• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Mikroplastik - Die unsichtbare Gefahr

!Xabbu

Administrator
Teammitglied
Registriert
7. Januar 2011
Beiträge
6.330
Punkte Reaktionen
584
Ort
Drei-Länder-Eck
In den letzten Tagen bin ich mit einem Thema konfrontiert worden, welches mir bis dahin weitgehend unbekannt war. Ich weiß sehr wohl um die Berge von Plastikmüll und Ozeane voll von treibenden Plastikteilchen. Dass wir aber von mikroskopisch kleinen Plastikteilchen umgeben sind wurde mir erst jetzt bewusst.

Alles fing an mit einem Streit zwischen meinem Sohn und seiner Lebensgefährtin. Sie hatte unter anderem sein Lieblingsshirt gewaschen und nun waren undefinierbare dunkle Flecken darauf. Weil sie beschwor, keine dunklen Sachen mitgewaschen zu haben suchte ich nach anderen Erklärungen, um den Hausfrieden wieder herzustellen.

Mein Freund Google zeigte mir, dass dieses Phänomen nicht so selten ist. Schuld ist ein Stoff, der unter anderem auch in Duschgels und Shampoos enthalten ist: Polyquaternium-7.

Dieses Zeugs bildet quasi einen Film auf der Haut und den Haaren und soll eine Schutzfunktion haben. Hört sich toll an, hat aber – neben der Verfärbung von Wäsche – zwei entscheidende Nachteile: es enthält Acrylamid und es ist ein Polymer, also ein Kunststoff.

Wir haben unsere kompletten Pflegeprodukte auf diesen Stoff untersucht und anschließend über die Hälfte weggeschmissen – darunter Pflegeprodukte für Babys.

Je mehr ich nun anfing, mich zu diesem Thema zu informieren, desto wütender wurde ich. In fast allen Kosmetikprodukten sind mittlerweile mikroskopisch kleine Plastikteilchen enthalten. Ich möchte in meinen Pflegeprodukten kein Plastik haben. Schlimmer ist jedoch, dass Mikroplastik zu klein für Kläranlagen ist und somit in der Umwelt landet. Es wurde inzwischen in Seehunden, Fischen, Muscheln und kleineren Organismen nachgewiesen, die es mit ihrer Nahrung aufnehmen. Wir stehen in der Nahrungskette dahinter und nehmen diese Stoffe ebenfalls auf. Selbst Mineralwässer, Bier und Honig sollen teils verunreinigt sein.

Der BUND hat eine Positiv-Liste herausgegeben und es ist erschreckend, welche Produkte darin zu finden sind.

http://www.bund.net/mikroplastik
http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Mikroplastik-in-Mineralwasser-und-Bier,mikroplastik134.html
 
Das mit dem Mikroplastik hat noch andere Auswirkungen - einige der Abbauprodukte reichern sich in Fischen an und gelangen in die Nahrungskette...zu allem Überfluss sind diese Abbauprodukte Hormonen nicht unähnlich und können sich dadurch im endokrinen System auf die Fortpflanzungsfähigkeit von Lebewesen auswirken...habe ich aus dem 'Resonator'-Podcast der Helmholtz-Gesellschaft (weiß leider die Episode nich mehr und kann auf Grund einer verbuggten Podcast-App auch nicht nachschauen :( )

Diskordische Grüße!!!
 
Diese zahncremes mit den kügelchen sollen auch ganz schlimm sein, hab ich mal gelesen.
Aber dieses fleece-zeig, wundert mich nicht, wenn man so eine decke zb hab, bleibt da alles auf der haut kleben.
 
Es wäre echt bitter, wenn mir durch Plastik austerben würden.

Aber das mit den Autoreifen ist heftig. Wie würde dabei eine Alternative aussehen?

@ infosammler

Ich antworte auf Deine Frage im Thread "Die Menscheit wird dümmer" hier im Mikroplastik-Thread, weil es dort sonst zu sehr offtopic wird.

Ich arbeite in einem Unternehmen, dass Filtergewebe herstellt. Wir nehmen momentan an einem Forschungsprojekt teil um diese Problematik genauer zu untersuchen und Lösungen zu finden. Die Schwierigkeit liegt darin, direkt im Zulauf zum Abwasserkanal 6 Mikron kleine Partikel herauszufiltern und gleichzeitig die anfallenden Wassermassen durchzulassen.

Deutschland scheint das erste Land zu sein, dass diese Problematik erkannt hat und zumindest versucht, Lösungen für das Problem zu finden.

In Deutschland sind ca. 46 Mio. PKW angemeldet - weltweit sind es 1,3 Milliarden!!! Da der Reifenabrieb überall ähnlich hoch sein wird reden wir über insgesamt 3 Mio. Tonnen Reifenabrieb jährlich.
 

Bei einer Untersuchung des Umweltbundesamt wurde festgestellt, dass jedes vierte Kind zwischen drei und fünf Jahren so stark mit Plastikrückständen belastet ist, dass es gesundheitlich bedenklich ist.

Selbst wenn wir jetzt anfangen, Plastik drastisch zu reduzieren und Mikroplastik in Kosmetikprodukten zu verbieten wird es wohl Jahrzehnte dauern, bis wir frei von diesem Müll sind.
 
Vorallem bei so kleinen Kindern ist auch sehr vieles aus Plastik.
Wenn man da nicht gezielt darauf achtet, ist vom Spielzeug, über Klamotten (Windeln), Getränkebecher/Teller usw bis zur Kleidung wirklich viel aus Plastik.
 
Auf einer brasilianischen Vulkaninsel haben Forscher Felsen entdeckt deren Gestein teilweise mit Plastik verschmolzen ist. "Neu und beängstigend zugleich".
 
Das ist schon krass. Das mitn Plastik ging soo schnell und vorallem anfangs war das ja einfach das beste Produkt. Oder hat man das von Anfang an gewusst, wie umweltschädlich es ist?
 
Zurück
Oben