• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Der Arabische Frühling 2011

mich stört viel mehr dass die schweiz immer noch waffen nach katar oder saudi arabien liefert. bei den chemischen grundstoffen, naja. es ist halt die frage wo die rote linie liegt.
 
:otwisted: Werden doch lt. Altherr nur noch " in erster Linie noch laufende Verträge erfüllt ",da ja nach Saudi-Arabien(und Ägypten) schon seit 2009 ein Exportverbot besteht.

:orolleyes: Gerade die Saudis,die ja mit AlQuaida u AlNusra so gaaar nix am Hut haben,während die Quataris fleissig die Hamas fördern.

Tjo,in der Schweiz gilt wahrscheinlich:Wessen Geld und Gold ich lagere,dessen Hand beiße ich nicht.



vt
 
Auch im folgenden Video,welches man der Welt als Aktion der " Syrischen Armee" verkaufen will,(obwohl es offensichtlich Zivilfahrzeuge und auch Zivilisten beteiligt sind),sieht man einen Abschuss(08:30) einer Grad-Rocket.

http://www.youtube.com/watch?v=y6CZtF6pGvQ#t=289
Nein, sieht man nicht. Grad ist der Name des Waffensystems BM-21 (2B5), das eine Kombination aus dem Trägerfahrzeug Ural-375 bzw. später Ural-4320 (gleicher Typ, aber mit Dieselantrieb) und dem Waffenkomplex 9K51 darstellt. Die "Grad-Rakete", wenn man so will, ist die 9M22/9M23 (in verschiedenen Ausführungen) im Kaliber 122 mm, effektive Reichweite etwa 20 km mit einem 5 kg Gefechtskopf. Man hat später auch das System auf den SIL-131 als Trägerfahrzeug montiert, und es gab auch Versionen mit gleicher Technik aber größeren Raketen (Kaliber 200 mm, 240 mm, 250 mm, alle älterer Bauart), die allerdings nicht exportiert wurden. Die letzte "Evolution" stellt eine modernisierte Rakete 9M28 (und Derivate) mit einer gesteigerten Reichweite von 30 Kilometern dar, allerdings habe ich davon nie eine chemische Version gesehen.
Das Grad-System befindet sich auch im Besitz der syrischen Armee, gefertigt sowohl in der Sowjetunion als auch im Iran, und theoretisch besteht damit natürlich auch die Möglichkeit, dass die Rebellen darauf Zugriff haben. Einen Beweis habe ich bisher nicht gesehen.
Vorgänger des Grad-Systems war die BM-14 (2B2) aus den 40er Jahren, 140mm Kaliber, Reichweite unter 10 Kilometern, Nachfahre der legendären Katjuscha, die in großer Zahl im Warschauer Pakt gefertigt und weltweit an Verbündete geliefert wurde. Dazu zählte auch der Iran und Syrien, nur sind die Systeme schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Gebrauch. Da einige Berichte von 140-mm-Raketen sprechen gibt es nur zwei plausible Szenarien: entweder haben die Rebellen entsprechende Systeme in den Depots gefunden und genutzt, oder die syrische Armee hat ihre eigenen oder iranische Depots verwendet um alte Systeme für den Angriff zu verwenden, unter Umständen als Täuschungsmanöver. Auf den wenigen Videos, die ich bisher gesehen habe, konnte ich aber kein BM-14 ausmachen oder M-14 (die Raketenbezeichnung) ausmachen. Das muss aber nichts heißen.

Was man auf deinem Video sieht ist irgendeine größere Waffe, wohl jene ominöse 330-mm-Rakete, von der man bisher so wenig gesehen und gehört hat, die sicher nicht aus sowjetisch-russischen Quellen stammt sondern eine Eigenproduktion Syriens zu sein scheint, die als einzige in der Lage ist die genannten Mengen an chemischen Kampfmitteln zu transportieren, auch wenn es logischerweise keine offiziellen Reichweiten gibt. Mit der Grad könnte sie höchstens das Kontrollsystem gemein haben.

Bewerten möchte ich die Bilder nicht, auch keiner Seite zuschlagen, denn genauso, wie es Rebellen sein könnten, können es Armeemitglieder sein, die Rebellen darstellen wollen.

Aber, ohne Beweise einen Krieg anzufangen (der tobt schon seit Jahren dort) ist auch nicht der richtige Weg. Vielleicht, hat der Westen aus dem Irakkrieg gelernt, der ohne Beweise erfolgte. Die Folge waren Millionen Tote und ebenso Flüchtinge und jetzt in Syrien versuchen sie eine andere Strategie.
Mit den "Millionen Toten" (die Höhe lasse ich mal unkommentiert) sprichst du die wichtige Frage der Verantwortung an. Wer ist für die Opferzahlen verantwortlich, bzw. wen kann man in die Verantwortung mit einbeziehen. Und selbst die kritischsten Stimmen unterscheiden bei der Verantwortung stets anhand der Ausgangslage, ob sich eine andere Nation in einen bestehenden Konflikt einmischt, oder diesen beginnt. Genau da liegt in meinen Augen auch der große, von den Medien leider häufig ignorierte Unterschied zwischen Irak und Afghanistan, und in dem Fall eben auch zwischen Irak und Syrien. Es geht eben nicht darum, ein Regime durch einen Angriffskrieg zu entmachten, sondern wenn überhaupt, in einen bestehenden Bürgerkrieg einzugreifen. Die hohe Zahl an Toten, Verwundeten und Vertriebenen haben wir bereits jetzt, und sie wird immer weiter ansteigen - auch ganz ohne Angriff. Insofern müsste man, wollte man sich tatsächlich stärker engagieren, abwägen welche Reaktion am wenigsten Leid verursachen würde. Betrachtet man die derzeit kursierenden Pläne, so muss man klar sehen, dass der Verzicht auf eine breite Intervention eben auch eine Art von Entscheidung ist. Die Wahl, Massenvernichtungswaffen aus dem Spiel zu nehmen stellt eben auch eine Option dar. Ob das möglich ist, ob das überhaupt das Ziel ist steht auf einem anderen Blatt.
 
Tunesien hat seinen neuen Präsidenten gewählt, den fast 90jährigen Essebsi:

http://www.20min.ch/ausland/news/story/Essebsi-wird-neuer-Praesident-Tunesiens-12005154

Erinnert mich irgendwie an die Papstwahl. Je älter desto besser. Na ja, am Ende zählt ja, was er daraus macht. Wenn er überhaupt die vierjährige Amtszeit übersteht (ich habe jedenfalls gedacht, Tunesien will jetzt auch so einen Rhythmus einführen). Vor allem interessiert es mich, wann und ob die nächsten Wahlen dann anstehen.

Immerhin arbeiten sie daran demokratisch zu werden. Das respektiere ich.

Lg
Kassandra
 
Tunesien-Präsidentenwahl ´´19
Ein -unabhängier-Kandidat geht in die Stichwahl, sein Wahlgegner führt seinen Wahlkampf übrigens ;-)#glaubstdunicht;-) aus´m Gefängnis.
wird wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung ermittelt.

Die Inhaftierung des Kandidaten; wenige Tage vor der Wahl; hatte Umfragen zufolge seinen Beliebtheitswert sogar steigen lassen.

Artikel.... Unabhaengiger-Jus-Professor-bei-Tunesien-Praesidentenwahl-in-Fuehrung

Tunesien nimmt für sich in Anspruch, als einziges Land des Arabischen Frühlings eine funktionierende Demokratie zu sein.
Überschattet werden die demokratischen Errungenschaften jedoch von schweren wirtschaftlichen und sozialen Problemen und der allgegenwärtigen Günstlingswirtschaft.
Die Arbeitslosenrate liegt bei 15 Prozent, die Lebenshaltungskosten stiegen um mehr als 30 Prozent seit 2016.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und weil er im Gefängnis sitzt wird er von seinen Anhängern schon mit Mandela verglichen; von seinen Gegnern eher mit Berlusconi. Augenscheinlich braucht man die Vergleiche zur Einordnung.

Interessanter als die Präsidentenwahl wird allerdings die Parlamentswahl im Oktober werden, besonders ob es den islamistischen Kräften gelingt die schwierige wirtschaftliche Situation auszunutzen.
 
Zurück
Oben