test556
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Meine elektronische Glaskugel fässt das so zusammen:
Übernehme aber im Zweifel keine Verantwortung für die korrekte Übersetzung und Zusammenfassung!Der Artikel „The Sirius Mystery: You Don’t Need Columbo For This One“ von Dr. Michael Heiser befasst sich kritisch mit der Behauptung, das Volk der Dogon in Mali habe seit Jahrhunderten über erstaunlich präzises astronomisches Wissen über das Sternsystem Sirius verfügt, einschließlich unsichtbarer Begleitsterne. Diese Behauptung wurde vor allem durch das Buch The Sirius Mystery von Robert Temple bekannt, der sich auf ethnologische Studien von Marcel Griaule und Germaine Dieterlen stützte. Diese hatten in den 1930er Jahren den Dogon-Ältesten Ogotemmêli interviewt, der ihnen ein komplexes kosmologisches Weltbild schilderte. Temple deutete diese Überlieferungen so, dass die Dogon Wissen besäßen, das nur mit modernen Teleskopen erkennbar sei, und schloss daraus, dass außerirdische Besucher – die sogenannten „Nommo“ – dieses Wissen in grauer Vorzeit vermittelt hätten.
Heiser widerlegt diese Schlussfolgerung und verweist auf spätere anthropologische Untersuchungen, insbesondere die Arbeiten von Walter van Beek in den 1990er Jahren. Van Beek konnte bei seinen eigenen Feldforschungen keine Hinweise darauf finden, dass die Dogon tatsächlich ein traditionelles Wissen über die Begleitsterne des Sirius besitzen. Im Gegenteil: Viele Dogon kannten die entsprechenden Mythen gar nicht oder wiesen sie als fremde Interpretationen zurück. Heiser argumentiert daher, dass Griaule und Dieterlen ihre Ergebnisse möglicherweise überinterpretiert oder aus Missverständnissen mit einem einzelnen Informanten abgeleitet haben.
Darüber hinaus betont Heiser, dass selbst in alten Kulturen durch sorgfältige Himmelsbeobachtungen erstaunliche astronomische Erkenntnisse möglich waren, ohne dass man über moderne Technik oder gar außerirdische Hilfe verfügen musste. Die „Sirius-Mystery“-Hypothese hält er deshalb für wissenschaftlich unbegründet. Sein Fazit lautet, dass es keine belastbaren Belege für ein übernatürliches Wissen der Dogon gibt und dass die Geschichte eher ein Beispiel dafür ist, wie fehlerhafte Ethnografie und sensationelle Interpretation zu Mythen über „verlorene Weisheit“ führen können.