Die Beziehungen zwischen USA und UNO waren schon viel schlechter. Während des Kalten Krieges was die UNO sowieso nicht viel mehr als ein Spielball der Supermächte. Das gegenwärtige Problem ist tatsächlich in erster Linie der amerikanische Präsident. Dem gegenüber war ja Ronald der Schreckliche ein Pfundskerl. Ich denke, nach Dschrodsch Dabbeljuh kann eigentlich nur ein Besserer kommen. Und wir müssen uns das auch vor Augen führen (und es ist eine wirkliche Hoffnung): das ist nicht Amerika.
Durch die Politik – na, sagen wir lieber Eskapaden – der US-Regierung in den letzten Jahren wurde die Position der UNO gestärkt, so als positiver Nebeneffekt. Die meisten Völker der Welt wollen keine Vormachtstellung irgendeiner Supermacht. Will man nicht in den Nationalismus des vorigen Jahrhunderts zurückfallen (das kann sich heute kein Land mehr leisten, es sei denn, es hat ein so bescheuertes Regime wie Nordkorea), gibt es nur eine Alternative, die UNO.
Da gibt es auch ein drolliges Buch, welches den USA die Weltherrschaft sozusagen andient. Das ist völlig hirnrissig. Eine Nation kann niemals die ganze Welt beherrschen. Das ist unmöglich. Dafür ist die Welt zu komplex. Selbst eine Pax Americana im positiven Sinne wäre nicht durchführbar. Die einzige Möglichkeit, zu einem wirklich dauerhaften und stabilen Weltfrieden zu kommen, ist die Weiterentwicklung der UNO in Richtung einer Weltföderation, die auf einer allgemeinen Vereinbarung aus Kompromiss und Kooperation beruht. Zu dem og. Buch gibt es auch eine kritische Rezension, die auch meine Meinung widerspiegelt:
Sibylle Tönnies: Cosmopolis Now – Auf dem Weg zum Weltstaat, Rezension von Andreas Bummel in „WeltTrends“ Nr. 39, Sommer 2003
http://www.bummel.org/rezensionen/2003-toennies.html
Bergkristall spricht mit Recht die niederen Instinkte des Menschen an, wobei ich die „niederen“ hier nicht so stehen lassen möchte. Es sind einfach unsere Instinkte, die sich nur langsam, sehr langsam im laufe der Evolution verändern. Tausend Jahre sind da wie ein Tag. Im Grund genommen sind wir noch Steinzeitmenschen, was man an vielen Verhaltensweisen erkennen kann. So ist die Frage des Überlebens auch eine Frage der Macht. Wer die meiste Macht hat, hat – so wie in der Tierwelt, und wir sind nun mal nicht anderes als extrem weiterentwickelte Säugetiere – die größten Überlebenschancen und die größten Chancen zur Reproduktion. Man kann sich mit der Macht aber auch übernehmen, siehe Hitler, Napoleon, um nur zwei zu nennen. Irgendwo ist da Feierabend.
Mit diesen Instinkten müssen die Menschen leben. Allgegenwärtiger Friede, Freude, Eierkuchen ist eine Illusion. Mit Vernunft können wir das in den Griff bekommen. Hier in Deutschland lauert ja auch nicht mehr hinter jeder Ecke ein Raubritter. Mein Opa wurde noch mit dem Spruch „Jeder Stoß ein Franzos“ gen Westen gehetzt. Die Zeiten ändern sich. Und auch ein stabiler Weltfriede, beruhend auf Vernunft und Gerechtigkeit, ist zwar noch ein Fernziel, aber keine wirkliche Utopie mehr.
Ein Kumpel von mir hat eine interessante Homepage, auf der sich auch eine Weltbürger-Manifest befindet. Das sollte sich jeder mal durchlesen:
http://www.cosmopolis-2100.de.vu
Die Zukunft ist offen. Machen wir das Beste draus!
Holbe