• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Perfekter Mord

TAK

erleuchtet
Registriert
29. November 2003
Beiträge
490
Punkte Reaktionen
0
Habt ihr schon vom Fall Marta Russo gehört? Sie wurde am hellichten Tag erschossen. Verdächtigt wurden zwei Jura-Dozenten, welche in ihren Seminaren behauptet haben, dass ein perfekter Mord möglich ist. Und sie konnten deshalb nie richtig verurteilt werden, weil ihre these einfach stimmte: "Es ist unmöglich, einen Mord aufzuklären, wenn der Täter kein Motiv hat und wenn die Tatwaffe nie gefunden wird."

Die Ermittlungen im Fall Marta Russo gehören zu den aufwendigsten in der italienischen Geschichte. In den sechs Jahren bis zum jetzigen Urteilsspruch in dritter Instanz ermittelten 80 Polizeibeamte der Sonderkommission ausschließlich in diesem Fall. 231 Experten untersuchten den Hergang am Tatort, allein 45 Ballistiker versuchten, die Flugbahn der Kugel nachzuvollziehen. Die Fachleute schrieben Gutachten von insgesamt 5500 Seiten über den Tathergang.

Am 9. Mai des Jahres 1997, einem Freitag, wärmte eine bereits sommerliche Sonne den Campus der römischen Universität La Sapienza. Mehrere Tausend Studenten spazierten an diesem Vormittag zu ihren Fakultäten. Auch die blonde Römerin Marta Russo (22). Sie ging an der Seite ihrer Freundin Iolanda Ricci über den Hauptverbindungsweg der Universitätsstadt und besprach die Pläne fürs Wochenende. Die beiden Mädchen wollten zum Strand ins nahe gelegene Ostia fahren.

Später stellte die Polizei fest, dass Marta Russo um genau 11.34 Uhr an den Fenstern der juristischen Fakultät vorbeiging, hinter denen auf drei Stockwerken die Hörsäle vier, sechs und acht untergebracht sind.

In diesem Augenblick herrschte auf dem Campus ein ziemlicher Lärm. Zwei Linienbusse, die die Hochschule mit der Universitätsklinik verbinden, fuhren genau um 11.34 Uhr von der Haltestelle an der juristischen Fakultät ab. Ihre Dieselmotoren brüllten auf. Gleichzeitig rollte der Intercity aus Neapel in den nahe gelegenen Bahnhof Termini ein. Mehrere Studenten sagten später aus, dass sie sich an den gellenden Piff der Lokomotive erinnerten.

Es war also so laut, dass Iolanda Ricci später glaubwürdig aussagte, nichts Außergewöhnliches gehört zu haben, als Marta Russo neben ihr zu Boden fiel. Iolanda dachte zunächst, Marta sei gestolpert. Sie beugte sich über sie und versuchte, sie wach zu rütteln. Sie sah nicht das kleine, kaum blutende Loch an der Schläfe des Mädchens. Erst zwei Medizinstudenten, die zu Hilfe eilten, bemerkten, dass Marta Russo angeschossen worden war. Sie starb vier Tage später an ihren Gehirnverletzungen.

Alle Vernehmungen Iolanda Riccis ergaben nichts. Sie hatte keinen Schuss gehört. Und sie weiß deshalb auch nicht, woher der Schuss kam.

Italien war geschockt: Am helllichten Tage vor Tausenden von Zeugen konnte eine Studentin einfach so erschossen werden. Die Polizei glaubte, den Fall rasch lösen zu können. Die Sachverständigen kamen zu dem Schluss, dass der Mörder nur von den Hörsälen vier, sechs oder acht aus geschossen haben konnte. Ob sich zur Tatzeit in den Hörsälen vier oder acht jemand aufgehalten hatte, konnte die Polizei nicht klären. Nur im Hörsaal sechs befanden sich nachweislich vier Hochschulangestellte. Ihre Vernehmungen brachten nichts. Keiner von ihnen hatte Marta gekannt oder auch nur gesehen. Keiner hatte ein Tatmotiv. Und bei keinem fand man eine Waffe.

Aus Sicht der Experten war es auch möglich, dass der Täter sich im Freien verborgen hatte, wenige Meter von Marta entfernt, so dass Iolanda ihn nicht bemerkte. Die Polizei glaubte zunächst an einen Mord aus Eifersucht, aber auch diese Ermittlungen liefen ins Leere. Marta hatte keine Feinde gehabt, ihr Leben war ausgesprochen unspektakulär verlaufen.

Auf Anweisung des damaligen Ministerpräsidenten Romano Prodi bildete die Polizei eine Sonderkommission mit 80 Beamten: Der Mord sollte um jeden Preis rasch aufgeklärt werden. Martas Begräbnis am 16. Mai geriet zum Staatsakt. Neben Prodi betrauerte der Minister für Bildung, Luigi Berlinguer, das Mädchen. Doch die Ermittler kamen nicht weiter.

Erst nach Monaten kam etwas Licht ins Dunkel. Zwei Studenten gaben der Polizei einen überaus interessanten Hinweis: Er betraf zwei jener vier Hochschulangestellten, die sich zur Tatzeit im Hörsaal sechs aufgehalten hatten - die Dozenten Giovanni Scattone und Salvatore Ferraro. Beide waren außergewöhnlich begabte junge Wissenschaftler. Sie arbeiteten in einem Seminar der Rechtsphilosophie an einer sehr interessanten Theorie. Und die lautete: Ein perfekter Mord ist möglich.

Giovanni Scattone pflegte seine Seminare mit dem Satz zu beginnen: "Es ist unmöglich, einen Mord aufzuklären, wenn der Täter kein Motiv hat und wenn die Tatwaffe nie gefunden wird."

Konnte es sein, dass zwei unbescholtene, überdurchschnittlich begabte Jura-Dozenten eine Studentin erschossen hatten, um eine Theorie zu beweisen?


lest weiter: http://www.abendblatt.de/daten/2004/01/08/248953.html
http://www.abendblatt.de/daten/2004/01/08/248954.html
 
theorien beweisen hin oder her, das ginge zu weit. aber unglaublich dass so etwas geht. da sind 1000de leute und keiner merkt 1. das geschossen wurde, 2. wer es war, 3. dass wer überhaupt angeschossen wurde. das ist echt der perfekteste mord von dem ich je hörte..
 
und obwohl alle wissen, dass es die beiden waren, kann man es ihnen nicht richtig anhängen...
 
Den größte Fehler hat der eine durch den titel seiner arbeit gemacht , sonst wären sie wohl nie darauf gekommen
 
<blockquote>

ist das echt alles zu einem perfektem Mord? Menschen die kein Motiv haben jemanden umzubringen gibt es ja oft, z.B irgendwelche kranken Heckenschützen, die nur Freude haben Menschen umzubringen. Oder ist das auch schon ein Motiv?? Die Tatwaffe hm.. es kann doch nicht so schwer sein eine Waffe verschwinden zu lassen. Ich hoffe das ist nicht alles was man zu einem perfektem Mord braucht, das wär nämlich gar nicht gut.
 
Es gibt keinen perfekten Mord von dem wir wissen! Denn sobald wir davon wissen, muss es ja so sein, dass jemand von diesem Mord wusste und wusste, wie er vor sich ging, welche Waffe benutzt wurde,....! Aber bei einem perfekten Mord ist es doch so, dass der Mörder verhindern will, dass jemand auf diesen Mord kommt! Deshalb sind meiner meinung nach die perfekten Morde, die morde, von denen wir nicht wissen :oexclaim:

icon_sad.gif
Dreamer
 
Code:
 Deshalb sind meiner meinung nach die perfekten Morde, die morde, von denen wir nicht wissen [quote]das würde aber dann bedeuten die leiche wird nicht gefunden und auch nicht vermisst.aber ich denke jemand der so einen mord begeht tut das(hoffentlich) nicht nur der wissenschaft wegen sondern will ja eigentlich anerkennung und das ist der punkt wo die perfektion endet. [/quote]
 
<blockquote>

Das haben die beiden Studenten aber geschafft. Jeder weiss, dass sie es gewesen sind, aber niemand kann es ihnen beweisen.
 
Das haben die beiden Studenten aber geschafft. Jeder weiss, dass sie es gewesen sind, aber niemand kann es ihnen beweisen.

Sorry...woher will man wissen, dass sie es waren, wenn man nicht beweisen kann, dass sie es waren?
 
Stimmt - das verstehe ich auch nicht ganz. Die Geschichte ist überhaupt recht merkwürdig; zum einen erinnert sie mich stark an eine ältere "Columbo"-Folge, die auf genau dieser Grundidee basierte; zum anderen frage ich mich, was die Frage des "perfekten Mordes" mit einer juristischen Fakultät, noch dazu einem Dozenten für Rechtsphilosophie (!) zu tun haben soll. Erstens befasst sich der juristische Hochschulbetrieb mit Kriminalistik, also der Lehre von der Verbrechensaufklärung, höchstens ganz am Rande - diese Materie ist Sache der Polizeihochschulen. Zweitens ist die Frage, ob ein perfekter Mord möglich sei, nicht rechtsphilosophischer, sondern eher banaler Natur und ganz einfach zu beantworten - solange die Aufklärungsrate nicht bei 100% liegt, gibt es natürlich perfekte Morde.
 
weiss nicht so genau, ob das hier her passt, aber es passt eben zum thema perfekter mord:

unser damaliger anatomie-dozent hat uns gesagt, es gibt nur einen perfekten mord, den man nicht nachweisen kann, und zwar gäbe es einen bestimmten pilz, den man der zielperson ins essen oder dergleichen mischt. und dieser giftstoff würde erst nach tagen wirken, ganz langsam, bis derjenige daran stirbt. und der giftstoff würde sich dann so abbauen, dass man ihn nicht meh nachweisen kann, in keiner probe, in keiner obduktion. das wäre der einzige perfekte mord (also in der hinsicht, dass er nicht nachweisbar ist)

lg simone
 
ich bin gelernte altenpflegerin, und ich habe eine umschulung zur fachinformatikerin gemacht. aber ich übe nur den beruf altenpflegerin aus.

lg simone
 
schöner, erfüllender beruf, aber auch sehr hart!
danke für deine antwort!
 
der pilz ist mir bekannt.
erste symptome der vergiftung zeigen sich nach 12-48 stunden.
falsch ist aber, dass man das nicht nachweisen kann.
die gifte zersetzen unter anderem die leber,das kann man bei einer autopsie eigentlich schwer übersehen.
 
Ok nachweisen kann man es den beiden nicht das sie es waren aber ungewöhnlich ist es doch das sie keinerlei Feinde hatte oder sonstiges und auch keinen Freund oder Ex Freund der es aus Eifersucht hätte wollen würden das sie stirbt.
 
Also diese Geschichte ist schon sehr spektakulär.
Ich bin mir ebenfalls sicher, dass man, wenn man lange, sehr genaue Vorbereitungen trifft, einen, zumindest nahe zu, perfekten Mord vollziehen könnte!

Allerdings bringt der Beweis einer solchen Theorie meines Erachtens auch wissenschaftlich nichts! (Bitte hier keine Verharmlosung herauslesen!!)

Der einzige "vernünftige" Grund einen Mord zu begehen liegt meines Erachtens im Motiv!

Grüße
MenoWar
 
Also diese Geschichte ist schon sehr spektakulär.
Ich bin mir ebenfalls sicher,......

Wie wärs denn, dass es die beiden Studenten waren, die die Polizei auf die Mitarbeiter mit der besagten Theorie hingewiesen haben?
Aber irgendwer oben meinte, dass "perfekter Mord" kein Thema für Rechtsphilosophie sei... naja, wer weiß was man an so einem Institut sonst noch unterbringen kann...

Und Motiv:
Manche Motive kriegen außenstehende nicht mit. Irgendetwas, das einen dazu bringt jemanden zu hassen, mit dem man vielleicht nicht mal intensiv Kontakt hat... so was gibts. Man behält es für sich usw., etwas das andere überhören, übersehen, anders interpretieren oder kein Gewicht geben und selbst kann man sich ein "herrliches" Mordmotiv draus stricken.


Vollzitat gekürzt -siehe Postingrichtlinien / by viennatourer
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben