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Axolotl - der tierische Wunderheiler

Trinity

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Der Wunderheiler aus Mexiko

Dem mexikanischen Axolotl wachsen verlorene Gliedmaßen wieder vollständig nach. Das macht ihn zum begehrten Studienobjekt für Wissenschaftler.

Wird ihm ein Bein abgerissen, bedeutet das für den Axolotl keinen Beinbruch. Denn diesem mexikanischen Salamander wachsen verlorene Gliedmaßen wieder vollständig nach. Forscher um Elly Tanaka am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden ergründen dieses erstaunliche Phänomen - um daraus vielleicht Nutzen für den Menschen zu ziehen, bei dem diese Fähigkeit zur Regeneration vergleichsweise eng begrenzt, aber womöglich nur unterdrückt ist und sich deshalb fallweise gezielt "enthemmen" lässt. Darüber berichtet die neue Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "MaxPlanckForschung".
Die Tiere gleichen ihrem eigenen Wachsabguss. Gelblich, mit rosa gefärbten Kiemen-Büscheln am Kopf, wirkt der Axolotl eigenartig unfertig - so, als hätte eine riesige Kaulquappe vergessen, sich zum Frosch zu entwickeln. Diese in Mexiko beheimatete Salamanderart stellt bereits seit fast 200 Jahren - seit Alexander von Humboldt erste Exemplare nach Europa mitbrachte - ein attraktives Objekt biologischer Forschung dar. "Denn diese Salamander", so Elly Tanaka, "sind in Sachen Regeneration die Champions unter den Wirbeltieren": Selbst ein ausgewachsener, fußlanger Axolotl ist noch in der Lage, ein abgeschnittenes Bein, den kompletten Schwanz, ein Stück Kiefer, ein verlorenes Auge oder sogar Teile des Herzens innerhalb weniger Wochen nachwachsen zu lassen. Das Interesse an dieser verblüffenden Regenerationsfähigkeit der Amphibien wird durch aktuelle Forschungen noch verstärkt. Danach besitzen auch Menschen in vielen Organen, von der Leber bis zum Gehirn, so genannte Stammzellen, di
e möglicherweise zur Regeneration fähig sind - die aber dieses Potenzial nur sehr begrenzt entfalten. Und deshalb die Frage: Wenn ein "Neubau" von Gliedmaßen oder Organen bei Tieren wie dem Axolotl funktioniert - warum nicht ebenso beim Menschen?

Deshalb verfolgen Forscher, die sich für menschliche Stammzellen interessieren, aufmerksam die Befunde, die Tanakas Dresdner Gruppe zusammen mit einer kleinen Gemeinde aus weltweit einem Dutzend Labors an den Salamander-Verwandten erarbeitet. Denn: Auch wenn sich der Axolotl offenbar seit 350 Millionen Jahren nicht wesentlich verändert hat, spricht einiges dafür, dass gewisse Grundprinzipien der Gewebe-Reparatur alte "Erfindungen" der Natur darstellen, die auch im Körper eines Menschen nach wie vor ähnlich ablaufen - oder besser: ablaufen könnten, hätten nicht Menschen und andere Säugetiere irgendwann die Fähigkeit zur Regeneration weitgehend aufgegeben. Es geht also um die Frage, ob dieses Potenzial bei den Säugern endgültig verloren oder lediglich unterdrückt ist und vielleicht wieder geweckt werden könnte.

Inzwischen ist beim Axolotl eine Reihe von Botenstoffen identifiziert, die den Zellen im Umfeld einer Verletzung das Signal zur Regeneration vermitteln. Dazu gehört ein Hormon, das von Blutgerinnseln ausgeht, Zellen im umgebenden gesunden Gewebe alarmiert und an den Ort der Verletzung lockt - ein Signalstoff, der weitgehend einer Substanz gleicht, die man schon bei Kälbern gefunden hat. Ob sie auch beim Menschen vorliegt und welche Funktion sie hier erfüllt, ist noch zu klären.
Außerdem haben die Wissenschaftler um Tanaka inzwischen Einblick in die zeitliche "Choreographie" der zellulären Prozesse im Nahbereich einer Verletzung gewonnen und herausgefunden, dass zwar die meisten Zellen eine Erinnerung an ihre Abstammung bewahren, manche aber auch zu einem "Rollenwechsel" fähig sind: So können sich etwa Zellen aus dem Nervensystem in Muskel- oder Knorpelzellen umwandeln.

Die Einsicht in diese Mechanismen soll und wird letztlich verstehen helfen, warum die Fähigkeit zur Regeneration bestimmter Gewebe oder Organe bei Säugern ungleich schwächer als bei Salamandern ist. Bei Säugern, das ist schon länger bekannt, hemmt ein bestimmter Signalstoff nach Verletzungen des Rückenmarks dessen Regeneration; wird dieser Stoff aber durch Antikörper blockiert, heilen die Verletzungen wesentlich besser aus. Beim Axolotl, so zeigen erste Versuche, spielt ein molekular sehr ähnlicher Signalstoff bei der Regeneration mit - hier aber offenbar mit einer anderen Funktion. Die Zukunft wird zeigen, wie viel von den regenerativen Kräften des Axolotls auch in Säugern und somit im Organismus des Menschen steckt.

einsamer schütze newsletter

Ich fände das genial, wenn sie herausfinden könnten, was das Nachwachsen der Extremitäten bewirkt, und wenn sie wüssten, wie man das auf den Menschen anwenden könnte.
Viele Unfälle oder Thrombosekrankheiten würden damit viel an Schrecken verlieren hm...
 
jap das wäre echt genial würden sie es schaffen jene vorgänge im körper dieses tieres in den menschen zu projezieren
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Hi!
Nun, so etwas wäre echt super! Aber, würde uns das nicht unsterblich machen? Denke, es wäre nicht so gut, wenn der Mensch unsterblich wäre!!!
Lieben Gruß
-P-
 
nicht so, dass ich mir daheim denke: Och heute schneid ich mir mal eben ein zwei finger ab!

Sondern im Spital einfach an nem Gerät anschliessen oder ne spritze geben und die offene Wunde weiss was sie ist und verschliesst sich nicht nur sondern regeneriert sich komplett nach plan
 
du wirst dir bestimmt nicht denken "heute schneide ich mir mal eben ein zwei finger ab", da du ja immernoch Schmerzempfinden hast und es höllisch weh tut, wenn man finger verliert !

MfG
Crash86
 
glaub mir. es gäbe viele leute die das tun würden nur um zu wissen wie sich das anfühlt. oder als spiel. anstatt dass man jetzt münzen über den tisch auf eine gegen die tischplatte gedrückt faust schlittern lässt schneidet man ihnen die finger ab.

es war ja nur ein beispiel
 
Hab den Bericht über den Mexikomolch gestern im TV gesehen - fänd ich toll wenn man seine Fähigkeiten für den Menschen nutzen könnte,aber des wird wohl no a bissl dauern.Es gibt so ne Qualle,die hat auch so ne Art Unsterblichkeitsgen (ja,klingt dumm) das man beim Menschen anwenden könnte,aber bis die DNA isoliert ist,so die Forscher,dauert's noch gute 30 Jährchen...Gott,wie präzise in der Zeitangabe :f23:
 
Zur Unsterblichkeit. Klappt ja vielleicht beim Körper aber beim Gehirn seh ich gewisse Probleme. Selbst wenn man es schaffen würde die hier vorhandenen Nervenzellen zum wachsen anzuregen (weil irgendwann werden die ja auch mal verroten) so sind es doch nicht die gleichen wir vorher. Als Folge von Lernprozessen bilden sich Dornen an den Dendriten, die Zellen sind also nicht mehr im ursprünglichen Zustand. Wenn dann neue Zellen wachsen könnte ja durchaus irgendwas verloren gehen. Nutzt mir ja irgendwie auch nix wenn ich dann unsterblich bin aber irgendwann nimmer weiß wie ich heiß und wer ich bin.
 
Ja toll, jetzt fragt euch mal, wie man das an dem Viech erforscht!! :oevil:
Salamander her, am Tisch festgeschnallt und jeden Tag ein anderes Beinchen ab...nach fünf Tagen fangen wir wieder von vorn an
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Mal davon abgesehen, dass das sowieso nichts bringen wird, weil ich stark bezweifle, dass man da irgendwas auf den Menschen übertragen kann - bei Affen weiß man ja auch, dass man sie mit HIV infizieren kann ohne dass die Krankheit jemals ausbricht...die Erkenntnis hat uns auch nicht weitergebracht!
 
hab eine Seite über die Aufzucht von Axolotls gefunden:

<a href="http://www.gregor-online.de/">zur Homepage</a>
 
Im Tierpark Hellabrunn in München gibts einen schwarzen Axolotl. Im Münchner Zoogeschäft Dehner hab ich heute drei Stück gesehen.. hätt gedacht die wären seltener.. hm
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Hier Bilder davon, am beeindruckensten find ich die außenliegenden Kiemen, und es stand auch da, dass sich diese Tiere ihr ganzes Leben lang im Larvenstadium befinden, und es sind auch keine Fische wie ich dachte, sondern Salamander.

axo01.jpg


axo02.jpg


Interessant ist auch, das wenn man ihnen einen bestimmten Stoff zuführt (Thyroxin (T4)), eine Metarmophose erfolgt:



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Interessant ist auch, das wenn man ihnen einen bestimmten Stoff zuführt (Thyroxin (T4)), eine Metarmophose erfolgt:



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ich selbst besitze einige dieser faszinierenden tierchen. und jeder der eine metarmophose mit absicht herbei ruft, macht sich STRAFBAR!
axolotl stehen auf der liste der gefährdeten tiere!!!

zum thema: ich selbst musste einem meiner axos ein bein amputieren, da ihm von einem seiner artgenossen das bein abgebissen wurde und es "falsch herum" nachgewachsen ist.
 
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