• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Kurze Geschichte der Kelten

J

Juvi

Gast
Der Begriff Kelte geht auf die griechische Bezeichnung Keltoi zurück.

Ihr erstes Auftauchen wird auf die eisenzeitlichen Späthallstattkultur datiert und entwickelte sich 750 v. Chr. aus den spätbronzelichen Kulturen in der Region zwischen Ostfrankreich und der Schweiz, über Süddeutschland und Österreich bis nach Slowenien, wobei allerdings auch Kontakte zur südeuropäischen Antike nachgewieseen wurden.
Das Keltentum ist unter anderem bekannt für reich ausgestattete Fürstengräber.

In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts gerieten die Gesellschaften am nördlichen und westlichen Rand der Hallstattkultur zunehmend unter ihren Einfluss, übernahmen einen Teil ihrer Sitten und wurden quasi ins hallstättische Beziehungsnetz eingebunden, wobei die Hunsrück-Eifel- und die Champagne-Marne-Region im Westen sowie die Gegend um den Dürrnberg in Österreich bei dieser Entwicklung eine besondere Rolle einnahmen.
Der Hallstattkultur folgt die als keltisch zu bezeichnende La-Tène-Kultur (ab ca. 480 v. Chr. bis 40/0 v. Chr., je nach Region), deren Kunststile durch mediterrane Vorbilder geprägt sind. Die La-Tène-Zeit stellt die Blüteperiode keltischer Kultur dar.

Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. gab es Aufenthalte der Kelten im etruskisch geprägten Oberitalien, die die Wanderungswellen im 5. Jahrhundert v. Chr. beeinflussten.
In Nordspanien fasste die keltische Kultur im 5. Jahrhundert v. Chr. Fuß, allerdings kann ein Einwandern aus Mitteleuropa oder gar ein Verdrängen bereits ansässiger Kulturen nicht nachgewiesen werden. Es ist viel wahrscheinlicher, dass die Kelten sich der Kultur dort anpassten, weshalb die in Nordspanien lebenden Menschen zur späten Eisenzeit Keltiberer
Auch in Oberitalien und der Poebene ließen sich Kelten nieder, von wo aus sie im 4. Jahrhundert v. Chr. unter anderem Rom überfielen. Der keltische Heerführer Brennuns (wahrscheinlich 387/386 v. Chr.) hinterließ mit seinem Angriff bei den Römern ein langanhaltendes Trauma.

Andere Stämme drangen über Südosteuropa und den Balkan nach Griechenland und Kleinasien vor, begegneten Alexander dem Großen und plünderten Delphi. Ein Stammesteil ließ sich schließlich in Zentralanatolien nieder und wurde als Galater noch Jahrhunderte später im Neuen Testament erwähnt.

In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. begannen die Kelten Oppida, d. h. Städte, zu gründen. Die keltische Oppidakultur erlebt ab Ende des 2. bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. ihre Blüte und wurde durch ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Differenzierung, hochentwickelter Handwerks- und Kunstfertigkeit sowie Fernhandel eine Hochkultur. Nur das Fehlen einer Schrift unterscheidet das Keltentum von anderen Hochkulturen, aleerdings gleicht die exakte Weitergabe mündlichen Wissens dieses Manko wieder aus.

Die größte Ausbreitung erreichten die Kelten um 200 v. Chr.. Im Osten ihrer Siedlungsgebiete, d. h. im weitesten Sinn „rechtsrheinisch“, verschwand die keltische Kultur in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. weitgehend, was vielleicht mit dem Vorrücken germanischer Gruppen nach Süden zusammenhängen könnte. Dagegen überlebte die keltische Lebensart in Gallien, südlich der Donau in Rätien und auch im heutigen Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern nach Eroberung durch die Römer unter Caesar noch einige Jahrzehnte und ging mit zunehmender Romanisierung etwa seit der Zeitenwende in der relativ eigenständigen gallo-römischen Kultur auf.

Der Ursprung der Kelten auf den britischen Inseln ist umstritten. Spuren einer Einwanderung sind für den Großteil der Inseln unbekannt und bis auf den Südosten Englands auch wenig wahrscheinlich; eventuell waren die britischen Inseln jedoch darüber hinaus sprachlich mit dem keltischen Festland verbunden. Dennoch besteht auf den britischen Inseln eine keltisch geprägte Kultur, wobei die Zuordnung hier insbesondere aufgrund linguistischer Annahmen erfolgt.
Nur in Südost-England sind für das 1. Jahrhundert v. Chr. auch archäologische Zeugnisse der „klassischen“ kontinentalen keltischen Kultur nachzuweisen.
Dieses Inselkeltentum blieb in Irland und Wales noch bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. eigenständig erhalten und wandelte sich erst im Zuge der folgenden Christianisierung.
 
Seinerzeit habe ich einmal einen Kurzauszug aus der Sonderedition zusammengestellt:

Die Religion der Kelten, Götter-Mythen-Weltbild, von Bernhard Maier, bei C.H.Beck, München, ISBN 3406 482 341
Ziel: Zum besseren Verständnis der Kelten im Rheinland, Erarbeitung neuer Grundlagen, Heraushebung von interessanten Themen.


Die Religion der Kelten kennzeichnet sich durch / in:

Kultische Handlungen; Opferungen von Gegenständen, Tieren, Menschen

Kultische Stätten = nordfranzösische Heiligtümer „type picard“ in der Picardie, Champagne, Ardennen, Ile de France und Normandie. Orte sind Gorunay sur Aronde und Rebemont-sur Ancre; Kultstätten sind vorwiegend im 2. und 1. Jh.v.Chr. nachgewiesen; 80x100 m große Flächen mit Wallgraben, Haine mit Wällen, Oppida, Viereckschanzen, Stelen, Kultbilder, Statuetten

Viereckschanzen = Holzhausen bei München, Tomerdingen bei Ulm, Fellbach-Schmider bei Stuttgart (kultischer, ritueller Zweck?)

Umgangstempel = Apoll. Granmus + Sirona bei Hochscheid im Hunsrück, Tempelbezirk Altbachtal bei Trier, Grand in den Vogesen, Sulis Minerva in Bath

Kunst mit rituellem, kulturellem und magischem Charakter = Platzfeld-Grabskulpturen, Glauberg

Grabbeigaben, Ritualgegenstände, Kultgegenstände, Amulette, Talisman

Gallorömische Gottheiten auf Steinrelief mit Weiheschriften

Toten und Grabbrauchtum selbst


Quellenangaben zu Kelten

Als Hinweise zu Kelten gelten die Schilderungen Caesars, Heiligenlegenden, irische Literatur, walisische Literatur, Ortssagen.
Antike Quellen sind nur aus ihrer jeweiligen Betrachtung zu verstehen


Zur Unterwelt der Kelten

Neben Erde und Himmel kennen die Kelten die Unterwelt. In ihr drückt sich das Meer(?), die Quellen, Flüsse und Seen aus.
Quelle B. Maier: Seite 56: „Im Zusammenhang mit Vorstellungen von der Unterwelt als Quelle der Fruchtbarkeit steht vielleicht die rituelle Verwendung bronzener Kessel mit Stierprotomen, die an die späten inselkeltischen (und germanischen) Sagen vom „Wasserstier“ denken lassen. Schon bei Caesar (Der gall. Krieg 6,18,1) begegnet die Überlieferung von einem Unterweltgott als Stammvater des Menschengeschlechts.“


Abstammung der Kelten

Der Sage nach soll Herkules einer kelt. Königstochter beigewohnt haben und einen Sohn namens Galatus gezeugt haben, von ihm stammen die Kelten ab, eine andere Quelle nennt als Sohn einen Keltus, gezeugt mit Keltine


Gottheiten

Fruchtbarkeitsgottheiten - Die Opfergaben werden in Flüsse, Seen, Moore, Opfergruben- und –schächte versenkt

Schutzgottheiten - Vor dem Zug in den Krieg; Kriegsgefangene sollen geopfert worden sein

Tiergottheiten - Bär, Hirsch (gehörnter Cernunnos), Schwein (Bronzeplastik Reiter auf Eberjagd; aus dem 4. Jahrhundert) , Stier (-abbildungen sind noch älterer Art) und Krähe

Auf die Hauptkapitel V ff. -Mythologie, Kult und Riten, Mantik, Jenseitsvorstellungen, Kultpersonal (Druiden, Semnotheen, gutuater, vates), sakrale Herrschaftsform wird in dieser Zusammenstellung verzichtet, ebenso auf Darstellungen von Gottheiten

................................................................................................
Es wird ausdrücklich betont, daß es sich um eine persönliche Herausarbeitung relevanter Themen zu Übersichtszwecken und Grundlagenerarbeitung in Kurzform handelt und wesentliche Teile der Veröffentlichung nicht berücksichtigt wurden. Es handelt sich um keine Buchvorstellung oder Bewertung.

Post wurde verschoben von Veranstaltungen nach Geheimsache-Geschichte & Weltgeschehen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben