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Colonia Dignidad - Es gibt kein zurück

KingKong

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Die Colonia Dignidad ist ein befestigtes Siedlungsareal in Chile, das von einer christlichen Sekte von Auslandsdeutschen bewohnt wird. Sie wurde durch die u. a. während der Pinochet-Diktatur begangenen Menschenrechtsverletzungen weltweit bekannt.

Die 300 km² umfassende Colonia Dignidad wurde 1961 von dem Deutschen Paul Schäfer gegründet. Sie liegt ca. 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile im Gemeindegebiet von Parral in der VII. Region, 33 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Parral und 11 Kilometer südöstlich des Ortes Catillo.

1956 gründeten der ehemalige evangelische Jugendpfleger Paul Schäfer und der aus der Gronauer Baptistengemeinde ausgeschlossene Prediger Hugo Baar in Heide bei Siegburg die „Private Sociale Mission“, ein Erziehungsheim für Kinder von Gruppenmitgliedern.
Die Trennung von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Gronau, bei der sich 35 von 93 Ehepaaren Paul Schäfer anschlossen, erfolgte zur Jahreswende 1959/60.

Ähnliches gelang Schäfer auch in Österreich: Dort sind 30 Mitglieder der Grazer Pfingstgemeinde zu Schäfers namenloser Privatsekte übergelaufen. Dabei wurden schriftliche - vom Beichtenden unterschriebene - Aussagen später gegen Beichtende in erpresserischer Weise verwendet.

Wegen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Schäfer aufgrund von Anzeigen wegen Vergewaltigung von zwei Jungen floh er 1961 mit ca. 150 Mitgliedern der Gruppe nach Chile und gründete die Colonia Dignidad. Startkapital waren unter anderem 900.000 DM, die er durch den Verkauf des Erziehungsheims an die Bundeswehr erhielt.
Ebenso flossen Renten von Gruppenmitgliedern ungeprüft auf sein Konto.Schäfer versprach ein „urchristliches Leben im gelobten Land“ und prophezeite eine angeblich drohende russische Invasion in Deutschland, um Zögernde und Ängstliche umzustimmen.

Schäfer entführte auch Minderjährige nach Chile, deren Eltern ihre Erlaubnis zu einer angeblichen Chorfreizeit gegeben hatten. In Deutschland und Österreich zurückgebliebene Eltern bemühten sich vergeblich, ihre Kinder wieder nach Hause zu holen. Laut einem 1966 aus der Kolonie geflüchteten Jugendlichen mussten die Koloniebewohner Fronarbeit leisten und wurden scharf überwacht.

In Chile baute die Gruppe eine Kolonie auf, in der sie streng abgeschottet von der Außenwelt lebte und nur ausgewählte Besucher empfing. Die Siedler konnten lange Zeit fast autark leben, da sie ein Mustergut aufgebaut hatten, für das sie viel Bewunderung ernteten.

Die Führung hatte Kontakte zur rechtsextremen Gruppierung Patria y Libertad und unterstützte damit indirekt den Putsch des chilenischen Militärs am 11. September 1973.
Dabei wurden unter Ausnutzung zollrechtlicher Vorteile Schusswaffen und Munition aus Deutschland über den Seeweg illegal nach Chile eingeschleust, welche sowohl innerhalb des Komplexes wie auch durch Patria y Libertad Verwendung fanden.
Während der Militärdiktatur wurde die Kolonie zu einer Operationsbasis des Pinochet-Geheimdienstes Dirección Nacional de Inteligencia (DINA). Sie diente auch als Stützpunkt des Projektes „ANDREA“ (Alianza Nacionalista de Repúblicas Americanas / „Nationalistische Allianz amerikanischer Republiken“).
Dieses Projekt war zur Zusammenarbeit lateinamerikanischer Nationalisten, Geheimdienstler und Antisemiten mit rechtsextremer Stoßrichtung bestimmt.

Details dazu wurden unter anderem ab 1985 durch Aussagen von Hugo Baar bekannt, nachdem er – als einstiger Mitbegründer – im Dezember 1984 aus der Colonia geflohen war.

Die Regierung Chiles entzog der Organisation 1991 den Status der Gemeinnützigkeit, mit der sie stets von Steuerfreiheit profitiert hatte, und löste sie damit formal auf.
1996 tauchte Paul Schäfer unter, da er von der Justiz gesucht wurde. Die Colonia wurde danach zunächst von verschiedenen Vertrauten Schäfers geleitet.
Alle Versuche des demokratischen Chile, diese Enklave unter Kontrolle zu bekommen, scheiterten bis zur Festnahme Schäfers 2005.
Als Gründe werden die Verflechtungen und die Loyalität der Pinochet-Anhänger, der vor Ort ansässigen Polizei und lokal Mächtigen und die Unüberschaubarkeit des riesigen Areals genannt.

Im Jahre 1997 gelang zwei Jugendlichen aus der Colonia die Flucht nach Deutschland, deutsche Medien veröffentlichten deren authentische Schilderungen.

Diese Flucht wurde Verfilmt. In den Hauptrollen sind Daniel Brühl und Emma Watson.
Der Film Name ist Colonia Dignidad- Es gibt kein zurück.

Ich kann den Film wirklich jedem ans Herz legen der sich ein wenig mit der Sekte beschäftigen will, oder einfach den Sonntag Nachmittag tot schlagen möchte :)

Ich habe vorher nie etwas von dieser Sekte gehört obwohl diese in Chile bis in die Chilenische und Deutsche! Politik grossen Einfluss hatte. Unter anderem hatte die Kolonie eine unterirdische Folteranlage die von der chilenischen Geheimpolizei genutzt wurde.

Wie sieht es bei euch aus? War euch diese Sekte bekannt?

Was muss in einem Menschen vorgehen damit man sich und seine Familie so eine Tortur antut.

Kennt Ihr andere Sekten die ähnlichen Einfluss haben? Wenn ja welche?

Oder kennt Ihr evtl. sogar Menschen aus eurem Umfeld die mal in einer Sekte waren oder noch sind?

Puhh ist ne Menge Holz aber es lohnt sich zu lesen😋

Quelle:
de.m.wikipedia.org/wiki/Colonia_Dignidad

Und der Film :D
 
Kolonie der Würde kann aber nur zynisch gemeint gewesen sein.

Und dass die Deutsche Botschaft bis 1985 -" Entflohene"- wieder ins Elend zurückschickte ist ein weiteres unappetitliches Kapitel dt. Geschichtsschreibung.

Die Siedlung gibt´s ja noch,nennt sich inzwischen ..... Villa Baviera ,inc. Oktoberfest und dem ganzen deutschtümelnden Gesülze

siehe.... http://www.villabaviera.cl/
 
Zuletzt bearbeitet:
Scientology wendet ähnliche erpresserische Praktiken an.
Vielleicht hat diese Sekte ja Kontakte zu Scientology gehabt.
Da werden auch Beichtinformationen zur Erpressung benutzt.

Was sagte Jesus, wie man falsche Propheten erkennt:
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
 
@ Viennatourer
Dies hat mich auch schockiert. Allerdings war es zu diesem Zeitpunkt in der DDR nicht viel anders. Da wurden die Flüchtenden auch lieber erschossen oder durch Hundeeinsatz wieder eingefangen. Jedes Päckchen das raus oder rein ging wurde vorher geöffnet und geprüft. Und die BRD sah jahrzehnte lang zu.

@Astun
Das kann ich mir gut Vorstellen, dass einige Sektenanführer untereinander Kontakt halten. Möglicher weise sehen Sie sich aber auch als Konkurrenten. Denn "nur unser Glaube ist der richtige" ist oftmals die Devise.
Vielleicht geben sie untereinander auch Ratschläge wie man die "Schaafe" unter Kontrolle hält und sie richtig Gehirn wäscht.
SCIENTOLOGY macht ähnlich druck auf die Mitglieder, allerdings werben Sie richtig um neue Mitglieder bzw drängen ihre Mitglieder dazu neue leute anzuwerben.
 
....wendet ähnliche erpresserische Praktiken an.
Bin ja beileibe kein Verteidiger von Scientology,aber der Vergleich hinkt denn die arbeiten ja eher mit Psychotricks.
Jedoch in diesem (ich nenne es mal direkt) Lager war es eben auch massive physische Gewalt.(Vergewaltigung,Folter,Elektroschocks usw...bis hin zu Exekutionen)
Es gibt dort auf dem Gelände bis heute Massengräber mit verschwundenen Chilenen,derer sich das damalige Pinochet-Regime
unter kräftiger dt. Mithilfe entledigt hat.
Die heutigen 40-50 jährigen Bewohner/Betreiber möchte ich da nicht mal wirklich verurteilen,denn viele sind die -damaligen- Kinder und schwerst geschädigt durch die Geschehnisse.

Aber auf einem ehem. Folterzentrum und Friedhof eine "lustige" heile Welt Touristenattraktion am laufen zu halten,geht mal gar nicht,das sehen übrigens auch viele Chilenen ebenso,denn auch sie haben dort viele Angehörige verloren.

Hier noch einige Artikel abseits der WIKI....

colonia-dignidad-jetzt-reden-die-opfer-

dignidad-Ausspannen im Folterlager

Übrigens,so mancher dieser Folterknechte spaziert auch heute noch in Deutschland;völlig unbehelligt von der Justiz; herum,
während man zb. Verkehrssünder über die Grenzen von Deutschland hinaus weiterhin eifrig verfolgt.
Es-gibt-keine-Graeueltat-die-es-nicht-gab
 
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