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Gallenblasenoperation

Astun

Jäger verlorenen Wissens
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22. Oktober 2014
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Rohrbach bei Mattersburg
Ich habe gerade eine Gallenblasenoperation hinter mir!
Angefangen hat alles am 17. – 18. Oktober.
Ich hatte eine Gallenkolik.
Ich habe innerhalb von 3 Stunden genauso oft erbrochen.
Das zweite und dritte mal war Blut dabei.
Der Notarzt wurde gerufen.
Der hat mir den Rettungswagen geschickt.
Im Krankenhaus Eisenstadt wurde mir sofort Blut abgenommen, EKG gemacht, Ultraschall gemacht und in der Früh wurde noch eine Magenspiegelung gemacht.
Die Schmerzen hatten sich im Lauf der Untersuchungen verabschiedet.
Eine zweite Ultraschalluntersuchung hat dann ergeben, dass ich Gallensteine und einen Polyp in der Gallenblase habe.
Der Arzt hat mir zur Gallenblasenoperation geraten, auch wegen des Polyp.
Ich habe eingewilligt, weil mir gesagt wurde, dass die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Kolik um das 16-fache erhöht ist, wenn man schon eine gehabt hat.
Das Krankenhaus habe ich am 18. Oktober um 13:30 verlassen.
Operationstermin: 27. Oktober
Stationäre Aufnahme am 26. Oktober

20 Stunden nach der Operation: 04:00 Uhr früh am 28. Oktober.
Ich schrecke aus dem Schlaf auf.
Eine Schmerzattacke hat mich aus dem Schlaf gerissen.
Ich alarmiere die Nachtschwester, welche einen Arzt anruft.
Mir wird eine Flasche Novalgin angehängt, aber es wirkt nicht.
Ein Arzt wird gerufen, er kommt persönlich und sieht meinen Kampf mit den Schmerzen.
Ich winde mich vor Schmerz, brülle vor Schmerz, verliere die Kontrolle über meinen Körper, reagiere nurmehr ohne irgendetwas bewusst steuern zu können.
Der Arzt hat angeordnet, dass ich ein Schmerzmittel auf Morphinbasis bekomme.
Normalerweise wird es nur bei Nierenkoliken angewandt.
2 Stunden Kampf mit dem Schmerz, dann wird es erträglich und ich schlafe ein.

12:00 Uhr am 28. Oktober.
Kaum aufgewacht kommt die nächste Schmerzattacke.
Wieder Novalgin, dann wieder der Morphinhammer.
Wieder 2 Stunden brachialer Kampf mit dem Schmerz.
Um 14:00 Uhr beginnt die Besuchszeit und dauert gerade mal eine Stunde.
Meine Mutter kommt zu Besuch, sieht mich im Halbdelirium im Bett liegen.
Ich kann nicht richtig reden, es ist mehr ein Krächzen.
Ich denke mir noch, dass sie zum Glück meinen Kampf mit der Schmerzattacke nicht mitansehen musste.
Sie hat mir Mut zugesprochen.
Ich habe zu ihr gesagt, dass man einem Hund mit solchen Schmerzen schon den Gnadenschuss gegeben hätte.
Wir haben länger miteinander geredet, soweit man das von meiner Seite so nennen konnte.
Auch wenn die Besuchszeit schon längst vorbei war, hat uns niemand gestört und hätte darauf hingewiesen.

29. Oktober kurz vor der Besuchszeit: die nächste Schmerzattacke.
Die Krankenschwester hat mir gerade die Novalgin-Flasche angehängt, aber es stimmt irgendwas nicht.
Es tropft viel zu langsam.
Jetzt kommt mein Bruder zu Besuch.
Ich möchte nicht, dass er meinen Kampf mit dem Schmerz mitkriegt, aber ich kann meinen Schmerz nicht verstecken.
Ich rufe die Krankenschwester und weise sie auf die langsame Tropfflasche hin.
Sie kommt mit einer Spritze und spült meinen Zugang durch.
Das hilft und das Schmerzmittel tropft nun normal schnell.
Trotzdem bekomme ich Schnappatmung.
Ich muss mich hinlegen, und die Krankenschwester ermahnt mich, dass ich meine Atmung verlangsamen soll, nicht hyperventilieren darf, da ich ihnen ansonsten wegkippe.
Mein Bruder meint, dass ich durch die Nase atmen soll.
Die Krankenschwester meint zu ihm, dass ich das in meinem gegenwärtigen Zustand wahrscheinlich nicht kann.
Als mein Bruder das Krankenhaus verlässt, ist er völlig fertig.

30. Oktober
In der Nacht habe ich 2 mal Schmerzen gehabt, aber sie waren erträglich und ich konnte sie ohne Schmerzmittel bewältigen.

1. November
Der Tag meiner Entlassung.
Es ist auch die Nacht, in welcher ich erstmalig ohne Schmerzen schlafen konnte.
Ich werde von meiner Mutter und meinem Bruder abgeholt.
Meine Mutter hat einen Gugelhupf mitgebracht, welchen ich der Krankenschwester übergebe, für sie und ihre Kolleginnen.
Ich bedanke mich für alles, was sie für mich getan haben.
Sie haben meines Erachtens wahre Wunder vollbracht.
JA, DIE ÄRZTE UND SCHWESTERN SIND WAHRE ENGEL!!!!!
 
Alles gute und gute Besserung. Hört sich schlimm an.😰
 
@infosammler
@!Xabbu

Es war schon hart, aber Gott sei Dank hatte ich meine »Engeln« rings um mich.
Sie haben wahre Wunder vollbracht.
Das war eine Dimension von Schmerz, wie ich ihn zuvor noch nie kennengelernt habe.
Man sagt, dass man Schmerzen nicht beschreiben kann, aber wenn ich einen Vergleich ziehen müsste, dann würde ich es mit einem Korkenzieher vergleichen, welcher einen in den Bauch gedreht wird.
Aber jetzt bin ich schmerzfrei, bekomme am 8. Oktober die Fäden raus und bin bis ca. Mitte Dezember noch im Krankenstand.
Mit dem Essen muss ich die ersten Wochen noch aufpassen, aber nach 3-4 Wochen kann man zur Normalkost zurückkehren.
Heben darf ich die ersten Wochen nicht mehr als 5 kg.
Vielen Dank für eure Genesungswünsche.
Ich werde mich bemühen, so bald als möglich wieder topfit zu sein.
 
Oh je, da hast Du ja einen ganz schönen Streifen mitgemacht. Auch ich wünsche Dir alles Gute und weiterhin schnelle Besserung.

Das Krankenhauspersonal macht meistens einen sehr guten Job. Bislang habe ich mich auch immer sehr gut aufgehoben gefühlt, wenn ich im Krankenhaus war. Das meiste Pflegepersonal ist wirklich mit Herzblut dabei und tut alles mögliche, um einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Aber durch den Personalmangel und Verwaltungs- und Dokumentationswahnsinn sind die leider oftmals absolut überarbeitet und gestresst, aber tun dennoch ihr Bestes!
 
@Andromeda

Danke für deine Genesungswünsche!
Und ich stimme dir voll zu, was das Personal betrifft.
Sie sind definitiv unterbesetzt.
So kann die Leistung des Personals gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
 
Hey Astun, willkommen im Club der Gallenlosen :)

Ich habe im April genau das Gleiche durchgemacht, zumindest bis zur OP. Nachts mich plötzlich vor Schmerzen auf dem Boden gewunden, Erbrochen, gedacht ich sterbe. Ich wusste nicht, dass man solche Schmerzen haben kann. Bin dann noch dumm wie ich war selbst ins KH gefahren, in die Notaufnahme gestolpert und irgendwann einfach nur wimmernd dagesessen, bis man mir Schmerzmittel angehängt hat.

Nach zwei Tagen entlassen, auch mit dem Hinweis, dass Koliken nun immer wieder kommen können, Termin tagsdrauf beim Spezialisten bekommen, der mich wiederum drei Tage später operiert hat, jetzt hab ich einen Tischtennisball großen Stein im Glas.

Gott sei Dank war bei mir nach der OP relativ schnell Ruhe, es wurde auch minimalinvasiv mit selbstauflösenden Fäden gemacht, bin nach drei Tagen aus dem KH raus, war aber dann noch drei Wochen krank geschrieben - man merkt es halt schon, egal wie minimal invasiv das war, die müssen ja trotzdem einmal durch den Bauch unter die Rippen und dann ein Organ rausschneiden.

Mittlerweile auch nix mehr zu sehen und ich bin quietsch fidel.

Von daher hoffe ich - und bin mir sicher - dass es bald bergauf geht. Falls du leidenschaftlicher Kaffeetrinker bist: Das war bei mir das Einzige, was wirklich gedauert hat, bis ich den ohne Magengrummeln wieder trinken konnte.

Ich hatte auch ur liebes Personal im KH, da ziehe ich wirklich meinen Hut vor, und wie du sagst, die isnd eh schon komplett am Limit und trotzdem für den Patienten da.
 
Wo kommtn das her? Einfach Pech?
 
Vieles ist Veranlagung, ansonsten Übergewicht, Diabetes, Schilddrüsen- und Darmprobleme.
Und: Wenn man viel Gewicht verliert, setzt der Körper im Fett gespeicherte Stoffe frei, die dann auch nochmal extra auf die Galle schlagen und zur Steinbildung führen. Daher dürfte bei mir der Gewichtsverlust dann der letzte Tropfen gewesen sein. Eigtl schon ironisch
 
@Yvannus

Bohnenkaffee trinke ich sowieso nicht.
Trinke nur koffeinfreien Kaffee, oder Malzkaffee.
Trinke derzeit hauptsächlich Tee und ab und zu Malzkaffee.
Den vertrage ich ohne Probleme.
Den hat mir auch die Ärztin erlaubt.

Du hast die Kolikschmerzen gehabt.
Bei mir waren die Kolikschmerzen nicht so schlimm, aber die Schmerzattacken nach der OP haben alles bisherige in den Schatten gestellt.
Die Ursache war das CO2-Gas, welches sie in den Bauch gepumpt haben, damit sie überhaupt genug Platz zum operieren haben.
Ich konnte mich nicht mal mehr selbst waschen.
Die Schwestern haben mich im Bett gewaschen und dann mit einem Aktivgel eingeschmiert, welches mithelfen sollte, dass das CO2 schneller abgebaut wird.
Eben über die Haut.
Als ich dann aufstehen konnte, konnte ich das CO2 durch Bewegung auch schneller abbauen.
Bin dann schon mal 1-2 Stunden am Stück auf den Beinen gewesen und herumgelaufen.
 
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