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Pentagon = Weltpolizei

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Pentagon spielt zunehmend Weltpolizei
von Jim Lobe, USA
Washington. - Laut Darstellungen hoher Regierungsbeamter und Verteidigungsexperten arbeitet das Pentagon - ähnlich wie bei seinem erfolgreichen Militäreinsatz im Irak - mit halsbrecherischer Geschwindigkeit daran, amerikanische Stützpunkte weltweit auszubauen, um es Washington auf diese Weise zu ermöglichen, die Rolle des «Globo Cop» (der Weltpolizei) zu spielen.

Während in Deutschland, der Türkei und Saudi-Arabien ein massiver Truppenabbau vorbereitet wird, sprechen die Militärplaner davon, zeitweise genutzte oder ständige Militärbasen entlang eines breiten Bandes globalen Territoriums einzurichten; dieser wird immer häufiger als «Bogen der Instabilität» bezeichnet und reicht vom Karibischen Becken quer durch Afrika bis nach Süd- und Zentralasien und hinüber nach Nordkorea.

Die neuesten Pläne sehen vor, die amerikanischen Streitkräfte von Dschibuti am Horn von Afrika quer über das Rote Meer bis zum Jemen auszubauen und in Algerien, Marokko und eventuell Tunesien zeitweise genutzte «Angriffsbasen» einzurichten und kleinere Einheiten im Senegal, in Ghana und in Mali aufzubauen, von denen aus man in ölreichen westafrikanischen Ländern, insbesondere in Nigeria, intervenieren könnte.

Ähnliche Militärbasen - von manchen auch «Seerosenblätter» genannt - werden im Moment in Nordaustralien, Singapur, auf den Philippinen, in Kenia, Georgien, Aserbaidschan, in ganz Zentralasien, in Polen, Rumänien, Bulgarien, Katar, Vietnam, im Irak und in Thailand geplant oder ausgebaut. (Der thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra benutzte diese Tatsache, um in den bilateralen Verhandlungsgesprächen Anfang Juni gross auftreten zu können.)

«Wir sind im Moment dabei, unsere militärische Position weltweit - und auch in den Vereinigten Staaten - grundsätzlich zu überdenken», erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister Paul Wolfowitz kürzlich bei seinem Besuch in Singapur, wo er sich mit militärischen Führern und Verteidigungsministern aus ganz Ostasien traf, um über die amerikanischen Pläne für diesen Raum zu verhandeln. «Wir sind einer Bedrohung ausgesetzt, die ganz anders geartet ist als alle bisherigen in unserer Geschichte.»

Für Wolfowitz stellen diese Pläne einen bedeutenden Triumph dar: Vor 12 Jahren argumentierte er in einem umstrittenen Entwurf, dem sogenannten «Defense Planning Guidance» (DPG; Richtlinien der Verteidigungsplanung), dass die amerikanischen Streitkräfte weltweit neu geordnet werden sollten, um auf diese Weise «die herausragende Verantwortung einzubehalten, gegen dasjenige Unrecht gezielt vorzugehen, das nicht nur unsere eigenen Interessen, sondern auch die unserer Verbündeten und Freunde gefährdet oder das internationale Beziehungen ernsthaft beeinträchtigen könnte.»

Dieser Entwurf, der von der ersten Bush-Administration grösstenteils verworfen wurde, nachdem er an die Presse durchgesickert war, setzte sich auch für eine «unilaterale amerikanische Verteidigungsgarantie» gegenüber Osteuropa ein, «vorzugsweise in Zusammenarbeit mit anderen Nato-Staaten», und für die Anwendung präemptiver Massnahmen gegen Nationen mit Massenvernichtungswaffen; beide Prinzipien sind heute bereits als US-strategische Doktrin kodifiziert.

Das Konzept DPG beinhaltet auch, dass amerikanische Militärinterventionen zu einem «festen Bestandteil» der neuen Weltordnung werden sollten. Die Pläne des Pentagons zur Neuordnung der Streitkräfte scheinen genau auf diese Fähigkeit ausgerichtet zu sein. Mit «Angriffsbasen» entlang dem «Bogen der Instabilität» kann Washington die Ausrüstung und zumindest einen Teil des militärischen Personals vorher stationieren, um innert Stunden nach dem Ausbruch einer Krise mit überwältigender Schlagkraft eingreifen zu können.

In dieser Beziehung wäre die amerikanische weltpolitische Strategie der Position nicht unähnlich, die Washington zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Karibischen Becken einnahm, als US-Interventionen von Militärbasen, die sich von Puerto Rico bis nach Panama erstreckten, zu einem «dauernden Merkmal» der Region wurden, bis Franklin Roosevelt 30 Jahre später seine «Good-Neighbour»-Politik lancierte.

Max Boot, ein neokonservativer Schreiber im Council on Foreign Relations, weist darauf hin, dass Wolfowitzs Entwurf von 1992 - wovon das meiste heute in der Nationalen Sicherheitsstrategie der USA vom September 2002 kodifiziert ist - sich tatsächlich nur unbedeutend unterscheidet von der Ergänzung Theodore Roosevelts zur Monroe-Doktrin aus dem Jahre 1903, die festhielt, dass Washingtons «internationale Polizeimacht» gegen «chronische Missetaten» vorgehen solle, «oder bei einem Zustand von Machtlosigkeit, der zu einer generellen Auflösung der zivilisierten Gesellschaft führt», intervenieren solle.

Bemerkenswerterweise werden die neuen und geplanten Einsätze mit einer ähnlichen Terminologie untermauert. Man muss nur anstelle von «Zivilisation» den Ausdruck «Globalisierung» einsetzen.

Die neu entstehende Doktrin des Pentagon stützt sich hauptsächlich auf die Arbeit des pensionierten Admirals Arthur Cebrowski, Direktor des «Office of Force Transformation» (Büro für militärische Umwandlungen)* im Pentagon. Thomas Barnett vom Naval War College (Marinehochschule) behauptet in seiner Arbeit, dass die Gefahren, gegen die die amerikanischen Streitkräfte aufgeboten werden müssen, genau von den Ländern und Regionen herrühren, die von den vorherrschenden Trends der wirtschaftlichen Globalisierung «abgeschnitten» sind. «Abgeschnittensein» ist eines der grossen Alarmsignale auf der Welt», erklärte Cebrowski letzten Monat einem Teilnehmerkreis der Heritage Foundation, bei einer Art update der Formel von der «generellen Auflösung der Bindungen der zivilisierten Gesellschaft» des letzen Jahrhunderts.

Barnett verwendet für die Gebiete mit dem grössten Bedrohungspotential den Ausdruck «gap» (Kluft, Lücke): das sind Gegenden, in denen «sich die Globalisierung abschwächt oder gar nicht vorhanden ist». Solche Regionen werden typischerweise «heimgesucht von repressiven politischen Regimes, grosser Armut und Krankheit, Massenmorden, und - als wichtigstem Punkt - von anhaltenden Konflikten, die die nächste Generation von Terroristen hervorbringen».

«Wenn wir die amerikanischen Militärreaktionen seit dem Ende des Kalten Krieges im einzelnen auf einer Karte eintragen, finden wir eine überwältigende Konzentration der Aktivitäten in den Regionen der Welt, die von dem sich ausweitenden Kernstück der Globalisierung abgeschnitten sind: nämlich der Rand der Karibik, ebenso ganz Afrika, der Balkan, der Kaukasus, Zentralasien, der Mittlere Osten und Südwestasien und der grösste Teil Südostasiens», schrieb Barnett dieses Jahr im Magazin Esquire.

Die Hauptaufgabe bei der Bekämpfung der terroristischen Netzwerke besteht darin, «sie dort zu kriegen, wo sie leben», im Bogen der Instabilität, und zu verhindern, dass sie ihren Einflussbereich ausdehnen in die von Barnett als «Rand-Staaten» bezeichneten Gebiete zwischen dem «gap» und dem Kerngebiet. Solche «Rand-Staaten» sind laut Barnett Mexiko, Brasilien, Südafrika, Marokko, Algerien, Griechenland, die Türkei, Pakistan, Thailand, Malaysia, die Philippinen und Indonesien. Diese Nationen, argumentiert er, sollten eine entscheidende Rolle spielen und zum Beispiel Angriffsbasen für Interventionen in das «Gap»-Gebiet zur Verfügung stellen.

Gleichzeitig, falls die Staaten ihre Bande zur globalen Wirtschaft auflösen, wird «Blutvergiessen die Konsequenz sein. Wenn Sie Glück haben», so Barnett, «kommen dann auch die amerikanischen Truppen.»

Barnett sagte vor dem Krieg im Irak voraus, dass es bei der Einnahme Bagdads nicht um das Begleichen einer alten Rechung oder um das Abrüsten illegaler Waffen gehe. Vielmehr, so schrieb er, «wird es einen historischen Höhepunkt markieren: Washington wird zum Herrscher über strategische Sicherheit im Zeitalter der Globalisierung.»

Beobachter werden feststellen, dass Barnetts «Bogen der Instabilität» sich ziemlich genau mit den Regionen der grössten Vorkommen an Öl, Gas und Mineralien deckt - was uns wieder an Wolfowitzs Entwurfsstudie von 1992 erinnert: Hauptziel der amerikanischen Militärstrategie müsse es sein, «jede feindliche Macht davon abzuhalten, die Oberhand über ein Gebiet zu bekommen, das unter gefestigter Herrschaft über genügend Ressourcen verfügen würde, um eine Weltmacht aufzubauen».

Quelle: Inter Press Service vom 10.6.03 (Übersetzung Zeit-Fragen)

* Das «Office of Force Transformation» evaluiert laut Selbstdarstellung alle Umwandlungsaktivitäten der militärischen Dienste und empfiehlt Wege, sie in breitere Bemühungen des Verteidigungsministerium (Defense Departement) einzubeziehen. Es besteht aus 20 Mitarbeitern und hatte im Jahr 2002 ein Budget von etwa 25 Mio. Dollar zur Verfügung.

quelle: http://www.zeit-fragen.ch
 
die meisten hier kennen das ja aber zur auffrischung
pentagon steht für fünfeck
und 5 ist die quersumme aus 23 und damit die 2te "geheimzahl" der illus.
manche sagen zufall, ich finde jedoch das dieseer hinweis einiges aussagt
 
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