• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Greenpeace Presserklärungen

Presseerklaerung vom 31. Mai 2007

Klimaschutz ist Menschenrecht

Mit der neuen Arche Noah appelliert Greenpeace an die Maechtigen der Welt

Igdir/Hamburg, 31. 05. 2007- Das von der Voelkergemeinschaft anerkannte
Recht auf Leben und Gesundheit ist durch die Klimazerstoerung in Gefahr.
Deshalb fordert Greenpeace in einer feierlichen Zeremomie am Ararat in der
Suedost-Tuerkei alle Politiker auf, alles in ihrer Macht stehende zu
unternehmen, um das Recht der Menschen auf eine Welt ohne Klimazerstoerung
durchzusetzen. "Wenn Regierungen es unterlassen, die Voelker, fuer deren
Wohl sie Verantwortung tragen, vor Fluten, Trockenheiten, Hungersnoeten und
anderen Katastrophen zu bewahren, verlieren sie jegliche Legitimitaet fuer
ihr Handeln”, heisst es in der Ararat-Deklaration.

Die Umweltschuetzer haben in den letzten Wochen in 2.500 Meter auf dem
Ararat eine zehn Meter lange Arche aus Pinienholz gebaut, die als Zeichen
der Hoffnung und der Mahnung dienen soll. Das Schiff wird heute der
Oeffentlichkeit uebergeben. Es soll kurz vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm
die Staatsoberhaeupter aller Laender daran erinnern, dass eine neue
Klimakatastrophe droht, wenn die Erderwaermung nicht gestoppt wird. In der
Zeremonie fordert Greenpeace alle Nationen dieser Welt auf, Klimaschutz
endlich konsequent umzusetzen. 208 Tauben - eine fuer jedes Land dieser
Erde - sollen die Botschaft symbolisch in die ganze Welt hinaustragen.

In der Ararat-Deklaration heisst es: "Wir rufen Sie auf, tatkraeftig zu
handeln und ohne Verzoegerung jeden Ihnen moeglichen Beitrag zur globalen
Emissionssenkungen zu leisten. Warten Sie nicht erst auf andere!" Wenn sich
die wichtigsten Industrienationen naechste Woche in Heiligendamm zu ihrem
G8-Gipfel treffen, muessen nach Greenpeace-Ansicht konkrete Reduktionsziele
beschlossen werden. "Alles andere ist Zeitverschwendung und
unverantworlich. Aber nicht ein einziges Land hat bis heute wirksame
Klimaschutzmassnahmen ergriffen, die dieser Bedrohung gerecht werden," sagt
Greenpeace-Klima-Experte Andree Boehling.

Die G8-Laender, im Moment verantwortlich fuer mehr als die Haelfte der
Treibhausgase, muessen ihren Ausstoss bis 2020 um 30 Prozent senken.
Boehling: "Besonders skandaloes ist in diesem Zusammenhang das Verhalten
von US-Praesident Georg W. Bush. Die US-Regierung boykottiert
Klimaverhandlungen, wo sie nur kann. Wenn Bush so weitermacht, werden die
USA als oekologischer Schurkenstaat in die Geschichte eingehen."

Vier Wochen lang hatten 20 Schreiner und Freiwillige aus Deutschland und
der Tuerkei an dem zehn mal vier mal vier Meter grossen Schiff gebaut. Die
Arche soll auf dem Berg als Schutzhuette fuer Bergsteiger dienen. Gestern
war eine Gruppe von 14 Bergsteigern bis auf den 5.137 Meter hohen Gipfel
gestiegen, um von dort ebenfalls den Schutz des Klimas anzumahnen. Mit dem
Bau der Arche bezieht sich Greenpeace auf den Mythos, dass Noah einst seine
Familie und Paare von Tieren vor einer heftigen Flut in Sicherheit brachte.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 05. Juni 2007

Klimaschutz-Auto fuer Bundespraesident Koehler

Greenpeace stellt innovative Konzepte auf der "Woche der Umwelt" vor

Berlin, 5. 6. 2007 - Bundespraesident Horst Koehler ist an innovativen
Konzepten zum Klimaschutz interessiert. Deswegen hat Koehler Greenpeace
fuer den 5. und 6. Juni zur "Woche der Umwelt" nach Schloss Bellevue
eingeladen. Dort praesentieren die Umweltschuetzer zwei Ideen zum Schutz
des Klimas. Mit dem PKW-Konzept SmILE und mit dem solarbetriebenen
Kuehlschrank SolarChill fuer Entwicklungslaender zeigt Greenpeace, wie man
Sprit und Strom sparen kann. Zu der Veranstaltung, die zum dritten Mal
stattfindet, werden rund 10.000 geladene Besucher erwartet.

"Mit SmILE und SolarChill demonstriert Greenpeace auf den beiden wichtigen
Gebieten Mobilitaet und Kaeltetechnik beispielhaft, in welche Richtung
nachhaltige und innovative technische Entwicklung gehen muss. Sie sind
ressourcen- und klimaschonend, effizient und gleichzeitig bezahlbar", sagt
Wolfgang Lohbeck, Leiter des Bereichs Sonderprojekte bei Greenpeace. "SmILE
und SolarChill zeigen beide, dass gerade in der Einfachheit Innovation und
Zukunftsfaehigkeit begruendet sind."

Autos nach dem SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, Efficient) werden
kompakt gebaut und mit intelligenter Technik betrieben, sie muessen leicht
und effizient sein. Dieses technische Konzept erlaubt eine Halbierung des
Spritverbrauchs bei den meisten Serienmodellen. Es funktioniert mit
vorhandener Technik, ohne Mehrkosten und ohne Einbussen bei den
Fahreigenschaften und der Sicherheit. Das SmILE-Prinzip hat Greenpeace
schon 1996 erfolgreich mit dem Umbau eines serienmaessigen Renault Twingo
verwirklicht, der bei der Woche der Umwelt gezeigt wird. Das Fahrzeug hat
in der Zwischenzeit mehr als 80.000 Kilometer bei Testfahrten
zurueckgelegt, der Durchschnittsverbrauch liegt bei 3 Liter auf 100
Kilometer. Das sind rund 50 Prozent weniger Spritverbrauch und CO2-Ausstoss
als beim Serienmodell.

"Solar Chill"ist der Name fuer die von Greenpeace initiierte und zusammen
mit anderen Organisationen entwickelte Kaeltetechnik ohne klimaschaedliche
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), ohne
Netzstrom, ohne fossile Brennstoffe und ohne Batterien. Mit Solar Chill
kann auch in Regionen mit unregelmaessiger oder fehlender Stromversorgung
eine Kuehlkette, beispielsweise fuer Impfstoffe, realisiert werden. Bislang
werden Impfstoffe ueberwiegend mit Kerosingeraeten gekuehlt.
Schaetzungsweise 100.000 solcher Geraete sind weltweit in Betrieb. Sie
verbrauchen rund einen Liter Treibstoff pro Tag und stossen jaehrlich bis
zu rund 91.000 Tonnen Kohlendioxid aus. Zudem halten sie die erforderliche
Kuehltemperatur fuer Impfstoffe nicht konstant ein. Solar Chill kann
Abhilfe schaffen.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 8. Juni 2007

G8-Gipfel gescheitert: Merkel kann noch Klimaschuetzerin werden

Heiligendamm, 08. 06. 2007 - Fuer Greenpeace ist der G8-Gipfel weitgehend
gescheitert. Der G8-Gipfel bringt keine Aussage zur Begrenzung des
Temperaturanstiegs. Es gibt keine Verstaendigung auf Emissions-Reduktionen
der Industriestaaten. Es gibt keinen Beschluss die Urwald-Abholzung zu
stoppen. Der G8-Gipfel sollte eine Verstaendigung auf klare Ziele bei der
Reduktion von CO2-Emissionen erreichen und ist daran gescheitert. Um als
Klimaschuetzerin zu gelten, muss Merkel jetzt vorangehen. Fuer Deutschland
heisst das: 40 Prozent CO2 bis 2020 einsparen. Dazu gehoert auch, dass die
Bundesregierung dieses Ziel nicht wie bislang von Verpflichtungen anderer
Staaten abhaengig macht.

" Vorreiterin ist man nur, wenn man nicht immer auf die Anderen wartet.
Das gilt auch fuer Angela Merkel und ihren Wunsch. Auf die uebrigen
G8-Laender in Sachen Klimaschutz zu warten, heisst das Problem zu
verkennen. Die G8 hat ihre Chance verpasst, zu zeigen, dass sie
Verantwortung fuer den von ihr verschuldeten Klimawandel traegt", sagt
Tobias Muenchmeyer, Klima-Experte von Greenpeace.

Zu begruessen ist einzig, dass US-Praesident George W. Bushs Initiative
von vergangener Woche, die eine Beschaedigung des UN-Prozesses zum Ziel
hatte, abgewehrt worden ist. Im Schluesselsatz des sogenannten
Klima-Durchbruchs heisst es: "(...) wir werden ernsthaft die Entscheidungen
der Europaeischen Union, Kanadas und Japans, die globalen Emissionen bis
2050 zu halbieren, in Betracht ziehen". "Das ist so, wie wenn's brennt und
die Brandstifter sagen, dass sie 'ernsthaft erwaegen werden', das Feuer zu
loeschen", sagt Muenchmeyer.

Einen Tag nachdem 25 Greenpeace-Aktivisten mit Schlauchbooten vor
Kuehlungsborn von der Polizei gestoppt wurden, protestierten die
Umweltschuetzer heute erneut gegen die G8-Beschluesse. Am Morgen stiegen
zwei Aktivisten mit einem Heissluftballon von Rostock Richtung Heiligendamm
auf. Auf einem Banner war "G8 - Act now" mit "failed" (versagt)
ueberschrieben. Der Ballon wurde rund eine halbe Stunde nach dem Start von
drei Polizeihubschraubern zur Landung gezwungen.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 14. Juni 2007

Erneuter Verdacht auf Gesundheitsrisiko durch Gen-Mais

Hamburg, 14. 06. 2007 - Der Verzehr von Gen-Mais NK603 ist moeglicherweise
gesundheitsschaedlich. Das ist das Ergebnis eines heute von Greenpeace
vorgestellten Reports. Der Report wurde von der franzoesischen
Expertengruppe CRIIGEN verfasst und beruht auf firmeneigenen Daten des
Gentechnik-Herstellers Monsanto. Die Daten hatte Greenpeace von den
EU-Zulassungsbehoerden erhalten. Demnach kam es bei Ratten, die den
Gen-Mais gefressen hatten, zu fast 70 signifikanten Befunden. Unter anderem
waren die Funktionen von Nieren, Gehirn, Herz und Leber betroffen. Auch in
Deutschland ist Gen-Mais der Sorte NK603 als Lebens- und Futtermittel
zugelassen.

"Wer diesen Gen-Mais zulaesst, macht Verbraucher zu Versuchskaninchen",
sagt Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Der von uns
vorgestellte Report zeigt, dass die Risikopruefung von Gen-Saaten in der EU
nicht funktioniert. Die zum Teil manipulierten Angaben der Industrie werden
nicht wirklich ueberprueft. Somit findet keine unabhaengige Risikoforschung
statt".

Der Gen-Mais NK603 wurde bereits 2004 fuer Verwendung in Lebens- und
Futtermitteln in der EU zugelassen. Durch die Manipulation mit
Bakteriengenen hat Monsanto den Mais gegen das firmeneigene Spritzmittel
"round up" resistent gemacht. Es ist der zweite Gen-Mais, den die
franzoesischen Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit Greenpeace auswerten.
Auch die Ueberpruefung der Gen-Mais-Sorte MON863 im Maerz 2007 hatte
konkrete Hinweise auf eine Schaedigung von Nieren und Leber bei Ratten
ergeben. Die Ratten hatten MON863 ueber drei Monate gefressen.

Der Gen-Mais NK603 soll jetzt weiter untersucht werden. Falls die weitere
detaillierte statistische Auswertung keine eindeutigen Ergebnisse bringen
fordert Professor Gilles Eric Seralini, der sowohl CRIIGEN als der
franzoesischen Zulassungsbehoerde CGB (Commission du Génie Biomoléculaire)
angehoert, dass weitere Fuetterungsstudien durchgefuehrt werden.

Greenpeace fordert einen Stopp der Zulassung und des Anbaus von
Gen-Pflanzen in der EU, eine vollstaendige Neuorganisation der
Europaeischen Zulassungstelle EFSA (European Food Safety Authority) und
wesentlich hoehere Anforderungen an die Risikoabschaetzung von Gen-Saaten.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 21. Juni 2007

Greenpeace deckt illegalen Gen-Anbau auf

Seehofer setzt Einhaltung der Gesetze und Schutz der Umwelt nicht durch

Strausberg/Hohenstein, 21. 06. 2007 - 15 Greenpeace-Aktivisten haben heute
einen illegalen Gen-Mais-Acker in Brandenburg markiert und Strafanzeige
gegen den Landwirt Joerg Piprek gestellt. Die Aktivisten haben einen sieben
Meter hohen Wachturm aufgestellt und das Feld mit Absperrband markiert, um
darauf aufmerksam zu machen, dass hier widerrechtlich Gen-Mais angebaut
wird. Der Landwirt hat Gen-Mais ausgesaet ohne bei den Behoerden die
Standorte zu melden. Damit verstoesst er gegen das Gentechnikgesetz.
Greenpeace fordert den Landwirt auf, die genmanipulierten Pflanzen
unverzueglich unterzupfluegen. Laut Risikobewertung des Bundesministeriums
fuer Verbraucherschutz und Landwirtschaft (BVL) besteht bei dem hier
angebauten Gen-Mais MON810 "ein berechtigter Grund zu der Annahme, dass
dieser eine Gefahr fuer die Umwelt darstellt”.

"Es ist der reinste Irrsinn: keiner kann mehr mit Gewissheit sagen, wo
ueberall Gen-Mais waechst”, sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei
Greenpeace, "Landwirtschaftsminister Seehofer hat versaeumt dafuer zu
sorgen, dass die Gesetze eingehalten und kontrolliert werden. Zudem will
der Minister das Gentechnikgesetz verschlechtern und die Transparenz des
Anbaus drastisch einschraenken. Das Chaos ist dann vorprogrammiert”.

Der Bauer verstoesst in diesem Fall nicht nur gegen das Gentechnikgesetz.
Auch der Eigentuemer eines der betroffenen Flurstuecke fordert vom Paechter
Joerg Piprek, den Gen-Mais unverzueglich abzuernten. Er hatte bereits vor
der Aussaat im Maerz 2007 seinem Paechter den Anbau von Gen-Mais explizit
untersagt.

Dieser Gen-Acker ist kein Einzelfall: Nur wenige Kilometer entfernt waechst
Gen-Mais in dem Naturschutzgebiet Ruhlsdorfer Bruch, wo gefaehrdete
Schmetterlingsarten leben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben,
dass sich das von dem Gen-Mais produzierte Bt-Gift auch auf zahlreiche
Tiere, darunter auch Schmetterlinge, negativ auswirkt. Zwar hat der
Landkreis Maerkisch-Oderland verfuegt, dass der Gen-Mais im und in
unmittelbarer Naehe des Naturschutzgebietes umgebrochen wird, der Gen-Bauer
Piprek hat jedoch gegen diese Verfuegung Widerspruch eingelegt.

"Diese Faelle zeigen, dass der Anbau genmanipulierter Pflanzen nicht zu
kontrollieren ist. Selbst bestehende Gesetze greifen nicht. Und dies ist
vermutlich erst die Spitze des Eisberges”, so Brendel.

Wenn Sie erfahren möchten, wo genau der illegale Gen-Acker liegt, folgen
Sie bitte diesem Link:
http://maps.google.com/maps?q=http:...ER_GEN_ACKER_strausberg_hohenstein_flur_5.kml

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 18. Juni 2007

Greenpeace-Magazin ab Heft 5/07 nicht mehr bei Lidl

Unabhaengige Pestizid-Tests der Umweltschuetzer durch Stern-TV-Stichproben
bestaetigt

Hamburg, 28. 06. 2007 - Greenpeace Deutschland hat die Wirkung des Verkaufs
des Greenpeace-Magazins beim Discounter Lidl falsch eingeschaetzt. Die
Umweltorganisation hat das Obst- und Gemueseangebot von Lidl wie das vieler
anderer Handelsketten kritisch unter die Lupe genommen und dort zeitgleich
das Greenpeace-Magazin zum Kauf angeboten. "Wir haetten nie gedacht, dass
diese Kombination unsere Glaubwuerdigkeit in Frage stellen koennte," sagt
Roland Hipp, Kampagnengeschaeftsfuehrer von Greenpeace Deutschland. "Das
war ein Fehler." Greenpeace ist politisch und finanziell unabhaengig und
wird von Spenden vieler Privatpersonen getragen. Die Umweltorganisation
nimmt kein Geld von der Industrie oder von Regierungen an und lehnt
Sponsoring ab.

Seit 2005 haben die Umweltschuetzer das Obst und Gemuese in deutschen
Supermaerkten, u.a. bei Lidl, auf Rueckstaende von Pestiziden getestet. Im
ersten Test landete Lidl auf dem letzten Platz. Seit August 2006 begann ein
Testlauf, das Greenpeace-Magazin ueber die Bahnhofskioske hinaus auch im
Zeitschriftensortiment bei Lidl zum Verkauf anzubieten. Im Herbst startete
Lidl sein Programm zur Reduktion der Pestizid-Belastungen. Im Februar 2007
rueckte der Discounter bei einer zweiten Testserie auf Platz 1. Dieser
Ablauf hat bei Journalisten wie bei Greenpeace-Unterstuetzern die Vermutung
genaehrt, es bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Verkauf des Magazins und
der guten Platzierung der Supermarktkette im zweiten Pestizidtest. Obwohl
dieser Zusammenhang zu keinem Zeitpunkt bestand, beendet Greenpeace den
Verkauf des Greenpeace Magazins bei Lidl, um jeglichen falschen Anschein zu
vermeiden.

Das zur Zeit erhaeltliche Heft 4/07 "Die neue Lust am Wandern" ist das
letzte, das an Lidl nach bisherigen Konditionen in einer Auflage von 60.000
Exemplaren ausgeliefert wurde. "Unsere Hoffnung, dass viele Lidl-Kunden zu
Lesern des Greenpeace-Magazins werden, hat sich nicht erfuellt. Wir wollen,
dass das Heft gelesen wird und nicht sofort ins Altpapier wandert", so
Hipp.

Stern-TV hat am gestrigen Mittwoch zum dritten Mal ueber die Pestizid-Tests
von Greenpeace berichtet. Neueste Stichproben bei Obst und Gemuese durch
die Stern-TV-Redaktion unterstuetzen die Aussagen des
Greenpeace-Pestizid-Ratgebers aus Februar 2007. Pestizide in Obst und
Gemuese koennen Umwelt und Gesundheit belasten. Das verbesserte Abschneiden
der Handelskette Lidl ist darauf zurueck zu fuehren, dass das Unternehmen
seit Herbst 2006 ein eigenes Programm zur Qualitaetskontrolle betreibt, das
offensichtlich Wirkung zeigt.

Dieser Trend zu weniger Belastungen ist in der gesamten Branche zu
beobachten und wird auch durch Daten des Bundesamtes fuer Verbraucherschutz
untermauert. Alle von Greenpeace getesteten grossen Handelsketten haben
solche Programme zur Verminderung von Pestiziden angekuendigt. Das Umdenken
in den Handelsketten und den Anbauregionen traegt zum Schutz von Mensch und
Umwelt bei. Die Greenpeace-Arbeit hat also seit 2005 zu weniger
Pestizid-Belastung in pflanzlichen Lebensmitteln gefuehrt. Sie wird mit
neuen Tests fortgesetzt.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
<span style="color:#00b100"> Presseerklaerung vom 02. Juli 2007 </span>

Klare Mehrheit im Bundestag fuer Klimaschutz

Greenpeace gibt Endergebnis der Befragung der Abgeordneten bekannt

Hamburg, 02. Juli 2007 - Heute hat Greenpeace das Endergebnis einer
Klimaschutzabstimmung unter den 613 Bundestags-Abgeordneten bekannt
gegeben. Die Umweltorganisation hatte die namentliche Abstimmung zum
Klimaschutz seit Maerz "ausserparlamentarisch" iniitiert. Insgesamt haben
sich bis zum Stichtag 28. Juni 422 Abgeordnete aller Fraktionen an der
Befragung beteiligt. Davon hat sich eine deutliche Mehrheit von 259
Parlamentariern aus allen Bundestagsfraktionen fuer ein Reduktionsziel von
40 Prozent der Treibhausgase bis 2020 "ohne Wenn und Aber" ausgesprochen.

Anlass dieser ungewoehnlichen Abstimmung ist die zoegerliche Haltung der
Bundesregierung, sich sich fuer ein klares CO2-Reduktionsziel von 40
Prozent auszusprechen, ohne dies an Vorleistungen anderer Staaten zu
knuepfen. Deutschland muss sich nach Vorstellungen von Greenpeace als
internationaler Vorreiter im Klimaschutz positionieren.

An der Abstimmung haben sich Abgeordnete quer durch alle Parteien
beteiligt. Mit "Ja" gestimmt haben unter anderem der Fraktionsvorsitzende
Peter Struck (SPD), Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD), der Obmann der
CDU/CSU-Fraktion Josef Goeppel (CSU), sowie fast die gesamten Fraktionen
der Gruenen und der Linken. Da der Klimaschutz eine Ueberlebensfrage der
Zukunft darstellt, waren die Abgeordneten zu einer persoenlichen
Stimmabgabe aufgerufen worden, bei der sie ausschliesslich nach ihrem
Gewissen entscheiden. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf,
sich diesem ueberzeugendem Votum anzuschliessen.

"Frau Merkel muss endlich Klarheit in die deutsche Klimapolitik bringen,"
sagt Greenpeace- Klimaexperte Karsten Smid. "Sie muss am Atomausstieg
festhalten und klimafeindlichen Forderungen von Energiemanagern eine klare
Absage erteilen. Der Energiegipfel am 3. Juli ist dafuer eine gute
Gelegenheit." Spaetestens nach der Weigerung der Manager von RWE,
Vattenfall, E.ON und EnBW die Effizienzziele der Bundesregierung umzusetzen
ist nach Ansicht von Greenpeace klar, dass Klimaschutzpolitik nicht mit,
sondern nur gegen die Energiekonzerne durchsetzbar ist.

Greenpeace hatte seine Initiative mit einem Brief an alle
Bundestagsabgeordneten am 5. Maerz gestartet. Nach einem
Erinnerungsschreiben drei Wochen spaeter starteten Ehrenamtliche in
Greenpeace-Gruppen eine Besuchstour in den Wahlkreisen der Parlamentarier.
Insgesamt nahmen rund 150 Greenpeace-Freiwillige an dieser Aktion teil. Im
Mai errichtete die Greenpeace-Jugendinitiative "SolarGeneration" ein
Klimacamp vor dem Reichstag, um die Abgeordneten in einem persoenlichen
Gespraech von der Notwendigkeit eines engagierten Klimaschutzes zu
ueberzeugen. In den letzten Tagen wurden noch einmal zahlreiche
Abgeordnete ueber eine Telefonaktion angesprochen.

<span style="color:#00b100"> Presseerklaerung vom 3. Juli 2007 </span>

Energiegipfel: Merkel darf sich weder Kohle- noch Atomlobby beugen

40 Prozent Treibhausgasreduktion und sofortiger Atomausstieg unverzichtbar

Hamburg, 3. Juli 2007 - Greenpeace hat heute Morgen an der Einfahrt des
Bundeskanzleramts eine symbolische Barrikade errichtet. Unmittelbar vor
Beginn des Energiegipfels schichteten 45 Greenpeace-Aktivisten fuenf Tonnen
Braunkohle und 40 Atommuellfaesser zu einem Wall von knapp zwei Meter Hoehe
und 20 Meter Laenge auf. Greenpeace richtet sich mit einem Transparent an
die Bundeskanzlerin: "Frau Merkel, stoppen Sie die Kohle- und Atomlobby,
schuetzen Sie das Klima!" Die Barrikade symbolisiert, wie massiv die vier
grossen Energieversorger gegen den Atomausstieg und ambitionierte
Klimaschutzziele vorgehen. Die Chefs der Konzerne kommen heute neben
Vertretern aus energieintensiver Betriebe, Unternehmern aus der Branche der
Erneuerbaren Energien sowie Fachleuten zum Energiegipfel ins Kanzleramt.

" Der Energiegipfel darf kein Ort fuer ueberholte Konzepte ewig gestriger
Konzernbosse sein", erklaert Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid.
Ueberholt ist zum Beispiel der Neubau von Braunkohlekraftwerken, wie ihn
Vattenfall und RWE planen. Oder die Laufzeitverlaengerung fuer
Atomkraftwerke, fuer die alle vier Grossen der Energiebranche stark machen.
Braunkohlekraftwerke beschleunigen den Klimawandel und Atomkraftwerke
produzieren radioaktiven Muell, fuer den es weltweit kein sicheres Endlager
gibt.

Selbst der Energie-Industrie nahe stehende Institute haben fuer den
Energiegipfel 2007 herausgestellt, dass eine Reduzierung von 40 Prozent der
Treibhausgase bis 2020 und ein gleichzeitiger Atomausstieg machbar sind.
Das ist nachzulesen im Energie-Szenario der Prognos AG und des
Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universitaet Koeln (EWI) mit dem
Titel "Verstaerkter Ausbau Erneuerbarer Energien". Dort steigt der Anteil
der Erneuerbaren bis 2020 auf fast 30 Prozent. Dabei werden nicht nur die
Klimaschutzziele eingehalten, die Importabhaengigkeit von Rohstoffen geht
von allen untersuchten Szenarien sogar am staerksten zurueck.

" Mit Kohle das Klima schuetzen oder mit alten Atomreaktoren eine
zukunftsfaehige Energieversorgung aufbauen, ist wie mit Benzin ein Feuer
loeschen", sagt Karsten Smid. "Eine in die Zukunft gerichtete
Energiepolitik scheint in Deutschland nur gegen die notorischen
Klimaschutzverweigerer der Energiekonzerne RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW
moeglich." Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die
Frontalangriffe der Energiebosse jetzt mit einem klaren Bekenntnis zu
beantworten: Ja zum Atomausstieg! Und Ja zum Klimaschutzziel von 40 Prozent
Reduzierung der Treibhausgase bis 2020.

"Die Politik darf sich nicht von den Energiebossen erpressen lassen", sagt
Karsten Smid. "Die Abhaengigkeit der deutschen Politik von den vier grossen
Energiemonopolisten ist ein weitaus groesseres Problem als die auf dem
Energiegipfel thematisierte Abhaengigkeit von Rohstoffimporten."

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Weniger Einschlag bringt Hoffnung für den Regenwald
Greenpeace zieht nach einem Jahr Soja-Moratorium am Amazonas erste Bilanz

Sao Paulo/Hamburg, 24. 7. 2007 - Ein Jahr nach der Verkündung eines
Moratoriums auf Urwald-Soja aus dem Amazonas-Regenwald zieht Greenpeace
heute in Sao Paulo erstmals positive Bilanz. Vor zwölf Monaten hatten sich
die weltweit führenden Agrarfirmen und Soja-Händler verpflichtet, den
Soja-Anbau in den brasilianischen Urwald-Regionen nicht weiter auszuweiten.
Das Moratorium läuft bis Sommer 2008. Die mit Soja bepflanzten Flächen im
Amazonas-Regenwald haben seit der Verkündung des Moratoriums leicht
abgenommen. Die Abholzung etwa zum Anlegen neuer Felder für die
eiweißreichen Bohnen ist in der Region Mato Grosso um 40 Prozent
zurückgegangen. Greenpeace sieht darin einen ersten kleinen Erfolg der
internationalen Kampagne zum Erhalt des Regenwaldes. Europäische
Lebensmittelhersteller und Einzelhandelsketten haben in Sao Paulo die
Unterstützung des Moratoriums zum Schutz des Urwaldes am Amazonas weiter
zugesichert.

2Es macht Hoffnung, dass die Fläche der Sojafelder im Regenwald kleiner
geworden ist. Die Urwaldzerstörung ist gebremst", sagt Oliver Salge,
Waldexperte bei Greenpeace. "Der Urwald wird durch den unstillbaren
Soja-Hunger der Massentierhalter dieser Welt bedroht. Das muss aufhören.
Zum Schutz des weltweiten Klimas und der Artenvielfalt im größten Regenwald
der Erde ist dies absolut entscheidend."

In Mato Grosso wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr 400.000 Hektar,
sondern noch 239.000 Hektar vernichtet. "Das klingt zwar zynisch, aber ist
ein Fortschritt - eine Fläche sechsmal so groß wie der Nationalpark
Bayerischer Wald blieb verschont", so Oliver Salge. Hier wurden
Satellitenbilder ausgewertet. Ein anderes Beispiel ist die Gegend um die
Stadt Santarem im brasilianischen Bundesstaat Para. Dort hat sich die
Fläche der Soja-Felder um 41 Prozent verringert, immerhin eine
Verkleinerung um 30.000 Hektar. Dies entspricht etwa 40.000 Fußballfeldern.
Zum einen wurde nicht mehr großflächig neu eingeschlagen, zum anderen
wurden bestehende Felder nicht mehr mit Soja bepflanzt.

Greenpeace hatte besonders in Santarem für den Schutz des Urwaldes
gestritten und die Soja-Verladestation des weltweit größten Soja-Händlers
Cargill in Santarem zeitweise besetzt. Soja wird als Tierfutter für die
Massentierhaltung in den USA, Europa und zunehmend in Asien vor allem bei
Schweinen und Hühnern eingesetzt.

Vor einem Jahr haben die weltweit führenden Agrarfirmen und Soja-Händler
Cargill, Bunge, ADM und A.Maggi einem zweijährigen Moratorium für
brasilianische Urwald-Soja zugestimmt. Die Unternehmen sagten zu, auf den
Kauf von Soja von neu angelegten Feldern zu verzichten. Der Entscheidung
der Agrar-Riesen war eine internationale Greenpeace-Kampagne voraus
gegangen. Die Umweltorganisation hatte zum Schutz Amazoniens auch von
führenden Lebensmittelverarbeitern in Europa wie McDonald's gefordert, den
zerstörerischen meist illegalen Anbau von Soja mitten im Regenwald und der
Beschäftigung von Arbeitern unter menschenunwürdigen Bedingungen ein Ende
zu setzen. Diese (u.a. Alpro, Asda, Carrefour, El Corte Ingles, Lidl,
Marks&Spencer, Ritter-Sport, Tegut) schlossen sich der Greenpeace-Forderung
nach einem Soja-Moratorium an und forderten eine Änderung des Soja-Anbaus
am Amazonas.

Presseerklaerung vom 23. Juli 2007

Spritschlucker als Klimaschweine

Greenpeace protestiert vor BMW-Zentrale in Muenchen

Muenchen, 23.07.2007 - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace protestiert
heute vor der BMW-Zentrale in Muenchen gegen die klimaschaedigende
Modellpolitik des Autoherstellers. Fuenfzehn Aktivisten bauen einen BMW der
3er-Reihe und einen X5-Gelaendewagen mit rosa Farbe, Schnauze und Ohren zu
"Klimaschweinen" um. Hinter den Fahrzeugen sind bis zu sieben Meter hohe
und neun Meter lange Stoff-Wolken aufgeblasen, die den uebermaessigen
Kohlendioxid-Ausstoss der Autos symbolisieren. Auf den Saecken und auf
einem Banner ist zu lesen: "BMW produziert Klimaschweine". Daneben steht
das SmILE-Auto von Greenpeace mit einem sehr viel kleineren
Kohlendioxid-Sack. Es zeigt, wie mit heutiger Technologie der
Spritverbrauch eines Serienfahrzeuges halbiert werden kann.

"Seit Jahren geben Autohersteller wie BMW Versprechungen zum Klimaschutz
ab, die sie nicht halten", sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von
Greenpeace. "Es sind vor allem die deutschen Unternehmen, die aus der
Selbstverpflichtung der Autoindustrie zum Klimaschutz eine Luftblase
machen." Der Kohlendioxid-Ausstoss der 2006 produzierten BMW lag im Schnitt
bei 190 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer, dass entspricht rund acht
Litern Benzin. Laut Selbstverpflichtung der europaeischen
Automobilindustrie duerfen Neufahrzeuge ab 2008 nur noch 140 Gramm pro
Kilometer ausstossen. Das ist nicht mehr zu erreichen. "BMW hat ein
besonders breites Angebot an spritschluckenden und klimaschaedlichen
Fahrzeugen. Der neue BMW X5 mit einem CO2-Ausstoss von bis zu 299 Gramm pro
Kilometer ist ein richtiges Klimaschwein."

Greenpeace fordert fuer die Autoindustrie einen verbindlichen CO2-Grenzwert
von 100 Gramm pro Kilometer bis 2012. BMW muesse daher die klima-relevanten
Emissionen seiner Neufahrzeuge entsprechend absenken. "Spritsparende
Fahrzeuge duerfen nicht laenger ein Nischenprodukt sein," fordert
Specowius. "Vor allem bei den Verkaufsschlagern, die massgeblich den
Flottenverbrauch bestimmen, muss der Verbrauch reduziert werden. Und das
funktioniert nur, wenn nicht immer schwerere Wagen gebaut werden, die
allein durch ihre Masse mehr verbrauchen. Der X5 wiegt ueber zwei Tonnen.
Auch die deutschen Hersteller muessen akzeptieren, dass Autos in Zukunft
wieder leichter werden muessen."

Die notwendige Technologie dafuer ist laengst bekannt und sogar umgesetzt:
Das beweist Greenpeace mit seinem SmILE-Fahrzeug. Beim SmILE-Prinzip
(Small, Intelligent, Light, Efficient) werden Autos kompakt gebaut und mit
intelligenter Technik betrieben. Sie muessen leicht und effizient sein.
Dieses technische Konzept erlaubt es, den Spritverbrauch der meisten
Serienmodelle bis zur Haelfte zu reduzieren. Es funktioniert mit
vorhandener Technik, ohne Mehrkosten und ohne Einbussen bei
Fahreigenschaften und Sicherheit. Das SmILE-Prinzip hat Greenpeace schon
1996 erfolgreich mit dem Umbau eines serienmaessigen Renault Twingo
verwirklicht, dessen Verbrauch mit drei Litern gegenueber dem
urspruenglichen Fahrzeug um 50 Prozent niedriger liegt.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 30. Juli 2007

Spritschlucker als Klimaschweine

Greenpeace protestiert vor VW-Zentrale in Wolfsburg

Wolfsburg, 30.07.2007 - Greenpeace setzt heute die Reihe von
Protestaktionen gegen klimaschaedigende Automodelle deutscher Hersteller
vor der Wolfburger Konzernzentrale von VW fort. Fuenfzehn Aktivisten bauen
einen Touareg-Gelaendewagen und einen Golf mit rosa Farbe, Schnauze und
Ohren zu "Klimaschweinen" um. Hinter den Fahrzeugen sind bis zu sieben
Meter hohe und neun Meter lange Stoff-Wolken aufgeblasen, die den
uebermaessigen Kohlendioxid-Ausstoss der Autos symbolisieren. Auf den
Saecken und auf einem Banner ist zu lesen: "VW produziert Klimaschweine".
Daneben steht das SmILE-Auto von Greenpeace mit einem sehr viel kleineren
Kohlendioxid-Sack. Es zeigt, wie mit heutiger Technologie der
Spritverbrauch eines Serienfahrzeuges halbiert werden kann. In den
vergangenen Tagen hatte Greenpeace schon bei BMW, Audi, DaimlerChrysler und
Porsche gegen deren Modellpolitik protestiert.

"Seit Jahren geben Autohersteller wie VW Versprechungen zum Klimaschutz ab,
die sie nicht halten", sagt Marc Specowius, Verkehrsexperte von Greenpeace.
"Es sind vor allem die deutschen Unternehmen, die aus der
Selbstverpflichtung der Autoindustrie zum Klimaschutz eine Luftblase
machen." Der Kohlendioxid-Ausstoss der 2006 produzierten VW-Fahrzeuge lag
im Schnitt bei 161 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer, dass entspricht
rund sechs Litern Benzin auf 100 Kilometern. Laut Selbstverpflichtung der
europaeischen Automobilindustrie duerfen Neufahrzeuge ab 2008 im
Durchschnitt nur noch 140 Gramm pro Kilometer ausstossen. Das ist nicht
mehr zu erreichen. "VW als absatzstaerkster Hersteller in Deutschland hat
immer noch ein viel zu grosses Angebot an spritschluckenden und
klimaschaedlichen Fahrzeugen. Ein VW-Touareg mit einem CO2-Ausstoss von bis
zu 329 Gramm pro Kilometer ist ein richtiges Klimaschwein."

Greenpeace fordert fuer die Autoindustrie einen verbindlichen CO2-Grenzwert
von 100 Gramm pro Kilometer bis 2012. VW muesse daher die klima-relevanten
Emissionen seiner Neufahrzeuge entsprechend absenken. "Spritsparende
Fahrzeuge duerfen nicht laenger ein Nischenprodukt sein," fordert
Specowius. "Vor allem bei den Verkaufsschlagern, die massgeblich den
Flottenverbrauch bestimmen, muss der Verbrauch reduziert werden. Und das
funktioniert nur, wenn nicht immer schwerere Wagen gebaut werden, die
allein durch ihre Masse mehr verbrauchen. Ein Touareg wiegt bis zu 2,3
Tonnen. Auch die deutschen Hersteller muessen akzeptieren, dass Autos in
Zukunft wieder leichter werden muessen."

Die notwendige Technologie dafuer ist laengst bekannt und sogar umgesetzt:
Das beweist Greenpeace mit seinem SmILE-Fahrzeug. Beim SmILE-Prinzip
(Small, Intelligent, Light, Efficient) werden Autos kompakt gebaut und mit
intelligenter Technik betrieben. Sie muessen leicht und effizient sein.
Dieses technische Konzept erlaubt es, den Spritverbrauch der meisten
Serienmodelle bis zur Haelfte zu reduzieren. Es funktioniert mit
vorhandener Technik, ohne Mehrkosten und ohne Einbussen bei
Fahreigenschaften und Sicherheit. Das SmILE-Prinzip hat Greenpeace schon
1996 erfolgreich mit dem Umbau eines serienmaessigen Renault Twingo
verwirklicht, dessen Verbrauch mit drei Litern gegenueber dem
urspruenglichen Fahrzeug um 50 Prozent niedriger liegt.

Presseerklaerung vom 27. Juli 2007

Kohlekraftwerke sind Gift fuers Klima
Greenpeace-Schiff ""Beluga II"" startet Informationstour zum Klimaschutz

Hamburg, 27. 07. 2007 - Greenpeace startet heute mit der "Beluga II" eine
Informationstour zum geplanten Bau neuer Steinkohlekraftwerke, die ueber
deutsche Fluesse sowie Nord- und Ostsee fuehrt. Besucher koennen sich auf
dem Schiff mit einer Ausstellung, Vortraegen sowie Filmvorfuehrungen ueber
die Auswirkungen von Kohlekraftwerken auf das Klima und Alternativen bei
der Stromerzeugung informieren. Die "Beluga II" wird im August in den
Haefen von sechs Staedten anlegen, die als Standorte fuer neue
Kohlekraftwerke vorgesehen sind. Mit einem 7,50 x 7,50 Meter grossen
Transparent "Keine neuen Kohlekraftwerke - Klimaschutz geht anders!", das
zwischen den Schiffsmasten gespannt ist, wird gegen die Bauplaene
protestiert.

" Der Bau neuer Kohlekraftwerke ist mit den deutschen Klimaschutzzielen
unvereinbar," erklaert Karsten Smid, Klima-Experte von Greenpeace. "Eine
solche Anlage laeuft 40 bis 50 Jahre lang. Wer heute weiter auf Kohle
setzt, zementiert bis ins Jahr 2050 eine klimaschaedliche und nicht
zukunftsfaehige Energieversorgung." Aktuell ist bis 2012 der Bau von 27
neuen Kohlekraftwerken mit einer Kapazitaet von 25.000 Megawatt in Planung.
Sie werden fuer die kommenden Jahrzehnte die Atmosphaere jaehrlich mit
zusaetzlichen 147 Millionen Tonnen CO2 belasten.

Greenpeace will den Ausbauplan in dieser Form verhindern. Die
Umweltorganisation setzt auf kleine dezentrale Kraftwerke, bei denen die
Waerme durch die so genannte KWK-Technik ausgekoppelt wird. Damit
entspricht ein Kraftwerk hoechsten Effizienz-Kriterien. In der Praxis
werden aber viel zu viele Anlagen geplant, und einzelne Kraftwerke sind
ueberdimensioniert. Daher fordert Greenpeace, bei der Planung dem
Klimaschutz absoluten Vorrang einzuraeumen.

Erster Halt der Schiffstour ist Hamburg-Moorburg. Hier plant der
Energieversorger Vattenfall im Stadtteil Moorburg ein Kohlekraftwerk, das
mehr als neun Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ausstossen wird. Das ist die
Menge, die den energiebedingten CO2-Emissionen von ganz Bolivien
entspricht. Dazu hat das Kraftwerk einen schlechteren Gesamt-Wirkungsgrad
als das 50 Jahre alte Kraftwerk Wedel, das es ersetzen soll. Greenpeace hat
daher in der vergangenen Nacht bereits mit einer Diaprojektion am geplanten
Standort auf die ueberdimensionierten Kraftwerksplanungen aufmerksam
gemacht. Auf der "Beluga II" werden Unterschriften fuer eine Volks-Petition
gegen das Projekt gesammelt.

Das Schiff liegt bis Sonntag an den Hamburger Landungsbruecken zwischen
Bruecke 8 und 9. Fuer Besucher ist das Schiff ab 12 Uhr geoeffnet. Am
Samstag und Sonntag um 20:15 Uhr wird an der Bruecke 10 der
Al-Gore-Klimafilm "Eine unbequeme Wahrheit" in einer Open-Air-Vorfuehrung
gezeigt. Als Leinwand dient ein Transparent zwischen den Schiffsmasten. Ab
3. Juli liegt die "Beluga II" in Kiel. Das Greenpeace-Schiff "Beluga II"
ist ein neu gebauter Klipper. Dieser Schiffstyp wurde vor rund 200 Jahren
in den Niederlanden entwickelt. Die "Beluga" ist speziell als kombiniertes
Fluss- und Kuestenschiff konzipiert.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Vattenfall hat das Vertrauen verspielt

Greenpeace fordert eine strikte Verschärfung der Atomaufsicht

"Vattenfall: Vertrauen verspielt, Atomaufsicht verschärfen" steht auf einem
acht mal acht Meter großen Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II
heute vor dem Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen
Sondersitzung im Umweltausschuß zum "Vattenfall-Fiasko" fordert Greenpeace
damit konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten
Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die Beteiligung
unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen
alle zwei und nicht wie bisher alle zehn Jahre.

"Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, ein
Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf sicherheitsrelevante
Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor allem für Altanlagen, die
bereits länger als 20 Jahre im Betrieb sind", so Heinz Smital, Atomexperte
von Greenpeace. „Allein dadurch, dass nach Pannen immer nur Manager
abgesetzt werden, wird kein Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das
Vertrauen verspielt. Das Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber
denken an ihren Profit, nicht an die Sicherheit."

In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang
verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In Zukunft
müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht eingehalten
werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. "Durch
die jetzige Regelung verkommt die Sicherheitsüberprüfung zu einem
bürokratischen Monster, das die Sicherheit durch Verschleppung gefährdet.
Das muss dringend geändert werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante
Technologie für solch einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen", so
Smital.

Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der
Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. "Die jetzige
Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in Deutschland",
so Smital. "Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre Berichte der
Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche Pannen und
Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht gekommen sind, nicht
so einfach erlauben." So könnten sich auch unabhängige, kritische
Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand der Atomkraftwerke machen.
Kritische Gutachter müssen aber auch direkt an den Prüfungen beteiligt
werden.

"In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits früher zu
erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass die jetzigen
Kontrollen nicht ausreichen", erklärt Smital. "Es ist dringender
Handlungsbedarf gegeben." Greenpeace fordert, auch bei einer Verschärfung
der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler Krümmel, Brunsbüttel und
Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr zuzulassen.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 8. August 2007

Vattenfall will heimlich Transformator zum AKW Kruemmel transportieren

Greenpeace begleitet und dokumentiert den Transport zum Schrott-Reaktor

Hamburg, 8. 8. 2007 - In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hat der
Energiekonzern Vattenfall heute frueh mit dem Transport eines neuen
Transformators zum Atomkraftwerk Kruemmel begonnen. Der Ersatz fuer den
ausgebrannten Trafo wird per Schiff auf der Elbe von Brunsbuettel nach
Geesthacht gebracht. Anschliessend bringt ein Tieflader ihn zum
Atomkraftwerk. Derzeit liegt das Schiff "Geetruida vas wees" in Harburg. Es
ist unklar, wann der Transport nach Geesthacht fortgesetzt wird. Greenpeace
begleitet und dokumentiert den Transport, waehrend offizielle Stellen von
Vattenfall auf Anfrage von diesem Transport nichts wissen.

"Das Versteckspiel mit dem Transformator zeigt, dass die
Transparenz-Offensive von Vattenfall nur heisse Luft ist. In Wirklichkeit
geht es hier nur um den Profit," sagt Heinz Smital, Atomexperte von
Greenpeace. Vattenfall will nach eigenen Aussagen den Atommeiler Ende
August wieder anfahren. Fuer das zustaendige Sozialministerium in
Schleswig-Holstein ist der Termin aber noch voellig offen. Greenpeace
fordert, den alten Reaktor endgueltig vom Netz zu nehmen.

Der Transformator ersetzt die durch einen Brand am 28. Juni zerstoerte
Anlage am Atomkraftwerk Kruemmel. Der Betreiber Vattenfall hat dies als
Voraussetzung fuer ein Wiederanfahren des Kraftwerks genannt. "Der
Austausch einiger Koepfe und der Einbau eines neuen Transformators sind nur
Flickwerk", sagt Smital. "Dadurch wird kein Atomkraftwerk sicherer." Das
Risiko bleibe bestehen - das Problem liege im System.

Greenpeace fordert, alle Pruef- und Stoerfallberichte in Zukunft der
Oeffentlichkeit kurzfristig zugaenglich zu machen. Ebenso muessen
unabhaengige Gutachter Zugang zu den Anlagen bekommen. Zudem muss die
Atomaufsicht verschaerft werden, Sanktionen muessen bis zum Entzug der
Lizenz moeglich sein. Alte und stoeranfaellige Atomkraftwerke wie die
Vattenfall-Reaktoren in Kruemmel und Brunsbuettel muessen sofort
abgeschaltet werden.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 15. August 2007

Deutsche wollen schaerfere Atomaufsicht

Greenpeace-Umfrage zeigt Wunsch nach kuerzeren Laufzeiten der
Atomkraftwerke

Hamburg, 15. 8. 2007 - Rund 85 Prozent der Deutschen wollen schaerfere
Kontrollen von Atomkraftwerken durch die Behoerden. Zu diesem Ergebnis
kommt eine aktuelle Befragung des Emnid-Instituts im Auftrag von
Greenpeace. Nur 12 Prozent der Bevoelkerung sind der Meinung, die
derzeitigen Kontrollen reichten aus. Sogar 91 Prozent der Befragten
fordern, dass Informationen ueber Zwischenfaelle in Atomanlagen der
Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht werden sollten. Nur 3 Prozent lehnen
kuerzere Laufzeiten fuer Atomkraftwerke ab. Ende Juli hat Emnid 1001
repraesentativ ausgewaehlte Buerger zu ihrer Einstellung zur Atomkraft
befragt.

"Die aktuelle Umfrage ist ein deutliches Signal. Die Menschen trauen den
Energiekonzernen nicht zu, dass sie ihre Atomkraftwerke ausreichend unter
Kontrolle haben", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Mit
dieser Umfrage haben die Behoerden Rueckenwind, um schaerfere Auflagen fuer
die Kraftwerksbetreiber umzusetzen." Ebenso deutlich spricht sich eine
klare Mehrheit der Befragten dafuer aus, alte und stoeranfaellige
Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz zu nehmen. "Damit wird den Plaenen der
Betreiber, die Laufzeit von Reaktoren wie Kruemmel, Brunsbuettel und Biblis
zu verlaengern, eine klare Absage erteilt."

Emnid untersuchte auch, wie sich die Einstellung der Bundesbuerger zum
Atomausstieg in den vergangenen zwei Jahren veraendert hat. Als Basis
hierfuer diente eine entsprechende Befragung aus dem Juli 2005. Auf die
Frage, ob der Ausstieg aus der Atomenergie noch beschleunigt werden sollte,
antworteten aktuell 29 Prozent der Befragten mit "Ja" (2005: 26 Prozent).
Rund zwei Drittel wollen den Atomausstieg, doch gleichzeitig polarisiert
sich die Bevoelkerung in dieser Frage staerker: Seit 2005 ist die Gruppe
der Befuerworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft von 11 auf 15
Prozentpunkte gewachsen. In Ostdeutschland ist der Ausbau mit rund einem
Viertel der Befragten am staerksten akzeptiert. Gleichzeitig wuenschen sich
in Bayern heute 30 Prozent der Befragten einen beschleunigten Ausstieg,
gegenueber 17 Prozent im Jahr 2005.

Die Unterscheidung nach Parteilagern zeigt weitere interessante
Entwicklungen seit 2005. So ist die Zustimmung fuer einen Atomausstieg bei
den Waehlern der CDU/CSU von 58 auf 64 Prozent gestiegen. Nur 2 Prozent der
Unions-Waehler lehnen heute eine Laufzeitverkuerzung generell ab. "Der von
der Union vorgegebene stramme Atomkurs spiegelt ganz klar nicht die
Wuensche ihrer Waehler wieder", stellt Heinz Smital fest. Bei den Waehlern
der Gruenen hat die Zustimmung fuer einen beschleunigten Ausstieg sogar von
36 auf 60 Prozent zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Zahl der
Befuerworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft bei der FDP und bei der
Linken. Von jeweils 5 Prozent im Jahr 2005 ist die Zustimmung auf aktuell
22 bzw. 20 Prozent gestiegen.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Greenpeace führt Tempo 120 auf Autobahn A67 ein

Aus Protest gegen die Blockade eines Tempolimits haben Aktivisten von
Greenpeace heute morgen an einem rund 35 Kilometer langen Abschnitt der
Autobahn A67 zwischen den Auffahrten Rüsselsheim Ost und Lorsch
Verkehrsschilder für den Klimaschutz aufgestellt. Auf den 15
Verkehrsschildern steht "120 - Klimaschutz". Die Greenpeace-Aktivisten
handeln damit in so genannter Geschäftsführung ohne Auftrag für
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der sich bisher weigert, ein
flächendeckendes Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzuführen.

Die Umweltschützer hatten seit dem 18. April schon an Teilstrecken von
Autobahnen in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern
und Nordrhein-Westfalen eine Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt.
"Deutschland leistet sich als einziges Industrieland der Welt weiterhin
unbeschränkte und CO2-treibende Raserei", sagt Marc Specowius,
Verkehrsexperte von Greenpeace. "Es ist ein ungeheurer Zynismus, dass
Minister Tiefensee weiterhin ein Tempolimit blockiert. Er verantwortet
damit Jahr für Jahr mehrere Millionen Tonnen Treibhausgase. Da die
zuständigen Politiker bisher nichts tun wollen, handelt Greenpeace jetzt."
Auf 12.300 Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein Drittel aller
PKW-Kilometer gefahren. Zwei Drittel der Strecken haben nach Angaben der
Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschränkung. Ein allgemeines
Tempolimit ist die schnellste und günstigste Maßnahme zur Reduzierung von
Treibhausgasen im Verkehrsbereich.
Mit seiner Einführung könnten die Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf
deutschen Autobahnen sofort um neun Prozent reduziert werden. Keine andere
direkte Maßnahme hat ein annähernd großes Potenzial. Rund 60 Prozent der
deutschen Bevölkerung sind laut einer Forsa-Umfrage für ein Tempolimit auf
Autobahnen.
Ein Tempolimit ist Grundvoraussetzung und Signal an die Autoindustrie für
den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere Geschwindigkeiten ermöglichen den
Einbau leichterer Motoren, die Sicherheit der Insassen kann mit geringerem
Aufwand und Fahrzeuggewicht sichergestellt werden. Dieses "Downsizing" der
Fahrzeuge könnte die CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit halbieren -
ein deutlich größerer Effekt als alle derzeit diskutierten CO2-Grenzwerte
für Autos.
Greenpeace sammelt zurzeit bundesweit Kaufabsichtserklärungen für besonders
spritsparende Autos. Verbraucher erklären mit ihrer Unterschrift, zukünftig
nach dem SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, Efficient) gebaute PKW
kaufen zu wollen. Ein von Greenpeace nach diesem technologischen Konzept
umgebauter serienmäßiger Renault Twingo hat bisher mehr als 80.000
Kilometer bei Testfahrten zurückgelegt. Der Durchschnittsverbrauch liegt
bei 3 Liter auf 100 Kilometer und damit um 50 Prozent niedriger als beim
Serienauto.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 20. August 2007

Deutsche Zeitungsverlage drucken auf Papier aus Urwaldzerstoerung
Neuer Greenpeace-Report - Kahlschlag verschaerft Klimawandel

Toronto/Hamburg, 20. 8. 2007 - Ein heute von Greenpeace veroeffentlichter
Report belegt, dass auch deutsche Zeitungen und Zeitschriften auf Papier
aus kanadischer Urwaldzerstoerung gedruckt werden. In Deutschland beziehen
die WAZ-Mediengruppe, der Axel Springer Verlag, der DuMont Verlag und die
Holtzbrinck Verlagsgruppe Papier von Firmen, die in Kanada Urwald kahl
schlagen. Deutschland importierte im Jahr 2005 ueber 600.000 Tonnen Papier
und Zellstoff aus Kanada. Der Kahlschlag verschaerft auch den Klimawandel.
Nach dem letzten Bericht des Weltklimarates IPCC gehen bis zu 25 Prozent
der Treibhausgas-Emissionen auf die weltweite Zerstoerung der Waelder
zurueck.

"Wenn der Klimawandel gebremst werden soll, muessen wir die letzten
Urwaelder der Erde sofort schuetzen", sagt Oliver Salge, Waldexperte von
Greenpeace. "Die Zeitungsverlage in Deutschland und anderen europaeischen
Laendern muessen ihre kanadischen Lieferanten anweisen, den Kahlschlag zu
beenden. Sonst sind der Klimawandel und das grosse Artensterben kaum
aufzuhalten."

Kanadas Urwald speichert 47,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das entspricht
dem siebenfachen jaehrlichen Ausstoss an Kohlenstoff durch die Verbrennung
fossiler Energietraeger weltweit. Wird der Urwald abgeholzt, entweichen
Kohlendioxid und andere Treibhausgase aus dem Boden in die Atmosphaere.

Der Greenpeace-Report konzentriert sich auf die beiden kanadischen
Provinzen Ontario und Quebec, in denen die Firmen Abitibi-Consolidated,
Bowater und Kruger seit Jahren grosse Urwaelder kahl schlagen. Zwei Drittel
des Urwaldes, den die drei Firmen ausbeuten, sind bereits komplett
zerstoert oder stark verwuestet. Die betroffene Flaeche entspricht zwei
Dritteln der Bundesrepublik. Abnehmer des kanadischen Zellstoffes ist auch
der Papierhersteller Stora Enso in Deutschland, einer der bekanntesten
Verarbeiter von Urwald.

Der boreale Urwald Kanadas formt zusammen mit den Waeldern Skandinaviens,
Russlands und Alaskas das groesste Waldoekosystem der Nordhalbkugel.
Zahlreiche Voegel und Saeugetiere sind auf intakten Urwald in Kanada
angewiesen, wie etwa der Baer, der Wolf und das Karibu. Wissenschaftler
befuerchten, dass das Karibu, das die 25-Cent-Muenze Kanadas praegt, ohne
den Schutz des Urwaldes in einigen Jahrzehnten regional ausgestorben sein
wird.

Presseerklaerung vom 21. August 2007

Klimaschutz - Plaene der Bundesregierung verfehlen Ziel
Greenpeace legt CO2-Analyse des Eckpunktepapiers vor

Hamburg, 21. 8. 2007 - Mit den Massnahmen zum Klimaschutz, die das
Bundeskabinett auf seiner Klausur ab Donnerstag in Meseberg beraten wird,
kann die Bundesregierung ihre Ziele zur CO2-Verringerung nicht erreichen.
Zu diesem Ergebnis kommt die Ecofys GmbH in Nuernberg. Sie hat im Auftrag
von Greenpeace das "Eckpunktepapier" analysiert, ueber das die Minister in
Meseberg entscheiden werden. Selbst bei einer vollstaendigen und zuegigen
Umsetzung der 30 Massnahmen dieses Papiers koennte Deutschland nur etwa
zwei Drittel der erforderlichen Verringerung der Treibhausgase erzielen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat als Ziel vorgegeben, die
Treibhausgase in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken.

"Wenn sich Frau Merkel Ziele zum Schutz des Klimas setzt, muss sie diese
auch erreichen wollen, sonst setzt sie ihre Glaubwuerdigkeit aufs Spiel.
Das Eckpunktepapier ist ein Anfang, reicht aber nicht aus", sagt Greenpeace
Klimaexperte Karsten Smid. "Wer jetzt auch noch wie einige
Industriebranchen versucht, diese Massnahmen zu drosseln, hat nicht
begriffen, wie ernst die Lage ist und welche grossen Schritte wirklich
noetig sind. Das Klima vertraegt keine weiteren Kompromisse." Greenpeace
fordert ein Massnahmenpaket, mit denen das Klimaschutzziel tatsaechlich
erreicht werden kann.

Ecofys hat unter der Leitung von Dr. Jochen Harnisch berechnet, dass die im
Eckpunktepapier genannten Massnahmen zu einer CO2-Verringerung von
insgesamt 180 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2020 fuehren koennen. Weitere
Massnahmen koennen bis zu 35 Millionen Tonnen einsparen, ihre Erreichung
ist aber eher als unsicher anzusehen. Das deutsche Klimaschutzziel von 40
Prozent entspricht dagegen einer Verringerung um insgesamt 260 Millionen
Tonnen CO2, gegenueber dem heutigen Stand.

Das Eckpunktepapier bleibt damit deutlich hinter den Erwartungen zurueck.
Die beiden wirkungsvollsten Massnahmen sind der Ausbau der Erneuerbaren
Energien und die Energieeinsparverordnung. Auch saubere
Kraftwerkstechnologien koennen einen Beitrag leisten, wenn sie statt mit
Kohle, mit Gas betrieben werden. "Unsere Analyse zeigt eine Deckungsluecke
von 80 Millionen Tonnen CO2. Wir empfehlen, den Eckpunkteplan durch
Klimaschutzmassnahmen in einer zweiten Phase zu ergaenzen", so Dr. Harnisch
von Ecofys.

Vor zehn Jahren hat Angela Merkel als Bundesumweltministerin unter der
Regierung Kohl drastische CO2-Verringerungen versprochen. "Deutschland hat
sich ein CO2-Reduktionsziel von 25 Prozent bis zum Jahr 2005, bezogen auf
das Niveau von 1990, gesetzt. Dieses Ziel ist allgemein anerkannt und wird
von den gesellschaftlichen Gruppen akzeptiert", sagte Angela Merkel
woertlich. Dieses Ziel wurde bis heute nicht erreicht. "Frau Merkel sollte
aus ihren Fehlern als damalige Umweltministerin gelernt haben:
Ankuendigungen allein reichen nicht aus", so Karsten Smid. "Wenn in
Meseberg nicht die Weichen gestellt werden, dann wiederholt sich die
Geschichte. Ein zweites Versagen in der deutschen Klimapolitik koennen und
duerfen wir uns aber nicht erlauben."

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 24. August 2007


Greenpeace-Aktion gegen Klimakompromiss

Bundesregierung soll keine weiteren Kohlekraftwerke genehmigen

Berlin, 24. 8. 2007 - Eine 25 Meter lange Eisskulptur bauen 40
Greenpeace-Aktivisten gerade in der Naehe des Bundeskanzleramtes auf dem
Kapelleufer in Berlin auf, zeitgleich zur Pressekonferenz der
Bundesregierung zu den Ergebnissen der Kabinettsklausur in Meseberg. 32
Eisbloecke bilden den Satz "Klimaschutz kennt keine Kompromisse". Mit dem
beschlossenen Klimaschutzpaket ist das Ziel, 40 Prozent der Treibhausgase
bis 2020 einzusparen, nicht mehr zu erreichen. Greenpeace fordert daher von
Bundeskanzlerin Angela Merkel konsequentere Massnahmen durchzusetzen, damit
das Ziel erreicht wird. Zudem muss auf den Bau neuer Kohlekraftwerke
verzichtet werden. Bis zum Jahr 2012 ist in Deutschland der Bau von 26
Kohlekraftwerken geplant, die jaehrlich 140 Millionen Tonnen CO2 ausstossen
werden.

"Die Gletscher schmelzen, die Wetterextreme nehmen zu, die Bundesregierung
kann sich nur auf einen unzureichenden Kompromiss einigen. Glaubwuerdiger
Klimaschutz sieht anders aus", sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.
"Wenn sie den internationalen Klimaschutz voranbringen will, muss sie
beweisen, dass sie ihn auch in Deutschland durchsetzen kann. Die Politik
mag Kompromisse brauchen, aber das Klima wird mit Kompromissen zu Grunde
gehen."

In einer Analyse im Auftrag von Greenpeace kam die Ecofys GmbH in Nuernberg
zu dem Ergebnis, dass die Bundesregierung mit den geplanten Massnahmen nur
hoechstens 180 bis 215 Millionen Tonnen CO2 einsparen kann. Fuer die
Verringerung des Ausstosses um 40 Prozent muss die Belastung bis zum Jahr
2020 aber ab 2007 um 260 Millionen Tonnen verringert werden.

Besonders der ueberdimensionierte Neubau von Kohlekraftwerken widerspricht
einer ueberzeugenden Klimapolitik. "Diese Kraftwerke sind riesige
Kohlendioxidschleudern und somit Gift fuers Klima. Hier kann die Regierung
beweisen, dass sie entschlossen ist, gegen Klimakiller vorzugehen",
erklaert Smid.

Ein ueberzeugender Klimaschutzplan fuer Deutschland ist auch notwendig, um
die internationalen Verhandlungen voranzutreiben. Angela Merkel hat in
Meseberg die Chance verpasst, den Grundstein fuer eine erfolgreiche
internationale Klimakonferenz zu legen, die im Dezember in Bali stattfinden
wird. Nur wenn die Industriestaaten ueberzeugenden Klimaschutz betreiben,
koennen sie die verlorene Glaubwuerdigkeit gegenueber den
Entwicklungslaendern wiedererlangen. "Deutschland muss eine aktive
Vorreiterrolle beim Klimaschutz uebernehmen", sagt Karsten Smid.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 31. August 2007

Greenpeace-Test: Deutlich weniger Gift in Tafeltrauben
Greenpeace-Kampagne sorgt fuer gesuenderes Obst in Supermaerkten -
Ausnahme: Norma

Hamburg, 31. 8. 2007 - Die Belastung von Tafeltrauben mit giftigen
Pestiziden ist in einem aktuellen Greenpeace-Test auf ein Sechstel der
Werte aus den Vorjahren gefallen. Nur noch 8 Prozent der geprueften Ware
beurteilt Greenpeace als "nicht empfehlenswert", da gesetzliche Grenzwerte
ueberschritten wurden. Insgesamt hat die Umweltorganisation 71 Proben von
Tafeltrauben aus neun grossen Supermarktketten in neun deutschen
Grossstaedten untersuchen lassen. Die erfreuliche Entwicklung im Angebot
der Supermaerkte ist ein Erfolg der Greenpeace-Kampagne "Stoppt Gift im
Essen".

Einzig der Discounter Norma hat sich als schwarzes Schaf erwiesen: 44
Prozent der Proben sind zu hoch belastet. Die Fruechte von Rewe und
Kaisers-Tengelmann schneiden dagegen am besten ab. Aldi, Edeka, Kaufhof,
Lidl, Penny, Plus und Real liegen im Mittelfeld. Zwar sinken die Werte,
doch noch immer finden sich in 90 Prozent der konventionell angebauten Ware
Rueckstaende von Pestiziden. Die Tafeltrauben stammten grossteils aus
Italien, Griechenland und Spanien. Die Bioware im Test erwies sich in allen
Faellen als pestizidfrei und wird von Greenpeace ohne Abstriche empfohlen.

"Endlich gibt es Anzeichen fuer eine Trendwende bei der Giftbelastung im
Tafelobst", sagt Manfred Krautter, Chemie-Experte bei Greenpeace. "Unter
dem Druck unserer mehrjaehrigen Pestizidkampagne haben die Supermarktketten
ihre Standards und Kontrollen deutlich verschaerft. Die Massnahmen beginnen
offenbar zu greifen. Jetzt kommt mehr gutes Obst und weniger Gift auf
unsere Teller. Gerade die Gesundheit der Kinder wird damit besser
geschuetzt."

Noch 2005 und 2006 musste Greenpeace glatt die Haelfte der Traubenproben
als zu hoch belastet einstufen. "Tafeltrauben waren bislang das Gift-Obst
per se: In den Vorjahren fanden wir haeufig Extremwerte, durch die sogar
akute Gesundheitsschaeden bei Kindern moeglich gewesen waeren. Im aktuellen
Test gab es solche Faelle nicht mehr", freut sich Krautter ueber die
Fortschritte. "Doch es bleibt viel zu tun: Von Alarmstufe Rot springen wir
jetzt auf Gelb."

Gleichzeitig gibt es auch mehr Lebensmittel-Transparenz bei den
Kontrollbehoerden. Nachdem Greenpeace den Bundeslaendern schwere Defizite
bei ihrer Ueberwachungsarbeit nachgewiesen hatte, beginnen diese jetzt
umzudenken. Am Mittwoch hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland
begonnen, seine Pestiziduntersuchungen im Internet zu veroeffentlichen -
erstmals in Deutschland mit Nennung von Namen der Supermarktketten, die
unerlaubt hoch belastete Ware verkauften. Heute will auch das Bundesamt
fuer Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin einen
Trend-Bericht ueber die Pestizidbelastung von Obst und Gemuese vorlegen.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 10. September 2007

Greenpeace-Aktion vor Verkehrsministerium

Tempolimit kann Treibhausgase schnell verringern

Berlin, 10. 9. 2007 - Fuer ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf
Autobahnen protestieren seit heute Morgen 20 Aktivisten von Greenpeace vor
dem Verkehrsministerium in Berlin. Die Umweltschuetzer haben 27
ueberdimensionale Verkehrsschilder aufgebaut, auf denen die Ergebnisse
einer Unterschriftensammlung zum Schutz des Klimas durch ein Tempolimit zu
sehen sind. Eine klare Mehrheit der Unterzeichner haben sich fuer Tempo 120
ausgesprochen. Auf einem Banner steht: "Machen Sie Tempo beim Limit, Herr
Tiefensee!" Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) blockiert
bislang eine Geschwindigkeitsbeschraenkung.

"Die Dauer-Blockade von Minister Tiefensee passt nicht zu den Anstrengungen
der Bundesregierung, das Klima zu schuetzen", sagt Marc Specowius,
Verkehrsexperte von Greenpeace. "Dabei ist Tempo 120 die schnellste und
kostenguenstigste Massnahme, um Treibhausgase zu verhindern." Nach einer
aktuellen Forsa-Umfrage sind mehr als 60 Prozent der deutschen Bevoelkerung
fuer ein Tempolimit auf Autobahnen.

Rund ein Drittel aller PKW-Kilometer werden auf 12.300 Kilometern Autobahn
in Deutschland gefahren. Auf zwei Dritteln der Strecken gibt es nach
Angaben der Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschraenkung. PKW tragen
in Deutschland mit rund 12 Prozent zum Ausstoss von Kohlendioxid bei. Ein
Tempolimit von 120 Stundenkilometern koennte die Emissionen des
Treibhausgases durch PKW auf Autobahnen sofort um neun Prozent pro Jahr
verringern. Gleichzeitig wuerden rund 1,35 Milliarden Liter Benzin und
Diesel eingespart. Keine andere direkte Massnahme hat ein annaehernd
grosses Potenzial. Greenpeace hat deshalb seit dem 18. April auf
Autobahn-Teilstuecken in sechs Bundeslaendern mit einer Gesamtlaenge von
120 Kilometern Tempo-120-Schilder aufgestellt und eine
Geschwindigkeitsbeschraenkung fuer den Klimaschutz eingefuehrt.

Am Dienstag beginnt in Frankfurt die 62. Internationale
Automobilausstellung. Die Hersteller haben die meisten der dort gezeigten
Modelle mit mehr Leistung und einer hoeheren Endgeschwindkeit als ihre
Vorgaengermodelle ausgestattet. Ein Tempolimit waere das ueberfaellige
Signal an die Autoindustrie fuer den Bau sparsamerer und
klimafreundlicherer Autos. Niedrigere Geschwindigkeiten ermoeglichen den
Einbau leichterer Motoren, die Sicherheit der Insassen kann mit geringerem
Aufwand und Fahrzeuggewicht erreicht werden. Dieses "Downsizing" der
Fahrzeuge koennte die CO2-Emissionen von PKW in kuerzester Zeit halbieren -
ein deutlich groesserer Effekt als alle derzeit diskutierten CO2-Grenzwerte
fuer Autos.


Presseerklaerung vom 11. September 2007


Greenpeace entlarvt gruene Scheinloesungen auf der IAA

Autohersteller schaffen keine Trendwende fuer mehr Klimaschutz

Frankfurt/Main, 11. 9. 2007 - Scheinloesungen fuer den Klimaschutz und
mangelnde Innovation attestiert Greenpeace den Autoherstellern auf der
Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt. Noch immer gilt bei
der Entwicklung von Motoren, vor allem die Leistung der Fahrzeuge zu
erhoehen. Eine Trendwende fuer mehr Klimaschutz ist weiterhin nicht in
Sicht. Die Umweltorganisation hat bewertet, ob 18 Modelle von neun grossen
Herstellern auf der Messe wesentlich weniger verbrauchen und weniger
Kohlendioxid ausstossen. Auf Messe-Rundgaengen am Dienstag und Mittwoch
konfrontiert Greenpeace die Autohersteller mit den Ergebnissen.

"Die Autohersteller moechten sich auf der IAA fuer
Selbstverstaendlichkeiten wie der Start-Stopp-Automatik feiern lassen, die
seit langem Stand der Technik sind", sagt Wolfgang Lohbeck, Verkehrsexperte
von Greenpeace. "Sie versuchen mit Scheinloesungen wie Hybrid- oder
Gasantrieb vorzutaeuschen, ihre Autos seien klimafreundlich geworden. Der
Kraftstoffverbrauch der meistverkauften Modelle wird aber nur um
Zehntelpunkte hinter dem Komma verringert. Wir brauchen eine Trendwende zu
leichteren, kleineren und geringer motorisierten Fahrzeugen. Alles andere
ist Augenwischerei."

Die 18 ausgewaehlten Modelle von neun Autobauern hat Greenpeace in Bezug
auf Referenzmodelle des gleichen Herstellers bewertet. Neben
Messe-Neuheiten wurden auch bekannte Modelle mit hohen Verkaufszahlen
beurteilt. Kriterien waren dabei der Spritverbrauch, der Ausstoss von
Kohlendioxid, das Gewicht, die eingesetzte Motortechnik sowie der
technische Ansatz zur Verringerung des Verbrauchs. Auch die Ausrichtung der
Autounternehmen stand auf dem Pruefstand. Halten sie das Versprechen, dass
nachhaltiger Umwelt- und Klimaschutz beim Autobau beruecksichtigt wird"

"Das Motto der Hersteller ist weiterhin: groesser, schwerer und staerker",
so Lohbeck. "Dabei koennte schon seit vielen Jahren der reale Verbrauch um
die Haelfte niedriger sein."

Wie eine Trendwende zu sparsamer und intelligenter Technik im Automobilbau
aussehen kann, hat Greenpeace schon vor 11 Jahren mit dem Konzeptauto SmILE
(small, intelligent, light, efficient) vorgemacht. Dieser umgebaute Renault
Twingo verbraucht nur halb so viel Benzin wie das urspruengliche
Serienfahrzeug. Das funktioniert durch einen kleineren, aber durch
Hochaufladung und Hubraumverkleinerung extrem effizienten Motor, geringeres
Fahrzeuggewicht und eine optimierte Aerodynamik. Das Konzept fuer
Niedrigverbrauchautos funktioniert mit vorhandener Technik, ohne Mehrkosten
und ohne Einbussen bei den Fahreigenschaften und der Sicherheit.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Zuletzt bearbeitet:
Presseerklaerung vom 19. September 2007

Greenpeace Bilanz 2006: Grosse Erfolge fuer die Umwelt

Hamburg, 19. 9. 2007 - 2006 war das Jahr eines der groessten Erfolge in der
Geschichte von Greenpeace: Neun Jahre nach dem Start einer globalen
Kampagne wurde in Kanada ein riesiges Gebiet vor den Saegen der Industrie
gerettet. 1,8 Millionen Hektar des Great-Bear-Regenwaldes an der Westkueste
wurden langfristig unter Schutz gestellt, eine Flaeche fast halb so gross
wie die Niederlande. An der russisch-finnischen Grenze wurde zudem der
Kalevalski-Urwald unter Schutz gestellt. Auch im Amazonas war Greenpeace
erfolgreich: Weltweit fuehrende Soja-Haendler stimmten zu, zwei Jahre keine
Soja mehr zu beziehen, fuer deren Anbau zuvor der Urwald abgebrannt wurde.

Gegen den japanischen Walfang war Greenpeace nicht nur im Suedpolarmeer
aktiv: Waehrend dort Aktivisten ihre Schlauchboote zwischen bedrohte Wale
und Fangschiffe manoevrierten, demonstrierte Greenpeace vor der
japanischen Botschaft in Berlin mit einem gestrandeten, toten Wal gegen das
Abschlachten der Tiere. In der Folge gaben alle japanische Konzerne ihre
Beteiligung an der Jagd auf. Nur der Staat besteht noch auf den Walfang.

Auch der Schutz der Verbraucher vor Gentechnik und Pestiziden im Essen
spielte eine grosse Rolle fuer Greenpeace: Die Aktivisten entdeckten
illegalen, genmanipulierten Reis aus den USA in Supermarktware. Die
Industrie hat seitdem den Import von Langkornreis aus den Staaten gestoppt.
Zudem untersuchte Greenpeace immer wieder Obst und Gemuese auf Rueckstaende
von Pestiziden. Die Umweltschuetzer deckten auch nach sechsmonatiger
Recherche ein Netz illegaler Pestizidhaendler auf. Nach anfaenglichen
Widerstand haben nun alle Handelsketten ein Proramm zur Reduzierung von
Pestiziden gestartet. Inzwischen gibt es Anzeichen fuer eine Trendwende bei
der Giftbelastung.

Fuer Greenpeace hat der Einsatz gegen den Klimawandel hoechste Prioritaet.
"Die Menschen erkennen zunehmend, welche Bedrohung der Klimawandel
darstellt. Uns bleiben nur noch zehn Jahre, um den Anstieg der weltweiten
Temperatur deutlich unter zwei Grad zu halten", sagt Brigitte Behrens,
Geschaeftsfuehrerin von Greenpeace Deutschland. "Die letzten Urwaelder
koennen wir nicht bewahren, wenn wir nur gegen Kettensaegen und Brandrodung
vorgehen. Den Waeldern droht die Vernichtung auch durch steigende
Temperaturen. Wir muessen mit aller Kraft gegen den Klimawandel vorgehen.
Und es macht mir Mut, dass wir dabei auf so viele Foerderer zaehlen
koennen."

Die Zahl der Foerderer von Greenpeace in Deutschland erreicht 2006 einen
neuen Hoechststand. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa 4000 auf
558.500. Zum Vergleich: Die Sozialdemokraten haben etwa 548.000
Mitglieder, die CDU rund 544.000. Der Ertrag ist im vergangenen Jahr mit
40,5 Millionen Euro stabil geblieben (2005: 40 Millionen). Der Grossteil
der Spenden an Greenpeace betraegt unter zehn Euro pro Monat. Gelder aus
der Industrie oder der Politik werden nicht angenommen.

In Zukunft wird Greenpeace Deutschland mehr internationale Aufgaben
uebernehmen. Daher begann im Jahr 2006 eine Umstrukturierung im deutschen
Buero, die inzwischen zum groessten Teil abgeschlossen ist.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Presseerklaerung vom 28. September 2007

Klimakiller Braunkohle: Greenpeace will Vattenfall-Kraftwerk stoppen

Behoerde soll Genehmigung fuer Block R widerrufen

Hamburg, 28. 9. 2007 - Greenpeace hat heute beim Regierungspraesidium
Dresden einen Antrag auf Widerruf der Betriebsgenehmigung fuer den Block R
des Vattenfall-Kraftwerks im saechsischen Boxberg gestellt. Die
Umweltschutzorganisation hat gleichzeitig beantragt, einen Baustopp zu
verhaengen. Greenpeace begruendet dies mit neuen wissenschaftlichen
Erkenntnissen ueber die zunehmende Geschwindigkeit des Klimawandels. Da der
Energiekonzern Vattenfall die Anlage mit dem besonders klimaschaedlichen
Brennstoff Braunkohle betreiben will, ist sie nach Ansicht von Greenpeace
nicht mehr vertretbar. Zudem widerspricht der Neubau des Kraftwerks den
Klimaschutzzielen der Bundesregierung und dem internationalen Abkommen von
Kyoto.

" Eine Kohlendioxidschleuder wie in Boxberg darf Vattenfall niemals in
Betrieb nehmen", fordert Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. "Der
Klimawandel gefaehrdet Menschen bereits jetzt weltweit und bedroht
kuenftige Generationen. Das Regierungspraesidium Dresden muss fuer diesen
Klimakiller einen Baustopp verhaengen."

Die Voraussetzungen fuer die Ende 2006 erteilte Genehmigung sind nach dem
Bundes-Immissionsschutzgesetz nicht mehr gegeben. Das Gesetz sieht einen
Widerruf der Genehmigung vor, wenn "auf Grund nachtraeglich eingetretener
Tatsachen" ohne einen Widerruf "das oeffentliche Interesse gefaehrdet
wuerde". Diese neuen Fakten liegen mit den juengsten Erkenntnissen des
UN-Weltklimarates IPCC der Oeffentlichkeit seit dem Fruehjahr 2007 vor. Der
Bericht zeigt, dass zum Schutz des Klimas der Ausstoss von Kohlendioxid
drastischer verringert werden muss als bisher gedacht.

Der Betrieb der Anlage waere nicht mehr mit dem im Grundgesetz verankerten
Schutz der kuenftigen Generationen und der natuerlichen Lebensgrundlagen
(Artikel 20a GG) als uebergeordnetem Recht vereinbar. "Geltendes
Voelkergewohnheitsrecht gebietet Staaten, so weit wie moeglich
Treibhausgasemissionen zu vermeiden", heisst es im Antrag von Greenpeace,
"...die Nutzung von ineffizienten Brennstoffen wie Braunkohle [ist] danach
voelkerrechtlich nicht zulaessig." Eine auf Umweltfragen spezialisierte
Hamburger Anwaltskanzlei hat den Antrag zum Widerruf der
Betriebsgenehmigung verfasst.

Nach Auffassung von Greenpeace sind weitere Baumassnahmen am Block R
illegal. Nach der Saechsischen Bauordnung (Paragraf79 SaechsBauO) ist die
Einstellung von Arbeiten zur Errichtung von Anlagen anzuordnen, die im
Widerspruch zu oeffentlich-rechtlichen Vorschriften stehen. Ferner fordert
Greenpeace die Behoerde auf, gemaess Paragraph 80 der saechsischen
Bauordnung den Abbruch der bisher errichteten Bauten anzuordnen.

Die Energiekonzerne in Deutschland wollen in den naechsten Jahren 25
Kohlekraftwerke mit einer Kapazitaet von 23.000 Megawatt bauen, darunter
drei besonders klimaschaedliche Braunkohlekraftwerke. Pro Jahr werden diese
Kraftwerke die Atmosphaere mit zusaetzlichen 140 Millionen Tonnen CO2
belasten, das entspricht dem CO2-Ausstoss von Belgien.

Quelle: http://www.greenpeace.de/
 
Zurück
Oben