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Immer wieder brennt es

Donnerschlag

neugierig
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18. Juni 2014
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Niedersachsen
Immer wieder kam zu Bränden im gleichen Gebäude.

Selbst konnte ich die Ereignisse gegen Ende der siebziger Jahre miterleben. Ich jobbte nebenbei an den Wochenenden in einem Hotel in einer mitteldeutschen Altstadt. Der Verdienst war gut, besser, sogar deutlich besser an zwei Tagen, als für einen ganzen Monat als Azubi im Einzelhandel. Zu dem Hotel gehörte eine hauseigene Diskothek, sowie eine Nachtbar die sich im Nebengebäude befand, aber zum Hotelkomplex dazu gehörte. Das erste Mal soll das Hotel bei einem großen Feuer in der Altstadt einige hundert Jahre zuvor zerstört, bzw. beschädigt worden sein.

Dann kam es zum ersten Ereignis, welches ich als Jugendlicher erleben durfte, es brannte in der Nachtbar des Hotels. Ein Zimmerbrand in einem der Zimmer, die sich im oberen Stockwerk befanden. Die Brandursache soll ein defekter Warmwasserboiler gewesen sein. Dann der zweite Brand etwa zwei Jahre später, so um 1974, wieder brannte ein Zimmer im oberen Stockwerk der Nachtbar. Diesmal war es vorsätzliche Brandstiftung, ein Molotowcocktail wurde in ein offenes Fenster geschleudert. Zum Glück wurde der Brand zur Nachtzeit früh bemerkt, sonst wäre das alte Fachwerkgebäude sicherlich niedergebrannt.

Dann der dritte Vorfall, es war im späten Frühjahr des Jahres 1977, mittlerweile jobbte ich schon im Hotel. Es war nachmittags, ein Barangestellter und ich kamen vom einkaufen aktueller Schallplatten, die wir erstmal ausprobierten. Zum Schluss schnell noch ein Bierchen und dann bin ich raus nach Haus, war ja nicht weit, die Abkürzung durch das Hoftor der Nachtbar und noch 100 Meter über den Hotelparkplatz und ich war zu Hause. Doch im Bereich des Durchgangs der Nachtbar bemerkte ich Brandgeruch, stehenden Fußes drehte ich um, schellte am Haupteingang des Hotels und der Inhaber kam, mit dem ich per du war.

Ich sagte zum ihm W. es riecht in der Bar nach Rauch. Als wir um die Ecke kamen, sahen wir schon weiße Rauchentwicklung, die aus einem der Fenster im oberen Stockwerk kam. Da wir nun nicht wussten, ob da noch „Personal“ drin ist, haben wir die Tür des Nebeneingangs eingetreten und sind rufend nach oben gegangen. Glücklicherweise waren die Damen des Hauses alle ausgeflogen. Ursache der Rauchentwicklung war, das ein Papierkorb Feuer gefangen hatte, den wir mit zwei Eimer Wasser ablöschten.

Wenige Monate später gab es im Speiseraum des Hotels auch ein Entstehungsbrand, auch hier ist ein Abfallbehälter in Brand geraten, bzw. war zum Glück nur am rauchen, ein Eimer Wasser rein und aus war die Sache.

Wenige Monate später, der Laden war rappeldicke voll, nahmen wir wieder Brandgeruch war. Es kam wieder aus dem Bereich der Nachtbar, bzw. der Lager- und Kühlräume der Hotelküche. Einen Brandherd konnten wir trotz intensiver Suche nicht lokalisieren.

Danach verging an ganze Zeit ohne Vorfälle in diesem Zusammenhang. Es stand die große Silvesterparty 1978 an. Das Hotel war ausgebucht. Die meisten Gäste kamen aus Dänemark und Holland, sie waren mit Bussen angereist. Und dann schlug der Winter zu, und zwar heftig, starker Schneefall und die Temperaturen sanken bis auf 20 Grad minus in der Silvesternacht. Um 24 Uhr ging alles nach draußen um den Feuerwerk zuzuschauen. Ich brannte mein privates Feuerwerk auf dem Hof des Hotels ab. Hüfthoch stand ich im Schnee, meine Finger eiskalt, denn mit Handschuh konnte ich meine Raketen nicht anzünden.

Nach dem ich so einige Raketen abgefeuert hatte, sah ich plötzlich einen Feuerschein und Rauch der aus dem Hause der Nachtbar kam. Die Feuerwache war unweit vom Brandgeschehen, brauchte aber eine Weile wegen des hohen Schnees der auf den Straßen lag zum Brandort zu kommen. Diesmal war der Schaden größer, zwei Zimmer ausgebrannt und im unteren Bereich Beschädigungen in der Bar selber, und dazu noch das Löschwasser. Auch ich hatte ein ungutes Gefühl, hat der wind etwa eine meiner Raketen in ein offenes Fenster getrieben? Ich weiß es nicht. Aber eine Stunde zuvor, war der Inhaber plötzlich verschwunden mit einer weiteren Person die mir sehr gut bekannt war. Und tatsächlich vermutet wurde, das der Brand eventuell durch Silvesterfeuerwerk verursacht wurde, aber auch die Möglichkeit, das im inneren aus unerklärlichen Gründen zum Brandausbruch kam konnte nicht ausgeschlossen werden. Moderne Heizgeräte an maroden alten Elektroleitungen sind wahrhaftig nicht ohne.

Jedenfalls wurde die wirkliche Brandursache nie aufgeklärt, eventuell hatte wohl auch niemand Interesse daran, denn es war geplant das auf dem hinteren Grundstück ein Parkhochhaus gebaut werden sollte und dafür brauchte man eine weitere Zufahrt, da standen natürlich gewisse Gebäude im Weg. Aber wie gesagt das ist Spekulation.

Das positive an der Geschichte war das ich an drei Tagen mehr als das dreifache meines Bruttolehrlingslohns plus Speis und Trank. Das war wirklich eine gute Mark nebenbei. Ab Mitte Januar 79 ruhte der Hotelbetrieb – Urlaub und Renovierungsarbeiten, im März sollte es dann wieder losgehen. Doch dann an einem Wochenende im Februar 79 kam es im ersten OG des Hotels zu einem Zimmerbrand. Angeblich wurden die eingefrorenen Wasserleitungen unfachmännisch aufgetaut, so die Ermittlungen der Feuerwehr. Der Wasserschaden war sichtbar bis im Foyers im hinteren unteren Bereich des Hotels. Im März war der Brandschaden zumindest in den betroffenen Zimmer wieder repariert, so das wieder Gäste kommen konnten.

Im Sommer 79 versagte dann die Lichtorgel ihren dienst in der Diskothek. Als Bastler und Tüftler ersetzte ich sie durch meine eigene, die ich zu Haus im Partykeller nicht mehr brauchte. Scherzhaft sagte der Inhaber noch zu mir, brenn mir den Laden nicht ab, die Leitungen sind alt.

Nun funktionierte die Lichtorgel erstmal wieder und leider wurden die Gäste immer rarer im Sommer 79. Nur die Stammgäste kamen am Wochenende in die Disco. Eines Abends saßen mir zwei unbekannte Männer an der Bar. Ehrlich gesagt im dunklen wollte ich die nicht begegnen. Sie sprachen den Inhaber an, der sie darauf hin mit in die hinteren Räumlichkeiten nahm. So wie aussah, hatten die wohl was zu sprechen, was nicht für alle Ohren bestimmt war.

Nur sehr selten kam mal im Sommer 79 ein Bus mit Gästen. Es waren Wochenendurlauber von Freitag, bis Sonntagvormittag. So hörte ich durch Zufall an einem Sonntagmorgen ein Gespräch mit zwischen dem Inhaber und einem Nachbarn, der auch Unternehmer war. Es ging auch darum das er den Pachtvertrag nicht mehr verlängern wolle. Mittlerweile hatten andere Hotels nachgerüstet, WC und Dusche waren auf den Zimmern und nicht mehr im Flur der Etagen wie in dem Hotel, wo ich meinen Nebenjob hatte. Ja gut, mehr Bedeutung, als das ich bald keinen Nebenjob mehr haben werde, habe ich dem Gespräch nicht beigemessen. Am letzten Augustwochenende und im September 79 war wenig los. Und ende September war ich erkrankt, so das eine Vertretung meinen Job machte. Doch an diesem Wochenende zerlegte es auch meine Lichtorgel, was auch zu Stromausfall führte.

Ganze zweimal noch erledigte ich meinen Job gewissenhaft im Oktober 79, denn der Betriebsurlaub stand früh an noch im Oktober. Damit ich meine Schallplatten nicht alle mit nach Hause schleppen musste, beließ ich sie dort, denn für aktuelle fehlte das Geld. Die rückläufigen Gästezahlen hatten schon Spuren hinterlassen.

Seit etwa um den 20. Oktober 79 ruhte der Hotelbetrieb, bis dann das unfassbare geschah am letzten Sonntag des Oktobers. Ich kam so gegen 23 Uhr vom Kartenspielen nach Haus. Weil es so unheimlich war, beschloss ich die Abkürzung durch den Hofeingang der Nachtbar zu nehmen. Dafür hatte ich einen Schlüssel, weil seit dem Brand an Silvester 78 dort der Betrieb ruhte. Ich hatte gerade im Bett gelegen, da hörte ich ein rascheln, machte mir nichts draus denn unmittelbar vor meinem Fenster stand ein großer Ahornbaum. Es war schließlich Herbst und der wind pustete die Blätter vom Baum und umher. Doch wenig später fuhr ein Feuerwehrwagen mit Blaulicht die Einfahrt hoch. Ich stand auf, schaute aus meinem Fenster und sah Rauchentwicklung die von Gegenüber kam. Da auch wir in einem alten Haus wohnten und rum herum auch alte Gebäudestanden bin ich aufgestanden, schnell Pantoffel an, meine Hose und Pullover. Das dauerte keine Minute. Vom Wohnzimmerfenster aus, sah ich schon das aus dem Dach des Hotels hohe Flammen schlugen. Ich machte meine Eltern wach und sagte es brennt gegenüber. Mittlerweile gab es schon Sirenen Alarm und die Straßen waren voller Einsatzfahrzeuge. Dann schelte es bei uns an der Tür, es war die Feuerwehr die uns riet mit den nötigsten Papieren das Haus zu verlassen. Warum dies so war, sahen wir als wir auf dem Parkplatz standen. Starker Funkenflug in Verbindung mit Wind trieb auf unser Haus zu. Es war ein mächtiges Feuer. Gute 15 Minuten nach dem der erste Feuerwehrwagen vor Ort war brach das große Dach schon in sich zusammen, bzw. kippte zur Seite weg und entzündeter geparkte Autos und zwei Nebengebäude, darunter auch die Nachtbar. Das Hotel selber brannte komplett nieder. Zwei Nachbargebäude wurden schwer beschädigt. Meine Schallplatten und meine Lichtorgel waren nun verloren, begraben unter Schutt und Asche in Verbindung mit großen Mengen an Löschwasser.

Bis das Gebäude mit anderer Funktion neu aufgebaut wurde, dauerten Jahre. Etwa 1984/85 war es wieder bezugsfertig. Die Außenmauern blieben ja zum größtenteils stehen. Mittlerweile wohnte ich nicht mehr in dem Ort, nur drei Monate nach dem Brand war ich weggezogen. Ich erfuhr es durch ein Telefonat mit Familiengehörigen das es erneut in dem Gebäude gebrannt hatte, ein Zimmerbrand, das war in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre.

Und im letzten Jahr im Sommer 2013 brannte es erneut, wieder Großalarm, aber diesmal ging der Dachstuhlbrand glimpflich aus und endete nicht in einer Katastrophe.

Es ist mir absolut schleierhaft, warum in dem Gebäude so oft ein Brand ausbrach. Ist das Gebäude vielleicht verflucht?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke mal, du willst, dass die Leute deinen Text lesen, dann wäre es hilfreich, wenn du mehr Absätze einfügst. So wird man von dem Wall of Text erschlagen :D
 
hallo @ donnerschlag und ein nachträgliches :welcome:

dein erstes thema gestern (bis 2016) war ja schon spannend (aber schwer) zu lesen - bitte mehr absätze

damit es in einem gebäude öfter brennt oder zu bränden kommt muß es nicht zwangsläufig verflucht sein - schon gar nicht wenn es so alt ist ...

- ist die elektrik überholt worden (in bezug auf kabelbrand)
- wie du "vermutest" könnte auch brandstiftung aus versicherungsgründen nicht augeschlossen sein
- oder brandstiftung aus konkurenzgründen / langeweile -> teenager (die brennen ja "gern" mal mistkübel nieder)
- oder ein "odachloser" der sich z.b. am dachboden "versteckt" und mit einer kerze unvorsichtig war ...

wie heißt den das hotel? ware interessant? (sowie eine antwort im anderen thema) :owink:

lg
 
Wie du ja in bis 2016 die Stürme auflistest. Könnten Stürme/Gewitter die Brände verursacht haben?

Habs jetzt aufgrund der Absätze nur eben überflogen. Wurde in der Bar geraucht?
 
ich hoffe, du bist nicht auch so einer, der nur seine texte raushaut und sonst auf nix mehr eingeht.
 
Diesmal habe ich versucht, durch ein paar Absätze den langen Text lesbarer zu machen.

Ich würde hier auch eher an eine heisse Sanierung denken anstatt an einen übernatürlichen Hintergrund. Einige Brände wurden vielleicht auch durch Unachtsamkeit ausgelöst.

Die Hinweise darauf sind im Text reichlich vorhanden.

Diesmal war es vorsätzliche Brandstiftung, ein Molotowcocktail wurde in ein offenes Fenster geschleudert.

ein Papierkorb Feuer gefangen hatte

hier ist ein Abfallbehälter in Brand geraten

eine Stunde zuvor, war der Inhaber plötzlich verschwunden mit einer weiteren Person

da standen natürlich gewisse Gebäude im Weg

Sie sprachen den Inhaber an, der sie darauf hin mit in die hinteren Räumlichkeiten nahm.

Es ging auch darum das er den Pachtvertrag nicht mehr verlängern wolle.
 
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