• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Epigenetik

lothroniel

eingeweiht
Registriert
15. April 2004
Beiträge
186
Punkte Reaktionen
1
Ort
Bodensee
Ich fasse mich kurz: Es handelt sich hierbei um die Theorie, dass nicht nur die Zusammensetzung des DNA-Stranges vererbt wird, sondern auch biologische Prozesse, die dessen Verarbeitung steuern und die von den jeweiligen Erfahrungen einer Generation und ihrer Lebensumstände geprägt sind. Ich verweise mal auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Epigenetik
Es scheint aber noch einen ganzen Haufen Seiten zu geben, die sich um dieses Thema drehen.

Mit Grüßen,
lothroniel (so, jetzt is langsam mal Schluss mit Computer - ab ins Bett!)
 
Wenn ich das richtig sehe handelt es sich bei dieser Theorie um die Überlegung ob und wie genetische Informationen zusätzlich zur DNA von einem Lebewesen auf seinen Nachkommen weitergegeben werden. Also z.B. auch bestimmte Verhaltenweisen wie Riechreflexe bei Mäusen oder Hunden.

Klingt interessant und durchaus nachvollziehbar. Aber hat was auch evolutionäre Bedeutung? Können derartige Informationen, die nicht in der DNA sind, ebenfalls "mutieren", sich verändern, und dadurch eine Änderung am Lebewesen erzeugen?
 
yop

Die Epigenetik beschäftigt sich quasi mit der "Verpackung" der DNA ums mal einfach auszudrücken.
Es enthält zwar jede menschliche Zelle das gleiche Erbmaterial, dennoch entwickeln sich manche Zellen mit sehr unterschiedlichen Funktionen.
Die chemischen Veränderungen,welche dieStruktur bestimmen, sind flexibel und auch umkehrbar.
Dabei können äußere Einflüsse den Verpackungszustand des Erbmaterials beeinflussen und Gene aktivieren, die im gesunden Zustand ausgeschaltet sind oder umgekehrt.
Bei Genen, welche für Zellteilung oder Zelltod verantwortlich sind, kann dies zu einem Tumor führen.
Die oben angeführte "Flexibilität" hat jedoch auch den positiven Aspekt dass diese wieder rückgängig gemacht werden können.(molekulare Therapie anm.)

http://www.krebsinformationsdienst....larbiologische_diagnostik_krebstherapien.html

"Die Gesamtheit der Gene, die Sequenz der DNA, alleine genügt nicht, um einen Organismus auszubilden und um Merkmale in die nächste Generation weiterzugeben".......Prof. Renato Paro vom Zentrum für Molekulare Biologie in Heidelberg.
Er vergleicht die Erbinformation, die von der DNA codiert wird, mit einem normalen Text und die epigenetische Information als Formatierung des Textes. Also man kann einen Text verändern, indem man bestimmte Sätze oder Wörter unterstreicht und damit die Wichtigkeit dieses einen Wortes oder Satzes hervorhebt.
Durch streichen bzw.hervorhebung bestimmter Textstellen wird der Text als ganzes verändert.
Dies geschieht mittels Methylgruppen die sich an den Strang der DNA ablagern und zb. ganze Abschnitte löschen.

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/27744/

Diese Annahmen sind jedoch nicht neu sondern wurden schon 1801 vom französischen Zoologen Jean Baptiste de Lamarck als Theorie veröffentlicht.
Er behauptete 50 Jahre vor Charles Darwin, Gregor Mendel und August Weismann (natürliche Auslese/Theorie anm.), dass auch erworbene Eigenschaften vererbt werden.

"Die Entwicklung der Arten sei eine direkte Folge der vererbbaren Bedürfnisse des Organismus."
(Individuelle Anpassung )

http://home.tiscalinet.ch/biografien/biografien/lamarck.htm

"Hatte Lamarck nicht doch ein klein wenig Recht?“, fragte schon vor ein paar
Jahren vorsichtig das Fachblatt Science.
Übrigens gibts davon auch eine BBC Exklusiv-Dokumentation
"Das Gedächtnis der Gene"die ich empfehlen kann.(leider letztmal gesendet 2006)

Und neueste Thesen stützen sich auch auf die "Raucher-Erblast"die sogar noch "nach" der Befruchtung molekular eine Generation später zum tragen kommen soll.(externen Stimulus in der embryonalen Phase)

Atikel....DIE ZEIT 04.09.2003 Nr.37

Also ein weites Feld,das sich hier auftut dessen "Klärung" noch lange nicht abgeschlossen ist.

Wer vieeeeel Zeit hat....:olol:

http://www.gene.ch/genpost.html

So,reicht mal fürs erste:owink:

mfg.v
 
Ich glaube da unterscheidet sich der Mensch vom Tier. Wir können nicht das erlernte weitergeben, da wir es in unserer Psyche speichern. Tiere lernen z.B. dass es bei bestimmten Tönen Futter gibt - sowas setzt sich fest und wird zum Instinkt. Für uns Menschen ist es kein derartig festgesetzter Instinkt, wenn wir bei einem Ton zum Essenstisch rennen.
 
Ich glaube da unterscheidet sich der Mensch vom Tier.

Was eben zu beweisen wäre. Prinzipiell stellt sich die Frage, ob der Sohn eines guten Shcmiedes ein guter Schmied wird, weil sein Vater die perfekten Gene dafür weitergab (sagen wir, besonders kräftiger Oberarm) oder weil er Erlerntes an den Sohn weitergab.
 
Nimm dich selbst doch als Beispiel. Und Freunde von dir. Ich denke nur wenige erlernen (äh machen) später das selbe wie deren Väter. Und wenn doch spielt die prägende Kindheit eine große Rolle bei der Interessenbildung und für die Fähigkeiten.
 
Wäre aber nicht schlecht wenn man seine Genetik immer up to date hätte und all sein Wissen darin speichern könnte um es weiter zu vererben, glaub dann wären wir schon sehr viel weiter in unserer Welt :olol:
 
Zurück
Oben