermittelt werden kann. Aber anscheinend soll es in unserer Welt nicht einfach sein, alle Kinder wohlbehütet und geliebt aufwachsen zu lassen... :orolleyes:

Leihmutterschaft ist eine heikle Sache, aber warum sollte es nicht möglich sein, dass eine Frau für eine andere Frau ein Kind austrägt? Es müßte enge Kontrollen geben und es müßte vielleicht, ähnlich wie bei einer Adoption, erst ein Genehmigungsverfahren geben, damit wirklich gewährleistet ist, dass es dem Kind später gutgehen wird und dass für die Leihmutter auch gut gesorgt wird und diese nicht über den Tisch gezogen wird. In anderen Ländern geht es auch, warum sollte es dann nicht bei uns möglich sein? Damit wäre meines Erachtens vielen Kinderlosen Paaren geholfen!
 
Ich finde auch dass diese Regelungen was Adoptionen angeht hier bei uns viel zu streng sind. Da wird es den Paaren unnötig schwer gemacht und andererseits wird gegen Mütter, die bereits 4 oder 5 Kinder haben und diese kaum ernähren können, nichts großartiges unternommen. Leihmütter sollte es auch hier geben, allerdings sollte es dann irgendwie geregelt werden, dass die Leihmütter während den Schwangerschaften eben eine gute Behausung und die entsprechende Verpflegung bekommen. Und im Idealfall sollten sie nicht wegen dem finanziellen Druck der auf ihnen lastet handeln...Aber ich denke das ist schon utopisch.

MfG,
Lilith
 
Ich denke, Leihmutterschaft an sich ist eine gute Sache.
Was problematisch werden könnte ist die Motivation der Leihmutter.
Ist sie einfach nur gerne Schwanger (soll es ja auch geben)?
Treibt sie der Wunsch anderen Eltern zu ihrem Glück zu verhelfen?
Oder ist es finanzielle Not, die sie entgegen ihrer inneren Überzeugung, zum Geldverdienen antreibt?
Ich für meinen Teil habe großen Respekt vor diesen Frauen, da ich mir nicht vorstellen kann, ein Kind das neun Monate in mir und unter meinem Herzen gewachsen ist, fortzugeben.
Ganz gleich wie schlecht meine finanzielle, berufliche sowie private Situation ist.
Frauen der dritten Kategorie gilt mein Beileid. Was muss es für ein Verlust sein, sein Kind herzugeben. Auch wenn die Genetik Mutter und Kind trennt.
 
Ist sie einfach nur gerne Schwanger (soll es ja auch geben)?
Treibt sie der Wunsch anderen Eltern zu ihrem Glück zu verhelfen?
Ich kann mir die beiden Punkte - ehrlich gesagt - nur schwer vorstellen. Letzteres vielleicht, wenn die späteren Eltern keine Fremden sind.
Dass es Frauen gibt, die gerne schwanger sind, das glaub ich zwar, aber für mich passt es dann nicht zusammen, wenn man das Kind nach der Geburt dann abgeben kann.

und andererseits wird gegen Mütter, die bereits 4 oder 5 Kinder haben und diese kaum ernähren können, nichts großartiges unternommen.
Das ist genau das was ich meine. Das und schlimmeres. Auch Frauen, die ihre Kinder töten oder misshandeln, dürfen diese in die Welt setzen. Mir ist klar, dass es da keine Regelung geben kann, denn wer soll kontrollieren wer Kinder bekommen darf und wer nicht? Mich stört nur der Gegensatz, dass "vernünftigen" Eltern ein Kind dann verwehrt wird.

@ Andromeda: Bei solchen Meldungen versuche ich mittlerweile immer mein Hirn "abzuschalten", weil ich das einfach nicht hören oder lesen möchte. Das ist eine so schreckliche Sache, das mag ich nicht zu nahe an mich heranlassen. Gelingt mir leider nicht so wirklich, aber ich versuche es zumindest. Dass es Dir in der Zeit so nahe ging, als Du versucht hast schwanger zu werden, das kann ich mir gut vorstellen. Da fragt man sich einfach: Wo ist da die Gerechtigkeit?

Ich stimme zu, dass Leihmüttern eine anständige Versorgung bekommen müssten, zumindest während der Zeit der Schwangerschaft. Und einen sicherlich nicht grad geringen Geldbetrag werden sie ja auch erhalten. Aber dann müsste es auch gut sein, eine weitere finanzielle Unterstützung später kann sich sicherlich nicht jedes Paar leisten.
Was vor allem wichtig wäre.. eine psychologische Betreuung der Leihmutter. Ein Kind so lange Zeit auszutragen und es dann abgeben zu müssen - das ist nicht so einfach. Diese Frauen müssten behutsam darauf vorbereitet werden, selbst wenn sie es im Grunde ja wissen.
 
dass es da keine Regelung geben kann,

Es sei denn eine Geburtenkontrolle. Aber diese betrifft ja alle Paare (also auch die "vernünftigen") und ich finde das davon abgesehen recht anmaßend...Also eine wirkliche Lösung gibt es auch da nicht.

eine psychologische Betreuung der Leihmutter.

Klar, das wäre auch total wichtig. Eine Schwangerschaft an sich strapziert ja auch ganz schön (kann ich mir vorstellen), wobei das wohl auch von Frau zu Frau unterschiedlich ist. Aber das Kind nachher dann abgeben zu müssen, stelle ich mir schrecklich vor und ich denke es wird auch die eine oder andere Leihmutter gegeben haben, die danach das Kind doch nicht abgeben wollte...

MfG,
Lilith
 
Früher wars mir suspekt und irgendwie seltsam, da ich dachte, ein Kind muss von anfang an einer Verbundung zur Mutter haben; mittlerweile finde ich es aber eine recht gute Methode, wenn man das Kind nicht selber austragen will/kann, unter anderem auch wegen oben genannten Gründen.

Besonders erschreckend ist, dass noch heute davor kerngesunde Frauen bei einer Geburt sterben und man sich fragen muss, ob man dieses Risiko eingehen will. Meine Cousine brachte ihr erstes Kind im Januar 2008 zur Welt und hat dabei fast das Zeitliche gesegnet.

Ausserdem - hier kann ich aber nur für mich sprechen - finde ich den Vorgang der Schwangerschaft und Geburt widerlich und frage mich, was die Natur sich dabei gedacht hat. Es kommt mir immer wieder der Gedanke auf, dass da etwas in mir wächst, als hätte sich ein Alien (kein Scherz) in den eigenen Körper gefressen und den kugelrunden Bauch anzufassen finde ich einfach nur eklig.

Und da gar nicht so wenig Frauen sich heutzutage erst in Zeug legen müssen, um einen guten Beruf zu haben und finanziell abgesichert zu sein, muss der Kinderwunsch warten; und wenn man dann soweit ist, ist man Ende 30 und dann klappts oft nicht mehr, jedenfalls nicht auf natürlichem Weg.
 
Ausserdem - hier kann ich aber nur für mich sprechen - finde ich den Vorgang der Schwangerschaft und Geburt widerlich und frage mich, was die Natur sich dabei gedacht hat. Es kommt mir immer wieder der Gedanke auf, dass da etwas in mir wächst, als hätte sich ein Alien (kein Scherz) in den eigenen Körper gefressen und den kugelrunden Bauch anzufassen finde ich einfach nur eklig.
Das finde ich jetzt irgendwie total interessant, Deine Ansicht. Ich hab jetzt vorher leider nicht auf Dein Profil geschaut, aber ich denke mal Du hast noch keine Kinder?
Mir war das früher auch alles ein wenig suspekt - wobei aber nicht widerlich, eher befremdlich. Wenn man selbst aber ein Kind bekommt, fühlt sich das normalerweise ganz anders an. Da ist ein Wesen, das gehört zu Dir, kommt von Dir... ich finde das ein absolutes Wunder!
 
...Ist sie einfach nur gerne Schwanger (soll es ja auch geben)? ...
Ich kenne viele Frauen, die es sind. Am liebsten würden sie ein Kind nach dem anderen kriegen, weil sie das Gefühl des Schwanger seins so schön finden. Zu spüren, wie etwas in dir wächst und größer wird, sich bewegt und das ganze drum und dran halt.

Meine Bekannten sind dann aber Gott sei Dank so vernünftig und belassen es bei zwei oder drei eigenen Kindern und setzen nicht noch mehr in die Welt, weil sie wissen, dass sie sich nicht mehr Kinder leisten können!

Was wäre so verkehrt daran, dass solchen Frauen die Möglichkeit gegeben werden würde, dieses Gefühl immer wieder zu erleben?

Ich denke, dass es sehr enge Kontrollen geben sollte. So sollte z. B. vor dem Zustandekommen einer Leihmutterschaft schon nachgeguckt werden, ob die Frau mit beiden Beinen im Leben steht und ob sie überhaupt in der Lage wäre, die seelische Belastung zu überstehen. Ich habe während meiner Schwangerschaft eine sehr enge Beziehung zu meinem Kind aufgebaut (weil ich aber auch wusste, dass es meins ist) und könnte mir im Leben nicht vorstellen, es abgeben zu müssen!
Da stellt sich mir jetzt die Frage, wie ich die Schwangerschaft durchlebt hätte, wenn ich von vornerein gewußt hätte, dass ich das Kind nach der Geburt abgeben müsste! Da gehört meines Erachtens schon eine ganze Menge dazu. Ich finde, dass die Zwiesprache zwischen Mutter und Kind während der Schwangerschaft sehr wichtig ist, die Streicheleinheiten für das Kind, wenn die werdende Mutter liebevoll über ihren Bauch streichelt etc. Wäre ich dazu auch in der Lage, wenn ich wüsste, dass ich das Kind unter keinen Umständen behalten darf?

In der Vergangenheit hat es glaube ich schon Fälle gegeben, in denen die Leihmutter das Kind behalten hat. Die Fälle waren dann aber glaube ich so gelagert, dass die Frau mittels künstlicher Befruchtung das Kind mit dem Vater gezeugt hat, weil die Mutter keine verwertbaren Eizellen hatte oder ähnliches - soll heißen, dass sie genetisch auch an den Kind beteiligt war. In solchen Fällen sieht es dann schon wieder ganz anders aus als wenn sie eine fremde Eizelle welche mit fremden Sperma befruchtet wurde impliziert bekommt (hört sich jetzt blöd an - ich weiss!).

Je mehr ich darüber nachdenke, um so komplizierter gestaltet sich die ganze Angelegenheit und es fällt schwer, da entsprechend alle Szenarien durchzuspielen, um für alle Parteien die notwendige Sicherheit zu gewährleisten. Verständlich, dass unsere Gesetzgebung da direkt ein Verbot ausspricht... :orolleyes:
 
finde ich den Vorgang der Schwangerschaft und Geburt widerlich und frage mich, was die Natur sich dabei gedacht hat.

Dem kann ich nur zustimmen. Der Gedanke an eine Geburt (bzw. bei mir auch der Gedanke an ein eigenes Kind) ekelt mich einfach nur an.

Also Leihmutterschaft ist im Prinzip ganz ok, aber ich persönlich hätte immer noch die Befürchtung, dass die ungeborenen Kinder dadurch zu einem Objekt werden würden...Also quasi an Menschlichkeit verlieren, weil es ja auch da eigentlich um Geschäfte geht. :oconfused:

MfG,
Lilith
 
Nein ich habe noch keine Kinder, und wenn ich daran denke, wie viel Zeit es auffressen wird, fertig zu studieren und sich danach einen anständigen Job zu suchen (bzw. nur einen Job) dann wirds auch etwas spät was Kinder betrifft.

Jetzt bin ich auch etwas erleichtert dass ich nicht komplett auf Unverständnis gestoßen bin, da die meisten Leute, die das hören, geradezu schockiert sind.
Weil man eine Frau ist soll man alles am Frausein toll finden, sein Weiblichkeit feiern *urgks* - weiteres Beispiel wäre die Menstruation - blabla.

Kann gut sein, dass ich es später ganz toll finden werde, wenns denn soweit ist und das glaube ich auch wirklich, aber im Moment ist die Meinung dazu anders.
 
@Akasha: Ich verstehe Leute nicht, die Deine Einstellung zu dem Thema niedermachen. Jeder ist für sich selber verantwortlich und kann sein Leben so gestalten, wie er es möchte! Wenn Du so darüber denkst, dann ist das völlig in Ordnung! Man kann auch Frau sein und seine Weiblichkeit zeigen, ohne schwanger sein zu müssen und Kinder zu kriegen! :orolleyes:

Ich kenne ein paar Frauen, die auch sehr lange negativ zu Schwangerschaften und Kinder kriegen eingestellt waren. Irgendwann hat sich deren Einstellung geändert - frag mich nicht warum. Vielleicht, weil im Freundes-/Bekanntenkreis der Großteil zwischenzeitlich Eltern geworden sind und man mitbekommen hat, wie es ist? Who knows... Auf jeden Fall haben diese Frauen mittlerweile selber 1 - 2 Kinder und wollen diese nicht mehr missen!

Das Argument mit dem Studium und einen Job zu finden ist voll in Ordnung. Leider gibt es genug Frauen, die schon vor Ende ihres Studiums oder direkt danach Kinder bekommen und dann nicht mehr voll in dem gewünschten Job arbeiten können oder wollen. Da frage ich mich dann, wofür sie so lange studiert haben oder wofür sie jetzt ein Kind bekommen haben?

Ich für meinen Teil habe auch immer gesagt, dass ich erste eine vernünftige Ausbildung und danach einen guten Job haben und erstmal was erlebt haben möchte, bevor ich Kinder bekomme. Ich war 27 Jahre alt, als mein Sohn das Licht der Welt erblickt hat. Ich fand mich schon ziemlich alt für das erste Kind, aber wenn man sich umschaut, dann geht das Alter der Erstgebährenden immer weiter nach oben. Und das hat meines Erachtens mit den von Dir beschriebenen Gründen zu tun... und das finde ich voll und ganz in Ornung! Diese Mütter haben gelebt und können ihren Kinder ganz andere Dinge mit auf den Weg geben als Frauen, die sehr früh Kinder gekriegt haben und sehr früh für Familie und Haushalt zurückgesteckt haben. Versteht mich bitte nicht falsch - ich werte junge Mütter oder Frauen, die für ihre Familie zu Hause bleiben, nicht ab, aber meine älteste Schwester ist für mich das beste Beispiel. Sie war 16 und 18, als ihre Söhne zur Welt gekommen sind. Sie hat keine Ausbildung und die Hauptschule hat sie gerade so geschafft. Sie war jahrelang nur zu Hause, hatte kaum Freunde und dementsprechend unzufrieden war sie auch!!

Lange Rede - kurzer Sinn: Jede Frau soll für sich selber entscheiden, ob oder wann sie Kinder bekommen möchte. Solange ihr Körper bereit und in der Lage dazu ist, Kinder gebähren zu können (soll heißen, solange sie nicht in den Wechseljahren ist), soll sie doch vorher leben und arbeiten und erst später Kinder bekommen! Und wenn es dann auf natürlichem Wege nicht mehr klappt, dann tut es mir für die Frauen zwar in einer Art Leid, aber dann ist in meinen Augen der Gesetzgeber gefragt, der die Adoptionsbedingungen vereinfachen sollte (z. B. das Alter der Adoptierwilligen nicht so weit nach unten setzen!) oder halt eine Leihmutterschaft ermöglichen sollte! Ich finde es nicht in Ordnung, wenn Frauen, die die Wechseljahre schon hinter sich haben, mit Hormomen behandelt werden und weiß der Geier was für Behandlungen über sich ergehen lassen, nur um noch ein Kind bekommen zu können. Da pfuscht der Mensch für meinen Geschmack zu viel in die Natur, und das ist nicht in Ordnung!!! Ich denke, dass die Natur sich schon was dabei gedacht hat, dass Frauen ab einem gewissen Alter in den Wechseljahren sind und auf natürlichem Weg keine Kinder mehr bekommen können!!!
 
die leute, die schockiert sind, wenn sie statements wie akashas hören, sind die, die frauen auf ihre biologische funktion reduzieren.
und wenn eine nicht darauf reduziert werden will, dann fangen sie an zu schreien, iih, pervers, und bla...
ich finde es voll ok, wenn eine frau nicht schwanger werden will und den ganzen vorgang fürchterlich findet.
nur will die normal wohl auch kein kind, braucht also eigentlich auch keine leihmutter.
oder lieg ich da falsch?
den wirklichen sinn einer leihmutterschaft finde ich schon eher dort, wo jemand wirklich ein kind will, es aber aufgrund biologischer gegebenheiten selber nicht austragen kann.
 
Also wenn eine Frau biologisch zwar ein Kind bekommen könnte, aber dennoch eine Leihmutter beanspruchen will, weil sie die Schwangerschaft widerlich oder so findet, dann frage ich mich ob das wirklich einen Sinn macht...Ich schätze, wenn man ein Kind wirklich will, dann sollten der Frau doch die Strapazen, die eine Schwangerschaft nunmal mit sich bringt egal sein oder?
Wenn man nicht einmal bereit ist, das Kind trotz völliger Gesundheit selbst auszutragen, dann frage ich mich schon, ob die Frau dann überhaupt in der Lage wäre eine gute Mutter zu sein, weil im Prinzip lehnt sie ja von Anfang an diese Bindung zu dem Kind ab...:oconfused:

MfG,
Lilith
 
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