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Aufbruch zu neuen Welten

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Aufbruch zu neuen Welten I

Der Traum von einer besseren Zukunft – Teil 1

Auch nach dem Columbia-Unglück im Februar 2003 denken Amerikaner, Russen und Europäer weiter ernsthaft daran, unserem Nachbarplaneten Mars einen Besuch abzustatten. Und diese Mission soll nur der Anfang sein für viel größere Projekte: Reisen zu fernen Sternen. Die Reiseziele stehen zwar noch nicht fest, aber die Hoffnungen wachsen schon jetzt buchstäblich in den Himmel: Vielleicht entdecken wir fremdes Leben – und wenn es nur Bakterien sind und keine schlitzäugigen Aliens.

Aber werden wir die Gefahren im Weltall und auf fremden Planeten bestehen können? Solche Überlegungen haben die Bewohner der Pazifikküste Südamerikas vor 2000 Jahren allerdings auch nicht davon abgehalten, Tausende von Meilen in primitiven Booten übers Meer zu segeln und die polynesischen Inseln zu besiedeln – von anderen Abenteurern wie den Phöniziern, Wikingern und Portugiesen ganz zu schweigen. Irgendwie scheint der Mensch von Natur aus ein Abenteurer und Eroberer zu sein. Das gilt zwar auch für die Stubenfliege, die gemeine Küchenschabe und die Wanderratte – doch im Unterschied zu diesen Lebensformen hat der Mensch Techniken entwickelt, mit deren Hilfe er in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung wie dem Weltraum überleben kann. Und mit denen er Gegenden erreicht, die allen anderen höheren Lebensformen verschlossen bleiben – zum Beispiel fremde Himmelskörper. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lebewesen sucht der Mensch das Abenteuer aber auch um des Abenteuers willen – siehe die Antwort des Mount-Everest-Bezwingers Sir Edmund Hillary auf die Frage, warum er den höchsten Berg der Welt bestiegen habe: »Weil er da ist.«


Der Weltraum ist auch »da« – bereit, erkundet zu werden. Pläne der NASA zur Eroberung des Alls klingen zwar oft wie Sciencefiction (und manche Ideen stammen auch von SF-Autoren), doch die amerikanische Weltraumbehörde forscht ernsthaft daran und gibt ihr Geld nur für realisierbare Projekte aus.
Einige davon beschäftigen sich mit der Frage des geeigneten Antriebs. An Ideen dazu mangelt es nicht. Die Spannbreite reicht von der überdimensionalen Taschenlampe, deren Strahlen als Treibstoff dienen (»Photonenantrieb«), über die Verschmelzung von Materie und Antimaterie – bis hin zu fantastischen Konzepten wie der »asymmetrischen Verzerrung des Raum-Zeit-Gefüges«, besser bekannt als »Warp Drive« (siehe Kasten »Die Power für die Mars-Mission«). Für Reisen zum Mars genügt vermutlich konventioneller, also chemischer Treibstoff. Für Reisen zu den Sternen aber mussten sich die Techniker Neues überlegen. Derzeit als realistisch favorisiert: der Ionen-Antrieb in Verbindung mit einem Kernreaktor. Dabei wird Gas durch die bei der Kernspaltung frei werdende Hitze elekt-risch geladen (ionisiert), und die Ionen werden dann mithilfe hoher elektrischer Spannungen beschleunigt.


Der Start zu fernen Sternen – am unproblematischsten von der Weltraumstation aus – sollte also nicht das größte Problem sein. Erst unterwegs treten eine Reihe von Komplikationen auf, denn der Mensch ist für das Weltall nicht geschaffen. Beispielsweise beginnt unser Körper in der Schwerelosigkeit zu degenerieren: Die Knochen werden brüchig, die Muskeln schwinden, das Herz verkümmert. Dagegen hilft eine simple Methode, die auch auf der Erde (wenn auch aus anderen Gründen) angewandt wird: Fitness-Training, etwa auf dem Laufband. Zwei Stunden pro Tag genügen – aber das ist auf Dauer langweilig. Also haben sich NASA-Forscher einen Trick ausgedacht, um das geisttötende Training in ein Abenteuer zu verwandeln. Das Stichwort lautet: künstliche Wirklichkeit. Die Mediziner Susan D’Andrea von der Cleveland Clinic Foundation und Jay Horowitz vom Glenn Re-search Center haben ein Gerät mit zwei Laufbändern entwickelt: Diese können unterschiedlich angetrieben werden und vermitteln dem Astronauten so das Gefühl, auch Kurven zu gehen, Hügel zu erklimmen und Hindernisse zu übersteigen. Die Illusion wird durch eine Brille perfekt, in die sich eine irdische Umgebung digital einspiegeln lässt. Das Gerät ermöglicht intensivere Übungen und kann deshalb die Trainingszeit verkürzen; außerdem wird der Körper natürlicher trainiert – und Spaß macht’s auch.
 
Aufbruch zu neuen Welten II

Von der Erzeugung einer künstlichen Gravitation durch die Rotation des Raumschiffs um die eigene Achse ist man inzwischen abgekommen. Verblüffend einfach klingt ein anderer Vorschlag zur Vermeidung von Degenerationserscheinungen, den Ulf Knothe von der Cleveland Clinic Foundation zusammen mit dem John Glenn Biomedical Engineering Consortium gemacht hat: Wenn man das Gewebe der für die Fortbewegung wichtigsten Knochen in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall leicht beschädigt (der Astronaut merkt davon nichts), dann werden die Knochen ständig zu neuem Wachstum angeregt.



Neben der Schwerelosigkeit bereiten mögliche Strahlenschäden den Forschern Kopfzerbrechen. Auf der Erde lenkt das Magnetfeld geladene Teilchen zu den Polen ab, und die Atmosphäre hält gefährliche Strahlung ab. In einem Raumschiff jedoch sind die Astronauten den Eruptionen der Sonne mit ihren hochenergetischen Teilchenströmen sowie Röntgen- und Gammastrahlen fast schutzlos ausgeliefert. Das führt kurzfristig zu Katarakten (Linsentrübungen) im Auge, langfristig zu Krebs. Die NASA diskutiert jetzt als Lösung des Problems einen speziellen Bunker, in dem die Raumfahrer bei Strahlenalarm Zuflucht finden. Meterdicke Betonwände wie bei Kernkraftwerken sind nicht nötig, eine etwa sieben Zentimeter dicke Polyethylenschicht hält ein Drittel der Strahlung ab. Der Rest muss im Körper unschädlich gemacht werden: durch hohe Gaben von Vitamin A und C sowie durch neue, noch zu entwickelnde Medikamente, welche die natürliche Reparaturfähigkeit der Zellen erhöhen.


Auch für die medizinische Betreuung haben sich die NASA-Experten einiges ausgedacht, zusammengefasst unter dem Stichwort »intelligente Medizin«. So sollen Biochips die Körperfunktionen der Astronauten überwachen: Die fingernagelgroßen Messsonden werden auf der Haut getragen oder in den Körper implantiert. Wunden heilen durch gezielte Genmanipulation: Zellskelette – Faserstrukturen, die vielen Zellen ihre Form verleihen – werden so beeinflusst,
dass sich durchtrennte Zellverbände schnell wieder verbinden. Ähnlich könnte man
auch Tumore beseitigen: Man veranlasst die umgebenden Zellen, Kugelgestalt anzunehmen, den Tumor einzuschließen und ihn praktisch zu ersticken. Operationen ließen sich von Robotern ausführen – oder gar von Nanomaschinen, die wie in dem SF-Film »Die phantastische Reise« in die Blutbahn gespritzt werden und sich den Weg z. B. zu einer verstopften Arterie selber suchen.
Über die Ernährung der Raumfahrer machen sich die Forscher ebenfalls Gedanken. So sollen mitgeführte Treibhäuser für frisches Gemüse sorgen. Zur Bestäubung der Pflanzen kommen wohl am ehesten Hummeln infrage. Der Biologe Jan van den Eijnde vom Forschungszentrum für Insektenbestäubung und Bienenhaltung »Ambrosiushoeve« in Hilvarenbeek (Niederlande) hat deren Eignung in Gewächshäusern untersucht. Ergebnis: Sie leben zwar nicht so lange wie Bienen, sind aber gutmütiger und leichter zu halten.


Schließlich ist nicht zu vergessen, dass im Weltall selbst aus harmlosen Bakterien gefährliche Killer werden können – Experimente mit Salmonella-Bakterien haben das gezeigt. Zur schnellen Identifizierung von mutierten Bakterien steht das Verfahren von George Fox und Richard Willson (University of Houston, Texas) zur Verfügung: Die »genetischen Fingerabdrücke« von rund 4000 Bakterien werden auf einem Chip gespeichert; durch den Vergleich mit den Mikroben im Blut eines erkrankten Astronauten lässt sich rasch feststellen, aus welchem Stamm die neuen Bakterien entstanden sind. Mit entsprechender Medizin an Bord kann man den Organismen dann den Garaus machen.
 
Aufbruch zu neuen Welten III

Ein Problem indes ist auch mit der besten Technik nicht zu lösen: Wie überlebt die Besatzung das jahrelange Eingeschlossensein, ohne die geringste Möglichkeit, diesem Zustand zu entkommen? Der Psychiater Nick Kanas vom Veterans Hospital (University of California, San Francisco) untersucht seit 1990 die Besatzungen der Raumstationen MIR und ISS. Seine Erkenntnis: Astronauten können, wenn es sein muss, Gefühle ebenso effektiv unterdrücken wie z. B. Feuerwehrleute oder Chirurgen. Aber was ist, wenn auf einer kosmischen Reise negative Gefühle monate- oder jahrelang unterdrückt werden und sich aufstauen? Experten suchen nach Wegen, wie man den Astronauten das gezielte »Dampfablassen« ermöglicht. Die Bodenstation auf der Erde könnte dabei helfen: Wird der Stress zu groß, gibt sie Befehle, die scheinbar sinnlos sind oder als Schikane aufgefasst werden. Dann verbünden sich die Astronauten gegen ihren Arbeitgeber und stellen so untereinander wieder Harmonie her. Zu oft angewandt, könnte diese Psycho-Methode allerdings zum Autoritätsverlust des Brötchengebers führen.
Bei Antarktis-Expeditionen haben Psychologen festgestellt, dass etwaige Depressionen der Teilnehmer am ehesten in der zeitlichen Mitte des Unternehmens einsetzen. Diese Tatsache fordert Flexibilität vom Expeditionsleiter: Zu Beginn und am Ende einer Expedition kann er rein sach-, ziel- und aufgabenorientiert mit der Crew umgehen – dazwischen aber sollte er sich um ihre Moral und ihre seelischen Bedürfnisse kümmern. Sicher wäre es sinnvoll, wenn die NASA ihre Kommandanten entsprechend schulen würde.


Psycho-Wissen ist schon bei der Zusammenstellung der Crew gefragt: Nach welchen Kriterien sollte man die Astronauten auswählen, damit später an Bord nicht die Stimmung überkocht? Zur Beantwortung dieser Frage eignen sich die Untersuchungen über die Belastbarkeit der verschiedens-ten Charaktere, die zwei US-Wissenschaftlerinnen durchgeführt haben: die Psychologin Joanna Wood vom Baylor College of Medicine und die Soziologin Marilyn Dudley-Rowley von der Firma OPS-Alaska – einem Unternehmen, das Menschen unter extremen Bedingungen »testet«. Erstaunliches Ergebnis: Geschlechtsunterschiede spielen in punkto Belastbarkeit keine Rolle; nur bei der Fähigkeit zum harmonischen Zusammenleben schneidet ein reines Frauenteam besser ab als eine reine Männer-Crew oder ein gemischtes Team. Viel wichtiger ist aber, dass die Gruppenmitglieder sich – sei es charakterlich oder in ihrer Herkunft – voneinander unterscheiden. Denn je ähnlicher sie sich sind, desto eher kommt es zu Schwierigkeiten. Die Erfahrungen auf der Raumstation MIR bestätigen die Ergebnisse der beiden Forscherinnen: Russen und Amerikaner respektierten einander trotz (oder wegen) ihrer unterschiedlichen Lebensstile.



Vielleicht kann aber auch Technik zur Harmonie auf kosmischen Exkursionen beitragen. Zusammen mit dem Computerwissenschaftler Dmitris Metaxas (University of Pennsylvania) arbeitet der Physiologe Jay Buckley (University of Dartmouth) an einem Programm, mit dessen Hilfe Computer Gesichter lesen und auf Gefühle wie Ärger, Trauer, Nervosität und andere Seelenzustände hin analysieren können. Und das Computing Lab des Massachusetts Institute of Technology entwickelt eine Software namens CASPER (»Computer Aided Support for Personal Emotion Regulation«): eine Art digitaler Diagnostiker für emotionale Zustände.


Das originellste Rezept zur Verminderung seelischer Spannungen in einem Raumschiff findet sich in der Sciencefiction-Geschichte »Ein Tropfen Öl« des britischen Autors Eric Frank Russell: Ein anscheinend völlig inkompetentes Besatzungsmitglied produziert immer dann ein persönliches Unglück, wenn sich Spannungen aufbauen – wie in einem alten Slapstickfilm. So rettet er die Mannschaft vor gegenseitiger Zerfleischung, denn trotz seiner scheinbaren Dummheit ist auch er ein ausgewählter Spezialist, nämlich ein Clown. Und der Tropfen Öl, der das Sozialgefüge wieder schmiert, ist sein Humor.
 
Aufbruch zu neuen Welten IV



Wenn die Besatzung nun ihren Zielplaneten erreicht hat – als Erstes also den Mars –, steht sie vor der nächsten Aufgabe: dem Aufbau einer von Menschen bewohnten Kolonie in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung. Zwar ist uns der Mars von allen Planeten des Sonnensystems am ähnlichsten, doch selbst die robustesten irdischen Bakterien würden dort sofort zugrunde gehen – durch Kälte, UV-Strahlung, Mangel an Wasser und Nährstoffen. Diese Probleme müssen auch die Raumfahrer lösen: Sie werden in einem ersten Schritt von Kuppeln geschützte Mini-Städte bauen und dafür sorgen, dass genug Energie da ist. Denn die Sonnenstrahlung ist sehr schwach, Wärme aus dem Inneren des Planeten gibt es auf dem Mars nicht und Wasserkraft erst recht nicht. Wenn die Siedler permanent dort bleiben wollen, werden die Kuppelstädte aber nicht ausreichen. Deshalb erwägen die Forscher bereits die Umformung des Mars in eine neue Erde – indem sie auf dem Roten Planeten einen Treibhauseffekt erzeugen und so die Bildung einer »irdischen« Atmosphäre bewirken (siehe P.M. 8/01: »… und es werde Erde!«).
Die Motive für eine Mars-Besiedelung, wie auch immer sie letztlich aussehen mag, sind vielfältig (siehe das Essay von Jesco v. Puttkamer in der Printausgabe vonP.M.); langfristig spielt auch die Entwicklung unseres Sonnensystems eine große Rolle: Eines fernen Tages wird unser Heimatplanet nämlich unbewohnbar. Nach neuesten Berechnungen der NASA beginnt in rund 100 Millionen Jahren die Sonne, sich vor ihrem Verglühen langsam zu einem Roten Riesen aufzublähen; der wird im Verlauf von Jahrmillionen alle Planeten zum Kochen bringen, selbst den fernen Saturn. Während dieses Prozesses wird es jedoch einen Zeitraum von immerhin einer halben Milliarde Jahren geben, in dem der Mars durch die gesteigerte Sonnenstrahlung zu einem lebensfreundlichen Himmelskörper werden könnte: warm und heimatlich, mit Flüssen, Seen, Meeren, blauem Himmel und weißen Wolken, mit Wäldern und vielen Pflanzen und Tieren.


Dabei wird der Mars erst der Anfang sein. Experten der Weltraumbehörden in verschiedenen Ländern, besonders die der NASA, entwickeln schon jetzt Pläne zur Erforschung, Eroberung und Besiedlung unserer gesamten Galaxis. Glücken wird dies aber nur, wenn sich unser Geist von irdischen Maßstäben völlig lösen kann. Der Mensch muss in den gewaltigen räumlichen und zeitlichen Dimensionen des Weltalls zu denken lernen und auch ganz neue Formen des menschlichen Zusammenlebens ersinnen. Abgesehen von den üblichen technischen Problemen – Antrieb, Schutz vor Meteoriten und Strahlen, medizinische Versorgung – kommt eine Reihe weiterer Herausforderungen auf uns zu, mit denen wir wenig oder keine Erfahrung haben. Allein die Dauer der Reise ist ein Riesenproblem: Mit konventionellen Treibstoffen braucht der Mensch 10000 Jahre zum allernächsten Stern (Proxima Centauri), der nur vier Lichtjahre von uns entfernt ist. Erreicht das Raumschiff mittels Ionen- oder Photonenantrieb 60 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, reduziert sich die Fahrtzeit auf 15 Jahre. Das ist überschaubar – aber die ganze Galaxis ist 100000 Lichtjahre groß! Wie verbringen wir die Reisezeit? Wie schaffen wir es, nicht vor Langeweile zu sterben?


Im Wesentlichen haben sich die Forscher drei Konzepte ausgedacht, um neben der Unendlichkeit des Raums auch die Grenzenlosigkeit der Zeit zu überwinden:
Die einfachste Lösung, entwickelt von dem Physiker Frank Tipler: Wir schicken gar keine Menschen ins All, sondern Roboter, die unsere spätere »Flucht« in eine andere Welt vorbereiten. Die Maschinen können sich selbst reparieren, haben keine Langeweile, drehen auch nicht durch, sind unempfindlich gegen Strahlen, Hitze oder Kälte. Im Zeitalter der virtuellen Realität ist ein solches Konzept durchaus vorstellbar, aber wollen wir wirklich Ersatz-Pioniere? Das kränkt unseren Erobererstolz – und ob es das gewünschte Ergebnis bringt, ist fraglich.

Die zweite Lösung: Alle Besatzungsmitglieder werden tiefgefroren, verbringen die lange Reise im Tiefschlaf und werden erst am Ende der Reise (bzw. wenn Gefahr droht oder ein interessantes Forschungsobjekt auftaucht) vom Zentralcomputer zum Leben erweckt. Vorteil: Die Reise dauert subjektiv nur kurze Zeit. Nachteil: Was ist, wenn das Auftauen misslingt oder das Raumschiff inzwischen unbewohnbar geworden ist? Immerhin halten viele Wissenschaftler die »Wiedergeburt« aus dem Eis technisch nicht für unmöglich.
 
Auf zu neuen Welten V

Lösung Nummer drei ist das »Arche-Prinzip«: Auf dem langen Flug erlebt das gigantische Raumschiff immer wieder neue Generationen vom Astronauten, die geboren werden und sterben. Das bedeutet, dass zumindest die Startmannschaft das Ende der Reise nicht erleben wird, sondern erst eine spätere Generation. Die wie vielte das sein wird, hängt von der Reisedauer ab – und davon, wie lange die Menschen in Zukunft leben werden. Möglicherweise ganze Tausend Jahre, meint Michael Rose, Professor für evolutionäre Biologie der University of California in Irvine. Seit Jahren ist er dem Unsterblichkeits-Gen auf der Spur – zumindest bei Fruchtfliegen, deren Lebensspanne er schon verdoppelt hat. Rose meint, dass wir schon jetzt potenziell unsterblich wären, wenn wir die altersbedingten Schädigungen der Gene in den Griff bekämen. Sein visionäres Rezept: Das »Unsterblichkeits-Gen«, wenn es denn gefunden ist, in jungen Jahren aktivieren – dann lebt der Mensch, so lange er will.


Auf jeden Fall müsste die Arche für ihre Bewohner ein angenehmer Ort sein. Mit großen, glasüberdachten Kuppelräumen, die einen fantastischen Ausblick ins All bieten. Wenn man inzwischen die Erzeugung von künstlicher Schwerkraft beherrscht, lassen sich in einigen Bereichen des Raumschiffs Seen anlegen, in denen sich die Raumfahrer entspannen und austoben können. Virtuelle Welten verkürzen die Zeit und verringern die Langeweile. Abgeschlossene Wohnungen erlauben den Rückzug in eine Privatsphäre.


Eine fortgeschrittene Gentechnik macht die vorsichtige Anpassung der Menschen an ihre neue Umwelt möglich: Vielleicht werden die Gliedmaßen länger und biegsamer, und an Hand- und Fußsohlen bilden sich Haftmechanismen, damit sich die Raumfahrer in der Schwerelosigkeit nicht immer den Kopf anstoßen. So wird das Raumschiff zu einer Mini-Erde für zahlreiche Generationen von Raumfahrern, die ihren Traum von bewohnten oder bewohnbaren Planeten an die Nachkommen weitergeben. In welcher Weise mag wohl das Erlebte ihr Bewusstsein verändern? Wie werden sie reagieren, wenn sie auf ihrem Weg durchs All Situationen oder Lebensformen begegnen, die unser heutiges Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigen? Dann wird sich zeigen, wie viel vom menschlichen Pioniergeist noch in ihren Genen steckt. Sie werden ihn brauchen, denn in ihrer Welt wird es weit mehr zu erforschen geben als in unserer heutigen!

Quelle: http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id694.htm
 
Ich würde mir wünschen, dass es der Menschheit nicht gelingt, sich im Weltall auszubreiten, das wäre für alle das Beste!

Ich finde es ist vollkommen ausreichend, dass wir unseren Planeten zerstört haben.

Wir sollten lieber versuchen, erst unsere Probleme HIER zu regeln, bevor wir die Hände nach fremden Welten ausstrecken...

Was würden wir auf dem Mars oder sonst wo tun? Uns wieder vermehren, wieder zuviele werden und wieder alles zerstören, und dann?

Ja was dann? Wieder den Müll ins All schleudern? Wieder eine neue Welt suchen? Wieder umziehen und eine zerstörte verseuchte, tote Welt zurücklassen?

Wie hiess es in Matrix? Wir sind das Krebsgeschwür dieses Planeten...wie ein Virus breiten wir uns aus, vernichten alles und ziehen weiter und machen immer weiter und weiter mit unserem Zerstörungswahn!


Gott schütze das All vor uns!
 
naja, ich spreche von wir, weil ich mich da nicht ausnehme, ich spreche von uns als menschen und solange noch der grossteil der menschen den planeten tötet, sage ich wir.

ich kann nicht sagen, die da, denn dann komme ich mir scheinheilig vor, ich nehme mich nämlich nicht aus davon, am unglück der erde mitschuld zu sein.

ich mache müll, esse tiere, fahre mit autos mit, esse der dritten welt das essen weg usw,
 
weisst du, die gedankenansätze sind da, aber wir sind oft viel zu sehr gefangen in diesem system... diese traurige tatsache trifft mich auch jeden tag aufs neue wie ein schlag ins gesicht :f19:
 
ach ne passt schon :f23: hab oben im verzeichnis teil 1 2 3 geschrieben :f23: danke nochmal!
 
Eine schöne Geschichte..........
doch wahrscheinlich wird es doch nur Science-Fiction bleiben.Al diese Annehmlichkeiten,die die Raumschiffe betreffen,habe ich schon in irgendwelchen Filmen gesehen.
Das sich drehende Konstrukt(2010)
der Strahlenbunker (Mission to Mars)
die Erkundungsroboter(Red Planet)
Terra Forming (Alien II)

irgendwie klang der ganze Artikel nur nch dem Wunschdenken,sich in dr Galaxis auszubreiten.
wie heißt es so schön : to boldly go,where no one has gone before.....
 
Ich mache mal extreme Leichenschändung an diesem Topic, da es gerade gut zu einer Meldung passt: die NASA holt angeblich alte Pläne zur Besiedlung des Weltalls wieder aus den Schubladen. Dazu gehören auch Weltraumstädte die in den 1970er Jahren geplant wurden.

http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id2422.htm

Ich zweifel nur wegen der Quelle etwas an der Story ...
 
Kann die o.g. Meldung nicht bestätigen. Vermutlich ist es eine sehr optimistische Interpretation einer Rede von NASA-Chef Michael Griffin vor einem Ausschuss zur Bewilligung weiterer Gelder für die Raumfahrt. Dort malte er aus wie die nächsten Jahre bei der NASA aussehen werden. Von Weltraumstädten keine Spur. Bemerkenswert finde ich nur den Hinweis, dass man sich neue Transportmöglichkeiten ins Weltall ausdenken müsste.

http://www.spaceref.com/news/viewsr.html?pid=26048

Apropo Weltraum: auch Südkorea will eine Weltraumnation werden. Ihr Weltraumbahnhof wird derzeit vorbereitet, Ende nächsten Jahres soll die erste Rakete starten. Die Besonderheit: Südkorea plant bereits jetzt den bemannten Flug. Dazu gab es wie bei uns Popstars einen TV-Contest wo man den "besten potentiellen Astronauten" auswählte *g*

http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/7091216.stm
 
In einem der Entwürfe im Rahmen des o.g. Projektes präsentierte die NASA ein Raumschiff, welches den Warp-Antrieb aus Star Trek als Grundlage nutzt. Theoretisch könnten Menschen mit diesem Raumschiff innerhalb ihres eigenen Lebens interstellare Entfernungen zurücklegen - so wie in Star Trek.
Raumfahrt: Nasa-Wissenschaftler hält Warp-Antrieb für machbar - Golem.de
 
@Zwirni sehr interessant die Artikel, die du rausgesucht hast! Es wiederspiegelt den Drang des Menschen die unendlichen Weiten unserer Galaxie zu erforschen bzw. ergründen, egal zu welchem Preis...
Ich habe auch noch einen schönen Artikel zu "Siedlungen" auf dem Mars ohne Wiederkehr gefunden. Erstaunlich finde ich, wie viele Menschen sich in der kurzen Zeit für eine solche Lebensaufgabe verpflichten wollen.!

http://m.focus.de/wissen/weltraum/r...um-mars-reise-ohne-wiederkehr_aid_802085.html

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