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Der Hexenhammer

Enit

erleuchtet
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15. März 2013
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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier richtig, aber hier müssten sich ja die meisten damit auskennen. Nachdem ich ja eine Frage dazu habe, denke ich mal schon, dass es hier passt.

Also, ich hätte da eine Frage.
Mein Sohn hat für seine Freundin, die alte Bücher liebt, den Hexenhammer ersteigert, jetzt wollte ich gerne wissen, ob das Buch die 60 Euro wert ist, die er bezahlt hat.

Das Buch ist die 3. Auflage 1922-1923,
die Autoren sind Jakob Sprenger und Heinrich Institoris Übersetzung von J.W.R. Schmidt.
Der Band umfasst alle 3 Teile.

Auch hätte ich gerne ein bisschen etwas über das Buch erfahren und ob es überhaupt sinnvoll ist, einem 18jährigen Mädchen, dass mit Hexerei eigentlich nichts am Hut hat so ein Buch zu schenken.

Danke schon mal im Voraus für Antworten.
 
Hallo Enit,

ich bin zwar absolut kein Fachmann was antiquarische Bücher angeht, habe aber trotzdem des Öfteren mal mit welchen zu tun, d.h. das ich zumindest ein Fünkchen Ahnung habe.

Ob das Buch seine 60€ wert ist, kann ich dir mit den paar Informationen allerdings leider nicht sagen. Dafür müsste ich den Zustand sehen; es hat ja immerhin schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Wenn du also ein Foto hochladen könntest, hilft das vielleicht weiter.

Ob das Buch für die Freundin deines Sohnes geeignet ist, kann ich dir auch nicht sicher sagen. Wenn sie alte Bücher mag, dann könnte ich mir das grundsätzlich schon vorstellen, immerhin wurde es im 15. Jahrhundert veröffentlicht und die Ausgabe, die dein Sohn da ersteigert hat, ist ja auch nicht mehr die Jüngste.

Es ist auf jeden Fall alles andere als ein "Zauberbuch", sondern viel mehr "antimagische Propaganda" zur Zeit der Hexenverfolgung. Auf jeden Fall ein wichtiges historisches Dokument, aber mit sehr großer Vorsicht zu behandeln. Es hat immerhin einen Grund, warum es manchmal als "unheilvollstes Buch der Menschheitsgeschichte" bezeichnet wird.

Es ist grob gesagt ein Leitfaden für "Hexenjäger", wie man ein "Hexe" erkennt, fängt, verhört (d.h. foltert) und hinrichtet. Heutzutage würde sowas wahrscheinlich als Volksverhetzung gelten.
Wenn du mehr über den Inhalt wissen willst, im Internet steht viel und Wikipedia weiß auch ne Menge.

Ob der Freundin das gefällt bzw. ob sie es interessant findet, weiß ich nicht. Es ist jedoch sehr schwer zu lesen.
 
Hye Enit! Nun, der Hexenhammer stammt im Ursprung aus dem Mittelalter. Es ist ein Leitfaden fuer die Inquisation um Hexen zu erkennen. Urspruenglich war es ein Buch. Soweit ich informiert bin, hat es ein Kirchenmensch, ob Klerus oder Moench kann ich nicht genau sagen, verfasst. Aber ob es fuer ein 18 jaehriges Maedel geeignet ist, mag ich auf Grund der darin vorkommenden Frauenfeindlichkeit bezweifeln. Zum Preis: Wenn es eine detailgenaue Uebersetzung ist, sind fuer ein antiquariatsches Werk, wie dem Hexenhammer, 60 Euro durchaus okay! Lg. P.S.: fuer weitere Infos zum Hexenhammer muesst ihr vieleicht etwas im historischen Bereich, sei es Mittelaltermaerkte, Internet o. s. recherchieren.

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Es hat schon einige Flecken und Mäkel. Ich glaube, man sieht das auf den Bildern nicht so toll.
Es ist natürlich auch total vergilbt, an den Rändern dunkler, Flecken sehen aus wie irgendwelche Spritzer und es müffelt total.
Buchrücken ist auch etwas kaputt, müsste wahrscheinlich neu gebunden werden.
Ich hab noch ein paar Bilder, wenn benötigt, könnte aber erstmal nur 5 hochladen.
 

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Wenn ich mir die Bilder so ansehe , sieht es nach feuchtschaeden oder einige fettspritzer , siehe flecken auf der zu sehenden seite , aus. Eine neubindung des buches waere fuer den ideeallen wert okay , ansonsten ist das bestimmt sehr teuer. Aber nichts desto trotz. Fuer soein antikes buch, sieht es noch einigermasen gut aus. Halt nicht mehr der juengste schinken. :) Wuensche aufjeden fall viel spass mit dem werk.

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Okay, vielem Dank Methadon 1975 und auch dir D-Dragon.
Ich häng jetzt mal die anderen Bilder noch an, vielleicht sieht man da ja noch etwas besser.
Die Spritzer sehen wirklich wie Fettspritzer aus, das dachte ich mir auch sofort.
 

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Hm. Also im Vergleich zu manchen Dingern, die ich schon so in der Hand gehabt habe, ist es eigentlich wirklich noch ganz gut in Schuss mit seinen 90 Jahren. Dass das Papier in dieser Zeit vergilbt ist ganz normal und daran lässt sich leider nichts ändern.

Was hat es denn damals gekostet? Steht da vielleicht noch ein Preis drin?
 
Nee, da steht leider kein Preis drin.
Ich habe keine Ahnung, was das damals gekostet haben könnte.
Aber mein Sohn sagt, seine Freundin würde sich genau dieses Buch schon lange wünschen, dann wird es schon so passen.
Ich wollte halt nicht, dass er übers Ohr gehauen wird. Wir waren zuerst schon etwas schockiert über den Zustand, aber es ist halt nun einmal alt...
Wie ich gerade erfahren habe, hat er es auch nicht ersteigert, sondern online bei einem Buchhändler gekauft und könnte es noch zurückgeben.
 
Ah, na dann ist ja sowieso alles in Ordnung.

Schade, dass da kein Preis mehr stand. Beim Preis von antiquarischen Büchern gibt es nämlich drei große Kriterien, die den Endpreis bestimmten: ursprünglicher Preis, ideeller Wert und Zustand.
Nachdem der Zustand ganz gut ist und der Hexenhammer ein relativ seltenes Buch ist (bis heute habe ich nur eine einzige moderne Ausgabe gefunden) kann ich mir durchaus vorstellen, dass bei einem entsprechenden Urpreis 60€ durchaus angemessen sind.
 
Ich denke schon, dass der Preis ok ist. Das Buch ist ja auch sehr dick. Neue Auflagen sind natürlich bei weitem nicht so teuer. Aber ich habe gerade mal geschaut und ein Ausgabe von 1938 gesehen, die lag bei 98 Euro.
 
Was mich wundert, ist dass es ja nicht mehr altdeutsch geschrieben ist. Kann es sein, dass die 3. Auflage von 1922/23 erst nach 1941 gedruckt wurde? Oder hat man Bücher schon vorher so gedruckt? Ab 1941 würde ja die alte Schrift verboten, soweit ich das weiss. Dann wäre das Buch ja erst um die 70 Jahre alt.
 
Dankeschön euch allen!
Ich denke, er wird es behalten und seiner Freundin zu Weihnachten schenken.
Sie hat schon einmal eine Leseprobe geschnuppert.
Sie wünscht sich das Buch sehr, wollte es aber nicht von meinem Sohn, da sie davon ausging, dass es sehr teuer ist.
Ich glaube, sie wünscht es sich eher zum Sammeln, als zum Lesen und so ist das ja wirklich das passende Geschenk!
Lesen kann man es ja auch noch, wenn man es behutsam behandelt und einen der "Duft" nicht stört.
Ich hab auch noch eines gefunden von 1938 für 85 Euro, also denke ich auch, dass der Preis schon okay ist.
 
Keine Ursache. Hoffe ich konnte etwas zur Hilfe beiträgen. Lg. Heiko

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@D-Dragon

Wobei es auch nur heute als wirkliche Volksverhetzung gelten würde, zumal es ein Buch ist und letztendlich jeder entscheiden kann ob er es liest oder nicht. Das Buch "Mein Kampf" haben auch verdammt viele Menschen gekauft aber kaum beziehungsweise nie gelesen. Ich weiß, dass dieses Beispiel echt weit hergeholt ist und auch das Thema verschieden ist, doch ich denke, du weißt, worauf ich hinaus will ?

"Hexenjäger" ? Naja. So könnte man sie auch nennen und wenn wir ehrlich sind waren es auch eigentlich welche, wobei diejenigen, die wirklich die Hexen gejagt haben, die Inquisitoren waren.
Tut mir Leid, wenn das jetzt wie ein Besserwisser rüberkommt. :( Sollte keine Absicht sein.

Bitte mach keine Fullquotes, ein @Username reicht aus. TaikuriVeli
 
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Was mich wundert, ist dass es ja nicht mehr altdeutsch geschrieben ist. Kann es sein, dass die 3. Auflage von 1922/23 erst nach 1941 gedruckt wurde? Oder hat man Bücher schon vorher so gedruckt?.

Die erste Auflage von Schmidt die ich fand, ist datiert mit ......1906, erschien schon in Antiqua,enthält aber teilweise auch noch die alte Schreibweise.

vt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fürchte, dass Dein nachgedrucktes Exemplar des sogenannten "Hexenhammers" nicht viel mehr wert sein dürfte als unseres aus dem Jahr des Druckes 1938, dass ein Landarbeiter meiner Familie uns bei seinem Auszug überlassen hat. Seitdem steht es als Kuriosum in unserer Bibliothek.

Im Ernst:

Das Original dieses menschenverachtenden Machwerks des inquisitorischen Dominikaners Heinrich Kramer (lat.: Henricus Insistoris) erschien unter dem Titel "Malleus Maleficarum" 1486 in Speyer.

Die Mitautorenschaft eines Jakob Sprenger, die seit Jahrhunderten als gesichert galt, wird heute angezweifelt.

Kramer war Dominikaner und der Orden der Dominikaner war Keimzelle (auch der spanischen) Inquisition. Inwiefern die Graeueltaten, die heute mit dem Begriff "Inquisition" verbunden werden, dieser oder weltlichen Gerichten anzulasten sind, steht auf einem anderen Blatt...

DEN WERT EURES EXEMPLARS SOLLTEST DU VON FACHLEUTEN SCHAETZEN LASSEN.

Originale der Memoiren Casanovas oder Napoleons dürften Millionen Euro wert sein, Nachdrucke, die man heute im Buchhandel erwerben kann, sind es nicht.
 
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