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Bricht die EU auseinander?

Propaganda ist spitz formuliert, aber wenn ich die Überschrift lese ("Möchtegern-Krim") oder "eine neue Eiszeit zwischen Russland und dem Westen" sind für mich Sticheleien.
Das sehe ich nicht so. Die Initiatoren der Abstimmung ziehen parallelen zur Krim, der Spiegel zeigt auf, dass das Unsinn ist. Möchtegern-Krim sagt dabei gar nichts über Russland aus, sondern stellt nur klar, wie unsinnig die gezogenen Parallelen sind. Und das die Krim selbst zu einer neuen Eiszeit zwischen "dem Westen" auf der einen und Russland auf der anderen Seite gesorgt hat stimmt nun mal. Warum das Thema so stark in einem Artikel über Venetien ausgebreitet wird erschließt sich mir auch nicht, aber das trifft auf jeden zweiten Spiegelartikel zu (wie gesagt halte ich nicht viel von der Redaktion, zumindest im Bereich der internationalen Politik).

Wie gesagt, ich finde man sollte neutral berichten.
Wirklich neutrale Medien gibt es nicht, grundsätzlich schlimm finde ich das allerdings auch nicht. Im Gegenteil bietet es die Chance, die Sichtweisen verschiedener Gruppen auf eine Situation besser zu verstehen und auch miteinander zu vergleichen. Problematisch wird es, wenn die Berichterstattung sich nicht mehr aufgrund der Schwerpunkte unterscheidet (oder eben in Form von Meinungsaussagen in Kommentaren, etc.), sondern wenn Tatsachen verdreht oder erfunden werden. Denn dann ist es kein Journalismus mehr, sondern schlicht und einfach Propaganda.

Das habe ich nicht damit gemeint :owink:.
Ich weiß. :owink:

Eben nicht,zumindest in meinem (Un)Verständnis.
Aber genau was du sagst, etwa das der Vergleich mehr als hinkt, soll doch damit ausgedrückt werden. Denn den Vergleich zur Krim ziehen ja die Initiatoren.

Die Wahlbeteiligung lag bei 73%,davon stimmten 89% für eine Selbstbestimmung.
Behaupten die Initiatoren. Da die Abstimmung nicht unabhängig kontrolliert wurde und Berichten nach auch nicht manipulationssicher war sollte man die Zahlen mit Vorsicht betrachten.
Wenn es stimmt kann man allerdings nur hoffen, dass die Menschen vor Ort aufwachen und sich nicht mehr von Gruppen wie der Lega Nord verarschen zu lassen.
 
Diese "Abstimmung" ist nach italienischem Recht höchstens eine Meinungsumfrage, aber keine rechtlich bindende Entscheidung der Bevölkerung. In Italien sind einzig nationale Abstimmungen zu diesen Themen zugelassen - keine Abstimmungen in Teilen des Landes. Aus dem Grund wird sich auch niemals ein Teil Italiens abspalten können, es sei denn das restliche Land will den betreffenden Landstrich ebenfalls "los werden".

Das die Italiener dennoch solche Abstimmungen durchführen liegt in diesem Fall an den Personen hinter dieser Umfrage. Das sind größtenteils Personen, die sich intensiv für eine Abspaltung einsetzen, mit dieser Meinung aber ziemlich alleine dastehen. Sie engagieren sich jedoch europaweit, u.a. auch in Schottland, für die Abspaltung einzelner Landesteile.

Diese Umfrage in Venedig ging vom 16. bis 21. März (http://www.euronews.com/2014/03/17/...to-vote-on-week-long-independence-referendum/) - daher gibt es auch erst jetzt Statistiken dazu. Folgen wird das jedoch keine haben. Nicht mal dem Wahrheitsgehalt der Resultate würde ich glauben schenken. Niemand hat diese Umfrage beobachtet und kontrolliert. Die Umfrage-Organisatoren behaupten ja auch sie hätten Daten aller Wahlberechtigten als Basis genommen. An die kommen sie aber nach italienischem Recht nicht mal heran, da es kein offizielles Referendum ist. Sie können sagen was sie wollen. So sind Italiener eben gerne ..
http://www.telegraph.co.uk/news/wor...t-leaving-Italy-in-unofficial-referendum.html
 
Madrid versucht mit allen Mitteln das für 1. Oktober geplante Referendum in Katalonien zu verhindern.
Die Zentralregierung betrachtet die geplante Abstimmung über die Zukunft der wohlhabenden Region und ihrer rund 7,5 Millionen Einwohner als illegal und verfassungswidrig, auch weil Spaniens Verfassung aus dem Jahr 1978 das Land als "unteilbar" beschreibt

Razzien,Festnahmen von Regierungsmitgliedern,Beschlagnahme von Geldern der katalanischen Regionalregierung, kistenweise konfiszierte Flugblätter und Wahlzettel für die Volksbefragung,Ermittlungen gegen !700 Bürgermeister, usw....die fahren mit denen anscheinend das volle Programm.

Spanische-Polizei-durchsuchte-Kataloniens-Regierungssitz
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Referendum beteiligten sich 42% der Katalanen, 90% von diesen wiederum stimmten für die Unabhängigkeit. Die restlichen 58% kamen oder trauten sich vermutlich auf Grund der rohen Polizeigewalt nicht in die Wahllokale. Ich denke mal die meisten von euch haben das schon mitbekommen ..

Die Story geht aber weiter: der katalanische Regierungschef zeigt sich genauso wie die Regierung in Madrid uneinsichtig. Statt miteinander zu reden wird wohl noch diese Woche die Unabhängigkeitserklärung kommen.
http://www.spiegel.de/politik/ausla...ritisiert-koenig-felipe-scharf-a-1171284.html

Worin das endet? Ein Novum in der EU ist da fürchte ich nur das kleinste Übel. Bürgerkrieg in einem EU-Land wahrscheinlicher Oo
 
Hallo,

was glaubt ihr warum diese Menschen das tun, warum sie unabhängig sein wollen??!

mfg
 
Ich weiss es nicht: Geltungsdrang, würde ich sagen. Oder manche brauchen die Reibung. Ich persönlich bin ein Mensch, der hin und wieder mal sowas braucht und dann Zonk anfängt.

Aber bitte nicht auch noch Krieg in Spanien.....das man da auch nicht mehr in den Urlaub mag?
 
:owink: Ach ja,das waren noch Zeiten, zb.1992 als sich Tschechien und Slowakei friedlich trennten.
Das wurde von beiden Seiten "damals" sogar noch gefeiert.
Ist für viele heute unvorstellbar,aber geschah wirklich so.

Die Autonomie ist ja in Spanien nix ungewöhnliches,ähnlich den dt. Bundesländern(Freistaat etc..) gibt es 17 Provinzen
die über autonomen Status verfügen.

Der eigentliche Streitfall-

Hauptpunkt ist der von König Juan Carlos I. am 19. Juli 2006, unterzeichnete Autonomiestatut_von_Katalonien und den darin enthaltenen Terminus -Nation-

Diesen klagte die Partido_Popular_(Spanien),deren Vorsitzender praktischerweise auch der dztg. Regierungschef ist, am Verfassungsgericht.

.... verkündete das Gericht am 28. Juni 2010 sein Urteil.[1] Danach sind 14 Artikel insgesamt oder teilweise verfassungswidrig. Für 27 weitere Bestimmungen bestimmte es, dass und wie sie nach den näheren Ausführungen in den Urteilsgründen verfassungskonform auszulegen sind. Hinsichtlich der heftig umstrittenen Bezeichnung Kataloniens als „Nation“ in der Präambel des Autonomiestatuts urteilte es, dass diese keinerlei juristische Wirkung bei der Auslegung anderer Normen entfaltet (insbesondere daraus nichts hergeleitet werden kann, woraus sich eine Sonderstellung Kataloniens im Vergleich zu anderen Autonomen Gemeinschaften ergeben könnte, die sich nicht als "Nation" definieren)

Die Katalanen sehen das natürlich -anders- und riefen 2010 den Som una nació. Nosaltres decidim! (Wir sind eine Nation. Wir entscheiden!) Protest aus.

Vermutlich geht es auch um viel Geld,zumal Katalonien über 23% des span. BIP stellt und sie nicht mehr der Haupteinzahler für´s marode span. Finanzsystem sein wollen.

Mehr dazu.....(Zahlen,Hintergründe)Autonome_Gemeinschaften_Spaniens

Ob und wer da jetzt Recht hat oder nur Recht bekommen hat,kann ich auch nicht beurteilen.
Aber deswegen Bürger zu verprügeln,weil sie ihr Recht auf Wahl ausüben wollen(egal ob diese nun rechtmäßig ist, oder auch nicht)
das ist gelinde ausgedrückt....unter aller Sau.
Auch die -Nichtreaktion-aus Brüssel auf die stattgefundene Gewalt würde ich in diese Kategorie schieben.
Immerhin handelt es sich ja um einen EU-Staat.
Da gab es in ähnlichen Fällen schon andere Reaktionen der Brüssler Spitzen.

;-) Denkfehler meinerseits;-)dabei handelte es sich ja auch nicht um Mitgliedstaaten.

Und ein "König" Felipe VI., der das auch noch in einer Ansprache verteidigt,ohne in einem Wort auf die Verletzten einzugehen,
braucht sich auch nicht wundern,dass die weg wollen.
 
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Die in Brüssel können doch eh nix, sitzen in ihrem Geld, gehen essen und wenn ihnen das nicht schmeckt, überlegen sie, was als nächstes verboten wird.....vielleicht hartgekochte Eier??

Aber um wirkliche Politik kümmern die sich auch nicht

Ich glaub in Deutschland gibts keine autonomen "Provinzen".......oder ist Bayern (wollen ja gern immer eine Extra-Wurst) auch so etwas in der Richtung? Ich weiss wohl dass Bremen nicht zu Niedersachsen gehört, weil sie auch ein sehr eigenes und traditionelles System haben, wie die Bremer Bürgerschaft.
 
Darum schrieb ich ja....-ähnlich-:)

Ist im 3. Link unter....Vergleich zwischen den Autonomen Gemeinschaften und den deutschen Bundesländern.....näher beschrieben.

Der wesentlichste praktische verfassungsrechtliche Unterschied besteht darin, dass im spanischen Verfassungssystem ein Einfluss der Autonomen Gemeinschaften auf die gesamtstaatliche Gesetzgebung, wie ihn in Deutschland die Bundesländer über den Bundesrat ausüben können, nicht vorgesehen ist.

update....

Heute wurde dem kat. Parlament verboten, Sitzungen abzuhalten.

spaniens-verfassungsgericht-untersagt-parlamentssitzung-in-katalonien

sitzen in ihrem Geld,

Genau genommen -unserem- Geld.
 
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Ich frag mich, wenn Katalonien wirklich seine Unabhängigkeit ausruft... was haben die Menschen dort dann für einen Pass? Dürfen sie dann noch reisen? Welche Länder werden das anerkennen? Was passiert dann?
 
Hier sind einige mögliche Szenarien angeführt...

katalonien-unabhaengigkeitsreferendum-spanien-faq


Span. Zentralregierung und Katalonien ist halt so eine Sache,die werden keine Freunde mehr.
Vor allem wenn einem auch solche Entscheidungen aufgezwungen werden.
Da kann schon mal Ablehnung bei der Bevölkerung aufkommen.

Wenn du als autonome Provinz nicht mal dazu das Recht hast,dann frage ich mich doch,was ist eigentlich autonom;im Verständnis von unabhängig in Verwaltung, Kultur und Politik ?
 
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