• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Selbstmumifizierung

Merlin

Boardleitung, Root
Teammitglied
Registriert
30. Oktober 2002
Beiträge
6.569
Punkte Reaktionen
183
Ort
Wien
Beim lesen des Bestatterweblogs bin ich drauf gestoßen: Selbstmumifizierung. Mönche einer buddhistischen Glaubensrichtung (man könnte wohl auch Sekte sagen) verwandeln sich zu Lebzeiten selbst in Mumien. Gelingt die Übung (die klarerweise mit dem Tod des Mönchs endet), wird er damit direkt zum Buddha.

Ein Wikipedia-Artikel beschreibt die Technik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sokushinbutsu
Bitte auch die Links am Ende lesen, dort gibts auch Bilder und weitere Informationen.

Ich bin zugegeben Buddhismus-affin und als Wiener vielleicht auch natürlicherweise etwas morbide, aber ich muß sagen, ich finde die Technik durchaus faszinierend. Dazu gehört schon Disziplin...
 
*grusel* danke, aber nein danke...
 
Mein Ding wär's auch nicht aber ich finde es erstaunlich, was diese Mönche auf sich nehmen, um das Nirwana zu erreichen. Mich wundert, dass die überhaupt bis zur dritten Etappe gekommen sind :oeek:

Lg
Kassandra
 
hm, da ist meine meinung zu wiedermal zweigespalten, zum einen, hut ab für die tolle selbstbeherrschung, oder doch eher verblendeter, religiöser wahn und diesseitsverachtung?

ich dachte immer buddha hatte sich gegen alle extremen formen des lebens ausgesprochen, gegen exzessive lebensweise aber auch gegen askese (welche ja damals bereits bei den hinduistischen religionen verbreitet war).


„Zwei Extreme sind, ihr Mönche, von Hauslosen nicht zu pflegen. Welche zwei? Bei den Sinnendingen sich dem Anhaften am Sinnenwohl hingeben, dem niederen, gemeinen, gewöhnlichen, unedlen, heillosen; und sich der Selbstqual hingeben, der schmerzlichen, unedlen, heillosen. Diese beiden Extreme vermeidend, ist der Vollendete zum mittleren Vorgehen erwacht, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.“

(buddhas worte nach dem dhammacakkappavattana vagga)

rein karmisch gesehen sollte das vorgehen ja auch nicht gerade als löblich betrachtet werden- der wunsch sich zu peinigen um zu sterben sollte doch eher ein zeichen der anhaftung an maya sein, oder doch eher ein zeichen des unbehaftetsein? wahrscheinlich ansichtssache...
 
oder doch eher verblendeter, religiöser wahn und diesseitsverachtung?

find ich auch. das einzige, was wir müssen ist atmen, essen, trinken, sch***. schlafen und f*** und wir menschen könnten versuchen, so zu leben, dass wir uns morgen noch in den spiegel schauen können. alle anderen merkwürdigen auferlegungen halte ich für humbug und von keinem gott der welt verlangt.

dabei habe ich den buddhismus eher noch für das kleinste übel unter den religionen gehalten. aber wie man sieht, machen die menschen auch da ihr ding draus.

ist der sinn des lebens nicht einfach, es zu leben, anstatt sich in selbstdisziplin in der begehung eines 9jährigen selbstmordes zu üben? bravo.

wir sind keine menschlichen wesen, die eine spirituelle erfahrung machen sondern spirituelle weden, die eine menschliche erfahrung machen sollen.
zumindest nach meinem spatzenhirn weltbild.

in den neun jahren hätten sie lieber noch in die welt rausgehen sollen, um sie zu verbessern und menschen zu helfen, anstatt sich meisterlich zu tode zu hungern, nur um ins nirvana zu kommen. tolles nirvana, da verzicht ich freiwillig auf ne fahrkarte dahin.
 
ich schliesse mich Trinity an:

wenn das der weg ins nirvana ist dann ist das nicht mein weg! oder wie die toten hosen sagen "ich will nicht ins paradies wenn der weg dorthin so schwierig ist"...

die andere seite ist natürlich wieder die sichtweise der menschen:

wenn man als mönch sein leben lang darauf getrimmt wird das diese praxis der selbstmumifizierung der einzig wahre weg ins nirvana ist ist es für diese menschen warscheinlich so normal wie es für mich, als durschnittlicher mitteleuropäer, normal ist das ich keine sekunde an selbstmord denke...

trozdem:
wahnsinn zu was einige menschen, nur wegen ihrem glauben, fähig sind...

mfg woddy
 
ja, ich respektiere natürlich, wenn ein mensch was tut, weil er daran glaubt. des menschen glauben ist sein himmelreich.
ich persönlich bin nur bissel enttäuscht, dass sogar buddhisten sich solche sachen ausdenken. die habe ich bis jetzt nämlich für am vernünftigsten gehalten.

somit bin ich nun endgültig ein fan keiner religion mehr.
 
okay das ist ja richtig gruselig...
wow.
naja aber was der Glaube alles bewirken kann ist erstaunlich.
 
Zurück
Oben