• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Christentum wurde von römischer Kaiserfamilie erfunden

Chiefkodi

innerer Zirkel
Registriert
20. Februar 2008
Beiträge
801
Punkte Reaktionen
1
Ort
Wiener Neustadt
Ich bin gerade bei einem sehr interessanten Buch von Joseph Atwill. Er vertritt die These, das das Christentum eine Erfindung der Flavier ist - die Absicht hinter der Idee war die "Befriedung" der messianischen Juden zur Zeit der jüdischen Kriege. Als "Beweise" für seine Theorie führt er (auch teilweise recht nachvollziehbar) Parallelen zwischen den 4 Evangelien und den Werken des römischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus an. Atwill geht davon aus, dass die Evangelien aus dem AT und die Werke des Josephus (Geschichte des jüdischen Krieges und Jüdische Altertümer) aus der Feder der gleichen Autoren stammen - und zur gleichen Zeit entstanden sind, NACH der Beendigung des jüdischen Aufstandes und nach der Zerstörung des Tempels.
Die militanten Juden glaubten immer noch an einen Messias als Kriegsherr aus ihren Reihen, der die Weltherrschaft erlangen sollte (zumindest die Juden vom römischen Joch befreien sollte). Durch die Schriften sollte gezeigt werden, dass der erwartete Messias bereits in Gestalt des Jesus in Judäa tätig war - und zur Friedfertigkeit und "Kaisertreue" aufgerufen hatte.

Wie gesagt, es gibt tatsächlich gute und schlüssige Argumente in dem Buch. Ist sicherlich lesenswert, wenn man sich für "die Sache" interessiert. Natürlich bleiben auch Ungereimtheiten, ist ja nur eine These, die Joseph Atwill "zu beweisen" versucht.

Das Buch heißt "Das Messias Rätsel".
 
Interessanter Gedanke. Was schreibt er zu der Sache, dass es vor den Flaviern bereits Christen in Rom gab? Z.B. unter Nero, die immer wieder für Probleme verantwortlich gemacht werden konnten, da sie suspekt waren. Treffen von Männern und Frauen, "Kannibalen" (Fleisch und Blut Christi), verehren einen hingerichteten Rebellen usw.
Ist natürlich die Frage, die Hauptquelle Tacitus ist da noch Kind, er schreibt erst später drüber, ob er auch bei Iosephus abgeschrieben hat. Weil noch existierende Quellen, die von Christentum berichten gibt es. Nur die wenigsten sind aus der Zeit vor 70 n.Chr., also bevor Titus ihren Tempel zerstört hat und es ist immer die Frage, inwieweit die Römer überhaupt die Leutchen auseinander halten konnten. Da sind sie ja nicht so die Spezialisten *fg*
 
Ja, stimmt auf alle Fälle. Gut, die "Annalen" wurden zwischen 110 und 120 verfasst. Gut möglich, dass da bereits der Begriff "Christen" in anderen Zusammenhängen gesehen wurde - und die Evangelien (die ja dieser These zur Folge parallel mit der Geschichte des jüdischen Krieges verlinkt geschaffen wurden) bekannt waren; daher der Verweis auf den Zusammenhang Christen und gekreuzigter Chrestos.

Mir fiel beim Lesen des Buches (ich bin noch nicht ganz fertig) auf, dass Atwill die vier im NT "veröffentlichten" Evangelien als Beitrag zusammen mit den Josephus Büchern sieht - es wurden aber mit der Zeit noch mehr "Evangelien" entdeckt, davon schreibt er nix.
 
Bin mit dem Buch jetzt durch - also der Autor versteht es, seine These gut darzustellen. Absolut lesenswertes Werk!!!! Ich beschäftige mich seit langem mit dem Thema "Christentum", .... ich würde mal grundsätzlich nicht ausschließen, dass alles so gelaufen ist, wie Atwill das darstellt.
Ich hab jetzt eine Schmöker entdeckt "Die Urchristen" von Klaus Berger, den ich vor einem Jahr angefangen, aber wieder weggelegt hab - der ist sehr "pro christlich" verfasst. Den werd ich mir, von wegen Vergleich historischer Abläufe, jetzt mal zu Gemüte führen. Mal schauen, was da mit der Theorie der römischen Erfindung des Christentums übereinstimmt. :oconfused:
 
Zurück
Oben