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Die Welt der Santería

Darkangel

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4. Januar 2006
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Niederbrechen/Hessen
Die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Santer%C3%ADa" target="_blank">Santería</a> ist ein <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Synkretismus" target="_blank"> synkretistisches</a> Produkt aus verschiedensten Einflüssen: Neben starken Elementen der afrikanischen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Religion_der_Yoruba" target="_blank">Yoruba</a>-Religion finden sich in dieser Religion Elemente des <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Katholizismus" target="_blank">Katholizismus</a>, des Spiritismus nach <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Allan_Kardec" target="_blank">Allan Kardec</a>, und anderer theosophischer und esoterischer Weltanschauungen . Die Santería sowie die santeros und santeras (geweihte Mitglieder der Santería) werden auch Lucumí genannt, was vom Yoruba-Grußspruch „oluku mi“ (mein Freund) abgeleitet wurde.

Die Yoruba-Religion, ebenso wie die Santería, stützt sich auf mündliche Überlieferungen (patakies), es existieren keine Schriften, die ihre Traditionen weiter als 200 Jahre zurückverfolgen. Dies führt zum Teil zu Unterschieden in der in der Anzahl und Stellung der Götter zwischen den verschiedenen Gemeinden und zu widersprüchlichen Berichten unterschiedlicher Ethnologen und Anthropologen.

Der Sklavenhandel des Kolonialismus brachte eine Vielzahl von afrikanischen Stammesangehörigen in den Zentralamerikanischen und karibischen Raum.
Aufgrund von Kriegen in ihrer Heimat waren bei den letzten Sklavenverschiffungen vor allem Angehörige des Volkes <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Yoruba_%28Volk%29" target="_blank">Yoruba</a> betroffen. Die Yoruba stammen aus dem Gebiet um <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Oyo_(Bundesstaat)" target="_blank">Oyo</a> im heutigen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Nigeria" target="_blank">Nigeria</a>.
Da die Afrikaner als „Wilde“ betrachtet wurden, war die Missionierung äusserst rudimentär. Im 17. Jahrhundert führte die katholische Kirche jedoch so genannte <a href="http://es.wikipedia.org/wiki/Cofrad%C3%ADa" target="_blank">Cofradías</a> (cabildos) ein. Dies waren Bruderschaften, meist nach <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ethnie" target="_blank">Ethnien</a> getrennt, die auf der Verehrung von Heiligen basierte. Sie sollten den katholischen Glauben und somit die Heiligenverehrung fördern und festigen. Ende des 18. Jahrhunderts gab es allein in Havanna 21 cofradías. Für die Sklaven, denen es verboten war, ihre eigene Kultur offen auszuüben, boten diese Bruderschaften die Gelegenheit zu gemeinschaftlichem Austausch. Besonders die Tatsache, dass hier Menschen der gleichen ethnischen Abstammung zusammen kamen, ermöglichte die Erhaltung der eigenen Kultur und das Praktizieren von Ritualen aus der Heimat .
Da die Yoruba verschiedene Gottwesen verehren , fiel es leicht, diese Gottheiten jeweils mit katholischen Heiligenfiguren zu identifizieren. So machten die Kultstätten und Feste der Sklaven den Anschein, katholisch zu sein (mit Heiligenfiguren usw.), während im Verborgenen gleichzeitig die afrikanischen Gottheiten angebetet wurden. Allmählich fand so eine Verschmelzung statt, indem die Kultur und Religion der Yoruba mit christlichen Elementen verbunden wurde.

In der Santería existiert die Vorstellung einer obersten Gottheit (Olodumare, Olofi). <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Olodumare" target="_blank">Olodumare</a> ist Schöpfer des Lebens, aller Energie (aché) und Schöpfer der orichas. Er ist in seiner Perfektion und Reinheit so weit von der Menschheit entfernt, dass er nicht direkt angebetet wird.

Einige Geistwesen/Gottheiten der Orichas:
# <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Eshu" target="_blank">Elegguá</a> - Herr der Strassen, Strassenkreuzungen und Türen (männl.)
# <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Og%C3%BAn" target="_blank">Ogún</a> - Herr des Eisens, Gott der Mineralien, Wälder, Schlüssel, Gefängnisse und der Werkzeuge (männl.)
# <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Obatala" target="_blank">Obatalá</a> - Gottheit, gilt als die Personifikation höchster ethischer Gesinnung (männl.)
# <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Yemay%C3%A1" target="_blank">Yemayá</a> - Herrin des Salzwassers (weibl.)
# <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Oshun" target="_blank">Ochún</a> - symbolisiert die Schönheit und die körperliche Liebe (weibl.)
# <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Chang%C3%B3" target="_blank">Changó</a> - Gott des Donners und des Blitzes, der Krieger, der Musik und des Tanzes (männl.)
# <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Oy%C3%A1" target="_blank">Oyá </a> - die Oricha der Winde, Stürme und des Flusses Niger (weibl.)
# <a href="http://www.geocities.com/ifatola/index.html" target="_blank"> Orula </a> - der Oricha des Orakels (männl.)
# <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ochosi" target="_blank"> Ochosi</a> - Patron der Jäger (männl.)

<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Opfer_%28Religion%29target="_blank">Opfer</a>
Die Opferung (ebo genannt) schafft einen Bund zwischen dem Menschen und den orichas. Mit einem Opfer dankt ein Gläubiger den orichas für Hilfe oder versucht, sie gnädig zu stimmen. Wie Menschen können orichas nicht ohne Nahrung leben und sind deshalb auf Opfer angewiesen. Neben Tieropfern (vor allem Hühner und andere Kleintiere) gelten auch reinigende Bäder, Fester oder Initiationsriten als ebo an die orichas. Häufig gibt das Orakel sehr klare Anweisungen bezüglich Art, Menge, Ort und Zeitpunkt der Opfergaben. Es ist sehr wichtig, die orichas stets zu fragen, welche Opfer sie wünschen, da man einen oricha mit dem falschen Opfer zum falschen Zeitpunkt beleidigen und verärgern kann.

<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Trancetanz" target="_blank">Trance</a> und <a href="http://www.akv-soft.de/zprivdat/kerstin/" target="_blank"> Spiritismus</a>
In der Religion der Santería sind die Verehrung der verstorbenen Vorfahren und die Kontaktaufnahme mit diesen sehr wichtige Elemente. Verehrt werden nicht nur die Geister (espiritos) der eigenen Vorfahren, sondern auch die Verstorbenen der Glaubensgemeinschaften, die für die santeros durchaus die Bedeutung einer spirituellen Familie haben. Die Verbindung zu dieser Familie ist sehr stark ausgeprägt und jedes Mitglied ist verpflichtet, sich gegenüber seinen geistlichen Schwestern und Brüdern entsprechend zu verhalten. Jeder Gläubige hat zudem in seinem eigenen Haus eine Art Altar, eine bóveda, d. h. einen Tisch mit weisser Tischdecke, auf dem er Wasserkelche stehen hat. Jeder dieser Kelche ist einem oder mehreren Vorfahren gewidmet. Im Zentrum des Tisches steht ein etwas grösserer Kelch, der dem hauptsächlich verehrten Geist geweiht ist.

Der wohl eindrücklichste Weg, den Geistwesen (espiritos und orichas) nahe zu kommen, ist die Trance: Mit batá-Trommeln und Tänzen werden die Geistwesen gerufen. Ein oricha oder ein espirito nimmt von dem Menschen Besitz. Dies zeigt sich darin, dass sich ein betroffener Mensch plötzlich ganz anders verhält , sich anders bewegt, wild tanzt oder um sich schlägt und eventuell Dinge sagt, die von der Gemeinde als Botschaften oder Vorhersagen dieses oricha oder espirito aufgenommen werden. An der Art dieses Verhaltens können Erfahrene sehen, welcher oricha oder espirito „da ist“. Betroffene können sich nach der Trance an nichts erinnern.

<a href="http://www.akv-soft.de/zprivdat/kerstin/" target="_blank"> Santaría und Magie</a>
Zaubereien wurden von den santeros schon immer praktiziert, und im Grunde gibt es für alles eine Zauberformel: für die Liebe, das Glück, die Gesundheit und für den Gelderwerb.

Natürlich sind auch in diesem Bereich die oricha die bestimmenden Wesen. Sie legen fest, welche Zauberformeln benutzt werden müssen, um bei dem menschlichen Problem für Abhilfe zu sorgen. Der santero, der diese Formeln umsetzt, muss allerdings mit den verschiedenen Zauberformeln (amarres) und ihren Möglichkeiten äusserst vertraut sein, um die gewünschte Wirkung hervorrufen zu können.

Es gibt Schätzungen welche die Santería als die dominierende Religion Kubas ansehen. Etwa 75% der kubanischen Bevölkerung sollen Anhänger der Santería sein. In Kuba sind rund 3 Millionen Anhänger der Santería zu verzeichnen, während die geschätzte Zahl für die USA ungefähr zwischen 500'000 und 800'000 liegt. Dies sind alles nur geschätzte Zahlen, erschwert wird die Bestimmung dadurch, dass die viele Riten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden und der Geheimhaltung unterliegen.
Desweiteren wird es dadurch erschwert, dass die Anhänger der Santería oftmals gleichzeitig überzeugte Katholiken oder Anhänger anderer Religionen sind - für sie besteht kein Widerspruch darin, mehrere Religionen auszuüben.


<a href="http://www.akv-soft.de/zprivdat/kerstin/" target="_blank"> Die Santeria Cubana
</a>
<a href="http://www.kuba-info.org/allgemein/relgionsanteria/index.html" target="_blank"> Cuba Info Santaria</a>

<a href="http://www.lucumi.com/" target="_blank">hier kann man Produkte für Zeremonien der Santaría erhalten</a> (engl.)
 
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