Ich denke, man muss das sehr differenziert sehen.
Grundsätzlich sollte man sich bei jeder Depression erst mal auf die Suche nach der Ursache machen, woraus sich dann auch die Therapiemöglichkeiten ableiten.
Es gibt Depressionen, denen kann man z.B. mit Psychotherapie sehr gut beikommen. In manchen, schwereren Fällen muss man jedoch mit Medikamenten erst mal eine Basis für eine Psychotherapie schaffen.
Bei sehr schweren Depressionen, die auf Psychotherapie und/oder Medikamente nicht oder unzureichend ansprechen, bei denen hirnorganische Veränderungen, Hirnstoffwechselstörumgen etc. die Ursache sind, kann die in dem Artikel angesprochene Vagusstimulation sinnvoll sein, insbesondere auch, wenn sie dann z.B. die Einnahme von meist recht nebenwirkungsreichen Medikamenten reduziert oder ganz überflüssig macht.
Und - wie auch im Artikel gesagt - kommt dies Verfahren (sofern es sich bei Depris überhaupt bewährt) nur bei sehr schweren, therapieresistenten Depressionen in Frage. Und es kommt ja auch kein Chip ins Gehirn
Ich kenne das Verfahren aus der Epilepsietherapie und da persönlich einige Leute, bei denen es enorm zur einer besseren Lebensqualität beigetragen hat, zur Verminderung des Medikamentenbedarfs usw.
Was "energetische" Therapie oder gar die Mitnahme einer Erkrankung in ein eventuelles nächstes Leben angeht, das ist erst mal Glaubenssache. Wer dran glaubt und wem es hilft, bestens. Und selbst, wenn es "nur" ein Placeboeffekt ist. Das ist nicht abwertend gemeint, Placebowirkung ist etwas sehr Wertvolles, leider noch viel zu wenig Erforschtes. Aber auch solche Therapien sind eben nicht das Patentrezept, das bei jedem funzt. Sonst gäbe es das Thema Depression ja auch nicht mehr
Auch die "Symptomverschiebung" halte ich nicht für zwingend und gehört hier wieder eher in den Bereich Glauben. Wenn man davon ausgeht, dass jede Erkrankung grundsätzlich ausschließlich eine seelische / "geistige" / "energetische" Ursache hat (senkrechtes Weltbild, Dahlke etc.), mag das nahe liegen. Die Frage, ob das grundsätzlich so ist, ist allerdings noch lange nicht sicher genug mit Ja beantwortet. Unbestritten ist aber sicher, dass bei vielen Erkrankungen eine psychische Komponente eine Rolle spielt und sei es nur die der Beeinflussung des Immunsystems.
P.S. Ich sehe grade, das war mein Post Nr. 42 - wenn das kein Zeichen ist. Die ultimative Antwort