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Ursprung der Menschheit im Norden

Wolferich

T(r)ollhaus
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24. Februar 2013
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Hallo! In einem altem Sputnik, las ich die Theorie, das der Ursprung der Menschheit doch im Norden liegen könnte. Damit soll nicht die "Out of Afrika"-Theorie in Frage gestellt werden, sondern eben, das die Menschwerdung im Norden erfolgte.
Ich selbst habe in der Schule ja noch gelernt, das der Mensch sich vor einer Millionen Jahre begann zu entwickeln. Es ist inzwischen erwiesen, das man da noch eine Millionen drauf packen kann.
Auch gibt es die Theorie, das die Menschen in nördlichen Breiten, den Menschen im Süden technisch überlegen waren, wegen der notwendigen Vorratswirtschaft.
Man fand damals in Sibirien Reste von Menschenknochen. Keine weiteren Artefakte. Ca. 1,5 Millionen Jahre alt. Aber daraus schlossen die Forscher, das diese Menschen a) Kleidung besaßen, b) Hütten bauten und c) das Feuer beherrschten. Wie sollten sie sonst in der Kälte überleben?
Was haltet ihr davon? Ich finde das schon faszinierend!
 
Auch gibt es die Theorie, das die Menschen in nördlichen Breiten, den Menschen im Süden technisch überlegen waren, wegen der notwendigen Vorratswirtschaft.

Nun dann gab es sie im norden und süden, laut deiner aussage.

Ich glaub in gemässigten zonen begann das leben des "menschen". Diese lebensfreudlichen zonen variiern aber auch. Gab zeiten da war die wüste grün, der regenwald nur eis...

Aber die bewegung der erde ist schon so, das es stellen gibt die immer wärmer sind, als andere.

Wirklich entstanden wirds dort sein, wos eben nicht zu kalt und nicht zu heiß ist und auch auf längere zeit so blieb.
 
Nun dann gab es sie im norden und süden, laut deiner aussage.
Die Vorratswirtschaft war im Süden nicht so ausgeprägt. Wozu auch?
Im Prinzip geht es in meinem EP um 2 Theorien. Zum einem, das die Menschen im Norden mehr Zeit hatten sich mit Wissenschaft zu beschäftigen, zum anderem, das die Urmenschen in diesen kalten Regionen gezwungen waren, sich weiter zu entwickeln.
Dagegen spräche aber, das die Wiege der Zivilisation im Fruchtbarem Halbmond verortet wird und zum Beispiel die Eskimos auch nicht weit entwickelt waren.
Nun gut, darum nennt man es Theorien.
 
Der Nord-Südunterschied hat eine andere Ursache.

Eurasien zieht sich sehr weit von Osten nach Westen. Menschen können also lange wandern, ohne ihre Klimazone zu wechseln. Dementsprechend können sie ihr Vieh und ihr Getreide mitnehmen. Die Ausbreitung geht schneller und damit auch der Wissensaustausch.

Afrika und Amerika strecken sich von Nord nach Süd über viele Klimazonen hinweg. Jedes Vordringen von Menschen erfordert Anpassung (neue essbare Pflanzen finden und züchten, neue Tiere finden, die das Klima vertragen). Dementsprechend verlaufen einige Entwicklungen langsamer. Auch der Bau langer Straßen über Klimazonen hinweg war kaum möglich.

Die Chinesen, Inder, Ägypter (recht weit im Süden, aber noch nicht am Äquator) und die Bewohner des Zweistromlandes haben die Vorratshaltung kultiviert, als die Nordeuropäer noch Jäger, Sammler und bestenfalls Viehzüchter waren. Aber eben der rege Kontakt führte zu einem Austausch, der die uns bekannten antiken Kulturen befruchtete. Die Römer gaben Anstöße in Mitteleuropa, die z.B. von den Franken aufgegriffen wurden. Der Kontakt zwischen Arabern und Europäern in Spanien und Palästina befruchtete wiederum Europa und führte zur Renaissance.

China hat sich durch das Abschotten vom Rest der Welt im 15. Jahrhundert selbst blockiert. Dort blüht aber seit dem letzten Jahrhundert die Industrie auf, nachdem man die Impulse aus dem Westen aufgenommen hat.

Im Grunde ist der Vorsprung aus geografischen Gegebenheiten entstanden.
 
Medizin, mathemathik...araber pioniere in der medizin... von türkischen leuten wurden unsere zahlen übernommen u die mathematik...ägypter baumeister... usw usv kam auch alles vom "süden".
Was da alles übernommen wurde wissen die meisten gar nicht.
 
@Wolferich

Sag mal, wie stehst Du zur Tatsache, dass sich die Buschleute im Süden des afrikanischen Kontinents schon vor 100.000 Jahren vom Rest der Menschheit separierten und nachweislich die ersten Jäger und Sammler waren, die ersten Menschen mit einer eigenen Sprache und einer der ersten Sozialgemeinschaften.

Bei einer Studie über die Genetik der in Afrika ansässigen Völker kam heraus, dass die Buschleute, oder Khoi San, wie sie sich selbst nennen, die größte genetische Vielfalt aller noch existierenden Völker Afrikas aufwiesen. Zudem wurde belegt, dass bei den Khoi San die genetische Übereinstimmung mit Affen geradezu mal 6% beträgt, beim modernen Menschen wie zum Beispiel Craig Venter, welcher das menschliche Erbgut entzifferte, jedoch bei 83% liegt.

Desmond Tutu, ein südafrikanischer Bischof, hat durch diese Studie erfahren, dass er eben kein 100%-iger Bantu ist, sondern mütterlichseits auch Khoi San-Vorfahren hat. Das hat den südafrikanischen Bischof wirklich bewegt und gefreut.
:dance:
Als die Khoi San das Ergebnis der Studie erfuhren, führten sie Freudentänze auf, weil damit klar widerlegt war, dass sie mehr Affen als Menschen waren. Die Khoi San waren in der Vergangenheit regelrecht zum Abschuss freigegeben worden, in einigen Staaten des südlichen Afrikas, immer mit der Rechtfertigung, dass das ja mehr Tiere als Menschen seien.

Jetzt sind immer mehr Genetiker der Meinung, dass die Khoi San genetisch gesehen ein wertvoller Schatz sind, der unbedingt bewahrt werden muss, weil mit Hilfe der Khoi San einige der Probleme Afrikas gelöst werden könnten. Probleme gesundheitlicher Natur wohlgemerkt.

Damit die Khoi San ihre wertvollen Gene bewahren können, muss ihnen aber auch erlaubt werden, nach ihren alten Traditionen zu leben. Denn nur durch ihre Lebensweise konnte sich ihre genetische Vielfalt entwickeln. Khoi San waren in der Vergangenheit dazu fähig eine Gazelle 3 Tage lang zu verfolgen, bevor sie das Tier erlegten. Diese Ausdauer hat kein anderes Volk Afrikas entwickelt.
 
Sag mal, wie stehst Du zur Tatsache, dass sich die Buschleute im Süden des afrikanischen Kontinents schon vor 100.000 Jahren vom Rest der Menschheit separierten und nachweislich die ersten Jäger und Sammler waren, die ersten Menschen mit einer eigenen Sprache und einer der ersten Sozialgemeinschaften.
Wie soll ich dazu stehen? Da müßtest du deine Frage konkretisieren. Laut meinem EP scheint das aber nicht zu stimmen. Ich wiederhole noch mal.
Menschen, vor 1,5 Millionen Jahren, im Norden, die Kleidung besaßen, Hütten, Feuer und jagden.
Kleine Therorie von mir, vielleicht ist es ja ein Trugschluss der Forscher und sie besaßen gar keine Kleidung sondern waren behaart wie der Yeti.
 
@ Astun

Das mit der großen genetischen Vielfalt hatte ich schon gehört, aber die Prozentzahlen (6 vs. 83) erscheinen mir unwahrscheinlich. Hast Du eine Quelle?

Ansonsten schleppen wir da eine Menge genetischen Müll mit uns herum ;-)
 
Das mit der großen genetischen Vielfalt hatte ich schon gehört, aber die Prozentzahlen (6 vs. 83) erscheinen mir unwahrscheinlich. Hast Du eine Quelle?

@T'Lu R'Galay

Ich hab die diesbezügliche Studie nicht selbst gelesen, wohne schließlich in Österreich, aber ich hab in einem Magazin davon gelesen. Aber vielleicht findet sich im Internet irgendwo etwas von dieser Studie. Interessant wäre es schon, selbst darin zu lesen, wenn man denn eine geeignete Übersetzung hätte. Diese Studie muss als Quelle angesehen werden. Und wie gesagt hatte an dieser Studie auch Bischof Desmond Tutu teilgenommen.
Vor allem finde ich diesen hohen Prozentunterschied interessant, denn wenn die Khoi San sich schon vor 100.000 Jahren vom Rest der Menschheit separierten, dann muss doch innerhalb dieser 100.000 Jahre etwas passiert sein, was diesen eklatant großen Prozentunterschied erklärt. Das die Khoi San Menschen sind, erkennt selbst ein Blinder mit Krückstock, aber mir fällt gerade noch etwas ein.

In einer Dokumentation hab ich mal gehört, dass die Menschheit einmal fast ausgestorben wäre und sich nur aus 1000 Individuen heraus zu ihrer heutigen Bevölkerungszahl entwickelt hätte. Das soll kurz nach dem Ende der Eiszeit gewesen sein, also vor 10.000 - 12.000 Jahren. Deswegen soll es heute auch nur mehr 4 Blutgruppen geben unter den Menschen.
Offenbar hat diese Dokumentation auf die Khoi San vergessen, welche ja im südlicheren Teil von Afrika lebten und nicht im großen Grabenbruch, welcher sich von Ostafrika, übers Rote Meer bis hinauf ins Jordantal zieht.
Wäre sicher interessant zu erfahren, ob es bei den Khoi San mehr Blutgruppen gibt, wenn sie sich schon vor 100.000 Jahren von der anderen Menschheit separiert haben. Leider stand diesbezüglich nichts davon in diesem Artikel.

Ich sehe mir immer wieder gern solche Dokumentationen im Fernsehen an, weil ich einfach süchtig nach Wissen bin, und ich immer gerne auf dem Laufenden bleibe. Trotzdem bin ich ziemlich kritisch, was so manchen Erklärungsversuch betrifft, den Wissenschafter da ablassen. Zu oft schon wurde in der Geschichte etwas als Dogma angesehen, was sich bei näherer Betrachtung und Überprüfung als völliger Schwachsinn herausgestellt hat.

Bei diesem Artikel finde ich jedoch nichts, was mir verdächtig vorkommt, denn durch diese Studie hat eine Minderheit, welche in der Vergangenheit wie rechtloses Vieh behandelt wurde, endlich seine Würde zurückbekommen. Die Khoi San haben sogar jetzt wieder die Hoffnung, dass sie endlich eine Wiedergutmachung, für das an ihnen verübte Unrecht der Vergangenheit, einfordern können, vielleicht sogar Landrückgaben.
Wünschen würde ich es ihnen auf alle Fälle.
 
In einer Dokumentation hab ich mal gehört, dass die Menschheit einmal fast ausgestorben wäre und sich nur aus 1000 Individuen heraus zu ihrer heutigen Bevölkerungszahl entwickelt hätte.
Der so genannte, genetische Flaschenhals. Zumindest in Europa, sollen alle Menschen von einer Urmutter abstammen.
 
@atsun

Ist das nicht eher so, dass sich völker vermischt haben und nicht separiert?
Und dies vermischung ist auch die "zukunft" der menschheit.
 
@ Astun

Gerade weil die Khoisan eindeutig Menschen sind, halte ich diese Werte für absurd. Ein so großer Unterschied würde nämlich bedeuten, dass wir mit den Affen verwandter sind, als mit ihnen. Wieso konnten sich dann schon seit langer Zeit andere Menschen mit ihnen fruchtbar mehren, aber niemals mit Affen?

Entweder wurden diese Werte falsch aus der Studie übernommen, oder sie beziehen sich nicht auf das gesamte Genom, sondern irgendeinen kleinen Teil davon. Ersteres erscheint mir wahrscheinlicher.

Danke Viennatourer, ich lese es mir mal durch!

1. Ergebnis: Es geht nicht um das Gesamtgenom, sondern nur um mitochondriale DNA!
 
Zuletzt bearbeitet:
So, ich habe auch mal gegoogelt und Desmond Tutu mit als Suchbegriffe eingegeben.

Die gemeinte Studie wird eher die von Schuster und Hayes sein.
Da stehen die Werte drin, aber sie bedeuten nicht, dass das gesamte Genom zu diesen Prozentzahlen übereinstimmt.

Most surprising of all, many of their unique SNPs are actually fairly recent developments. The Bushmen are one of the oldest human groups on the planet and you might expect their genes to reflect humanity’s most ancestral state. But not the SNPs – Schuster found that only 6% of !Gubi’s newfound SNPs matched the equivalent sequences in the chimpanzee genome; by comparison, the same positions in the human reference genome are an 87% match for the chimp one.

SNPs = Single Nucleotide Polymorphism -› Einzelnukleotid-Polymorphsmus
Das sind Variationen in Basenpaaren auf einem DNA-Strang.
Die Prozentzahlen beziehen sich auf die gefundenen Variationen, auf bestimmten Genabschnitten, die Schimpansen auch haben. Wieviel die vom Gesamten ausmachen steht da nicht.

Fazit: Obwohl die Khoisan die älteste Menschengruppe sind, haben sie an der Stelle sozusagen das modernere Genom.

Gruß
T'Lu
 
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