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Die Siedler von Roanoke

S

Sperber

Gast
Quote:

Im Jahre 1584 kehrten Forschungsreisende, welche im Auftrag von Sir Walter Raleigh die neue Welt erkundet hatten, nach England zurück und berichteten von einem Land, welches "alle Dinge in Fülle hervorbringt, ohne Mühsal und Plackerei". Diese Berichte lösten in England eine große Begeisterung für die neue Welt aus. Das britische Parlament autorisierte Raleigh das Land zu kolonisieren, welches er seiner unverheirateten Königin Elisabeth I. zu Ehren Virginia nannte.

Ein Jahr später führte einer von Raleigh`s Partnern, Sir Richard Grenville, 500 siedlungswillige Männer in die neue Heimat. Granganimeo, der Häuptling der Roanoke-Indianer, ließ die Fremden am nördlichen Ende von Roanoke Island, welches etwa 160 Kilometer südlich von Chesapeake liegt, siedeln. Diese Männer waren es, welche die ersten Häuser und das Fort im Namen Englands errichteten. Als Grenville zurücksegelte blieben 108 Siedler zurück. Sie hatten sich entschlossen zu bleiben und wollten in der neuen Welt leben. Das Verhältnis zum Stamm der Roanoke begann sich bald zu verschlechtern, zu groß waren die kulturellen Unterschiede. Als der Häuptling verstarb, untersagte sein Bruder Wingina jeglichen Handel mit den Siedlern. Aus Angst vor einem Überfall führte Ralph Lane, der Sprecher der Siedler, im Mai 1586 einen Präventivangriff gegen die Indianer. In dem Scharmützel wurde Wingina getötet. Doch dies war für die Siedler der falsche Weg und die Lage verschlimmerte sich. Im Juni traf eine Flotte unter dem Oberbefehl von Sir Francis Drake ein. Als Drake mit den Siedlern wieder zurück nach England segelte ließ er 15 Männer zurück, zum Schutz der Enklave.

Im Juli 1587 legte ein weiteres Schiff mit Siedlern auf Roanoke an. Leiter dieser Gruppe war der Kartograph John White. Unter den insgesamt 150 Siedlern befanden sich 17 Frauen und 6 Kinder, darunter auch Whites schwangere Tochter Elenora Dare. Das Land war verlassen, nirgends eine Spur der anderen Siedler. Kurze Zeit später fanden sie das Skelett eines Siedlers, welcher wahrscheinlich von einem Indianer getötet wurde. Das Fort war bis auf die Grundmauern abgebrannt, aber die Häuser waren dagegen völlig intakt, bis auf den Umstand, daß diese verlassen waren. Von den restlichen 14 Männern fehlte jede Spur. In Anbetracht der Lage, daß die 150 Siedler Wochenlang auf einem Schiff hausten, beschlossen diese zu bleiben. Sie schickten einen Erkundungstrupp nach Croatoan Island südlich von Roanoke. Am 18. August 1587 brachte die Tochter des Gouverneur White ein Mädchen zur Welt, welches auf den Namen Virginia getauft wurde. Sie war das erst Kind englischer Abstammung, das auf amerikanischen Boden geboren wurde. Zwei Monate später segelte White zurück nach England, um Nachschub für die Kolonie zu holen. Diesmal blieben insgesamt 121 Siedler zurück. Als White am 15 August 1590 wieder in Roanoke eintraf, waren alle Kolonisten verschwunden. Man konnte weder Tote noch Anzeichen gewaltsamer Kampfhandlung finden. Das einzige was sie fanden, waren die Buchstaben "CRO", welche in einen Baum eingeritzt wurden. White sucht nach einem weiteren Zeichen, einem Kreuz, welches die Siedler an einer auffälligen Stelle in einen Baum ritzen wollten, falls diese in Schwierigkeiten geraten sollten. Doch an keinem einzigen Baum wurde das verabredete Zeichen vorgefunden. Die Häuser der Siedler waren abgerissen und durch eine starke Palisade ersetzt worden. In einem Baum, der einen Teil der provisorischen Festung bildete, war das Wort "CROATOAN" eingeschnitzt. Zuerst war White erleichtert, den "CROATOAN" deutete darauf hin, daß die Siedler den neuen Aufenthaltsort hinterlassen hatten. Sie mussten demnach in die Nähe der Indianer gegangen sein, mit denen sie allem Anschein nach wieder freundlich gesinnt waren. Doch White`s Männer weigerten sich die Siedler zu suchen und so segelten sie ohne eine vorgefundene Spur wieder zurück nach England, ohne sicher zu sein, ob die Siedler noch lebten. Ein weiters Mal kam White nach Roanoke, doch auch diesmal fand er keine Spur der Siedler. Nach diesen vergeblichen Versuch die Siedler zu finden, ließ White sich in Irland nieder, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Das Schicksal der Kolonisten konnte bis heute nicht geklärt werden. Einer Theorie zufolge erreichten einige der Siedler Croatoan und bauten ein Schiff, welches irgendwo auf dem Weg nach England unterging. Nach einer anderen Theorie wurden die Siedler von feindlich gesinnten Spaniern verschleppt. Die modernste Variante geht sogar von einer massiven Entführung durch Außerirdische aus. Manches deutet darauf hin, daß die Siedler weiter nach Norden zur Chesapeak Bay zogen. Nach einem Bericht des Indianerhäuptlings Powahatan wurden dort 15 Jahre späten alle Europäer von seinen Stammeskriegern getötet. Doch auch für diese Aussage fehlen weitere Beweise, da man dort keine Überreste einer Siedlung vorfinden konnte.

So bleibt dieses Rätsel um die Siedler von Roanoke auch heute noch ein großes, ungelöstes Geheimnis, für das man bislang keine befriedigende Erklärung finden konnte.

Quelle:
http://www.einsamer-schuetze.com/
 
im film "storm of the century" von stephen king geht es auch um verschwinden von menschen und das wort "croaton" kommt dort auch vor.
 
Der Film Mindhunters greift diese Geschichte auch kurz auf...
 
Lese im Moment ein Buch in dem darauf hingewiesen wird, dass im Nordosten Tennessees ein Volksstamm lebt, der sich Melungeon nennt.

Die Menschen weisen angeblich Merkmale von Europäern auf - helle Augen, helles Haar, eine hochgewachsene Statur und tragen englische Familiennamen - doch ihre Haut ist dunkel.

Vllt hat ein Teil der damaligen Siedler sich in jener Gegend niedergelassen und sich mit irgendeinem indianischen Stamm vermischt?

Die typischen indianische Züge erkennt man nicht wirklich, eher sehen sie aus wie Europäer dunkel angemalt (steht auch in dem Buch, könnte aber stimmen wenn man sich einige Bilder anschaut)

http://en.wikipedia.org/wiki/Melungeon
 
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