Chaotisch Gut
neugierig
Hey Leute, ich hoffe, Folgendes passt hier rein.
Als kurze Information möchte ich anführen, dass ich gebürtige Kroatin bin und ich weiss nicht woran das liegt, aber in Kroatien sind Menschen offener für Geister- und Hexengeschichten...
Am Besten gehe ich chronologisch vor und fange mit der einzigen Geschichte, bei der ich mir über den Wahrheitsgehalt nicht 100%ig sicher bin, an.
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Meine Großmutter mütterlicherseits erzählte mir mal, ihr Großvater wäre ein Priester gewesen. Als er seine Frau kennen lernte, legte er gezwungenermaßen sein Amt nieder um sie heiraten zu können, sein Glaube war aber immer noch stark. Sein jüngerer Bruder glaubte aber nicht an das Leben nach dem Tod. Aus diesem Grund versprach ihm mein Ur-Urgroßvater, ihn nach seinem Tode zu besuchen. Er strab, als meine Oma noch klein war. An diesem Tag, als sich Freunde und Familie schon bei ihm versammelt hatten, um Abschied zu nehmen, hatte sie in seinem Zimmer gespielt. Ihre Mutter packte sie am Arm und zerrte sie schimpfend aus dem Zimmer, was sie sich wohl dabei denke, im Zimmer eines Sterbenden so einen Lärm zu machen. Daraufhin meinte er: "Lass sie doch hier, heute am Abend um 8 werde ich nicht mehr hier sein". Tatsächlich ist er um genau diese Uhrzeit verstorben.
Ein paar Tage später kam er in der Nacht, um sich zu verabschieden.
Es war Jänner und tiefster Winter. Die ganze Familie hatte tief und fest geschlafen, als sie von einem Klopfen aufgeweckt wurden. Ja, sie teilten sich alle ein Zimmer, denn so war es wärmer und die Zeiten waren hart. Sie hatten gerade angefangen, sich gegenseitig für das Klopen zu beschuldigen und zu beschimpfen (wir Kroaten fluchen richtig viel...) als sie bemerkten, dass das besagte Klopfen von einem Fußschemel ausging, welcher mit einem Fuß ganz von sich alleine auf den Boden klopfte. Bevor sie realisieren konnten was sie da vor sich sahen, sprang meine Ur-Urgroßmutter auf und schrie "Er ist gekommen um sich zu verabschieden!". Sie lief durch das Haus und versuchte, den Geist mit den Händen einzufangen, so, als würde man versuchen, einen Unsichtbaren zu umarmen. Als sich die Situation beruhigt hatte gingen alle wieder zurück ins Bett.
Als meine Ur-Urgroßmutter am nächsten Morgen aufwachte, ging sie ins Badezimmer zum Waschbecken, um sich das Gesicht zu waschen. Die Waschbecken damals waren nicht fest angebracht, sondern einfache große Schüsseln aus Email. Darin fand sie Blütenblätter. Ohne weiter darüber nachzudenken, nahm sie die Schüssel, ging mit den Worten "Er hat ein Abschiedsgeschenk hinterlassen" nach draussen und schüttete das Wasser mit den Blütenblättern in den Hof. Es ist ziemlich leicht auszuschließen, dass jemand anderer die Blumen in die Schüssel gelegt hatte, denn - wie schon gesagt - es war Jänner und Bitterkalt. Der einzige Ort, an dem man zu dieser Jahreszeit Blumen findet, ist der Friedhof.
Da diese Geschichte schon etwas älter ist, weiss ich leider nicht, wieviel davon wirklich stimmt.
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Die folgende Geschichte ist 100%ig wahr.
Mein Großonkel mütterlicherseits war ein ganz besonderer Mensch. Ich habe leider nicht viel Zeit mit ihm verbracht, als er gestorben ist war ich 16. Er war ein ungewöhnlich sanftmütiger und ruhiger Mann, hatte seine Frau schon vor Jahren verloren, seine Tochter ist mit einem viel älteren Mann in die Stadt gezogen. Was ihm geblieben war, war seine Gabe. Mein Großonkel konnte aus dem Kaffeesatz lesen.
Diese Methode der Wahrsagerei ist im deutschsprachigen Raum nicht besonders bekannt, deswegen erkläre ich das mal kurz: bei uns wird der Kaffee ohne Filter aufgebrüht, deswegen bildet sich am Boden der Tasse der sogenannte Kaffeesatz. Will mann aus dem Kaffeesatz einer Person lesen, so muss diese die Untertasse auf die Tasse drauflegen und das ganze dann umdrehen, damit der Kaffeesatz den inneren Tassenrand runterlaufen kann. Dreht man ein paar Minuten später die Tasse wieder um, kann man aus den Mustern, welche am Tassenrand entstanden sind, lesen. Nun ja, man kann von dieser Methode halten was man will, aber ich habe ein einziges mal mit 11 Jahren einen (meinen ersten) Kaffee bei ihm in Anwesenheit meiner Mutter und Oma getrunken und habe mir daraus lesen lassen. Danach habe ich mir geschworen, dies nie wieder zu tun - also, in Anwesenheit meiner Familie, denn er wusste einfach alles. Es war nicht, als könnte er nur die Zukunft in den Tassen sehen, sondern Dein ganzes Leben. Er drehte die Tasse in seinen Händen, beobachtete das Muster und schaute immer wieder nach oben in die Ecke, als würde da jemand sitzen, der ihm alles zuflüsterte. Das habe ich jetzt nicht einfach so dazugedichtet, sondern selber beobachtet.
Übrigens - ich trinke noch immer keinen Kaffee.
Ich möchte an dieser Stelle den Tag beschreiben, an dem er starb und anmerken, dass ich mir genau so einen Tag als meinen letzten wünsche.
Es war Sommer und die Sonne scheinte. Gleich in der Früh ging er in den Garten und fütterte die Hühner. Eine brütete auf ihren Eiern. Die nachbarn hatten ihn gesehen als er sich pfeifend auf den Weg zum Geschäft machte, um Brot zu holen und pfeifend kam er auch wieder zurück. Kurz vor dem Haus kam ihm ein kleiner LKW entgegen, der mit Äpfeln beladen war. Der Fahrer blieb stehen und verkaufte ihm ein paar Kilo Äpfel. Dann ging er rein und verstaute die Sachen. Als er wieder in den Garten kam waren die Küken geschlüpft! Er schnappte sich eine Sense und fing an, frisches Gras für die Küken zu mähen, als er einfach umkippte. Er war sofort tot. Die Nachbarn waren sofort da, aber niemand konnte etwas tun.
Zu diesem Zeitpunkt, ungefähr 2 Kilometer entfernt, steht meine Oma in der Sommerküche und bereitet das Mittagessen vor, als sie plötzlich ein lautes Geräusch aus der Winterküche hört. Diesen Teil der Geschichte hat sie mir persönlich erzählt und ich glaube ihr jedes Wort. Sie meinte, es klang so als ob die ganzen oberen Küchenschränke aufgegangen wären und der gesamte Inhalt rausgefallen wäre. Sie hat sich natürlich erschreckt und ging sofort hin um zu sehen was da denn los sei, mit dem Schlimmsten rechnend. In der Winterküche fand sie aber alles so vor, wie sie es verlassen hatte, die Schränke waren alle geschlossen. Dann klingelte das Telefon.
Meine Mutter ist aus Österreich nach Kroatien gefahren um ihr (Oma) beizustehen. Mein Opa war schon vor ein paar Jahren verstorben und mein Großonkel war ihr (Omas) letzter Bruder. Zur Beerdigung hat er meine Mutter leider nicht geschafft, aber meine Oma erzählte ihr, was der Pfarrer gesagt hatte. Bei der Grabrede meinte dieser: "Macht euch um ihn keine Sorgen, er kommt bestimmt in den Himmel". Ich habe keine Ahnung, wie ein Pfarrer dazu kommt, so etwas zu sagen, aber laut meiner Oma tat er es.
Als meine Mutter aus Kroatien zurückkehrte, kam sie sofort zu meiner Schwester und mir aufs Zimmer. Sie schaute uns beide an und meinte: "Mädls, ihr dürft mich gerne für verrückt halten, aber irgendwen muss ich es einfach erzählen!"
Als meine Mutter bei der Oma in Kroatien ankam war alles einigermaßen in Ordnung. Die Oma war traurig, aber ruhig. Sie haben sich also zusammengesetzt und lange mit einander geredet und als die Zeit zum Schlafen kam, schluckte meine Oma zwei Schlaftabletten und ging ins Bett. Meine Mutter hatte dies schon ziemlich überrascht, zwei Schalftabletten sind zwar nicht wirklich gefährlich, aber eine hätte wahrscheinlich auch gereicht.
Mitten in der Nacht wachte meine Mutter auf und ging auf die Toilette. Als sie so im Badezimmer saß, hörte sie auf einmal Musik. Sie beschrieb diese Musik als eine angenehme Melodie, konnte aber nicht sagen, welche Instrumente gespielt wurden oder welches Lied das war. Sie wusste nicht mal, wo diese Musik her kam. Im Badezimmer meiner Oma befindet sich direkt über der Toilette ein kleines Fenster, welches so gut wie immer nur zugedrückt, aber nie wirklich geschlossen ist, da es viel zu klein ist, dass sich jemand durchzwängen könnte. Meiner Mutter kam die Idee, dass diese Musik vielleicht vom Nachbarn kommt, der wahrscheinlich noch vor dem Fernseher sitzt. Als sie aber das Fenster aufmachte, verstummte die Musik. Sie nahm also an, es muss aus einem vorbeigefahrenen Auto gekommen sein und machte das Fenster wieder zu. In diesem Augenblick fing die Musik wieder an zu spielen. Ungläubig machte sie das Fenster wieder auf - die Musik verstummte erneut. Dieses Spiel wiederholte sie noch ein paar Mal, ging danach in die Küche, schluckte eine Schlaftablette und ging wieder ins Bett.
Am nächsten Tag rief die Oma zu meiner Mutter ins Wohnzimmer: "Geh doch endlich auf Dein *******ding (liebliche Umschreibung meiner Oma für ein Handy) ran!". "Mein "*******ding" klingelt aber nicht!", meinte meine Mutter zu ihr. "Natürlich klingelt es, ich höre es doch!!!" Daraufhin schnappte meine Mutter ihr Handy und marschierte zu Oma in die Küche, die Hand mit dem Handy zur Oma ausgestreckt: "Nein, es klingelt nicht, schau es Dir doch an!!!". Meine Oma schaute ungläubig auf das Gerät, dann zu meiner Mutter, dann wieder zum Telefon. "Sei doch mal still!", sagte sie. "Hörst Du das?" Diesmal konnten beide diese Melodie hören und versuchten gemeinsam herauszufinden, wo diese Melodie denn herkommen könnte. "Das ist doch der Kühlschrank", meinte meine Oma. Der Kühlschrank war tatsächlich ein älteres Modell, welches, wenn es läuft, ziemlich laute und merkwürdige Geräusche von sich gibt, aber zu diesem Zeitpunkt lief er nicht. So standen die beiden dann einige Minuten in der Küche und lauschten der Melodie, bis diese schließlich verklang. Erst danach erzählte meine Mutter, was ihr in der Nacht passiert ist.
In der folgenden Nacht wurde meine Mutter vom Wind aufgeweckt, der um das Haus wehte - wobei Wind vielleicht untertrieben ist. Laut meiner Mutter klang es, als könnte er Bäume entwurzeln. Sie stand auf und ging zum Fenster um zu sehen, ob noch Wäsche an der Wäscheleine hängt und ob im Garten sonst noch was rumliegt, was der Wind verwehen könnte. Als sie aus dem Fenster schaute musste sie feststellen, dass sich - zu ihrer großen Überraschung - nicht mal ein Grashalm im Wind bewegte. Den Sturm konnte sie aber noch immer hören. Daraufhin hatte sie sich auch gleich zwei Schlaftabletten geschnappt und ging ins Bett. Am nächsten Tag ist nichts mehr vorgefallen und am Tag darauf fuhr sie wieder nach Österreich.
Als kurze Information möchte ich anführen, dass ich gebürtige Kroatin bin und ich weiss nicht woran das liegt, aber in Kroatien sind Menschen offener für Geister- und Hexengeschichten...
Am Besten gehe ich chronologisch vor und fange mit der einzigen Geschichte, bei der ich mir über den Wahrheitsgehalt nicht 100%ig sicher bin, an.
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Meine Großmutter mütterlicherseits erzählte mir mal, ihr Großvater wäre ein Priester gewesen. Als er seine Frau kennen lernte, legte er gezwungenermaßen sein Amt nieder um sie heiraten zu können, sein Glaube war aber immer noch stark. Sein jüngerer Bruder glaubte aber nicht an das Leben nach dem Tod. Aus diesem Grund versprach ihm mein Ur-Urgroßvater, ihn nach seinem Tode zu besuchen. Er strab, als meine Oma noch klein war. An diesem Tag, als sich Freunde und Familie schon bei ihm versammelt hatten, um Abschied zu nehmen, hatte sie in seinem Zimmer gespielt. Ihre Mutter packte sie am Arm und zerrte sie schimpfend aus dem Zimmer, was sie sich wohl dabei denke, im Zimmer eines Sterbenden so einen Lärm zu machen. Daraufhin meinte er: "Lass sie doch hier, heute am Abend um 8 werde ich nicht mehr hier sein". Tatsächlich ist er um genau diese Uhrzeit verstorben.
Ein paar Tage später kam er in der Nacht, um sich zu verabschieden.
Es war Jänner und tiefster Winter. Die ganze Familie hatte tief und fest geschlafen, als sie von einem Klopfen aufgeweckt wurden. Ja, sie teilten sich alle ein Zimmer, denn so war es wärmer und die Zeiten waren hart. Sie hatten gerade angefangen, sich gegenseitig für das Klopen zu beschuldigen und zu beschimpfen (wir Kroaten fluchen richtig viel...) als sie bemerkten, dass das besagte Klopfen von einem Fußschemel ausging, welcher mit einem Fuß ganz von sich alleine auf den Boden klopfte. Bevor sie realisieren konnten was sie da vor sich sahen, sprang meine Ur-Urgroßmutter auf und schrie "Er ist gekommen um sich zu verabschieden!". Sie lief durch das Haus und versuchte, den Geist mit den Händen einzufangen, so, als würde man versuchen, einen Unsichtbaren zu umarmen. Als sich die Situation beruhigt hatte gingen alle wieder zurück ins Bett.
Als meine Ur-Urgroßmutter am nächsten Morgen aufwachte, ging sie ins Badezimmer zum Waschbecken, um sich das Gesicht zu waschen. Die Waschbecken damals waren nicht fest angebracht, sondern einfache große Schüsseln aus Email. Darin fand sie Blütenblätter. Ohne weiter darüber nachzudenken, nahm sie die Schüssel, ging mit den Worten "Er hat ein Abschiedsgeschenk hinterlassen" nach draussen und schüttete das Wasser mit den Blütenblättern in den Hof. Es ist ziemlich leicht auszuschließen, dass jemand anderer die Blumen in die Schüssel gelegt hatte, denn - wie schon gesagt - es war Jänner und Bitterkalt. Der einzige Ort, an dem man zu dieser Jahreszeit Blumen findet, ist der Friedhof.
Da diese Geschichte schon etwas älter ist, weiss ich leider nicht, wieviel davon wirklich stimmt.
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Die folgende Geschichte ist 100%ig wahr.
Mein Großonkel mütterlicherseits war ein ganz besonderer Mensch. Ich habe leider nicht viel Zeit mit ihm verbracht, als er gestorben ist war ich 16. Er war ein ungewöhnlich sanftmütiger und ruhiger Mann, hatte seine Frau schon vor Jahren verloren, seine Tochter ist mit einem viel älteren Mann in die Stadt gezogen. Was ihm geblieben war, war seine Gabe. Mein Großonkel konnte aus dem Kaffeesatz lesen.
Diese Methode der Wahrsagerei ist im deutschsprachigen Raum nicht besonders bekannt, deswegen erkläre ich das mal kurz: bei uns wird der Kaffee ohne Filter aufgebrüht, deswegen bildet sich am Boden der Tasse der sogenannte Kaffeesatz. Will mann aus dem Kaffeesatz einer Person lesen, so muss diese die Untertasse auf die Tasse drauflegen und das ganze dann umdrehen, damit der Kaffeesatz den inneren Tassenrand runterlaufen kann. Dreht man ein paar Minuten später die Tasse wieder um, kann man aus den Mustern, welche am Tassenrand entstanden sind, lesen. Nun ja, man kann von dieser Methode halten was man will, aber ich habe ein einziges mal mit 11 Jahren einen (meinen ersten) Kaffee bei ihm in Anwesenheit meiner Mutter und Oma getrunken und habe mir daraus lesen lassen. Danach habe ich mir geschworen, dies nie wieder zu tun - also, in Anwesenheit meiner Familie, denn er wusste einfach alles. Es war nicht, als könnte er nur die Zukunft in den Tassen sehen, sondern Dein ganzes Leben. Er drehte die Tasse in seinen Händen, beobachtete das Muster und schaute immer wieder nach oben in die Ecke, als würde da jemand sitzen, der ihm alles zuflüsterte. Das habe ich jetzt nicht einfach so dazugedichtet, sondern selber beobachtet.
Übrigens - ich trinke noch immer keinen Kaffee.
Ich möchte an dieser Stelle den Tag beschreiben, an dem er starb und anmerken, dass ich mir genau so einen Tag als meinen letzten wünsche.
Es war Sommer und die Sonne scheinte. Gleich in der Früh ging er in den Garten und fütterte die Hühner. Eine brütete auf ihren Eiern. Die nachbarn hatten ihn gesehen als er sich pfeifend auf den Weg zum Geschäft machte, um Brot zu holen und pfeifend kam er auch wieder zurück. Kurz vor dem Haus kam ihm ein kleiner LKW entgegen, der mit Äpfeln beladen war. Der Fahrer blieb stehen und verkaufte ihm ein paar Kilo Äpfel. Dann ging er rein und verstaute die Sachen. Als er wieder in den Garten kam waren die Küken geschlüpft! Er schnappte sich eine Sense und fing an, frisches Gras für die Küken zu mähen, als er einfach umkippte. Er war sofort tot. Die Nachbarn waren sofort da, aber niemand konnte etwas tun.
Zu diesem Zeitpunkt, ungefähr 2 Kilometer entfernt, steht meine Oma in der Sommerküche und bereitet das Mittagessen vor, als sie plötzlich ein lautes Geräusch aus der Winterküche hört. Diesen Teil der Geschichte hat sie mir persönlich erzählt und ich glaube ihr jedes Wort. Sie meinte, es klang so als ob die ganzen oberen Küchenschränke aufgegangen wären und der gesamte Inhalt rausgefallen wäre. Sie hat sich natürlich erschreckt und ging sofort hin um zu sehen was da denn los sei, mit dem Schlimmsten rechnend. In der Winterküche fand sie aber alles so vor, wie sie es verlassen hatte, die Schränke waren alle geschlossen. Dann klingelte das Telefon.
Meine Mutter ist aus Österreich nach Kroatien gefahren um ihr (Oma) beizustehen. Mein Opa war schon vor ein paar Jahren verstorben und mein Großonkel war ihr (Omas) letzter Bruder. Zur Beerdigung hat er meine Mutter leider nicht geschafft, aber meine Oma erzählte ihr, was der Pfarrer gesagt hatte. Bei der Grabrede meinte dieser: "Macht euch um ihn keine Sorgen, er kommt bestimmt in den Himmel". Ich habe keine Ahnung, wie ein Pfarrer dazu kommt, so etwas zu sagen, aber laut meiner Oma tat er es.
Als meine Mutter aus Kroatien zurückkehrte, kam sie sofort zu meiner Schwester und mir aufs Zimmer. Sie schaute uns beide an und meinte: "Mädls, ihr dürft mich gerne für verrückt halten, aber irgendwen muss ich es einfach erzählen!"
Als meine Mutter bei der Oma in Kroatien ankam war alles einigermaßen in Ordnung. Die Oma war traurig, aber ruhig. Sie haben sich also zusammengesetzt und lange mit einander geredet und als die Zeit zum Schlafen kam, schluckte meine Oma zwei Schlaftabletten und ging ins Bett. Meine Mutter hatte dies schon ziemlich überrascht, zwei Schalftabletten sind zwar nicht wirklich gefährlich, aber eine hätte wahrscheinlich auch gereicht.
Mitten in der Nacht wachte meine Mutter auf und ging auf die Toilette. Als sie so im Badezimmer saß, hörte sie auf einmal Musik. Sie beschrieb diese Musik als eine angenehme Melodie, konnte aber nicht sagen, welche Instrumente gespielt wurden oder welches Lied das war. Sie wusste nicht mal, wo diese Musik her kam. Im Badezimmer meiner Oma befindet sich direkt über der Toilette ein kleines Fenster, welches so gut wie immer nur zugedrückt, aber nie wirklich geschlossen ist, da es viel zu klein ist, dass sich jemand durchzwängen könnte. Meiner Mutter kam die Idee, dass diese Musik vielleicht vom Nachbarn kommt, der wahrscheinlich noch vor dem Fernseher sitzt. Als sie aber das Fenster aufmachte, verstummte die Musik. Sie nahm also an, es muss aus einem vorbeigefahrenen Auto gekommen sein und machte das Fenster wieder zu. In diesem Augenblick fing die Musik wieder an zu spielen. Ungläubig machte sie das Fenster wieder auf - die Musik verstummte erneut. Dieses Spiel wiederholte sie noch ein paar Mal, ging danach in die Küche, schluckte eine Schlaftablette und ging wieder ins Bett.
Am nächsten Tag rief die Oma zu meiner Mutter ins Wohnzimmer: "Geh doch endlich auf Dein *******ding (liebliche Umschreibung meiner Oma für ein Handy) ran!". "Mein "*******ding" klingelt aber nicht!", meinte meine Mutter zu ihr. "Natürlich klingelt es, ich höre es doch!!!" Daraufhin schnappte meine Mutter ihr Handy und marschierte zu Oma in die Küche, die Hand mit dem Handy zur Oma ausgestreckt: "Nein, es klingelt nicht, schau es Dir doch an!!!". Meine Oma schaute ungläubig auf das Gerät, dann zu meiner Mutter, dann wieder zum Telefon. "Sei doch mal still!", sagte sie. "Hörst Du das?" Diesmal konnten beide diese Melodie hören und versuchten gemeinsam herauszufinden, wo diese Melodie denn herkommen könnte. "Das ist doch der Kühlschrank", meinte meine Oma. Der Kühlschrank war tatsächlich ein älteres Modell, welches, wenn es läuft, ziemlich laute und merkwürdige Geräusche von sich gibt, aber zu diesem Zeitpunkt lief er nicht. So standen die beiden dann einige Minuten in der Küche und lauschten der Melodie, bis diese schließlich verklang. Erst danach erzählte meine Mutter, was ihr in der Nacht passiert ist.
In der folgenden Nacht wurde meine Mutter vom Wind aufgeweckt, der um das Haus wehte - wobei Wind vielleicht untertrieben ist. Laut meiner Mutter klang es, als könnte er Bäume entwurzeln. Sie stand auf und ging zum Fenster um zu sehen, ob noch Wäsche an der Wäscheleine hängt und ob im Garten sonst noch was rumliegt, was der Wind verwehen könnte. Als sie aus dem Fenster schaute musste sie feststellen, dass sich - zu ihrer großen Überraschung - nicht mal ein Grashalm im Wind bewegte. Den Sturm konnte sie aber noch immer hören. Daraufhin hatte sie sich auch gleich zwei Schlaftabletten geschnappt und ging ins Bett. Am nächsten Tag ist nichts mehr vorgefallen und am Tag darauf fuhr sie wieder nach Österreich.