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RAF - Linksterrorismus

lajosz

VUP
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ich bin erstaunt warum es hier keine threads zur raf gibt, ist das thema etwa zu heikel?

seit jahren interessiere ich mich stark für die geschichte des linksterrorismus in europa, speziell die der raf. in der heutigen zeit der false flag anschuldigungen an die geheimdienste ist dass thema doch recht interessant. auch ist das thema aktuell wegen des erneuten gerichtsverfahrens verena becker's.

folgende fragen ergeben sich zum thema raf, gerade in hinblick auf die verwicklung der cia in italiens linksterroristische organisation rote brigaden (stichwort gladio, in italien ist seit längerem bekannt dass die roten brigaden von geheimdiensten unterwandert wurden und dass diese geheimdienste auch anschläge im namen der roten brigaden durchgeführt haben):

warum wurde becker nicht schon bei ihrer ersten anklage (wegen einem schusswechsel mit polizeibeamten) wegen dem anschlag auf buback verurteilt? die raf hat ja kollektiv verantwortung übernommen für ihre taten und wenn man gerichtsurteile von früher anschaut wurde dies auch vom gericht so gehandabt, d.h. wer genau woran beteiligt war hat nicht wirklich interessiert. gesichert ist bisher nur dass becker in den jahren 80 und 81 mit dem geheimdienst gesprochen hat, sie soll dafür 500 dm erhalten haben.

die hauptabteilung II/2 der stasi vermerkt aber schon 1972:
„Es liegen zuverlässige Informationen vor, wonach die B.(ecker) seit 1972 von westdeutschen Abwehrorganen wegen der Zugehörigkeit zu terroristischen Gruppierungen bearbeitet bzw. unter Kontrolle gehalten wird.“
auch der sohn bubacks hat vermutungen geäussert dass die geheimdienste entweder am buback-attentat beteiligt waren oder davor davon kenntnisse hatten.

auch andere dinge in zusammenhang mit der raf sind bisher nicht geklärt:

die todesnacht von stammheim. beide versionen, mord durch die geheimdienste sowie auch der von offiziellen stellen immer wieder gepredigte selbstmord sind in sich nicht schlüssig. auch bleibt immer noch nicht erklärt ob die 4 insassen welche in der nacht gestorben oder fast gestorben sind bei ihrem plan abgehört wurden. die frage ist doch, was war bei den behörden grösser, das glück dass die 4 insassen, ensslin, baader, möller und raspe tot sind und somit "big raushole" nun nicht mehr wichtig war oder die furcht vor der sympathiewelle in linken kreisen?

der gsg einsatz in bad kleinen, hat sich wolfgang grams wirklich, nachdem er bereits von einer kugel getroffen auf die geleise gefallen war, selbst erschossen? wurde er kaltblütig exekutiert?

auch ungelöst bleiben fast sämtliche aktionen der dritten generation. konnte eine gruppe von selbstgelernten terroristen wirklich solch perfekte anschläge durchführen? warum wurde dass haar welches von wolfgang grams beim tatort der ermordung rohwedders gefunden wurde nicht schon nach seinem tode eindeutig ihm zugeordnet, warum mussten jahre vergehen bis eine dna analyse möglich war? wo sind die bis heute 4 gesuchten mitglieder der raf, werden sie gedeckt weil sie unerwünschte informationen kennen, oder haben sie mit dem überfall auf einen geldtransporter in österreich ihre rente und flucht sichergestellt?
 
Ich muss leider los, aber ich beschäftige mich "auch" sehr gerne mit diesem Thema, da es sehr heikel ist, ich habe einige Artikel dazu verfasst, die du dir gerne durchlesen kannst - ich werde, wenn ich später (od. Morgen, dass weiß man nie so genau...) gerne mit diskutieren, ein wirklich interessantes Thema - wichtig sind auch die Quellen am Ende der Artikel.

Interessant sind vor allem die Fakten (gerade im Fall Ohnesorg, welche "totgeschwiegen" werden)

http://koopmodus.blogage.de/de/entries/2009/11/10/Schliessfach-287

und auch die neusten Erkenntnisse zu Verena Becker..

http://koopmodus.blogage.de/de/entries/2010/9/27/Siegfried-Buback---Verena-Becker-und-der-Irak

beste Grüße
 
zum thema ohnesorg bezw. kurras' stasi vergangenheit gibt es ja einige artikel zum beispiel im spiegel. der fall ist durchaus bemerkenswert, wobei ich nicht einverstanden bin dass es ohne die erschiessung keine raf oder bewegung 2. juni (naja, jedenfalls hätte sie anders geheissen) gegeben hätte. die radikalisierung hin zum bewaffneten kampf hätte m.e. auch sonst stattgefunden, stichworte dabei sind vor allem nazi-vergangenheit, atomtod, kpd-verbot, sds- spd streit. ich denke das einzelereignis, die erschiessung benno ohnesorg's, hatte lediglich eine beschleunigung der radikalisierung zur folge...


Neue Recherchen: Ohnesorgs Todesschütze soll Stasi-Spion gewesen sein - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
 
Interessant sind auch die Exile für RAF-Terroristen in der DDR. Das es Terroristen waren, daran gibt es keinen Zweifel - das Attentat auf Ohnesorg war mit unter ein Ausschlag gebender Faktor für die Radikalisierung, wie du schon sagtest.

Für mich gibt es trotzdem erhebliche Zweifel an der "Echtheit" der RAF und ihrer wirklichen Aufgaben, wie sie uns seit jahrzenten präsentiert wird. Es werden zu viele Dokumente zurück gehalten und es liegt sehr nahe, dass diese "Terroristen" von beiden Seiten "benutzt" wurden um einige Leichen aus den Kellern zu schaffen.

Ermittlungen gegen Verena Becker: Geheimakten zu Mordfall Buback bleiben gesperrt - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Hier nochmal zu Kurras.

TP: Wirklich und wahr

Übrigens schweigt Verena Becker selbst im aktuellen Prozess und nach "nur terrorismus" sieht es nicht aus, ganz und gar nicht.

Wie Verena Becker zu ihm kam, möchte Venedey nicht verraten. Nur eines sagt er, in Anspielung auf die Theorie, seine Mandantin würde von höherer Stelle geschützt: «Der Verfassungsschutz war es nicht.»

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1046455
 
interessant ist für mich vor allem zu anfangszeiten des linksterrorismus eine persönlichkeit, peter urbach. er war ja provokateur des berliner amtes für verfassungsschutz, hat waffen geliefert und sich mit drogen beliebt gemacht.
eine tat aber erstaunt mich: er hat eine waffenlieferung an die kpd (früher kpd/ao) aus italien dem verfassungsschutz gemeldet und somit unmöglich gemacht. die kpd (frühere kpd/ao) war ja, ganz anders als die dkp, nicht gerade der liebling der sed, weil die kpd/ao maoistisch ausgerichtet war und den revisionismus des "russischen kommunismus" als unmarxistisch betitelte.

die geschichte scheint in der konkret nr. 18 von 1973 beschrieben zu sein.

dazu folgender link:
TP: Eine kleine Recherche in der Stasi-Unterlagen-Behörde

naja, man muss ja nicht erwähnen dass die sed die linksterroristischen strömungen unterstützt hat. zeitgleich würde ich behaupten das verhältnis war nur mittel zum zweck und nicht gerade herzlich...
 
in der heutigen zeit der false flag anschuldigungen an die geheimdienste ist dass thema doch recht interessant. auch ist das thema aktuell wegen des erneuten gerichtsverfahrens verena becker's.

Vielleicht ist man hier mit den gleichen Methoden vorgegangen, die man eher in anderen Ländern vermutet/aus anderen Ländern kennt.

Verena Becker ist möglicherweise die Mörderin von Generalbundesanwaltes Siegfried Buback, und möglicherweise war dieser Mord im Sinne von Leuten aus höchsten Kreisen der Regierung.

Gerhard Wisnewski im Gespräch mit Michael Buback, dem Sohn des ehemaligen Generalbundesanwaltes.

http://info.kopp-verlag.de/video.html
Rechte Leiste - 3.6.2011
Mord am Generalbundesanwalt 1977
 
Die Manipulationen im Mordfall Siegfried Buback durch die "Ermittler" sind nicht zu übersehen. Zeugen, die eine Frau als Täter wahrgenommen haben, werden nicht beachtet, oder die Aussage wird manipuliert.

Gabriele W. hat nach eigener Darstellung unmittelbar nach dem Anschlag ihre Beobachtungen aufgeschrieben und den Zettel einem Beamten des BKA gegeben. Doch in den Ermittlungsakten fehlt ein solcher Aufschrieb. Stattdessen existiert ein Vernehmungsprotokoll mit ihr, in dem aber nicht von einer Frau auf dem Soziussitz die Rede ist. Das Protokoll trägt allerdings keine Unterschrift von Frau W. Sie bestreitet vor Gericht auch, diese Aussagen gemacht zu haben. Nach ihr kommt der Polizeibeamte, der das Protokoll gefertigt hatte, in den Zeugenstand. Es stellt sich heraus, daß sich Frau W. und der Beamte gar nicht kennen. Ungereimtheiten, die sich im Laufe der Beweisaufnahme dramatisch häufen.

http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2011/09/staat-auf-der-anklagebank/
 
Nach 30 Jahren Flucht wurde mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin gefunden. In Ihrer Wohnung finden sich nun neben Munition und Schusswaffen auch Granaten und Schweres Kriegsgerät. Klette hatte dort ein ruhiges Leben mit einem Partner und Hund sowie viel gesellschaftlichen Umgang geführt. Umso krasser der Unterschied zu dem was sie hortete ..

In dem Zusammenhang gerade heiß diskutiert: Gesichtserkennung hätte sie schon länger ausfindig machen können. Aber die ist hier ja nicht zulässig.
 
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