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Was ist mit ihnen geschen?
Archäologen entdecken versunkene Kultur
Im Dschungel Nicaraguas haben Forscher Spuren einer bislang unbekannten Zivilisation gefunden. Das Volk, das massenhaft Monolithen herstellte und Felszeichnungen hinterließ, verschwand vor 1600 Jahren.
Trümmer und seltsame Zeichnungen, die ein Forscherteam im tropischen Regenwald an der Atlantikküste Nicaraguas gefunden hat, zeugen von einer rätselhaften Kultur. Während in Europa das Römische Reich seinen Aufstieg und Niedergang erlebte, errichtete das namenlose Volk Monumentalbauten, fertigte Steinstelen und ritzte Symbole in den Fels.
Die Entdeckung der archäologischen Stätte nahe der Stadt Kukra Hill hatten spanische und nicaraguanische Wissenschaftler erstmals im November 2002 verkündet. Eine neue Grabungskampagne im April lieferte jetzt weitere Hinweise darauf, dass in diesem Gebiet früher tatsächlich eine zuvor unbekannte Zivilisation existierte. Allerdings scheint sie vor 1600 Jahren plötzlich verschwunden zu sein, ohne die nachfolgenden Bewohner der Region beeinflusst zu haben
In der Gegend sind Besiedlungsspuren von 1500 vor Christus bis zur Ankunft der europäischen Eroberer erhalten. Etwa um 750 vor Christus bildete sich ein komplexes Gesellschaftssystem heraus, so die Forscher von der Universitat Autònoma de Barcelona und der Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua in Managua. Die Zivilisation überdauerte mehr als zehn Jahrhunderte, bis sich die Spuren im fünften nachchristlichen Jahrhundert verlieren.
Das politische Zentrum der mysteriösen Kultur haben die Wissenschaftler offenbar schon entdeckt: Die Grabungen förderten die Überreste einer Siedlung zutage, deren Bedeutung durch monumentale Architektur und eine "urbane Struktur" belegt wird. Möglicherweise, so hoffen die Forscher, existiert in der Nähe noch eine Totenstadt, die wichtige Aufschlüsse liefern könnte. Bei weiteren, kleineren Siedlungen handelt es sich wahrscheinlich um abhängige Dorfgemeinschaften.
Außerdem fanden die Archäologen Felsen, auf denen zum Beispiel Spiralen und einfache Gesichter eingeritzt sind. Große Haufen von Steinsäulen lassen vermuten, dass die Dschungelbewohner einst spezialisierte Produktionsstätten für Monolithen unterhielten, die möglicherweise beim Bau oder als Wegmarken zum Einsatz kamen.
Die Zivilisation ähnelt den Wissenschaftlern zufolge jenen, die weiter nördlich den Mayas vorausgingen. Doch während diese regionalen Kulturen in die Maya-Gesellschaft mündeten, riss die Entwicklung an der nicaraguanischen Küste offenbar ab: Die Siedlungen scheinen verlassen und niedergebrannt worden zu sein, und die später dort lebenden Menschen zeigten eine deutlich andere Lebensart.
Felszeichnung: Spiralen und einfache Gesichter
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,249271,00.html
Archäologen entdecken versunkene Kultur
Im Dschungel Nicaraguas haben Forscher Spuren einer bislang unbekannten Zivilisation gefunden. Das Volk, das massenhaft Monolithen herstellte und Felszeichnungen hinterließ, verschwand vor 1600 Jahren.
Trümmer und seltsame Zeichnungen, die ein Forscherteam im tropischen Regenwald an der Atlantikküste Nicaraguas gefunden hat, zeugen von einer rätselhaften Kultur. Während in Europa das Römische Reich seinen Aufstieg und Niedergang erlebte, errichtete das namenlose Volk Monumentalbauten, fertigte Steinstelen und ritzte Symbole in den Fels.
Die Entdeckung der archäologischen Stätte nahe der Stadt Kukra Hill hatten spanische und nicaraguanische Wissenschaftler erstmals im November 2002 verkündet. Eine neue Grabungskampagne im April lieferte jetzt weitere Hinweise darauf, dass in diesem Gebiet früher tatsächlich eine zuvor unbekannte Zivilisation existierte. Allerdings scheint sie vor 1600 Jahren plötzlich verschwunden zu sein, ohne die nachfolgenden Bewohner der Region beeinflusst zu haben
In der Gegend sind Besiedlungsspuren von 1500 vor Christus bis zur Ankunft der europäischen Eroberer erhalten. Etwa um 750 vor Christus bildete sich ein komplexes Gesellschaftssystem heraus, so die Forscher von der Universitat Autònoma de Barcelona und der Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua in Managua. Die Zivilisation überdauerte mehr als zehn Jahrhunderte, bis sich die Spuren im fünften nachchristlichen Jahrhundert verlieren.
Das politische Zentrum der mysteriösen Kultur haben die Wissenschaftler offenbar schon entdeckt: Die Grabungen förderten die Überreste einer Siedlung zutage, deren Bedeutung durch monumentale Architektur und eine "urbane Struktur" belegt wird. Möglicherweise, so hoffen die Forscher, existiert in der Nähe noch eine Totenstadt, die wichtige Aufschlüsse liefern könnte. Bei weiteren, kleineren Siedlungen handelt es sich wahrscheinlich um abhängige Dorfgemeinschaften.
Außerdem fanden die Archäologen Felsen, auf denen zum Beispiel Spiralen und einfache Gesichter eingeritzt sind. Große Haufen von Steinsäulen lassen vermuten, dass die Dschungelbewohner einst spezialisierte Produktionsstätten für Monolithen unterhielten, die möglicherweise beim Bau oder als Wegmarken zum Einsatz kamen.
Die Zivilisation ähnelt den Wissenschaftlern zufolge jenen, die weiter nördlich den Mayas vorausgingen. Doch während diese regionalen Kulturen in die Maya-Gesellschaft mündeten, riss die Entwicklung an der nicaraguanischen Küste offenbar ab: Die Siedlungen scheinen verlassen und niedergebrannt worden zu sein, und die später dort lebenden Menschen zeigten eine deutlich andere Lebensart.

Felszeichnung: Spiralen und einfache Gesichter
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,249271,00.html