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Die Inquisition heute

Neamond

Der Casanova
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Wenn man heute an die Inquisition denkt, kommt einem normalerweise das Bild von Ketzerverfolgung und Hexenverbrennung - im Mittelalter.
Aber gestern habe ich herausgefunden, dass die Iquisition selbst im 21. Jahrhundert noch existiert. Die katholische kirche hat sie schickerweise mal in "Kongregation für die Glaubenslehre" umbenannt. Hat sogar eine eigene Homepage: http://www.vatican.va/roman_curia/co...h/index_ge.htm
Der Leiter der Kongregation ist der nicht ganz unbekannte Kardinal Ratzinger der laut der schweizerischen Sonntagszeitung "also wohl guten Gewissens als der kirchliche Großinquisitor von heute bezeichnet werden" kann.
Kongregation heißt diese Institution erst seit 1965, davor Heiliges Offizium und zuerst, wie schon gesagt, Heilige Inquisition.
Etwas erschreckend finde ich das schon, die ach so liebe katholische Kirche auch heute noch eine Inquisition hat. Weiß da jemand genaueres?
 
Ja klar,

zunächst ist Ratzi wahrscheinlich nicht mehr der Vorsitzende dieser Kongregation, da er ja nun den Papst macht...

zum anderen muß man auch sehen, daß der Aufgabenbereich dieser Einrichtung originär etwas anderes ist, als die mittelalterliche Hexenverbrennung.

Man muss dabei auch bedenken, daß zu jenem Zeitpunkt die geistige Macht (=Kirche) mit der weltlichen Macht verknüpft war, es also in diesem Zuge zu Interessensverschiebungen kam.

Aus dieser Phase sind wir nunmehr durch das Überwinden der feudalen Strukturen heraus, so daß sich eine mittelalterliche Inquisition heutzutage nicht mehr durchführen lassen dürfte bzw. keinen Sinn ergibt.

Daß es die Inquisition weiterhin gibt, hat seinen Grund, denn diese soll das Glaubensgut , die Glaubenslehre der katholischen Kirche vor "Fehlinterpretation" und Verfälschung durch z.B. Extremisten schützen und von anderen christlichen Gruppierungen und Sekten abgrenzen.

Das Schlimmste, was Dir dabei blühen kann, ist die Exkommunikation. Verglichen damit ist die "Inquisition" des Islams weit "mittelalterlicher", dort wird z. B. Gotteslästerung nach wie vor mit Todesstrafe belegt...

Gruß,
Croydon



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Croydons Post klingt logisch. Wahrscheinlich wird auch die Namensänderung dieser Einrichtung damit zu tun haben, dass es nicht mehr viel mit der mittelalterlichen Inquisition zu tun hat.
Außerdem denke ich auch, dass, wenn die katholische Kirche, dass immer noch auf mittelalterliche Art und Weise regeln würde, wären bestimmt zumindest kleinste Informationen irgendwie durchgesickert.
 
Nein, mit der mittelalterlichen Inquisition hat diese Einrichtung nichts mehr gemein und distanziert sich auch deutlich davon. Sie legt eben fest, ab wann eine Glaubensrichtung nicht mehr mit dem Katholizismus vereinbar ist und diese Gruppierung damit nicht als Kirchengemeinde sondern als Sekte definiert wird, daneben ist sie auch für die innere Sanktionierung von "Fehlvergehen" zuständig, also quasi das, was das Militärgericht für die Soldaten ist, ist diese Congregation für die Priester etc.

Ansonsten werden eben viele Schriften zur korrekten Auslegung der Glaubenslehre erstellt, die man auch auf der offiziellen Website einsehen kann, da sind auch interessante Dinge z. B. über den Exorzismus zu lesen, wenn man des lateinischen mächtig ist...
Der derzeitige Präfekt und Leiter ist der kalifornische Erzbischof Levada, der Papst ist seit 1965 nicht mehr direkt involviert.



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Diese "Kongregation für die Glaubenslehre" ist nach wie vor sehr fleißig. Ich hab irgendwo einiges gelesen. Es wird da im Hintergrund sehr streng darauf geachtet, dass die Kirchenvertreter nicht von der Meinung des Vatikans abweichen bzw. liberalere Auslegungen verkünden. Nach wie vor werden Priester nicht nur des Amtes enthoben, sondern auch exkommuniziert, wenn sie sich nicht an die Vorgaben halten. Also, eher eine Disziplinarkommission für die hohe Geistlichkeit.
Da jetzt der Ratzi, der ehemals (strenger) Chef dieser Einrichtung war, Papst ist, kann wohl kaum von einer echten Liberalisierung der Kirche gesprochen werden.
Das Problem war und ist, dass vor hunterten Jahre Dogmen aufgestellt wurden, die zwar zur damaligen Zeit (aufgrund mangelndem Wissen) verständlicher Weise Bestand haben konnten, die Kirche sich aber davon nicht verabschieden kann, weil sonst die christliche Religion, wie man sie heute kennt, nicht mehr existieren könnte. Beispiel: die Göttlichkeit Jesu! Wurde bei einem Konzil per Abstimmung beschlossen, allerdings mit knapper Mehrheit. Oder die Jungfrauengeburt; die Dreifaltigkeit. Die Schöpfung an sich. Die Aufnahme des AT in den christlichen Glauben.
Obwohl viele Christen (zumindest viele, die ich kenne), mit einigen dieser Dogmen Probleme haben, oder sie gar nicht glauben, wird die Kirche nie davon abrücken. Es würde die gesamte Religion wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen.
Und Priester, von denen bekannt wird, dass sie ein anderes Bild zeichnen, kommen die die Mühle der Inqu.... äh Kongregation.

Zum Glück hat diese Organisation heute nicht mehr Macht. Aber ich möchte nicht wissen, wie es wäre, sollte die Kirche wieder eine staatstragende Funktion erhalten, und mit Hoheitsrechten ausgestattet vorgehen dürfen. So ganz sicher bin ich mir nicht, dass auch in unseren Breiten wieder Inquisition wie früher ausgeübt wird.
Auch im AT wird für Ehebrecher die Todesstrafe gefordert, oder sogar für Kinder, die ihren Eltern nicht gehorchen - im Prinzip ähnliche "Bestimmungen" wie in der Sharia.
 
Ist auch nicgt weiter verwunderlich, stammen diese Regelungen doch aus den alten mosaischen Geetzen, die sowohl vom Christentum als auch vom Islam als direkt davon abgeleiteten Religionen aufgegriffen wurden.



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yop

Kommt die Inquisition V2.0 ?

Ein dt.Erzbischof fordert.....
"Wer die Seele der Gläubigen mit Spott und Hohn verletzt, der muss in die Schranken gewiesen und gegebenenfalls auch bestraft werden"
D: Erzbischof für Gesetz gegen Gotteslästerung - "In Schranken weisen" - Welt - krone.at

Damit es in einem Aufwaschen geht -:otwisted: und er sich der Unterstützung der "Konkurrenz" sicher sein kann;
fordert er dies gleich mal pauschal für -alle- Religionen.

:orolleyes: Notwendig wie ein Kropf....

mfg.vt
 
Zuletzt bearbeitet:
ludwig schick... tagsüber predigen wie 1502 und nachts mit 5000 euro kirchengeld ab in leguan-puff.. high-life. genau das sind mir die liebsten.

ernsthaft: zuerst sollen die mal "spott und hohn" für uns "normalos" klar definieren, dann kann man eine debatte darüber starten.
 
Finde auch dass es besser ausgelegt werden sollte, was der Satz mit dem Spott und Hohn gegenüber der Seele des Gläubigen eigentlich bedeuten soll.

Ich finde allerdings, dass es im "christlichen" Europa ja schon gang und gebe ist, die traditionelle christliche Kultur/Religion mit massenweise Dreck zu bewerfen. Natürlich gehören Mißstände aufgedeckt und genauso behandelt, wie weltliches "Übel", aber die Verhöhnung des christl. Gelaubens sollte da nicht dazu gehören. In der islamischen Welt wird das rigoros unterbunden (auch nicht die richtige Art, aber dort werden Nestbeschmutzer nicht geduldet).
 
yop

Es wundert mich eigentlich,dass im ;"bis in den letzten Winkel der Republik";verwalteten Deutschland sowas nicht längst schon vorhanden ist.


In Österreich gibt es dazu den § 188 StGb

"Herabwürdigung religiöser Lehren"

"Wer öffentlich eine Person oder eine Sache, die den Gegenstand der Verehrung einer im Inland bestehenden Kirche oder Religionsgesellschaft bildet, oder eine Glaubenslehre, einen gesetzlich zulässigen Brauch oder eine gesetzlich zulässige Einrichtung einer solchen Kirche oder Religionsgesellschaft unter Umständen herabwürdigt oder verspottet, unter denen sein Verhalten geeignet ist, berechtigtes Ärgernis zu erregen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen."

mfg.vt
 
Hier spricht ein Nestbeschmutzer.

1. Es gibt bereits einen Gotteslästerungsparagraphen, selten genutzt sollte dieser schon oftmals abgeschafft werden, aber zur Freude unserer Kirchen hält er sich wacker: http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__166.html

2. Die Verhöhnung von Glaubensbekenntnissen ist oftmals die einzige Waffe gegen Hardcore-Gläubige, die ihrerseits ihre Mitmenschen mit ihrem Kram belästigen. Mit richtig echten Gläubigen kann man nicht diskutieren. Die kann man nur verarschen, sodass sie sich beleidigt oder wütend zurückziehen.

3. In der islamischen Welt wird vieles rigoros unterbunden.Zum Beispiel homosexuelle Beziehungen, der Konsum bestimmter Lebensmittel, der Konsum von Medien (Filme, Musik, Bücher), der Abfall vom Glauben oder - damals unter den Taliban - die Möglichkeit, als Frau ohne männliche (verwandte oder verheiratete) Begleitung das Haus zu verlassen, um zu arbeiten und Geld für das Leben zu verdienen (oder einfach mal einzukaufen). [ironie] Eine tolle Welt, wo Zucht und Ordnung herrscht... [/ironie]
 
2. Die Verhöhnung von Glaubensbekenntnissen ist oftmals die einzige Waffe gegen Hardcore-Gläubige, die ihrerseits ihre Mitmenschen mit ihrem Kram belästigen. Mit richtig echten Gläubigen kann man nicht diskutieren. Die kann man nur verarschen, sodass sie sich beleidigt oder wütend zurückziehen.

Ohne Deinen persönlichen Glauben in dieser Hinsicht angreifen zu wollen, ist meiner Meinung nach Dein Argument zu simplistisch, ja regelrecht plump dargestellt. Glaube ist mit Borniertheit nicht gleichzusetzen. Ein dummer Gläubiger und ein dummer Atheist werden grundsätzlich die gleiche Argumentation darlegen.
Da man die Existenz eines höheren Wesens weder beweisen noch negieren kann, ist das gesamte Argument redundant.
Obwohl ich mich als gläubigen Menschen bezeichne, finde ich großes Gefallen an solchen Diskussionen.
 
Glaube wird heutzutage oft nicht mehr ernst genommen, weil er stehen geblieben ist, und das schon seit langer Zeit.
Die Leute wollen etwas haben, an dem sie sich fest halten können, etwas, was sich nicht verändert.
Die Menschheit entwickelt sich aber nun mal weiter, dann muss sich auch der Glaube weiterentwickeln. Dann muss man an schlichten Vorstellungen, die man vor Hunderten von Jahren hatte, arbeiten.
 
Glaube wird heutzutage oft nicht mehr ernst genommen, weil er stehen geblieben ist, und das schon seit langer Zeit.
Die Leute wollen etwas haben, an dem sie sich fest halten können, etwas, was sich nicht verändert.

Glaube ist stehengeblieben (= hat sich nicht verändert) und Leute wollen etwas haben, dass sich nicht ändert....:gruebel:
Das widerspricht sich.

Die Menschen haben einen Glauben nicht weil er sich verändern soll, sondern weil sie an etwas Größeres glauben. Der Glaube - egal welcher - glaubt an etwas Größeres. Möchte der Mensch sich an etwas festhalten, dann wird er ein Sparkonto eröffnen und die Zinsen einsacken.
Kinder schauen z.B. zu ihren Eltern hinauf weil sie größer als die Kinder sind. Größer im Sinne von Stärke und Sicherheit. Nicht weil sie sich verändern.
 
Glaube ist stehengeblieben (= hat sich nicht verändert) und Leute wollen etwas haben, dass sich nicht ändert....:gruebel:
Das widerspricht sich.
Nein, da sind zum Einen die, die sich an etwas festhalten wollen, und dann sind da die, die sich das von außen betrachten, und die Fehler sehen, und der Fehler ist, dass man sich nicht weiterentwickelt.
 
Glaube ist mit Borniertheit nicht gleichzusetzen.
Oh doch. Bei Hardcore-Gläubigen schon.
Da man die Existenz eines höheren Wesens weder beweisen noch negieren kann, ist das gesamte Argument redundant.
Zum Glück muss man die Nichtexistenz eines höheren Wesens nicht beweisen, um dessen Nichtexistenz zu behaupten. Man muss einfach nur die logischen Widersprüche darlegen. Dummerweise antwortet der Hardcore-Gläubige dann mit einem verstrahlten Lächeln: "Bei Gott ist alles möglich" Beim Weihnachtsmann auch. Quod erat demonstrandum. Und genau deswegen haben sie auch Angst vor Blasphemie und Hohn. Nichts zeigt härter die Wahrheit, als diese Art von Humor.
 
Das Problem der Borniertheit ist nicht der Glaube sondern eben Dein angesprochenes "Hardcore". Hardcore-Atheisten werden Dir mit der gleichen Überheblichkeit begegnen wie die Hardcore-Gläubigen. Hier ist der bornierte Mensch der springende Punkt.

In Bezug auf die (logischen) Konsequenzen kann das gleiche Argument für die Existenz besagten höheren Wesens benutzt werden. Es ist noch nicht wissenschaftlich geklärt, was den Beginn des Lebens auf der Erde ermöglicht hat. Theoretisch kann man den Funken des Lebens auch einer göttlichen höheren Existenz zuschreiben.

Meiner Meinung nach sind weder Atheisten noch Gläubige unterschiedlich. Es gibt immer Intelligenz und Borniertheit gleichmäßig zwischen diesen Gruppen aufgeteilt.
 
Nein, da sind zum Einen die, die sich an etwas festhalten wollen, und dann sind da die, die sich das von außen betrachten, und die Fehler sehen, und der Fehler ist, dass man sich nicht weiterentwickelt.

Tut mir leid, aber mit dem Satz kann ich nichts anfangen. Das Argument verstehe ich nicht.
Sich an etwas festhalten und sich weiterentwickeln widerspricht sich keinesfalls. Man kann einen Glauben für sich festhalten, sei er wie er sei, und sich dennoch als Mensch geistig weiterentwickeln. Der Glaube kann einen sogar dabei unterstützen, indem er einen Menschen unterstützt über sich hinaus zu wachsen.
 
meines erachtens spielt sich alles nur im kopf(einbildung) ab.Gott oder nicht gott lässt sich nicht beweisen.
Ich bin agnostiker,es ist mir egal.
 
@ spooky9

nein, nein. Was Fred schreibt, hat schon Hand und Fuß. Er beschreibt das Paradoxon, dass Menschen gleichzeitig Bestand und Veränderung wollen; und zwar gleichzeitig. Also er hat hier den Finger auf einer recht wichtigen Frage, eigentlich.

Die Frage ist nur, ob er zu seinem an sich wichtigen Punkt auch einen schlüssigen Gedanken liefern kann, oder ob es sich eher um Copy'n'Paste von einer Zitate-Site handelt... Grundsätzlich macht es Sinn, wenn man seine eigenen Aussagen versteht... ;)

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