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DDR Aufarbeitung in der Politik

Zwirni

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Sachsen Ministerpräsident Tillich sieht sich momentan Anschuldigungen wegen seiner DDR-Vergangenheit ausgesetzt. Er habe im letzten Jahr der Existenz dieses Staates dort in politisch wichtigen Funktionen mitgewirkt.

Derartige Anschuldigungen gab und gibt es immer wieder, gegenüber Politikern wie auch Moderatoren. Doch muss man 18 Jahr nach dem Mauerfall immer noch Mitmenschen für ihre Vergangenheit bestrafen?

Oder um es mit den Sinn der Worte von Lothar de Maizière zu sagen: "versuchen die Westdeutschen das Seelenleben der Ostdeutschen zu beurteilen"? Man könnte sogar ketzerisch noch weiter gehen: versuchen die Westdeutschen Politiker die Fehler bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit im eigenen Land durch ihre Kritik an DDR-Vergangenheiten wieder gut zu machen? :otwisted:

http://www.lvz.de/aktuell/content/80717.html
http://www.jf-archiv.de/archiv01/071yy16.htm
http://www.zeit.de/online/2007/34/ddr-geschichte
http://www.dnn-online.de/aktuell/content/80079.html
 
ich denke, wer sich schlimmer vergehen gegen die menschlichkeit schuldig gemacht hat, sollte zur verantwortung gezogen werden, egal wie lange das zurückliegt.
wer nur politische oder sonstige amter in der ddr innegehabt hat, ist sicher kein verbrecher.
auch wer mit oder für die stasi gearbeitet hat ist kein verbrecher, solange ihm nicht nachgewiesen wird, dass er seine stellung böswillig ausgenutzt hat, gefoltert oder sonstwas gemacht hat.
es ist in meinen augen ein unding, die ddr und das 3.reich in einen topf zu werfen.
 
@nein
Fast komplett bin ich mit dir einer Meinung. Aber eine Frage stellt sich mir dann doch. Den letzten Satz bzw. die dahinter stehende Meinung habe ich schon oft gehört. Ich möchte aber mal wissen, wieso genau man die Meinung vertritt, dass man das 3. Reich und die DDR nicht in einen Topf werfen kann.

Denn in beiden Fällen...
- waren es definitiv Staatsformen, die mit unserem Demokratieverständnis wenig bis nichts gemein hatten
- hatte Menschenrechte/Grundrechte überhaupt keinen Bestand
- wurde ganze Bevölkerungsgruppen denunziert
- machte die Überwachung vor der Privatsphäre nicht halt
- wurden Menschen enteignet, gejagt, gefoltert und getötet, wenn sie nicht "systemtreu" waren

Den Krieg möchte ich bitte aussen vor lassen, da sich auch die Sowjetunion da nicht mit Ruhm bekleckert hat und es auch nach dem Krieg Pläne zur Eroberung Europas gegeben hat; die DDR war ja mehr oder weniger nur eine Armverlängerung der Sowjetunion und wurde zum Teil nach deren Vorbild aufgebaut.
Sicherlich kann man auch die Masse der geschädigten nennen, wo es sich unterscheidet...aber ab wie viel politisch Getöteten, Verfolgten und Geschädigten wird es ein Unrechtsstaat? Darf man da überhaupt Vergleiche ziehen und Relativieren?
Bitte nicht böse sein nein, prinzipell sind wir einer Meinung. Würde es nur gern mal wissen, ob ich da vielleicht völlig falsch liege.
 
naürlich hat auch die ddr ein sehr eigenes verständniss von demokratie und menschenrechten gehabt.
aber das unrecht, das in der ddr geschehen ist, kann man nicht mit der systematischen vernichtung der juden und dem 2. weltkrieg vergleichen.
auch wenn ansonsten einige parallelen da sind.
 
Wie gesagt, den Krieg möchte ich mal aus besagten Gründen aussen vor lassen. Darauf einzugehen in Hinblick auf Sowjetunion etc. wäre einen eigenen Topic wert. Denke aber, dass wir uns einig sind, dass Nazis und Sowjets jeweils inkl. deren Verbündete und deren Ideologien sich ähnelten wie Pest und Cholera, was Kriege angeht.
Okay, diese Verfolgung war und ist nach wie vor beispiellos.
Allerdings wurden in der DDR ebenfalls "Systemfeinde", und das waren bspw. auch Sozialdemokraten, die sich gegen Zwangsvereinigung zur SED und gegen den Kommunismus stellten, systematisch gesucht, verfolgt, interniert und umgebracht...und dabei wurden die ehemaligen Nazi-KZs gerne für genutzt. Insofern unterscheidet es sich lediglich in der Menge der Ermordeten, wo wir wieder bei der Frage wären, ob man sowas mit Hinweis auf schlimmere Verbrechen relativieren darf.
 
denke, letztendlich macht es in beiden fällen einen unterschied ob man 'ein zahnrad im getriebe' war, oder den standpunkt 'systemkritiker plattmachen' voll und ganz unterstützte...

es gab und gibt sicher noch wirkliche verbrecher auf freiem fuß, und es gab und gibt sicherlich auch leute die zu unrecht wegen ihrer vergangenheit eingesperrt/denunziert wurden/werden, sei es es ex-wehrmachtsoffizier oder ein ex-stasi spitzel.

man muss auch bedenken das es in beiden fällen nunmal gesetzeslage war das es so zu laufen hatte, und soweit ich weiss gibt es ein gesetz das menschen nicht für eine straftat verurteilt werden dürfen, bevor es ein gesetz gab das sie verbot...



hmmm... man könnte ja mal auf die napalmangriffe auf nazideutschland (bzw zivilbevölkerung) zu sprechen kommen, oder die rheinwiesen, beides interessante themen wenns um menschenrechte geht... ? aber sowas wird ja totgeschwiegen...


ps:
@korben
bitte welche bevölkerungsgruppe wurde in der DDR denunziert ?
und beim thema 'überwachung der privatsphäre' sind wir ja dank modernster technik auch nicht gerade das was man 'frei' nennen könnte...
 
Wie gesagt, den Krieg möchte ich mal aus besagten Gründen aussen vor lassen. Darauf einzugehen in Hinblick auf Sowjetunion etc. wäre einen eigenen Topic wert. Denke aber, dass wir uns einig sind, dass Nazis und Sowjets jeweils inkl. deren Verbündete und deren Ideologien sich ähnelten wie Pest und Cholera, was Kriege angeht.
Okay, diese Verfolgung war und ist nach wie vor beispiellos.
Allerdings wurden in der DDR ebenfalls "Systemfeinde", und das waren bspw. auch Sozialdemokraten, die sich gegen Zwangsvereinigung zur SED und gegen den Kommunismus stellten, systematisch gesucht, verfolgt, interniert und umgebracht...und dabei wurden die ehemaligen Nazi-KZs gerne für genutzt. Insofern unterscheidet es sich lediglich in der Menge der Ermordeten, wo wir wieder bei der Frage wären, ob man sowas mit Hinweis auf schlimmere Verbrechen relativieren darf.

Die Kriegssituation würde ich auch nicht anlasten wollen, denn in keinem Krieg kann man von egal welchem Staat verlangen das er keine internen Aktionen durchführt welche nicht unbedingt mit einem demokratischen Verständnis zu erklären sind. Internierung der Japaner in den USA etc.

Wichtig ist die Beobachtung in Friedenszeiten wo sich eine Regierungsform voll entfalten kann. Schadet sie der eigenen Bevölkerung, Wirtschaft, internationalem Ruf / Handel oder ist damit an sich kein Frieden möglich oder wie werden die Kritiker, Gefangenen und Schwächeren des Systems behandelt?

Die DDR ist für mich als Österreicher ein Unrechtsstaat wie viele andere gewesen. Ich kann bis heute nicht verstehen wie manche hier fast in romantischer Absicht eine Ostalgie pflegen in denen Verbrecher verharmlost und ein Regime mit schrecklicher Geschichte wieder Salonfähig gemacht wird.
Ich finde es im selben Zuge auch erschreckend wie die Linke sich zur DDR positioniert und welche Personen sich trotz der bekannten Vergangenheit in dieser Partei tummeln. Bei den Wahlen aus der BRD wird mir daher mit regelmäsigem Abstand übel, aber auch klar das mit dem Thema DDR viel zu verharmlosend umgegangen wird!

Vielleicht sollten sich die Medien der BRD einmal überlegen das neben den 500 Anti Nazi Dokus pro Woche vielleicht der ein oder andere Aufklärungsbericht über die DDR nicht schaden würde. Durch den jetzigen PR Effekt wird nämlich in meinen Augen auch die rechtskonservative Kraft im Lande als rassistisch und unmenschlich kriminalisiert, die Linksextreme aber als Nebeneffekt dieser Einseitigkeit gesund gestreichelt.

Kaum jemand kennt heute die Namen jener die in den Lagern der DDR wüteten, Genickschüsse durchführten oder welche Verbrecher die Fäden bei Folter in Händen hielten. Ein Zustand der völlig inakzeptabel ist!

Trotz aller Fehler der DDR muss ich aber abschließend anmerken das zu dieser Zeit ein kalter Krieg tobte, die Deutschen vom Prinzip von Teilen und Herrschen hereingelegt wurden und als Spielball der nach 1945 dominierenden Mächte herhalten mussten. Auch auf der Westseite verschwanden Menschen, wurden Menschenrechte verletzt, Wohnungen auf den Kopf gestellt, Menschen überwacht und abgeholt, Systemkritiker eingeschüchtert und vieles mehr.

Darüber wird jedoch bis heute geschwiegen, selbst im Internet. Dabei gäbe es einige Opfer die jedoch bis heute Angst davor haben, öffentlich auch nur ein Wort darüber zu erzählen.
 
genau. die ddr war sicher ein unrechtsstaat, jedoch hängt mir die reisserische und doch sehr heuchlerische berichterstattung über die ddr in der letzten zeit zum hals raus. da ich aus einer kommunistischen familie (eltern und groseltern) komme hab ich mich schon lange mit der geschichte der ddr und des ganzen ostblocks beschäftigt. was heute über die ddr berichtet wird ist ganz einfach nur schwarz/weiss, man vergisst die graustufen. genauso passiert es im moment mit der geschichte rumäniens, keiner will wirklich analysieren wer genau wie an der revolution verwickelt war. hauptsache man kann am schluss sagen, der gute kapitalismus, die freiheit hat über den bösen kommunismus gesiegt.

ich denke es ist immer falsch ungerechtigkeiten zu vergleichen. was bringt der vergleich nazi-deutschland mit ddr? wer zieht da genugtuung draus wenn man sagt die ddr ist mit dem 3 reich zu vergleichen? beides war unrecht, einfach mit einem anderen charakter.
 
An die "Oberschlauen"

Anderen Leuten nachzureden,wie schlecht und böse die DDR damals war,ist nicht objektiv genug.
Ihr müsstet wenigstens 50j. alt sein,um wenigstens einen Bruchteil der Geschichte wiedergeben zu können.
Den letzten Toten durch Hinrichtung,ohne die Öffentlichkeit,war 1972 in Leipzig.
Der MfS führte das durch,das Opfer war aus den eigenen Reihen,und beging schweren Vaterlandsverrat.(musste googln,dann findste vieleicht noch was).
Die ehemaligen KZs,und Internierungslager wurden damals durch die russische Besatzungszone reaktiviert,mit der Begründung der Entnazifizierung.Also von HJ bis SS,Querbeet.
Dass darüber nicht gesprochen wurde,und alles verschleiert wurde,das lag am Regime der SED,und um das Volk ruhig zu halten,kam nichts an die Öffentlichkeit,es sei,man diente dem Staat und der Partei.
Solche Sachen kann man nachlesen,um sich OBJEKTIV ein in etwa Bild zu machen.
Seid ihr jünger und seid nicht von "dort",so habt ihr leider gar keine Ahnung von dem Land,aus dem ich komme.

MFG
 
Sorry, aber das ist wohl etwas arrogant. Demnach dürften nur Personen die Stalin zu Lebzeiten genießen durften über seine Gulags, Umsiedelungen und all die Verbrechen der Soviets urteilen?

Es gibt nicht viel objektives wenn Menschen gefoltert, erschossen oder verfolgt werden. Außer das man wohl auch als nicht direkt davon Betroffener eine Position bezieht in der das System dahinter als nicht tragbar angesehen wird.

Und die Märchen das nur SS Mitglieder von den Russen in den ehemaligen Konzentrationslagern gequält wurden die es verdienten ist wohl an Naivität kaum zu überbieten... ( Waffen SS / SS?, George? Aber das wäre ein eigenes Kapitel der Geschichte )

Da sieht man viel mehr das jene die mitten im Sumpf saßen auch heute nicht objektiv genug sind um sich ein Bild über ihre eigene Vergangenheit zu machen.

Sie fordern zwar meistens nach objektiven Berichten, aber letzten Endes verlangen sie nur das ihre gereinigten und oftmals bereits beeinflussten Versionen der Vergangenheit mehr zu zählen haben als die von beobachtenden Personen, bzw. Dritten.

Dazu kenne ich auch ein gutes Beispiel..
Österreich, etwa um 1980. Einige Jahre lang terrorisierte ein Polizeibeamter in der Steiermark auf eigene Faust die Bevölkerung. Misshandlungen und sinnlose Gewalt standen an der Tagesordnung. Einer seiner Kampfhunde schnappte ein Kind und riss es vom Fahrrad, sein Sohn konnte quasi machen was er wollte! Unzählige Misshandlungen an Jugendlichen bei Festen, Konzerten etc. und nichts passierte. Eines Tages ging der Polizist zu weit und hat einen LKW gestohlen, dann flog er raus.

Die Festveranstalter, sogar jene die ihn als Opfer erlebten sprechen aber heute wunderlicherweise nicht alle im Negativen. Da ist noch oft die Rede von einem "echten Kerl" der für Ruhe und Ordnung sorgte uvm.
Als reiner Beobachter der ihn nicht als Polizeibeamten erlebt hat habe ich unter anderem auch mit seiner Ex-Frau gesprochen die einen Blumenladen führt.

Selbst heute steht er noch ab und zu vor ihrem Laden und folgt ihr bis nach Hause... Eine ehemalige Nachbarin berichtete mir von Nägeln in ihrem Auto, Anzeigen sinnlos da gegen unbekannt, Hundehaufe vor ihrer Tür uvm.

Worauf ich hinaus will? Für recht viele die ihn erlebten ist er heute ein harter Hund der schon ok war, auch wenn er "etwas" über die Strenge schlug.

Für mich als Beobachter, aber auch für jene denen er z.B. die Nase gebrochen hat oder die Autoscheiben einschlug ist die ganze Situation eine Frechheit die österreichüblich unter den Teppich gekehrt wurde und nie völlig aufgeklärt wurde.

In meinen Augen unzumutbar das so ein Vogel nie für seine Missetaten belangt wurde und es erst zu einem großen Diebstahl kommen musste damit die Uniform an den Nagel wandert. Ja, auch ohne das er mich misshandelte oder ähnliches, auch wenn ich zu der Zeit noch woanders wohnte.

Die Verbrechen welche in der DDR geschehen sind müssen endlich einige Zeit auf die Tagesordnung der Medien und müssen auch mehr Bedeutung in den Schulen haben. Zu den Verbrechen selbst will ich Namen sehen, will ich Bilder sehen. Nicht nur von hochrangigen Politikern, auch von ausführenden oder antreibenden Kräften. Erst dann kann sich jeder ein Bild davon machen, denn "Eiergeschaukelt" wurde mit der DDR Vergangenheit eh schon genug!

Die ostalgischem Schwärmer lernen dann auch gleich wann Stopp sein muss und eine solche Aufarbeitung in Hetze oder stumpfsinnige Propaganda und Selbsthass umschwenkt. Eine Lektion die der BRD im allgemeinen recht gut tun würde. ;)
 
yop


DDR-Millionen auf versteckten Konten sollen refundiert werden.

Wer aus dem Westen mit DDR-Kombinaten ins Geschäft kommen wollte, musste Zwangsprovisionen an die Novum zahlen, die in den Staatshaushalt oder in die SED-Kasse flossen.

Überrascht mich gar nicht,dass solche "Knebelverträge" rechtlich einwandfrei sind und auch im "Rechtssystem" der EU halten.

Mein Mitleid mit der Bank.....zero.

Ich hoffe nur, die deutschen Politiker finden auf ihrer verzweifelten Suche nach Geld in ganz Europa und Umgebung, nicht noch irgendwelche alten Naziverträge, die dann ev. auch noch rechtlich anerkannt und gültig werden,obwohl w.o angemerkt.......

Überrascht mich gar nicht....


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..... legte sie das Geld anonym an. Es ist bis heute auf nicht genannten Konten.

Also wieder mal..... Das Geld ist nicht weg,es ist halt gerade nur mal wo anders;-))

Bank Austria muss DDR-Millionen refundieren | kurier.at

Die paar hundert Millionen,würden sie locker verschmerzen/abschreiben oderwasauchimmer,bei einem Nettogewinn
von € 937 Mio.im Halbjahr 09.

mfg.vt
 
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