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Seelenlos - psychosomatische Störung

Eileen

Lolita
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16. Februar 2011
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Jeder fünfte österreicher leidet im laufe seines lebens an einer psychosomatischen störung - von neurodermitis über das reizdarmsyndrom bis zum ganzkörperschmerz. psychotherapie und hypnose helfen. aber noch immer haben viele ärzte wenig verständnis für das problem.

viele psychosomatik-patienten sind verzweifelt, weil sie überzeugt sind, dass ihr leiden eine körperliche ursache hat. wann immer sie damit konfrontiert werden, dass ihre erkrankung auch psychische ursachen haben kann, reagieren sie mit ablehnung und springen zum nächsten arzt, in der hoffnung, dieser würde endlich die körperliche ursache finden. bis sie endlich bei einem psychosomatik-spezialisten landen, der ihr leiden mit psychotherapeutischen methoden, mit bewegungs-, entspannungs- oder hypnotherapie lindert.

doch was genau ist eine psychosomatische erkrankung, wie entsteht sie und wie lässt sie sich behandeln?

fachärzte betonen, dass die beschwerden im spannungsfeld "körperlich-psychisch-sozial" entstehen, dass sie real und nicht etwa eingebildet sind und dass sie vom baby bis zum greis in jedem alter auftreten können. jeder kann sie vorstellen, wie psyche, körper und soziales umfeld zusammenwirken, wenn man ans erröten in peinlichen situationen denkt, an herzrasen vor einer rede oder an prüfungsangst. das sind aber punktuelle erscheinungen, die nur in seltenen fällen zu einer psychosomatischen erkrankung führen.

wenn aber psychische belastungen, verursacht zb durch beziehungskrisen, familiäre, berufliche oder existenzielle probleme, über einen längeren zeitraum mit dem körper in wechselwirkung stehen, kann sich daraus eine psychosomatische erkrankung entwickeln.

ihr werdet bestimmt das "verrissene kreuz", den "eingeklemmten ischiasnerv" oder den "bandscheibenvorfall" kennen, ohne dass ihr sie mit "psychisch" und "sozial" in verbindung bringt. der wiener orthopäde hans tilscher verwendet den fachausdruck "larvierte Depression", also eine seelische belastung, die sich in form von muskelverspannungen im rücken- und kreuzbereich körperlich manifestiert. chronischer und traumatischer schmerz kann engramme im gehirn bilden, die schmerzen signalisieren, auch wenn die ursache längst beseitigt ist.

psychosomatik liegt vor, wenn ein einzelner kausalfaktor die krankheit nich mehr erklärt. wo es um wechselwirkungen zwischen mehreren faktoren geht, somit ein teufelskreis. viele patienten haben zb schlafstörungen, und jeder weiß, wenn man schlecht schläft, werden die schmerzen stärker. die muskeln können sich nicht erholen. also, wer schlecht schläft, hat mehr schmerzen und wer mehr schmerzen hat, schläft schlecht.

psychosomatische leiden werden nur zum teil psychotherapeutisch behandelt, dazu kommen noch verschieden behandlungsmethoden wie physio-, entspannungs-, musik- und tanztherapie sowie meditation und yoga. bei fast allen psychosomatischen erkrankungen hilft darüber hinaus bewegung - besonders bei rückenleiden.
eine oft erfolgreiche therapie ist die hypnose, bei der versucht wird, die fokussierung auf das leiden zu verringern.
 
klingt auf jedenfall logisch dennoch bin ich skeptisch.
Hast du eventuell Studien oder "Beweise" oder gute Links?

VG
 
wann immer sie damit konfrontiert werden, dass ihre erkrankung auch psychische ursachen haben kann, reagieren sie mit ablehnung und springen zum nächsten arzt...
Es ist ja auch bequemer irgendeine Medizin zu nehmen, als sich mit den Problemen des Lebens auseinanderzusetzen. Und wer davor wegrennt, macht das Ganze immer schlimmer.
 
@Fred: ich glaube eher, dass das ein gesellschaftliches Problem ist, wer von euch kann nach so einer Diagnose denn unbeschwert in die Arbeit gehen und wird nicht von Einigen doof angeschaut, wenn die lieben Kollegen das erfahren.
Da wird doch gleich getuschelt, der/die hat einen an der Klatsche.
 
@ wutalos:

tut mir leid, ich hab doch glatt entsprechende Links vergessen :oredface:

und hier noch ein längerer, ausführlicher link.

sorry für meine vergesslichkeit, aber ich war so mit schreiben beschäftigt, dass ich das einfach vergessen habe :oeek:

und the cat hat meiner meinung nach völlig recht. obwohl unsere gesellschaft ja sooooo "reif" sein möchte, gibt es kein verständnis - egal in welcher hinsicht, sei es in homosexualität oder auch bei asylanten.
auch fred, hat recht, sei es nun aus bequemlichkeit oder auch wieder das verständnis (für die eigene "kranke" psyche)
 
Ich denke aber, bei solchen Sachen sollte man trotzdem vorsichtig sein. Wer weiß, ob es dann wirklich eine psychosomatische Erkrankung ist. Vielleicht hat man auch einfach Rückenprobleme? ^^ Ich meine mir geht es nur darum, dass man sich nicht etwas einbildet, was man garnicht hat. Meine Freundin ist dafür ein sehr gutes Beispiel, da wenn sie so etwas liest, schnell mal sich so etwas einbildet!^^
Trotzdem klingt das alles sehr gut, und glaubwürdig. Ich habe momentan auch sehr viel Stress und bekomme davon oft Kopfschmerzen und Verspannungen.
Doch es ist nicht so weit, dass ich sagen würde, ich gehe zum Arzt. Man muss ja auch nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt, nicht wahr? ^^
Also: Ich denke man sollte aufpassen, dass man sich nicht spontan etwas darauf einbildet.
 
für mich ist es klar, dass viele krankheiten mit der psychischen verfassung zusammenhängen. muss nicht heißen, dass sie nur durch ihre psychischen probleme krank werden (zb bandscheibenvorfall oder neurodermitis), ich denke dass sich viele krankheiten durch die psyche verstärken bzw verlängern.
 
Meiner Meinung sind da Psyche und Koerper bei einer Krankheit unzertrennlich, denn man kann ja auch den Heilungsprozess bei Krankheiten/Verletzungen bis zu einem gewissen Grad possitiv oder auch negativ beeinflussen. Das sieht man auch gut bei Schmerzpatienten, wie viel da die psychische Verfassung mitreinspielt, kommen zu den eh schon chronischen Schmerzen noch Stress dazu, verschlimmern sich unweigerlich die Schmerzen. Ist jedoch ein solcher Mensch gut drauf, dann lassen sich koerperliche Verschlimmerungen oft "besser" ertragen. Wenn die Balance aus dem Gleichgewicht kommt (Psyche/Koerper) dann leidet bei dauerhafter Missachtung einfach die andere Seite mit. Aber das ist meine Ansicht.
 
Ist sicher ein zusammenspiel. Was ich von einer angehenden ãrztin weiß, wird (wieder) mehr auf das warum eine krankheit entsteht eingegangen, als nur die folgen behandelt.
 
Ja, so langsam daemmert es dem ein oder anderen "Weisskittel" auch, das es nicht damit getan ist nur die Symptome zu unterdruecken, sondern die Ursache einer Krankheit zu finden und diese zu behandeln. Nur so ist eine tatsaechliche Heilung moeglich. Traurig ist nur, dass das ganzheitliche Gesundheitsprinzip so lange ignoriert worden ist, und oftmals immer noch wird. Selbst wenn dann eine psychosomatische Stoerung als in Betracht kommt, ist den meisten Aerzten immer noch egal, woher diese denn kommen koennte. Wobei diese sehr gruendliche Ursachenforschung bestimmt fuer viele Aerzte auch zeitlich ein groesseres Problem darstellt, doch eigentlich studiert man ja Medizin um den Menschen zu helfen, ich glaube das wird heute ganz schnell vergessen, das nicht alles mit ein paar Tabletten abgehackt ist.
 
Vielleicht muss man auch ganz provokativ die Frage stellen, ob Ärzte wirklich heilen wollen. Wenn man nur die Symptome behandelt kommt der Patient wieder, wenn man den Patienten heilt kommt er nicht wieder.

Und jetzt stellt euch doch mal die Frage, mit welcher Variante man mehr Geld verdienen kann.
 
@ Xabbu: So, direkt wollte ich nicht unbedingt werden, aber so traurig es ist, du hast leider vollkommen recht.
Hinzu kommt dann noch der Wille des Arztes, die meisten interessieren sich doch auch gar nicht wirklich fuer alle Symptome des Patienten. Da wird gar nicht mehr ganz zugehoert, die hoeren Fieber und Schnupfen, zack, wird ein Rezept mit Antibiotika ueberreicht. Abhoeren, Stirn-und Nebenhoelen abtasten? - Ja, von wegen, waere ja Arbeit, die Zeit kostet und Zeit ist ja bekanntlich Geld.
Hab das leider erst wieder bei meiner Mutter beobachten muessen, sie nimmt leider sehr viele, und teilweise sehr starke Medikamente. Jetzt hat sie den Arzt wegen Umzug wechseln muessen, sofort wird ueber bestimmte Medikamente gemeckert, aber die Frage, warum sie die ueberhaupt nimmt, die fiel nicht. Wobei das dann eh ein sehr schwieriges Thema waere.

Dieses Beispiel zeigt ganz deutlich, dass bei den Aerzten einfach die Bereitschaft fehlt, einen Patienten ueberhaupt gruendlich zu untersuchen und anschliessend zu behandeln. Der finanzielle Aspekt wird da bestimmt auch einen Teil dazu beitragen.
 
Naja, die patienten müssen da auch mitarbeiten.
Ich war grad vorhin beim arzt. Hab am mi genießt und die nase juckte, da wusste ich ein virus ist in mir. gestern dann der ausbruch bzw die abwehr in form von fieber. Heute bin ich dann zum arzt und der hat mir keine antibiotika verschrieben, sondern einen abwehrsaft mit vitaminen und co.
Also die bereitschaft ist sicher da nur müssen auch die patienten umdenken, dass das gute alte antibiotika nicht der einzige weg ist zu heilen.
Wahrscheinlich habe ich glück mit meinem arzt.
Ich fühle mich gesûnder, wenn ich auf diese starken medikamente verzichte, aber es gibt sicher genug leute, die diese meds brauchen.
Also 1 tag lang das eindringen, 1tag lang die bekämpfung und 1tag aufrãumen und ich bin wieder gesund. Das antibiotika hingegen "müsste" ich eine woche nehmen und es würde auf dauer mehr schaden als helfen.
 
Also mein Arzt gibt sich schon Mühe find ich und verschreibt nicht viel.
Fragt auch wies mir psychisch geht und meint oft, dass es vom Stress ist wenn ich öfters krank bin.
 
Vielleicht muss man auch ganz provokativ die Frage stellen, ob Ärzte wirklich heilen wollen.

ich glaube, die meisten ärzte wollen das sicherlich, doch ihnen sind ja durch die krankenkassen die hände gebunden...

was die KKs nicht als 'heilend' vorgeben wird ja schließlich nicht bezahlt... bzw, die ärzte können in teufels kücke kommen, wenn sie etwas verschreiben was sie für richtig halten, die kasse jedoch nicht...




auch hängt es in dem bereich stark an der pharmalobby, die ja nichts mehr mit ihren mittelchen verdienen würde, wenn sich offiziell rausstellen würde das eine gute (psycho)therapie heilen würde...

also ist wohl festzuhalten das gewisse kreise ganz sicher nicht daran intressiert sind zu heilen, dann verdient man ja kein geld mehr....


nettes video zur lobby
ZDF Pharma-Lobbyist sagt versehentlich die Wahrheit - YouTube
 
ich möchte nochmal zurück zum zusammenspiel von körper und psyche kommen.
ich weiß, dass auch durch schmerzen oder einer krankheit, wie zb rückenschmerzen die psyche leiden kann. durch die verspannungen bekommt man öfters kopfschmerzen, die durch eine kopfschmerztablette nur vorübergehend aufhören. wenn man nun jeden tag an kopfschmerzen leidet, wird man vl aggressiv, schlecht gelaunt und auch verzweifelt. jeden tag drehen sich die gedanken darum und es kann sich daraus auch eine depression entwickeln. da man diese schmerzen hat, lässt man höchstwahrscheinlich auch in der arbeit nach, man bekommt stress mit dem chef - und ein gefühl des versagens taucht auf.
wenn man dabei bedenkt, dass sich die verspannungen durch bewegung verringern bzw ganz verschwinden, trifft das meiner meinung nach auf eine psychosomatische störung zu.

andersrum ist es natürlich genauso. aber das hat the cat ja schon beschrieben.
ich finde, es wäre wichtig, dass alle ärzte mindestens über diese psychosomatische störungen bescheid wissen und daraus schlüsse ziehen können. in kliniken wäre ich sowieso dafür, dass es einige psychosomatik-spezialisten geben sollte.
 
wäre definitiv sinnvoll !

das problem ist die 'alte' schule, die an sich nur das symptom erkennt/behandelt, und nicht die ursache....


ist das gleiche wie du beschrieben hast... durch rückenschmerzen entstehen kopfschmerzen, und was bekommt man ? ein kopfschmerzmittel... -.-
 
tja leider ist das so.

wobei es anders rum eig ganz gut läuft, sprich, wenn man an einer psychischen erkrankung leidet, zb depression, wird man gefragt, ob man auch unter körperlichen schmerzen leidet und diese werden auch behandelt. wenn man rückenschmerzen hat bekommt man eine physiotherapie. obwohl bewegung und vor allem frische luft für patienten die an depressionen leiden das a und o ist. allein schon wg der sonne -> lichttherapie-> durch das tageslicht werden die serotonine angeregt.
 
Gefühle sind oft tabu, vorallem die, wenns einem mal schlecht geht.
Wenn man sich jetzt den fuss bricht, bekommt man mitgefûhl und verständniss.
Bricht hingegen mal ein teil der seele/psyche, dann ists mit dem verständniss nicht so weit her. (im ganz normalen alltag natürlich). Ist eigentlich äußerst traurig, weil empfindungen und mögen sie auch noch so belanglos fûr den einen klingen, fûr jeden anders sind und bei manchen die welt regelrecht einbricht, wenn der andere noch ganz relaxt und cool ist.


Ich finde auch, dass das zusammen behandelt werden sollte, weils sicher in vielen fällen zusammenhängt. Wãr ich arzt, ich würd der welt mal eine große portion empathie und selbstreflektion verschreiben, 3x1 tägl. wies immer drauf steht :)
 
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