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Reptiloide an der Außenfassade einer Kathedrale

@canaman
schon aufgeklärt (siehe oben)

@wissender
eben.. das wird bei den aliens auch nicht anders sein.
 
Mich wundert, das man das ändern darf, wenn man es restauriert.
 
Finde ich auch nicht okay dass die sich da einfach einen "Scherz" erlauben.

Würdet ihr es toll finden wenn jemand am Stephansdom so etwas machen würde und bei uns in Deutschland am Kölner Dom sich "verewigt"...
 
Sagt mal, ist denn unser Forum in Spanien nicht vertreten?
Wenn das jemand aufklären könnte, dann wohl am ehesten und leichtesten ein Spanier.
Auch was die Frage betrifft, ob die beiden Aliens/Reptos/Xenomorphe schon vor 1978 existiert haben.
Sind wir wirklich nur im deutschsprachigen Raum zuhause?
 
Nur zur Vollständigkeit:

Die gezeigten Kirchenfassanden stellen nicht den einstigen Originalzustand dar, sondern sind 1995 bei Restaurationsarbeiten geringfügig verändert worden. Es wurden selbstverständlich nicht einfach vorhandene Fassadenteile mutwillig verändert. Das ist schon vom spanischen Kulturgutschutzgesetz her strengstens untersagt. Es dürfen, wenn überhaupt, nur stark beschädigte bzw. verlorengegangene Teile mit neuen Motiven ausgestattet werden. Ein Vorgang der offiziell genehmigt werden muss.

Die Beschädigung am Bereich des Türsturzes lag dabei schon lange Zeit vor den Restaurationsarbeiten vor. Auf einer alten spanischen Ansichtskarte von 1936 kann man noch erkennen, dass der entsprechende Bereich bereits da lange Zeit vorher abgebrochen sein musste.

Die Restaurationsarbeiten wurden 1995 vom Architekten Fernando Diaz Pinés Mateo angeleitet, dem unter anderem diese Hinzufügung zu verdanken ist. Im Catologo Bella Reconocida der Kirchenverwaltung der Kathedrale von Palencia ist explizit dokumentiert, das aufgrund der Beschädigung ausschliesslich ein Teil vom Türsturz mit dem Alien-Motiv nachträglich ausgestaltet wurde.

Auch wenn es für einige christlich Gläubige eher befremdlich erscheinen mag, aber es wurden hier mit Absicht moderne Motive eingebaut, wie auch bei vielen anderen kirchlichen Bauwerken wie z.B. der hier bereits erwähnte Astronaut an der Kathedrale von Salamanca. Das Alien nach H.R. Giger wurde gleich mehrfach an verschiedenen Kathedralen eingebaut. Das ist auch in den jeweiligen Wikipedia-Artikeln als solches dokumentiert. Gigers Alien-Figuren gibt es unter anderem an der Fassade der Paisley Abbey in Schottland oder die Capilla de Bethléem in Frankreich (nebst Figuren mit den Gremlins), als auch wie jetzt hier gepostet an der Kathedrale von Palencia. Einen Engel mit Handy am Ohr gibt es an der St.-Johannes-Kathedrale in den Niederlanden und am National Cathedral von Washington prangt hingegen der Helm von Darth Vader.

Beispiele für neuzeitliche Fantasy-Gestaltungen an kirchlichen Fassaden

Es existieren etliche weitere ausgefallene neuzeitliche Umgestaltungen, sie gehören aber ursprünglich nicht dorthin. Das sollte jedenfalls nicht unerwähnt bleiben. Ansonsten entstehen hier wieder krude Theorien. Also Entwarnung für Gigers Ruf. Er hat nicht heimlich abgekupfert. Ganz im Gegenteil.
 
Vielen Dank Convex...Meine Vermutung zeigt sich also bestätigt - keine historische Warnung vor einer Bedrohung durch unheimliche Wesen aus einer anderen Welt

Diskordische Grüße!!!
 
Das hatte ich mir gleich Gedacht, obwohl ich das nicht verstehen kann wie ein Kulturgutschutzgesetz so etwas genehmigt!?
 
@convex

Genau das meinte ich mit tiefer gehender -genauere- Recherche.....

gute arbeit-thx/vt
 
Danke. Das Thema kam vereinzelt auf verschiedenen Diskussionsgruppen und in Facebook auf. Im Zuge dessen hatte ich bereits angefangen einige Hinweise zu sichten und zu archivieren. Als ich dann auch hier den Thread mit demselben Thema sah, bot es sich an, nochmal nachzustochern. Tatsächlich kamen dabei ein paar neue Details hinzu.

Maßgeblich war die Recherche in spanischsprachigen Quellen. Es hat sich auch gezeigt, dass selbst spanische Blogs sich dem Thema annahmen und weitestgehend fehlgeleitet wurden. Ich bin selber überrascht, an wievielen Kirchen es inzwischen neuzeitliche Hinzufügungen gibt. Da vorhandene Strukturen nicht verändert werden dürfen, verstößt das Hinzufügen nicht gegen die Artikel des Kulturgutschutzgesetzes. Es handelt sich zudem im Verhältnis zum gesamten Gebäudekomplex, um nur sehr kleine Bereiche, die relativ leicht übersehen werden, sodass das Wesen der Kirche durch diese Figuren nicht in Frage gestellt oder ad absurdum geführt wird.

Neben der Geste, die als Hommage an den Künstler gewertet werden kann, stellen die "Xenomorfos" einen weltweit gültigen archetypischen Aspekt dar, die das Dämonische symbolisieren und stets ein Bestandteil der kirchlichen Kunst waren. So in etwa, stand es in einem der spanischen Abhandlungen, die ich gelesen hatte. In dem Sinne hat dann sogar eine neuzeitliche Fantasyfigur wie Darth Vader eine Daseinsberechtigung, den man auch als eine Art gefallenen Engel interpretieren könnte. Mag der ein oder andere auch grenzwertig finden.

Trotz allem bleiben die alten kirchlichen Motive und verwendeten Symbole weiter hochinteressant. Werde da jetzt etwas aufmerksamer sein, wenn ich die ein oder andere Kathedrale besichtige.
 
Finde es trotzdem eine Frechheit, dass man Aliens/Xenomorphe oder sogar Darth Vader an einer Kirchenfassade erlaubt.

In den Dombauhütten muss es doch noch die Originalpläne der jeweiligen Kathedrale oder Kirche geben. Dann hat man sich auch an diese zu halten.
Oder sind denen die Pläne abhanden gekommen?

Im Wiener Stephansdom sind noch alle Originalpläne vorhanden, und wenn etwas ausgebessert werden muss, dann wird nach den Originalplänen nachgefertigt.
Das haben sie erst kürzlich in 3sat bei einer Doku über den Stephansdom gebracht.

Falls in anderen Dombauhütten wirklich Pläne abhanden gekommen sind, dann ist das eine bodenlose Schlamperei. So etwas wie Originalpläne müssen doch sicher verwahrt werden, und schon aus weiser Vor(aus)sicht kopiert, wenn es sein muss, mehrere male.
Das darf es einfach nicht geben, das Pläne von Kulturbauwerken abhanden kommen.

Mit solchen Auswüchsen verschandelt man eher Kulturbauwerke.
Darth Vader an einer Kirchenfassade ist für mich ein absoluter No-Go, und würde meines Erachtens wieder entfernt gehören.
Und wenn diese Giger-Aliens auch erst 1995 eingesetzt wurden, dann sollte man nach dem ursprünglichen Originalmotiv forschen und die Aliens wieder entfernen.
Als Übergangslösung sind sie vorstellbar, aber nicht als Dauereinrichtung.
Bei Kirchenbauten bevorzuge ich noch immer die Originalmotive.

Wie gesagt, wäre es ein wissenschaftlich interessantes Faktum gewesen, wenn sich diese Giger-Aliens auf den Originalplänen befunden hätten, aber so ist das nur modernes Kasperltheater.
 
@astun: originalpläne können schon mal verschwinden, vor allem wenn man bedenkt wie alt diese Gebäude sind...und nicht jedes Gebäude Stand halt in Wien (das der muslimischen Belagerung auch stand hielt)...wenn Du bodenlose Schlamperei schreibst, gehst Du davon aus, dass es erst in den letzten Jahren verloren ging

Also ich finde so etwas nicht schlimm, da wie gesagt der Gesamteindruck der Kathedrale erhalten bleibt und so ein Teil der Pop-Kultur in der Kathedrale verewigt wird

Frechheit hin oder her...ichbfinde es mal abwechselungsreicher als die typischen Motive

Diskordische Grüße!!
 
IMO ist das nur ein Mittel um Touristen anzulocken, die sich dann kaum für die Kathedrale sondern eben für diese Figuren interessieren.
Wenn man dann noch irgendwelche mystischen oder geheimen Botschaften/Verschwörungstheorien aufstellt, dann kommen die Besucher in Massen.

Was will man mehr als Betreiber?
 
@KayDee

Wen meinst Du mit den Betreibern? Vielleicht die zuständigen Dompfarren oder Diözesen?
Und vor allem, was haben die davon, wenn Besucher sich nur für diese Sensationshascherei interessieren? Glaubst Du vielleicht, die machen Geschäfte damit?

Dann haben die Verantwortlichen aber ihren Beruf verfehlt.
Wenn die Verantwortlichen Kirchenmänner, also Priester, sind, dann sollten sie sich mal Jesu Worte in Erinnerung rufen, welche da lauten:

Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon.

Man muss sich schon für eine Seite entscheiden. Gottes Bodenpersonal müsste sich dann in Grund und Boden schämen, wenn es selbst diese einfache Regel nicht einhalten könnte.

Natürlich könnte man einwenden, dass die Einnahmen dem Erhalt der Bausubstanz zugute kommen könnte, aber wenn das im Umkehrschluss bedeutet, dass man mit solchen Sensationshaschereien mehr zahlende gaffende Besucher anlocken kann, und das immer mehr Dombauhütten machen, dann wird es irgendwann nichts mehr Besonderes sein, und man lockt damit keinen Einzigen mehr hinter dem Ofen hervor.

Dann hat man eine Vielzahl verschandelter Kirchen, welche nichts mehr mit den Ehrfurcht ausstrahlenden Gebäuden früherer Jahrhunderte zu tun haben, und welche mehr mit so kuriosen Bauwerken wie dem Hundertwasserhaus zutun haben, als mit einer Stätte der religiösen Andacht und des Gebets.
In solchen Kirchen würde ich nicht getraut werden wollen, geschweige denn, dass ich dort mein Kind taufen lassen würde. Und wäre ich ein Priester, würde ich in solchen Kirchen nicht predigen wollen. Da würde ich mich als Priester verarscht fühlen.
 
Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon.

Der war aber echt gut,glaubst du wirklich das geht nicht,dazu passende Headline gab es heute,sieh mal....HIER

:otwisted: Mit den Geldern werden dann Organisationen aufgebaut,wo der brave Gläubige wiederum -ehrenamtlich- arbeiten darf.

Ob sich da einer der Kirchenfürsten schämt,bezweifle ich mal stark,zumal es sich hier;wie in den Kommentaren treffend erwähnt wird, im Vergleich zum Vatikan -nur- um einen kleinen Fisch handelt.

gibt es schlimmere Verschandelungen wie z.B. elektrische Beleuchtung ......

:owink: yep, zb. wie in Santa Maria de Guadalupe(mex.)....Rolltreppen.

vt
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann !Xabbu und Viennatourer nur zustimmen

Astun, ich glaub, Du hast eine zu wohlwollende Meinung von der Organisation Kirche (ich meine die sind sich ja immer noch nicht zu fein, Gelder vom Staat zu nehmen, die ausserhalb des Umfangs der Kirchensteuer aus Steuereinnahmen kommen - was bedeutet, dass auch Atheisten die Kirche durch ihre Steuerabgaben finanzieren)

Diskordische Grüße!!!
 
Das heißt, wie immer, das alles was der mensch erschafft, seinen stempel trägt.
Aber diese rolltreppe haben sie doch für die alten, gebrechlichen menschen gemacht. Dadurch ist die lebensqualität wieder etwas gestiegen.
 
Genau Info: Funktionalität muss über Ästhetik stehen und die Rolltreppe trägt nur der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung, nämlich dass es immer mehr alte und gebrechliche Menschen gibt (die zu einem gewissen Grad auch einen Geossteil der Zielgruppe der Kirche darstellen)

Diskordische Grüße!!!
 
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