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Der, das oder die Gott?

Zwirni

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Wenige Tage vor Weihnachten hat die deutsche Familienministerin Schröder einen Vorschlag gebracht: man sollte doch von das Gott sprechen - einer geschlechtsneutralen Formulierung.
http://www.sueddeutsche.de/politik/familienministerin-schroeder-gott-und-die-genderfrage-1.1557558
http://www.br.de/nachrichten/gott-schroeder-100.html

Ok, es gab erstmal viele die sich dagegen aussprachen. Aber auch einige wenige Fürsprecher. Schau man jedoch mal genauer hin, dann ist die Art und Weise wie wir von Gott sprechen auch historisch so belegt. Denn er war einst verheiratet.

Die Story dazu:
Martin Luther übersetzte einen Scheidungsbrief aus der Bibel, welcher vermutlich im 8 Jahrhundert v.Chr. von einem historisch nachweisbaren Anwalt geschrieben wurde, folgendermaßen:
"Sprecht das Urteil über eure Mutter. Sie sei nicht mein Weib und ich will sie nicht haben."
Heutzutage wird dieser Abschnitt anders formuliert und entspricht laut Historikern der Aussage wie sie in Mesopotamien üblich waren. Doch wer sagte diesen Satz?
Nach vielen hundert Jahren ist man sich heute sicher, dass hier Gott mit seinen Kindern (dem Volk Israel) über deren Mutter spricht. War Gott also tatsächlich verheiratet und lies sich durch einen menschlichen Anwalt scheiden? Klingt doch fast danach :owink:
Oh, und über die Ehefrau ist auch einiges bekannt. Man vermutet heute, dass die Göttin Aschera mit Jahwe (israelischer Name für Gott) verheiratet war. Dafür spricht, dass in der dortigen Region bis etwa 800 v.Chr. diese Gottheit neben vielen anderen verehrt wurde. Erst danach ging man zur Anbetung eines einzelnen Gottes (Jahwe) über. Und wer an dieser Anbetung eines Gottes "Schuld" ist, ist auch bekannt: König Josia, der dies für sein damaliges Reich so anordnete.

Und ist das nun auch gleich der Nachweis, dass man (im deutschen) "der Gott" sagen muss? Die Feministen unter uns wären sicherlich anderer Meinung, auch wenn es historisch gesehen falsch wäre :oconfused:

Interessanter Artikel dazu (mit mehr Details):
http://www.welt.de/kultur/article112208654/Gottes-geschiedene-Frau-heisst-Aschera.html
 
Aus emanzipatorischer Sicht hätte ich nichts dagegen einzuwenden, wenn denn auch folgende Begriffe entsprechend mit einbezogen werden: das Erde, das Natur, das Menschheit, das Sonne usw.

Ach, bitte nicht vergessen: das Frau und das Mann.


- via Tapatalk -
 
:olol: Nach Ansicht der ?Familienministerin sollen also die Gläubigen in Zukunft statt das alteingesessene "Der Herr sprach......"
ersetzen durch : " Dann sagte das ?Ding/ähhh Gott....."

Eigentlich seltsam,dass sich eine Politikerin so vehement für Glaubenssachen positioniert.
Wo bleibt da die Trennung von Staat und Kirche?
Was ist zb. mit Familien die den Atheismus leben......?
Sollen die sich durch diese Person noch vertreten fühlen,oder eher ausgeschlossen?
Bleibt also nur zu hoffen,dass es sich bei diesem "medialen Profilierungsversuch" um eine private und keine "offizielle" Stellungnahme handelt.

lg.vt
 
Es stehen einige Wahlen in Deutschland an, da muss man sich doch rechtzeitig wichtig machen.

... Tapatalk HD ...
 
Vielleicht sollte die Schröderin mal nachblättern......

Duden-Grammatik (p 613f.) listet folgende Erkennungszeichen des Subjekts auf. Subjekt ist eine Ergänzung des Verbs, die
... im Nominativ steht.
... eine passende Personalform des finiten Verbs erzwingt,
... bei finiten Verbformen steht, bei der Infinitiv-Form des Verbs jedoch wegfällt,
... im Aktivsatz eine der Verbergänzungen darstellt, aber in der entsprechenden Passivform desselben Verbs wegfällt.
Beispiel: "Der Hund biss die Briefträger"
... (und nicht Den Hund biss die Briefträger)
Quelle Wiktionary-Subjekt

:olol: Tjo, oder am besten mit den Artikeln auch gleich Subjekt abschaffen und in die Kindersprache zurückfallen......"Dingsbums"

das Erde, das Natur, das Menschheit, das Sonne usw.

:olol:Gibt´s doch schon,nennt sich englisch......"the......"

lg.vt
 
Apropo english .. im englischen Sprachraum des Internets gab es die selbe Diskussion wenige Wochen bevor Frau Schröder ihre Äußerung tat ebenfalls. Dort ging es darum, ob man God oder Goddess sagen sollte. Die Diskussion fand in einigen Foren statt, irgendwo hab ich dazu auch eine Newsmeldung gesehen - finde sie aber nicht mehr wieder :oconfused:
 
Ja, wenn Wahlen anstehen kommen schon solche komische Diskussionen zustande, man muss sich auch einige Aussagen von einem gewissen Herrn Steinbrück lesen :obiggrin:

Was ist zb. mit Familien die den Atheismus leben......?

Diese Familien können ruhig so weiterleben wie bisher, denn ich glaube kaum, dass sie CDU/CSU wählen würden, hat bis jetzt auch gut geklappt. Interessant ist auch, dass diese Aussage von einer Politikerin der christlichen Union stammt, fällt da jemand vom Glauben ab? :owink:
 
Ich glaube 'das' Alice Schwarzer würde sich scheckig freuen, wenn 'das' Änderung durchgesetzt werden würde :D
 
gott wird in sämtlichen monotheistischen religionen mit dem männlichen substantiv bezeichnet. nun ist es so dass die hebräische sprache nur maskulin und feminin kennt, hätte also in der frühen geschichte des monotheismus die ansicht geherrscht dass gott beide geschlechter vereint so wäre man sprachlich nicht in der lage gewesen dies auszudrücken.

gott wird zwar fast nur mit männlichen attributen dargestellt (vater, herrscher usw), jedoch ist es in der jüdischen religion (und diese sollte doch als ursprung der monotheistischen religionen als grundlage dienen) so dass sämtliche attribute sowie gottesnamen (die meistverwendete ist adonai was soviel wie meine herren bedeutet) nur einen symbolischen charakter haben. das wesen gottes kann der mensch nicht ergründen, sich darüber gedanken zu machen ist eine sünde.

daher empfinde ich das sinnieren darüber ob es nun der, die oder das gott heisst absolut absurd.
 
meiner Meinung nach sollte es DER Gott heißen. (in nomine patris - im Namen des Vaters)
 
Andere Kulturen,andere Sprache,andere Denkweisen....

In der südamerikanischen indigenen Glaubenswelt gilt die "Pachamama" in beiden Sprachen(Quechua/Aymara) auch als Mutter des Raumes und der Zeit, der Welt und des Universums.

Obwohl "mama" für Mutter steht,darf der Ausdruck jedoch nicht als -explizit-weiblich angesehen werden,sondern sollte mehr als -Es,-das Gesamte verstanden werden.

Mehr...http://de.wikipedia.org/wiki/Pachamama

vt
 
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