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Wikinger-Präzisionslinsen aus Gotland

gealany

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Präzisionslinsen aus Gotland


Die Wikinger könnten im Prinzip schon das Fernrohr gekannt haben - die Linsen dazu hatten sie jedenfalls. Dies ist die Erkenntnis von Olaf Schmidt. Die Entdeckung ist einem Zufall zu verdanken: Auf der Suche nach Ausstellungsexponaten in einem älteren Buch fand Schmidt die Abbildung einer der sogenannten Visby-Linsen (benannt nach der gotländischen Hauptstadt). 1997 konnte er nach Gotland fahren und die Fundstücke im Original betrachten.
Die aus Bergkristall gefertigten Fundstücke, die auf den ersten Blick aussehen wie Schmucksteine, waren Meisterwerke der Optikerkunst. "Die Oberflächen von einigen der Linsen haben eine fast perfekte elliptische Gestalt", sagt Olaf Schmidt. "Sie sind ganz offensichtlich an einer Drehbank hergestellt worden." Auf Grund dieser Perfektion hätten die Linsen auch für ein Fernrohr verwendet werden können. Vermutlich aber sind sie zum Entfachen von Feuer oder zum Ausbrennen von Wunden verwendet worden.
Vermutlich sind die Linsen auch nicht in Gotland hergestellt worden. Die Verarbeitung von Bergkristall war in der gesamten damals bekannten Welt verbreitet. Daher ist es gut möglich, dass die Linsen woanders hergestellt und dann nach Gotland exportiert worden sind...

http://www.pm-magazin.de/suche/wikinger

<span style="color:eek:range"> Zitat aufgrund neuer Postingregeln gekürzt. gealany
</span>
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wikifund Linsen - wer hats hergestellt und muss die geschichte der Sehhilfen neu geschrieben werden?

Eine erstaunliche Sache. Die Wikinger müssen nicht unbedingt diese Linsen selbst hergestellt haben aber es gab sie schon so früh, was erstaunlich ist!

Wo sind diese Kristallinsen, in Visby gefunden, her? Zu so "früher" Zeit?

erstaunlich!:


http://www.optiker.at/archiv/museum/visby/visby.htm

Wikipedia:

Geschichte der Sehhilfen [Bearbeiten]

Mit der Entstehungsgeschichte von Sehhilfen sind Linsen verbunden, die auf Gotland gefunden wurden. Die auf der Insel gefundenen bikonvexen, teilweise gefassten Bergkristall-Linsen gehören zu Wikingerschätzen des 11. oder 12. Jahrhunderts. Einige sind in Gotlands Fornsal, dem historischen Museum der Stadt Visby, ausgestellt, andere gingen verloren.

Bei den gefassten Exemplaren besteht die Chance, dass die Fassung auf Gotland gefertigt wurde, während der geschliffene Kristall importiert wurde. M. Stenberger hält zumindest eine Fassung für gotländische Goldschmiedekunst. Die Verarbeitung von Bergkristall war bereits im 11. Jahrhundert weit verbreitet. Die Herkunft der gotländischen Linsen war aber trotz genauer Analyse nicht zu ermitteln. Die Handelsbeziehungen der schwedischen Wikinger konzentrierten sich auf den Handel mit dem Südosten Europas und Kleinasiens. Nach Meinung von M. Stenberger wurden die Linsen aus dem Orient in den Pontischen Raum gebracht, wo sie mit Silberfassungen versehen wurden. Von dort könnten sie von Mitgliedern der Waräger-Garde aus Byzanz nach Gotland verbracht worden sein. Bergkristalle tauchen gegen Ende des 11. Jahrhunderts auf Gotland auf und verschwinden schnell wieder.

Einige Visby-Linsen haben optische Eigenschaften, die besser sind als die späterer sphärischer Lesesteine. Die Abbildungsqualität ist teilweise so gut, dass sich die vor ca. 1000 Jahren gefertigten Linsen mit heutigen Linsen messen können.

Der arabische Gelehrte Ibn Al-Haitham (996-1038) schrieb über das Sehen, die Refraktion und die Reflexion in seinem Buch "Schatz der Optik". Um 1240 wurde das Buch ins Lateinische übersetzt. Genial war seine Überlegung, das Auge mit geschliffenen Linsen zu unterstützen. Europäische Mönche griffen diesen Gedanken auf und fertigten später als im Orient halbkugelige Plankonvexlinsen für Sehhilfen.

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ungeklärt ist WOHER diese Linsen importiert sein sollen. Anscheinend gibt es nirgedwo ähnliche funde?

Kristallinsen, SO GUTE. Nur an einem Fundort.

Hat da jemand versucht zu verarschen? kommen diese Linsen von ausserhalb der erde? oder sind die Dinger an einem Ort hergestellt worden der noch nicht ausgebuddelt wurde?

Erstaunlich....
 
Wow, was für ein genialer Fund.
Ich hoffe der Fund bewahrheitet sich als "echt" denn ich bin immernoch der Meinung das der Mensch schonmal hier war - vor unserer Zeit.

Hört sich perplex an, ist es auch :)
 
was mich eben total perplex macht ist dass die linsen in skandinavien in ein paar orten gefunden wurden (was manche leute veranlasst zu sagen dass die linsen nicht einen ursprungsort haben können, obwohl keiner den wikis zutraut dass sie sie selber geschliffen haben)
und zudem dass in allen "geschichten der optik" zwar EIN buch darüber bekannt ist das in etwa um die selbe zeit im arabischen raum geschrieben wurde - es aber zu der Zeit KEINE andren fundorte von ähnlichen Linsen gibt! im späten 13. Jhd haben dann zwar mönche hier in europa angefangen die schriftlichen erkenntnisse nachzuarbeiten, aber bis heute, wo es CNC Maschinen gibt, gab es keine Linsen von solcher Qualität.....

Das ist doch alles strange oder?

Die Wikis haben scheints die Dinger eingefasst aber zu der Zeit wie auch zu nachfolgender Zeit gibt es keine SO gut geschliffenen Bergkristalle, nirgends auf der Welt. Und auch die heutigen Linsen sind Glas, nicht Kristall.....

klar damals HAT man Bergkristall geschliffen aber NICHT zu dermassen hochqualitativen optischen Linsen sondern eher zu sehr hübschem schmuck.

Bei diesen funden ist aber auch bezeichnenderweise KEIN hübscher schmuck dabei, so dass es zufall sein könnte, sondern nur wirkliche LINSEN.

SO seltsam.....
 
JA eben, ich traue den Menschen früher schon so einiges zu aber wenn die Linsen tatsächlich so optimal geschliffen sind wie heutzutage dann muss es ein Fund von vor unserer Zeitrechnung sein ;) (Zeitreisen doch möglich?)

Anders kann ich es mir nicht erklären
 
Oh ja die Funde sind komplett ECHT!

Sie stehen in Museen und sind zigmal untersucht worden. Von hochdatierten Leuten. Das Alter ist gesichert. Es ist auch weniger ne X Akte als eine altbekannte Tatsache unter Wikiforschern und wirklichen Wikifans.

Was man selten diskutiert ist wo die Dinger herstammen. irgendwie gehandelt oder so.

Klar man fand bei ähnlichen Ausgrabungen in Skandinavien (Helgö) auch eine kleine Buddhafigur und eine ägyptische Taufschale. Diese Gegenstände gibt es zur selben Zeit aber eben auch zu Hauf in andren gebieten der Erde. Die Linsen nicht, wie es scheint.

(buddha und taufschale habe ich selbst je in 2-3 Ausstellungen gesehen (manchmal wander so Zeugs ja) und die sind auch in den Katalogen verzeichnet die ich habe. Der Buddha auch in dem original Ausgrabungsbericht den ich in Händen halte. Aber wie gesagt, diese Buddhas gab es da, wo die Wikis Handelsbeziehungen hatten, eh zu Hauf)
 
Ich weiß die Wikinger waren nie so barbarisch wie gerne dargestellt aber denkst du als "Wikinger Fan" (so schätz ich dich mal ein) dass die Wikinger sie selbst hergestellt haben?
 
ehrlich: nein.

eher wahrscheinlich dass die irgendwie aus dem orient kommen.

Aber versuch mal grade z.B. im Irak zu buddeln um nach linsen zu suchen.

unwahrscheinlich dass die das selber gebaut haben ; lieber glaub ich dran dass die so richtig in den arabischen raum rein gehandelt haben. aber wie gesagt: von dort keine solchen funde bislang....
 
Wenn man bedenkt was alles im Orient siehe zwei Stromland Erfunden wurde oder Endeckt wurde da kann man schon davon ausgehen das solche Linsen aus der Gegend kommen können.
In einer Zeit wo im Frühmittelalterlichen Europa ( Dark Age der Engländer) der Kaiser auf seinen Pferd durch sein Land ritt . Die römer Strassen die einigsten außer den Flüßen Wege waren die man benutzen konnte um Waren zu transportieren. Das geschriebe Wort nur in Klöstern anzutreffen war. Die Heilkunde naja in den Kinderschuhen steckt. Und sonst die Unwissenheit im Volk regiert. Die Welt des Deutschen MA von Hungersnöten regiert wird und man in kleinen Dorf gemeinschaften lebt . Dann lies ma die Aufstellung durch . Das sind Erfindungen zu Zeit von Karl den Großen und er Karolinger , also das Zeitfenster wo die Wikis über die Meere fuhren.
Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Krankenhäuser, öffentliche Bäder,regelmäßigen Postdienst, Wasserversorung,Abwassersystem, Banken mit Zweigstellen in Indien und China (z.Zt. Harum al Raschid ) das ist der der den weißen Elefanten zu Katl den Großen geschickt hatte.
Unter Kalif Al Mamun T 833 gab es Übersetzungsschulen, Bibioteken uns astromische Einrichtugen. Z.Zt. der Kreuzzüge ( ok ist jetzt weiter als Wiki zeit) errechnete Albatanius die Entfernung von der erde zum Mond und Jabir bin Hayyan behauptete das ein Atom wenn man es teile genug Energie freistezt um Bagdad zu zerstören ( vielleicht war es das was G.W Bush unter Massenvernichtungs Waffen verstand)
usw. Da es etwas Problematisch ist jetzt im zwei Stromland Irak und Iran zu Graben wird es warscheinlich noch Jahrzehnte dauern bis man evtl. die Schleiferrei der Linsen findet, oder was auch möglich ist . Die Linsen wurden von den (Irakern) selber eingeführt aus Indien oder China ? Da sie Seidenstraße ja benutzt wurde oder per Dchunke .


NDT
Tigger
 
Herzlich willkommen Tigger

edit: Wie wurde damals das Kristall geschliffen? Ist das nicht extrem hart?
 
Hi Haidler,

Tigger ist ein lieber Freund von mir der sich sehr um Geschichte, Geschichten, Archäologie, Politik usw Gedanken macht aber ein lustiger Type ist und dem ich das Forum ans Herz gelegt habe weil er hier seine Freude haben kann :)

Auch von mir herzlich willkommen :)

Zu deiner Frage: ich glaub du stellst dir das ein wenig falsch vor. Stell dir die dinger nicht als brillen oder monokel oder implantate vor sondern als eine art Lupe die hilft wenn du was nicht mehr so gut erkennen kannst. also nicht ins auge stecken sondern einfach durchgucken :)

Ich benutze mein nachgemachtes Exemplar z.B. dafür mit der Sonne leicht entflammbare dinge in brand zu stecken, aber die Visby-linsen vergrössern tatsächlich wunderbar, so dass ein fehlsichtiger mensch sogar damit lesen könnte :)

TIne

Auch PS: WIE man Bergkristall schleift weiss ich (noch) nicht, das Zeug ist in der Tat verdammt Hart. aber zu der zeit konnte man auch andre Kristalle und steine schleifen, ich versuch was rauszufinden :)
 
Ich dachte die wurden als Art Monokel verwendet, hab meinen vorigen Post diesbezüglich schon geändert ;)

Danke für die Aufklärung
 
Schaut mal bei googel und tragt :
Vom Lesestein zum Lithiumglas
ein . Dann kommt ihr auf die Seite .
 
Danke Zwirni :)
für so einen "verrückter Professor" Typ wie meinen Tigger ist das mit dem verlinken - njo ;-)

trotzdem cool dass du hier bist und meine neue Begeisterung teilst :)

Edit: PS, Zwirni: mit copy-paste KAM ich vorhin noch auf das PDF, aber wenn ich jetzt auf den link klicke: nada.

Tücken der Technik?
 
Gefunden @ http://www.gnegel.de/feuerzeug.htm
Brenngläser, genauer gesagt aus durchsichtigem Bergkristall geschliffene Linsen oder Kugeln, die zur Feuerentzündung verwendet wurden, gab es bereits im antiken Griechenland. Wesentlich älter noch ist ein im Palast des Assurnasirpal (883-859 v. Chr.) in Ninive ausgegrabenes, plankonvex geschliffenes Bergkristallstück.

Bei den Griechen war das durch geschliffene Kristalle erzeugte Feuer einer besonderen, religiösen Nutzung vorbehalten. In den "Wolken", einer im Jahre 423 v.Chr. entstandenen Komödie, beschreibt Aristophanes in einem Dialog mit Sokrates, wie sich Strepsiades eine Schuldklage vom Hals schafft, indem er ein Brennglas kauft, das zum Feueranzünden dient, und damit heimlich die auf Wachstafeln niedergeschriebene Klage herausschmilzt.

Nach der Erfindung wasserklaren Glases gegen 200 v.Chr. ersetzte dieses Material den teuren und nur bis zu einer gewissen Größe erhältlichen Bergkristall. In Rom wurden zum Feueranzünden anstelle von Linsen offenbar vorwiegend mit Wasser gefüllte Glaskugeln verwendet. Mit ihnen lässt sich das Sonnenlicht wie mit geschliffenen Linsen bündeln.

Wassergefüllte Kugeln zur Feuererzeugung wurden auch bei der Feuerweihe am Karsamstag verwendet, die erstmals in fränkischen Kirchenordnungen des 8. Jahrhunderts auftaucht. Solche Kugeln wurden bis ins 19. Jahrhunderts zur Bündelung von Licht verwendet. Als sogenannte Schusterkugeln vor Fenstern oder Öllampen aufgehängt, beleuchteten sie die Arbeitsplätze von Schustern oder Schneidern bei Feinarbeiten.

In der Neuzeit ermöglichte die Massenfertigung von Glas eine weitergehende Verbreitung der Brenngläser. Sie dienten aber bestenfalls als Ergänzung anderer Feuererzeugungsgeräte. So gibt es Linsen, die in den Griff von Feuerstählen oder aber in die Deckel von Tabaksdosen eingearbeitet sind. Die mit Pfeifenstopfern oder Zigarrenhalter kombinierten Brenngläser waren offenbar eher eine dekorative Spielerei für Raucher.

Letztlich waren es reine Schönwetterfeuerzeuge, die gerade dann ihren Dienst versagen mussten, wenn sie am nötigsten gebraucht wurden: im Dunkeln, an trüben und kalten Wintertagen oder frühmorgens, wenn es das Frühstück zu bereiten galt.

Eine unter zahlreichen Spielereien mit Brennlinsen war die in den 1820er Jahren von der Pariser Firma Lafontaine in verschiedenen Ausführungen hergestellte Mittagskanone. Bei ihnen handelte es sich um eine kleine Kanone, die auf einer Sonnenuhr montiert war. Über dem Zündloch befand sich eine Brennlinse, die das Geschütz zur Mittagszeit abfeuerte, wenn die Sonnenstrahlen durch die Linse hindurch auf das Pulver trafen. Bereits in einer Handschrift des Samuel Zimmermann aus dem Jahre 1573 wurde eine solche Mittagskanone beschrieben als "ein Büchsengeschoss, das durch der Sonne Schein und Widerschein auf eine gewisse Stunde ab und los ginge. Alle wege umb den Mittag auf 12 Uhr."
 
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