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Warum Fremdgehen kein Betrug ist

Fred, wie oft noch... :orolleyes:.
Erst mal ist es dein Glaube, dass die Ursache in Genen liegt. Die Gene macht man ja gerne für alles verantwortlich, wenn man keine Verantwortung übernehmen will.
Dann sind sich die Leute sehr wohl bewusst, dass sie Sex wollen.
Dann musst du dich nicht beklagen, wenn ich auf deine Idee eingehe, dass der Wunsch nach Sex mit Arterhaltung zu tun hat.
Und ich meine, die sichersten Variante, die Art zu erhalten, ist eine intakte Familie, wo die Eltern das Wohl ihrer Kinder im Sinn haben, und nicht ständig auf der Suche nach Sex mit Anderen sind, denn das schwächt die Familie.
 
um noch einmal zum ursprünglichen thema zu kommen, ist es nicht ganz einfach?

zwei menschen gehen eine beziehung ein, sie definieren dabei ob sie ihre sexualität ausschliesslich miteinander teilen wollen oder auch mit anderen.

ich denke es gibt weder richtig noch falsch, wichtig erscheint mir, dass meine sexualität mir gehört und mein partner kein monopol darauf hat. entscheide ich mich aber meine sexualität nur mit meinem partner oder partnerin zu teilen ist dies aber auch ok.

es gibt auch im tierreich monogame fortpflanzungsgemeinschaften, genauso wie es polygame gibt. ich denke kaum dass diese tiere von christlichen moralvorstellungen geprägt sind, wobei man aber auch festhalten muss dass zum beispiel bei vielen vögeln, welche meistens monogam leben, durchaus eine grosse anzahl der nachkommen eben nicht vom partner stammt, sondern von einem anderen... :obiggrin: monogame partnerschaften setzen also nicht unbedingt sexuelle treue voraus, sondern sie sind eher prägend für die aufzucht der nachkommen.

die chance auf monogames verhalten steigt bei komplizierteren formen der aufzucht der nachkommen. tiere welche gleich nach der geburt oder dem schlüpfen die eltern verlassen weisen sehr selten monogames paarverhalten auf. auch wurde herausgefunden dass die anzahl der vasopressin- rezeptoren massgeblich verantwortlich sind für das eingehen monogamen beziehungen. also die sache ist genetisch bedingt. wenn also die freundin das nächste mal fremdgeht nicht böse sein, sondern feststellen dass sie eine kleine anzahl dieser rezeptoren hat :D
 
Erst mal ist es dein Glaube, dass die Ursache in Genen liegt.
Nein, es ist dein Glaube, dass die Ursache woanders liegt. Vermutlich, weil du Menschen als etwas anderes als Tiere ansiehst. Etwas höheres. Aber es sind leider nur Tiere. Du bist leider auch nur ein Tier. Und dein Körper funktioniert nur mithilfe chemischer Vorgänge, deren Abfolgen in deinem Genom gespeichert sind.
Die Gene macht man ja gerne für alles verantwortlich, wenn man keine Verantwortung übernehmen will.
Dieser Satz macht hier keinen Sinn. Was für eine Verantwortung? Und wer will die wofür nicht übernehmen? Es geht hier um den Arterhaltungstrieb und seine Ursachen. Warum ein Mensch überhaupt Sex macht. Darum geht es hier. Und ein Mensch macht genau deswegen Sex, weil sein Sexualtrieb ihm dies so vorgibt und ihn dafür mit Glückshormonen belohnt (von den menschlichen Zweckbeischläfern, die unbedingt Nachwuchs wollen, einmal abgesehen).

Dann sind sich die Leute sehr wohl bewusst, dass sie Sex wollen.
Ja das stimmt. Aber die meisten sind sich nicht bewusst, woher dieser Wunsch eigentlich kommt. Sieht man ja an dir. :ocool:

Und ich meine, die sichersten Variante, die Art zu erhalten, ist eine intakte Familie, wo die Eltern das Wohl ihrer Kinder im Sinn haben, und nicht ständig auf der Suche nach Sex mit Anderen sind, denn das schwächt die Familie.
Ja und bei den Löwen ist die sicherste Variante, dass ein Alphamännchen mit einem Rudel Weibchen durch die Steppe zieht. Die Bonobo-Affen dagegen halten es ein wenig lockerer (um es vorsichtig auszudrücken). Das Herdentier Mensch mit seiner Familienbildung hat eben eine andere moralische Vorstellung vom "anständigen Sex", als es Bonobos oder der Löwe haben. Letzterer ist nämlich der Meinung, dass nur er das Recht hat, seine Weibchen (Mehrzahl) zu besteigen. Trotzdem machen alle drei aus dem gleichen Grund Sex: Arterhaltungstrieb. Und der Löwe weiß nicht, dass er seine Art erhalten will. Der macht das auch nur, weil ihm ein Instinkt das sagt und er dann mit einem Glückshormon-Cocktail belohnt wird, genau wie du und genau wie der Bonobo.

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ich denke es gibt weder richtig noch falsch, wichtig erscheint mir, dass meine sexualität mir gehört und mein partner kein monopol darauf hat.
Der ganze erste Beitrag in einem Satz zusammengefasst. Nicht schlecht.
 
Meiner Meinung nach sind Menschen, die ständig fremdgehen müssen, mit starken Minderwertigkeitskomplexen behaftet.

Klar, es kann jedem/jeder passieren, mal ausserhalb der Beziehung die Rezeptoren im Hirn 'aufzufrischen', doch wer ständig nur ans Fremdgehen denkt, sollte a) auf eine Partnerschaft verzichten und b) sich mal Gedanken machen, woher dieses Bedürfnis nach Selbstbestätigung kommt.
 
Fremdgehen.
Hier meine Analyse dazu.

Bevor ich anfange möchte ich darauf hinweisen, dass man die Ursache nicht zu 100% festmachen kann (schon gar nicht auf Ferndiagnose), ganz gleich ob es sich hier um die weitverbreitete naturwissenschaftliche These handelt (Arterhaltung Anm.) oder auf Grund von Emotionen, Unzufriedenheit oder einer Anomalie im Bewusstsein oder "weil-man-es-einfach-so-will" (...usw usw usw).
Deswegen denke ich prinzipiell, das es unterschiedliche Beweggründe je nach Person und Situation sein können, auch wenn diese Ursachen mit unterschiedlichen Wirkungen miteinander verkettet sein könnten.

Zunächst möchte ich mal auf die emotionale Grundaustattung, den physiologischen Erregungen eingehen, wie zB: Angst, Müdikeit, Hunger, Arterhaltung, (benötigen wir, ohne die würden wir aussterben, auch höher entwickelte Tiere besitzen diese essentiellen Punkte, das ist das Grundrepertoir dass uns durch unser Leben begleitet bzw. uns in die Wiege gelegt wurde.
Die Liebe gehört mMn überhaupt nicht zu diesen Punkten, denn wir sprechen hier nicht von einer physiologischen Erregung, sondern viel eher von nicht-kategorisierbaren Aspekten, die zudem auch noch auf sehr vielen unterschiedlichen Vorstellungen beruhen.

Man unterscheidet hier in Ordentliche Gefühle, also jene Gefühle, welche wir mit den Tieren (als biologischen Begriff) teilen, von den Unordentlichen Gefühlen wie zB: Liebe oder reliogöse Empfindungen, Nostalgie. All diese Dinge haben die Gemeinsamkeit, dass sie auf Vorstellungen beruhen und vermutlich haben das Tiere nicht; zumindest konnte man es mit unseren Mittel nicht nachweisen. Klarerweise kommt dann zum Beispiel noch der Aspekt der Kultur hinzu, der unsere Vorstellungen, die emotional geprägt sind, ebenso beeinflusst.

Außer Frage steht, dass wir einige sehr alte stammesgeschichtliche Erben/ Programme/ Zustände in diesem Sinne auch Basic Emotions (Affektprogramme) mit uns bringen.
Die sexuelle Lust ist ebenso ein evolutionäres Produkt, dass auch seinen Grund gehabt hat und sich festverankert hat.
Jedoch unterscheide ich hier schon und gehe einen Schritt weiter.
Durch kulturelle Evolution sind unzählige Aspekte hinzugekommen, die unsere reale Lust heutzutage charakarisieren.
Wie wir heute Sexualität leben hat zum allergrößten Teil mit Fortpflanzung weniger am Hut..
Die Annahme, dass man Sex hat oder ihn betreibt oder Fremdgeht, damit wir uns fortpflanzen oder man sich besonders gut fühlt, ist mMn. veraltet, kann jedoch eine Komponente sein.

Meiner Meinung nach ist der Hauptaspekt die Lust selber.
Man erlebt sich beim Sex selber und hat das Gefühl, der/ die andere erlebt einen auch so.
Ich denke, dass beim gutbekannten one-night-stand, weniger um den genetischen Auftrag des Mannes geht, der hier soviele Frauen wie möglich beglückwünschen will, um somit viele Kinder zu zeugen ... im Gegenteil, man versucht das ja bewusst zu verhindern in solchen Situationen.
Ab einen gewissen Entwicklungs- und Reifegrad dient der Sex nicht nur mehr dem Fortpflanzungsgrad, sondern die Lust, dient der Lust. Wenn wir das begreifen, können wir auch aktzeptieren dass die Grundelemente und Schaltungen zwar alt und intakt sind, aber unser Verhalten neu ist.

Sex, Verliebtheit und Liebe würde ich teilweise komplett abgrenzen um einen
anderen Betrachtungswinkel zu ermöglichen.

Wie gesagt, ich bin nicht der Überzeugung, dass die Liebe irgendwas im größeren Sinne mit Arterhaltung entwicklungsgeschichtlich zu tun hat. Ich denke im Tierreich gibt es kaum bis gar keine Beispiele hierfür, und ich rede hier nicht von gewissen (essentiellen) Bindungen (zB: Mutter-Kind), wo Oxytocin (Bindungshormon oder auch Kuschelhormon genannt Anm.) ausgeschüttet wird, wie auch bei uns Menschen. Wenn mir jetzt jemand mit: Deswegen geht man Fremd oder deswegen verliebt man sich kommt, dann möchte ich auf die Regenwürmer hinweisen, die ebenso dieses Hormon produzieren, obwohl diese Zwitter sind wohlgemerkt. Sie tun es trotzdem aus Verdauungstechnischen Gründen.

Wir Menschen (OHNE uns über die Tiere zu stellen, ich sehe mich vom Lebenszyklus und Dasein auf der gleichen Stufe wie ein Käfer, der auf einem Stein dahinzirpt) ... also wir Menschen, quasi besonders intelligente Primaten (biologisch ausgedrückt Anm.), die in der Lage sind komplizierte Selbstbilder zu erstellen und entsprechende Verlusterfahrungen zu machen, können die Geborgenheit im frühkindlichen Alter und die Aufregung schlecht kompensieren. Im weiteren Alter (fängt meistens mit der Puperät an) setzt oft die geschlechtliche Liebe an. Somit ist die Liebe "quasi" die Umwandlung von gewissen frühkindlichen Erlebnissen und Prägungen auf einen geschlechtlichen Partner.
Ergo hat sie mit den genuinen sexuellen Vorstellungen relativ wenig zu tun.
Deswegen komme ich auch zu dem Punkt, dass Liebe und Sex für die meisten längerfristig relativ schlecht (nicht unmöglich!!!) miteinander kombinierbar sind, also ohne jegliche Probleme meine ich.

Wenn man zB "verliebt ist" produziert der Körper verstärkt die chemische Substanz Phenylethylamin (Grundgerüst für zahlreiche halluzinogene Drogen, hat eine psychogene Wirkung auf den Organismus), somit ist man geneigt den Partner in wunderschönen Farben zu sehen oder ihn/ sie auch sexuell attraktiv(er) wahrzunehmen. Wenn dieser Zustand nachlässt verringert sich meistens auch die sexuelle Spannung, welche in diesem Fall an die Liebe gekoppelt ist, gehen nach mehreren Jahren die meisten Beziehungen zu Bruch oder einer der Beteiligten wagt einen Seitensprung, ein Dilemma für die meisten Paare.

Heutzutage hat sich der Zeitgeist und die sozial-kulturelle Entwicklung und der Status von Sex oder Fremdgehen teilweise verändert (in manchen Kulturen und Orten natürlich kaum!). Die sexuelle Freiheit ist "anscheinend" zum Greifen nahe, oder ist es lediglich ein Trugschluß?

Um auf den Titel des Threaderstellers zurückzukommen:
Möchte ich es reduzieren, von Fremdgehen ist kein Betrug
zu Fremdgehen ist Fremdgehen, je nach persönlicher Bewertung.
Je nach Beziehung, Personen und Situation bzw. Abmachung
mit Folgen für das Paar oder manchmal auch nur für eine Person.

Hier möchte ich gern Richard D. Precht zitieren:
Der stärkste Reiz des Fremdgehens bei Frauen und Männern dürfte (…) weder die Suche nach optimalen Genen sein noch ein ungezügelter Vermehrungsdrang. Es ist die Suche nach einem frischen neuen Bild von sich selbst, aufregender, verführerischer und attraktiver als das, was uns der Partner einer Langzeitbeziehung nach Jahren der größtmöglichen Vertrautheit noch zugesteht.
link

Ich persönlich sehe keinen Menschen als "mein"
und dementsprechend handle ich, auch wenn das
nicht zu 100% möglich ist.
Ich habe keinen Besitz,
Entscheidungen auf materieller, biologischer und geistiger Basis stehen ihr frei zu, ohne Einschränkung.
Im Vorhinein gestehe ich, dass ich kein Versprechen abgeben kann meine Partnerin quasi für "die Einzige" einzuordnen. Das heißt nicht,
dass ich sie nach Strich und Faden betrüge (ich verwende hier nur mal den Ausdruck, völlig gleich ob abgemacht oder nicht), sondern dass es
a) passieren kann - ich somit keine 100%tige Garantie vergeben kann ... ja ich denke, jeder der das von sich behauptet lügt nicht nur den/ die Partnerin, sondern auch sich an.
b) ich kein Mönch bin, der seinen inneren Monolog zur Gänze ausschalten kann; Ergo, ist es mir unmöglich gedanklich nicht zu phantasieren und wenn man diese Komponente nicht unter Kontrolle hat, wird es immer wieder Handlungen beeinflussen, was zu einem gewissen Grad auch gut so ist ... man denke nur an eine erotische Nacht, die ohne Phantasie nicht zur Stande gekommen wäre . . . ganz allgemein gesagt.

Als Abschluss also:
Die biologische Vorraussetzung habe ich als Mensch mich fortzupflanzen,
sie wurde mir in die Wiege gelegt.
Die Option fremdzugehen hingegen nicht, die Ausführung liegt bei mir.

Ebenso möchte ich alle Mitlesenden und Verfasser daraufhinweisen, dass hier lediglich Meinungen und Gedankenmuster präsentiert werden, und nicht "die Wahrheit" an und für sich an ein einzelnes Individuum verpachtet ist.
Die Annahme dass sich zB: Molekühle über jahrtausende (unvm.) nicht verändert haben bzw. konnten ist eine sehr weit verbreitete naturwissenschaftliche "Spekulation". Die Tatsachen sehen so aus, dass man durch gefundene Schädel (und anderen Fragmenten) die Grundausstattung bestimmen kann, über die Zusammensetzung und chemische Abläufe des Gehirns hingegen kann man höchstens Ratespiele anstellen.
Gewisse Dinge, wissen wir nicht.
.n.
 
Zuletzt bearbeitet:
[Fullquote gekürzt. Bitte keine Vollzitate! - Stevo]

Wie komm ich auf das Thema? Nun ich habe folgenden Artikel gefunden:
http://www.jesus.ch/index.php/D/arti...ist_schwierig/

"Beziehungen" sind in unserer Gesellschaft klassisch durch das Christentum geprägt, wobei die Monogamie an sich natürlich viel älter ist. "Fremdgehen" war schon immer ein schlimmes Verbrechen oder wurde als solches hingestellt. In unserer heutigen Gesellschaft ist "Fremdgehen" ein Scheidungsgrund, sodass Anwälte Privatschnüffler beauftragen, "Beweise" für das jeweilige Vergehen des Partners ihrer Mandanten zu finden, um die Ehe zu den bestmöglichen Konditionen auflösen zu können. Die Monogamie definiert sich für mich aus reinen Besitzansprüchen an etwas, was man eigentlich nicht besitzen kann: Den Menschen als Subjekt. Wie ich schon an anderer Stelle einmal bemerkte: "Mein Haus, mein Auto und MEINE Frau!" Es ist das unbewusste, zufällig ausgesprochene besitzanzeigende Fürwort, welches den wahren Charakter eine monogamen "Beziehung" entlarvt: Nämlich den Mensch als Objekt, als Besitz des jeweiligen Partners (...)

Ich muss mir gerade vorstellen du würdest das gerade jemandem in´s Gesicht sagen dessen Freundin mit dir im selben Bett liegt und er euch dabei erwischt hat :olol::obiggrin::orolleyes: (Ich krieg mich nicht mehr)
Mehr muss ich dazu vermutlich auch gar nicht sagen oder? Dann wärest vermutlich sogar froh würde ein Pfaffe hinter dem stehen :olol::ocool:

Aber ich finde die Meinung trotzdem okay.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hm... nun ja, ich bin auch der meinung, dass menschen nicht zur monogamie fähig sind.
der großteil sieht das leider nicht ein und denkt, dass auf jeden fall jeder dazu fähig ist.

ich muss zugeben, stevo hat mich langsam überzeugt bzw sind seine argumente sehr logisch. solange in einer beziehung von anfang an geklärt ist, dass andere sexualpartner "erlaubt" sind, und beide partner wirklich einverstanden sind, sehe ich keinen grund, fremdgehen als "betrug" zu sehen. wenn beide wirklich mit offenen karten spielen ist es in ordnung.

wobei ich noch einen unterschied darin sehe, ob sich das "fremdgehen" einfach ergibt, oder ob ein partner wirklich jede chance nutzt, mit anderen das bett zu teilen.
bleibt er mir jedoch seelisch treu, ich seine ehrliche zuneigung spüre und er auch keine streitereien zu tage fördert, wenn auch ich meinem trieb nachgebe, sollte eine offene beziehung kein problem sein.

natürlich ist es unabdingbar, dass beide partner sich vollkommen darüber bewusst sind, was eine offene beziehung bedeutet, und das auch wirklich wollen.
 
Kurz zur Richtigstellung: Ich habe nie behauptet, dass (alle) Menschen generell nicht zur Monogamie fähig wären.

Ich bezweifle allerdings, dass die gelebte Monogamie "ehrlich" ist, will heißen, dass die Pärchen sich tatsächlich nur vollends auf einen Partner - ihren Partner - eingeschossen haben. In dem kleinen Augenblick, wo einer der beiden auch nur jemand anderen kurz attraktiv findet (z.B. eine Schauspielerin o.ä.) gibt er damit ja schon zu, sich auch anderweitig umzusehen. Ansonsten könnte er ja nicht einmal auf die Idee kommen.

Und deswegen halte ich die Monogamie, wie sie von den Medien, Sozialwissenschaftlern, Psychologen und - vor allem - von den Kirchen propagiert wird für heuchlerisch.
 
Nach deiner Definition klingt es aber fast schon so, als ob es schon Fremdgehen wäre, wenn man andere Leute anguckt? Man kann doch auch andere Menschen attraktiv finden, ohne aktiv auf der Suche zu sein.
 
Nicht nach meiner. Wenn mir die üblichen Verdächtigen erzählen, dass aufrechte Monogamie beinhaltet, dass man nur Augen für seinen Partner hat, weil man nur den liebt, braucht, attraktiv findet, dann wird das ja schon dadurch Lüge gestraft, wenn sich irgendwer Deutschlands next Flop-Model ansieht und dort eine der Kandidatinnen toll findet. Obwohl er eigentlich eine Partnerin hat.
 
Ich finde Monogamie aber eigentlich eine gute Erfindung der Evolution.

Begeben wir uns einmal in den Kleingeist des Tierreiches:

Ein Adler kommt und frisst einen Vogel. Diese Vögel halten nichts von Monogamie also fliehen Alle vor dem Adler, egal wie oft Sie sich gegenseitig schon bewiesen haben wie wichtig ein chaotisches rumpoppen doch ist lassen Sie das arme Vögelchen doch im Stich. Die Vögelchen werden irgendwie denken "Ist doch egal, ich kann doch eh Alles poppen was hier kreucht und fleucht. Einer weniger, ja und, hauptsache mich hat´s nicht erwischt" (Wunderbare Einstellung des Überlebens findet ihr nicht? :oevil: Funktionieren tut´s ja irgendwie wenn´s immer so schön Viele sind)


Dann gibt es monogame Raben (Nicht zu verwechseln mit Krähen, bitte). Attackiert ein Adler das Weibchen oder das Männchen werden Beide um ihr Leben kämpfen, Alles tun um den Partner zu retten. Das Rabenmännchen dann denkt nämlich vermutlich "Wenn die jetzt drauffgeht stirbt auch ein Teil von mir"
Auch hier hat die Evolution sich nämlich etwas Schlaues ausgedacht.

So ungefähr stelle ich mir das vor. Eine monogame Beziehung ist einfach Verbindlicher. Man gesteht sich ein dass es wichtig ist einen Menschen im Leben zu haben der mit Einen durch dick und dünn geht, wichtiger als sich durch die Weltgeschichte zu poppen.
Bei Wesen die Mehrere "besitzen" möchten (ja auch hier sind es Besitzansprüche, wenn nicht noch "schlimmer":oidea:) ist das nicht so ein wertvolles Band.

Deswegen wird in Beziehungen ja auch so oft gelogen :oevil:. Man will ja Beides haben. Tja geht aber nicht. :oidea:
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt wird es doch langsam ein wenig Haarspalterei.

Ich bin verheiratet und habe Kinder, trotzdem schaue ich andere Frauen an. Manche finde ich attraktiv, andere uninteressant. Manchmal kommt man ins Gespräch, weil man sich gegenseitig symphatisch findet. Manchmal kommt einem auch der Gedanke, dass man sich in jemanden anderen verlieben könnte. Es kommt sogar vor, dass man sich vorstellen könnte, mit einer anderen Frau in die Kiste zu hüpfen. Ich gehe mal davon aus, dass meine Frau gelegentlich ähnliche Gedanken hat.

Und jetzt kommt der wesentliche Punkt: es sind nur Gedanken. Der Mensch ist in der Lage, sein Handeln zu kontrollieren. Ich hatte auch schon mal Gedanken, jemandem die Fresse zu polieren, aber ich habe es nicht getan. Ich hatte auch schon mal Gedanken, einen beruflichen Tierquäler (nannte sich Wissenschaftler) am liebsten umzubringen, damit er keinem Tier mehr ein Leid antun kann. Ich habe es natürlich nicht getan.

Ich bin also weder Mörder noch Schläger noch Fremdgeher. Ich habe meine Triebe unter Kontrolle und ich liebe meine Frau und meine Kinder. Daher werde ich nicht mit einer anderen Frau schlafen, weil dann für mich die Vertrauensbasis zerstört wäre. Ohne diese Basis ist ein Zusammenleben für mich nicht möglich.
 
Mhh...aber wenn man seine Triebe unterdrückt ist genau das dann nicht unnatürlich?
Ich verstehe die emotionale/geistige Bindung in einer Partnerschaft vorallem wenn kinder dazugehören - das hat höchste priorität - keine frage!
dennoch denke ich das sex 40Jahre lang oder noch länger mit dem selben Partner nicht "normal" ist(also kann das jetzt natürlich nur aus sicht einens mannes nennen, frauen ticken anderst ganz klar).
Möchtest du 40 Jahre jeden Tag Pommes mit Ketchup essen?
Oder 40 Jahre lang das selbe shirt tragen?
Also ich halte monogamie(hauptsächlich in sexueller hinsicht) für etwas unnatürliches...
Wie war das "Jäger und Sammler" :)

Es kann ja jeder leben wie er möchte, ich denke das wichtigste ist das in einer Partnerschaft die gleichen Rechte bzw. Einstellungenen herrschen

vg
 
Mhh...aber wenn man seine Triebe unterdrückt ist genau das dann nicht unnatürlich?

Zwischen UNTERDRÜCKEN und KONTROLLIEREN liegt ein himmelhoher Unterschied. Wie schon erwähnt, krieg ich mal die "Lust" oder den "Trieb" wen vor Zorn umzubringen, aber och tu's nicht, weil ich mich ja doch unter Kontrolle habe. Bin ich deswegen unnatürlich? Na eher nicht sondern ich würd sagen halbwegs bei Sinnen...

Man muss doch nicht jedem Lustgefühl oder Triebhaftigkeit gleich nachgeben, das nenn ich aber nicht Unnatürlichkeit sondern konsequenzbezogenes, verantwortungsvolles Handeln.
 
Möchtest du 40 Jahre jeden Tag Pommes mit Ketchup essen?

Ich check' einfach nicht, wie man zwischenmenschliche Interaktion mit Nahrungsaufnahme gleichstellen kann (hier zum wiederholten Male).

denke ich das sex 40Jahre lang oder noch länger mit dem selben Partner nicht "normal" ist(also kann das jetzt natürlich nur aus sicht einens mannes nennen, frauen ticken anderst ganz klar)

Aaah jetzt...ok.
Das ist dann eigentlich ein Armutszeugnis, das den Herren der Schöpfung hiermit ausgestellt werden *würde* - wenn ich nicht einige tiefgründigere Exemplare kennengelernt hätte.
 
jeder denkt halt anderst, "männer" wahr zu allgemein...

dennoch wenn alle betroffenen personen mit einer situation oder handlung zufrieden sind gibt es keinen logischen einwand dagegen.

vg
 
dennoch wenn alle betroffenen personen mit einer situation oder handlung zufrieden sind gibt es keinen logischen einwand dagegen.

vg

Einwand!: :otwisted:
Ich finde zwischen Zufriedenheit und Glück liegt eine Welt voller Unterschied. Wer in einer Beziehung glücklich ist braucht keine Andere. Wenn ich bei einer Frau nur zufrieden denke "Och könnte irgendwie auch klappen, ist doch ganz nett die Dame" :oconfused: dann gehe ich niemals eine Beziehung mit ihr ein. Da braucht´s schon bisschen mehr als das.
 
das passiert vorwiegend denen, die, um eine frau ins bett zu kriegen, sagen, ich liebe nur dich und bla...
da findet man sich plötzlich in einer beziehung, die man nie wollte.
selber schuld.
 
Einwand!: :otwisted:
Wer in einer Beziehung glücklich ist braucht keine Andere. Wenn ich bei einer ...

Für dich wahrscheinlich, warum müssen andere auch so denken? Ich kenne Pärchen die gehen gemeinsam in den Swingerclub, beiden gefällts UND sind glücklich in ihrer beziehung (Haben sogar 2 Kinder)
Also wo genau sind sie dann nicht "glücklich" oder "zufrieden" wie von dir geschrieben?!
Finde es ziemlich unfair andere zu verurteilen nur wenn man selbst anderst denkt, sie schaden ja niemanden....

vg
 
Egal wie man beziehungen definieren will, kann oder sollte, ehrlichkeit zum anderen und auch zu sich selbst, empfinde ich am wichtigsten.
 

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