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Gewalt ist genetisch bedingt

Und auch wenn so etwas genetisch vererbt wird, so muß es nicht zwingend ausbrechen... Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es auch viel mit dem Umfeld zu tun hat, ob man gewalttätig wird oder nicht.

Aber dieses Gen würde zumindest erklären, warum manche Menschen schneller zu Gewalt neigen als andere. Das kann man sehr schön bei kleineren Kindern beobachten, die noch nicht zu sehr vom Umfeld geprägt worden sind. :owink:
 
das gewalt vererbt wird habe ich schon mal vor einigen jahren gehört.
ich jetzt dazu mal ne andere these auf: ich vermute das es ein verbrecher gen gibt, (zu mindest in meiner familie, alle brüder kriminel) und das es zwar nur von frauen weitervererbt wird, aber bei männern zur geltung kommt.
(stütze mich dabei auf die beobachtung in meiner familie)
 
in der aktuellen bdw findet sich ein passendes zitat dazu

Bert Hölldobler schrieb:
Es ist Quatsch, dass der Mensch im Grunde ein friedvolles Wesen ist. Friedfertigkeit wäre evolutionsbiologisch völlig widersinnig.
 
also gewalt kann man natürlich nicht per se vererben, gewalt ist ja eine art auf konflikte zu reagieren...

ich stell mir gerade eine blutuntersuchung in 5 jahren beim kinderarzt vor:

sie: "ist es ein mädchen oder ein junge?"
doktor: "das wissen wir noch nicht, aber gewalttätig"
sie: "was kann man da machen?"
..........

ich finds interessant soviel über gene und deren auswirkung zu erfahren, denke aber es liegt eine grosse gefahr in solchem wissen. was ist wenn in 10 jahren jedes kind auf homosexualität und gewalttätigkeit, lerngfähigkeit usw. schon vor der geburt untersucht wird? irgendwie ein schrecklicher gedanke.
 
Natürlich versuchen GenForscher DIE Antwort auf diese Frage zu finden, schließlich glauben sie an das Potenzial ihrer Wissenschaft.

Man sollte das ganz aber von einem neutraleren Standpunkt aus betrachten und neben den biologischen Erklärungsansätzen die soziologischen und psychologischen Theorien hinzuziehen.

Lombroso und Sheldon waren die ersten, die versucht haben die Antwort in den Genen zu finden und Zwillingsforschung (Vergleich eineiige und zweieiige Partner) hat bereits gezeigt, dass tatsächliche bei zweieiigen Zwillingen bezogen auf die Kriminalität (zu der bekanntlich auch Gewaltdelikte gehören) eine erhöhte Konkordanz zu verzeichnen ist. Jedoch fallen die Statistik so gering ins Gewicht, dass allein die genetischen Voraussetzungen nicht DIE Antwort sein können.

Übrigens @Wolf.

Es existiert tatsächliche die Theorie der Chromosomenanomalie (siehe Klein-Vogler, Haberlandt 1974), welche besagt, das Personen mit einem zusätzlichen Y-Chromosom zwangsläufig kriminell werden. Und da das ausschließlich bei Männern auftreten kann, ist die erhöhte Kriminalität (z.B. Gewaltdelikte) bei Männern zu erwarten.
Allerdings ist der Prozentsatz der Männer mit 2 Y-Chromosomen extrem gering und kann allein auch nicht die Erklärung sein.

@Andromeda

Da stimme ich dir zu.
Gewalt und Kriminalität sind weniger ein biologisches Phänomen sondern viel mehr ein psychologisches und soziologisches.

@Zythran

Freud (Vertrete der psychologischen Theorien) war der Ansicht: "Der Mensch kommt triebhaft-assozial auf die Welt."
Betrachtet man dabei die Ethologie, welche ja Grundlegend von der Triebforschung bei Tieren geprägt ist, ist schon allein das Territorialverhalten ein bedeutender Faktor der aggressives Verhalten auslöst.
Freud sagt weiter, dass dieses triebhafte Verhalten allein durch Sozialisation gemindert werden kann, was zu den soziologischen Erklärungsansätzen überleiten lässt.

Diese reichen von der Anomietheorie von Merton (Diskrepanz zw. gesellschaftlichen Zielen und tatsächlich erreichbaren) über die Labeling-Theorie (Übernahme des von der Gesellschaft eingetrichterten kriminellen Selbstbildes) bis hin zu Kulturkonflikttheorie von Sellin.


Ich bin der Meinung das die wenigsten einfach so, weil es halt genetisch bestimmt ist, aggressiv auf Menschen einwirken. Vielmehr spielen die äußeren, situativen Umstände eine bedeutende Rolle, die aus viel mehr Menschen Kriminelle machen können, als von der Natur "vorgesehen" ist.

Keine dieser Theorien kann wohl DIE Antwort geben. Aber gemeinsam können sie Licht ins Dunkel bringen.
 
Ich denke, jeder der Gewaltbreitschaft per Genetik erklärt macht es sich zu einfach.
Wir werden nie herausfinden wie viele Menschen trotz vorhandenem Gen niemals Gewalttätig werden.
Genauso könnte man behaupten, jeder der als Kind missbraucht wurde, wird selber Kinder missbrauchen.
 
Gesellschaft, Umfeld, Familie, Sorgen u.v.m. trägt alles dazu bei. Am meisten allerdings ist die Laune ausschlaggebend.
Mein Bruder und ich sind genauso zickig wie mein Vater und der widerrum wie sein Vater es war... Man könnte meinen es liegt in der Famlie^^
Gewalttätig waren allerdings nur zu Jugendzeiten mein Bruder und ich. Allerdings lag es sicher nicht an unserem Umfeld.
Heute wenn mich jemand anstresst, kommt's auf meine Laune an ob ich drüber lache oder ob ich mich drauf einlasse...

Also demnach sehe ich die Laune als größten Faktor.
 
@nefer_ib

Nun, diese "Laune" würde perfekt zu Freuds psychologischen Erklärungsansatz passen.

Bitte verstehe mich nicht falsch, aber mit dieser Laune meint Freud das triebhaft-assoziale im Menschen.
Ein sozialisierter Mensch würde sich nicht aus Laune dazu hinreißen lassen gewalttätig auf einen anderen Menschen einzuwirken.

Aber wie du es schon so schön sagst, ihr wart es zur Jugendzeit. Die Sozialisation hat sich bezahlt gemacht (;


@Zythran

Ist natürlich weniger Zeitaufwand es auf "Biologe" zu kürzen, statt deutscher Verhaltensforscher, Soziobiologe und Evolutionsökologe zu schreiben ^^
Zum Glück wurde das Zitat nicht massakriert (;
 
Es existiert tatsächliche die Theorie der Chromosomenanomalie (siehe Klein-Vogler, Haberlandt 1974), welche besagt, das Personen mit einem zusätzlichen Y-Chromosom zwangsläufig kriminell werden. Und da das ausschließlich bei Männern auftreten kann, ist die erhöhte Kriminalität (z.B. Gewaltdelikte) bei Männern zu erwarten.

Nicht zwangsläufig.
Das Problem dieser Männer ist, dass sie wenig emotionalen Bezug haben. In ihren Gehirnen besteht kein Unterschied, wenn sie einen Stuhl oder ein Lebewesen schlagen.
Die "Gefühlskälte" führt häufig zur Ablehnung durch die Umwelt, aber kriminelle Personen spannen solche "eiskalten" Typen gerne für sich ein. Die Männer mit dem Zusatz Y mögen gefühlskalt sein, brauchen aber Bestätigung. Bei den Kriminellen finden sie diese eher als bei anderen Menschen.

Man hat übrigens bei Bombenentschärfern und Feuerwehrleuten ebenfalls viele Männer mit Zusatz-Y entdeckt. Die Gefühlsarmut macht diese Männer zu besonders nervenstarken Spezialisten. Aufgrund der hohen Anerkennung von Rettungstaten erleben diese Personen aber keine Ablehnung durch die Gesellschaft und werden nicht kriminell.
 
Richtig, damit bestätigst du ja das was ich bereits angemerkt habe. Die biologischen/genetischen Faktoren sind nicht die alleinige Erklärung. Man muss also psychologische und soziologische Einflüsse ebenso beachten.

Und deshalb halte ich es für ausgeschlossen, dass es DAS GEN gibt, was Menschen gewalttätig macht, komme was wolle.
 
nein, ein bedeutenderer faktor dürfte meines erachtens alkohol sein.
wann immer ich in meiner umgebung gewalt beobachtet habe, war alkohol im spiel.
gilt auch, nach einer aktuellen britischen untersuchung
TP: Alkohol ist gefährlicher als Kokain und Crack
als gefährlicher als crack oder auch opiate!
 
Eine gewisse Gewaltbereitschaft liegt in der menschlichen Natur. Im Normalfall können wir unsere Aggressionen ausleben, ohne gewalttätig zu werden. Wenn ich mich über etwas richtig ärgere, dann ändere ich es. Gewalt würde alles nur schwieriger machen.

Alkohol enthemmt, sowohl beim Autofahren, als auch im Umgang mit Mensch und Tier. Ich frage mich immer wieder, warum man in der Öffentlichkeit kaum mehr rauchen darf, während Betrunke dazu neigen, sich und andere bis zum Rest ihres Lebens unglücklich zu machen.

Ich lese gerne Krimis. "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach habe ich in wenigen Stunden verschlungen. Die Geschichten sind authentisch. Treibt man Menschen in die Enge, können sie, genau wie Tiere, gefährlich werden, dazu braucht es wohl kaum ein besonderes Gen.

Tammy
 
Treibt man Menschen in die Enge, können sie, genau wie Tiere, gefährlich werden, dazu braucht es wohl kaum ein besonderes Gen.

Naja ich denke mal das hat dann eher mit verborgenen Instinkten zu tun und nicht unbedingt mit willkürlicher Gewaltbereitschaft. Schlimm finde ich es eigentlich nur, wenn ich Menschen kennenlerne, die ohne jeglichen Grund zu Gewalt bereit sind. Wie Levega aber bereits erwähnte, halte ich soziologische Gründe u.a. für ausschlaggebender als biologische.
 
Bakunin, mit dessen Lehre ich seit langem liebäugle, ist ebenfalls der Ansicht, dass Menschen überwiegend aus soziologischen Gründen gewalttätig werden. Je grösser der soziale Druck, desto unkontrollierter sind die menschlichen Reaktionen.

Allerdings gibt es sie wirklich, die gestörten Täter, welche einen unnatürlichen Hang zur Gewalt verspüren. Diese Menschen sind gefährlich, unabhängig von ihrer sozialen Situation. Vor ihnen muss die Gesellschaft geschützt werden.
 
Eine gewisse Gewaltbereitschaft liegt in der menschlichen Natur. Im Normalfall können wir unsere Aggressionen ausleben, ohne gewalttätig zu werden.

Der Meinung bin ich nicht, dass das in der menschlichen Natur liegt.
Kein Mensch kommt mit Gewaltbereitschaft zur Welt. Es wird im erst durch den vorgelebten Mangel anerzogen. Aus diesem Mangel entstehen dann Aggressionen.

Jetzt könnte man sagen, naja die Eltern eines Kindes wuchsen ja mit dem gleichen Mangel auf, und geben es an ihre Kinder weiter.... und die Großeltern haben es an die Eltern weitergegeben... usw.

Das ist für mich alles eine zu einfache "Ausrede". Es gab immer, und das in jeder Epoche, Menschen die ebenfalls so erzogen wurden, wo die Lebensbedingungen noch härter waren als heute, aber es dann doch als sie Erwachsen waren, anders gelebt haben.

Und das alles nur weil sie Eigenverantwortung übernommen haben. Diese Menschen haben Verantwortung für ihre Denkmuster und ihre Handlungen übernommen.

Für mich ist es auch zu einfach zu sagen, es ist genetisch bedingt.
Denn bei dieser Aussage, sagt man auch im selben Atemzug - wenn auch nicht ausgesprochen - ich entziehe den Menschen die Fähigkeit Eigenverantwortung zu übernehmen, und stemple sie damit zu "dummen" Menschen ab. Solche wissenschaftlichen Äußerungen halte ich persönlich für desduktriv und absolut nicht förderlich.

Selbst wenn es dieses Gen gibt, ein jeder entscheidet jede Sekunde selbst über seine Handlungen, die wiederum aufgrund seiner Gedanken entstehen.

Gedanken kann ein jeder bewusst ändern.

Sonst würde ja keine psychologische Therapie, oder Mentales Training funktionieren.
Und somit gebe es auch keine Evolution.
 
Wie nett sind von Sachzwängen befreite Menschen? Ich möchte hier noch einmal betonen, dass Aggression nichts mit Gewalt zu tun hat. Habe ich erst einmal über einen Missstand die richtige Wut im Bauch, dann ändere ich etwas, auch wenn es Kraft kostet. Richtig ausgelebte Aggression setze ich mit Kreativität gleich.

Ich denke, wenn man nur Ruhe und Frieden predigt, auf dass sich alle Menschen ein für alle Mal mit sich und ihrer Umwelt zufrieden geben sollen, entspricht das nicht der menschlichen Natur. Ist es nicht toll, wenn man etwas erneuert, oder verbessert?

Aggression ist ein wunderbares Mittel gegen Faulheit und entlädt sich nur dann in Gewalt, wenn sie nicht kreativ ausgelebt werden kann.

Ich halte nichts von heuchlerischen Deckmäntelchen. Von Vereinen und Grüppchen, wo einer lieber und frömmer als der andere sein will.

Wie sollen Eltern ihren Kindern die perfekte Umwelt bieten, wo alles in bester Ordnung ist? Warum lernt ein Kind laufen? Weil es sich ärgert, dass es auf dem Bauch krabbelt, während die anderen viel schneller vorwärts kommen?
 
Um Kreativ zu sein braucht man keine Aggression. Es ist genau umgekehrt,
desto ruhiger man ist, desto kreativer kann man sein, weil einem keine Gefühle im Weg stehen. Aggression verringert den Horizont, man ist blockiert.
Der Körper reagiert auf Aggression mit Aktion, weil er den inneren Druck abbauen muss.

Das was ich geschrieben habe, sind meine eigenen Erfahrungen.

Ich wurde als Kind sehr viel geschlagen. Mit Teppichklopfer - hielt eine Woche, dann war er kapputt und ich musste einen neuen kaufen um mich damit wieder schlagen zu lassen. Mit Holzkochlöffel - ein Schlag und der Kochlöffel war in 3 Teile. Mit dem Lederriemen meiner Schultasche.
Mit den blosen Händen wurde auf mich eingeprügelt, und wurde dabei immer mehr ins Eck vom Zimmer gedrängt, bis ich nicht mehr auskonnte und ich die Schläge nur mehr über mich ergehen habe lassen.

Als ich dann immer älter wurde, war ich genauso aggressiv wie meine Mutter.
Auch wenn ich mich weit aus mehr unter Kontrolle hatte als sie sich.
Ich habe meinen damaligen Hund auch - wenn er nicht gefolgt hat - geschlagen oder angeschrien. Bis zu dem Zeitpunkt wo ich begonnen habe, über mich und diese Art von Leben nach zu denken.
Und das habe ich immer nur dann können, wann ich nicht aggressiv war.

Warum gibt es Menschen die aggressiv sind, und welche die es nicht sind.

Dann habe ich mich mit den Menschen auseinandergesetzt die es nicht sind.
Und habe Schrittweise die Verantwortung für mein Denken und meine Handlungen übernommen.

Und heute bin ich nicht nur ein Mensch der sich um 180 Grad gewandelt hat,
der ruhig bleiben kann, meine heutige Hündin mit Ruhe und Mitgefühl führt, sondern bin heut auch noch obendrein so kreativ wie nie zuvor. Habe zum Malen begonnen, bastel sehr viel. Und habe in jeder Situation eine kreative Lösung zur Hand.

Ich bin keine "Pseudoplauderin" ich erzähle das was ich selbst lebe, und erlebt habe. Und das sind zwei Welten in einem Leben.
 
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