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Die umstrittene Rede Martin Hohmanns

Hier eine kleine Zusammenfassung dessen, was passierte, für die unwissenden Ösis wie mich zum Beispiel
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Hohmann-Affäre: Rufe nach weiteren Konsequenzen


Der israelische Botschafter in Deutschland, Schimon Stein, hat gefordert, dass sich der Bundestag mit der Antisemtismus-Affäre um den CDU-Abgeordneten Martin Hohmann befasst. "Ich würde mir wünschen, dass auch der Bundestag sich ernsthaft die genannten Fragen in den kommenden Wochen stellt. Denn man kann das nicht als Betriebsunfall beschreiben und zur Tagesordnung übergehen", sagte Stein der "Süddeutschen Zeitung". Hierzulande würden Sonntagsreden über Toleranz, Integration, Ausländerfeindlichkeit, Rechtsextremismus gehalten. "Aber nach den Sonntagsreden kommt der Montag. Am Montag muss die Arbeit getan werden. Es reicht nicht, sich zu äußern und dann keine Schlussfolgerungen zu ziehen", so Stein weiter. Mit Blick auf die Rüge, die Hohmann von der CDU-Spitze erhalten hatte, sagte Stein: "Wenn der Bundestagsabgeordnete nicht von sich aus die Konsequenzen zieht, muss man ihn dazu zwingen. Und wenn man es nicht tut, setzt man ein falsches Signal."

Hohmann-Kritik von Senioren-Union
Auch der Vorsitzende der Senioren-Union, Otto Wulff, hält die Entschuldigung Hohmanns für nicht überzeugend. Dem "Kölner Stadt- Anzeiger" sagte er: "Bei einer Entschuldigung lässt man sich kein Hintertürchen offen. Ich halte Hohmanns Rede am 3. Oktober im Übrigen nicht nur für nicht hinnehmbar, sondern auch für unverzeihlich."

Hohmann: Juden "Tätervolk" sein


Martin Hohmann (CDU)




Hohmann hatte am Tag der Deutschen Einheit in seinem Wahlkreis in einer langen Rede bekennende Antisemiten zitiert und festgestellt, dass Juden "stark und nachhaltig" revolutionäre Bewegungen geprägt hätten. Wegen der Verbrechen in der russischen Revolution "könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen", hatte Hohmann resümiert. Der Abgeordnete hatte sich nach Bekanntwerden der Rede erst nach anhaltender öffentlicher Empörung für die Formulierung entschuldigt.

Wieder umstrittene Äußerungen eines CDU-Abgeordneten
Unterdessen steht die Union vor einem weiteren Diskriminierungs- Fall. Der sächsische Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche sagte der Unternehmer-Zeitschrift "DS-Magazin" über das Wahlverhalten von türkischstämmigen Deutschen und Muslimen: "Eher wird einem Moslem die Hand abfaulen, als dass er bei der Christlich-Demokratischen Union sein Kreuz auf den Wahlzettel macht."

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland zeigte sich entsetzt. Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach kündigte im "Tagesspiegel" an: "Wir müssen mit Nitzsche genauso ein ernstes Gespräch führen wie mit Hohmann." Nitzsches Äußerungen seien "grober Unfug" und nicht akzeptabel.


tagesschau.de
 
och ich wäre ja nicht dafür die prostituierten zu kastrieren sondern die schill-abgeordnete
 
<span style="color:red"> JUDEN

Lieber Täter als Opfer

Der Fall Martin Hohmann und das vergebliche Bemühen, Antisemitismus durch Aufklärung bekämpfen zu wollen. Von Henryk M. Broder </span>

Anfang der zwanziger Jahre erschien im Berliner Philo-Verlag ein kleines Buch als Loseblattsammlung in einem kartonierten Schuber: Der "Anti-Anti; Tatsachen zur Judenfrage", herausgegeben vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e. V.
In 78 alphabetisch angeordneten Kapiteln wurden die damals populärsten Ansichten über die Juden erörtert und als Vorurteile entlarvt. Das erste beschäftigte sich mit dem "Antisemitismus" ("Der Jude als Sündenbock"), das letzte mit der Kampfparole "Zersetzendes Judentum".

Dazwischen ging es um Fragen wie "Bolschewismus - Juden und Sowjetrußland", "Kapital - schaffendes und raffendes" und "Nietzsche und die Juden". Erfüllt von dem Glauben, man könne antisemitische Propaganda faktisch widerlegen, erörterten die Herausgeber des "Anti-Anti" sogar die absurdesten antisemitischen Wahnvorstellungen wie die Ritualmordlegende: "Das Unsinnige dieser Beschuldigung liegt darin, dass gerade den Juden von alters her durch ihre Religionsgesetze jeglicher Blutgenuss, selbst der des Tierblutes, auf das Allerstrengste verboten ist!"

Der "Anti-Anti" erlebte sieben Auflagen, die letzte erschien 1933. Rückblickend weiß man, wie erfolgreich das Bemühen war, antisemitische Ansichten durch Argumente aus der Welt zu schaffen. Ähnlich effektiv ist nur noch der Versuch, Raucher von der Schädlichkeit des Tabakkonsums zu überzeugen.

Kürzlich ist das neue Buch von Paul Spiegel erschienen: "Was ist koscher? Jüdischer Glaube - jüdisches Leben".

Über 70 Jahre nach dem "Anti-Anti" unternimmt nun auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland den Versuch, Nichtjuden das Judentum zu erklären. Spiegel, ein lieber und gemütlicher Rheinländer, der stolz darauf ist, dass sein Vater Schützenkönig im heimischen Warendorf war, hat in einem Interview mit "Bild" gesagt, dass "die meisten nichtjüdischen Menschen ... wenig darüber wissen, was die Bräuche" der Juden bedeuten. Deshalb gebe es "so viele Vorurteile gegenüber Juden".

Auch Spiegel ist also der Meinung, Vorurteile seien eine Folge unzureichenden Wissens, man müsse diesem Mangel nur fleißig abhelfen, um Vorurteile zu beseitigen. Er hat den "Anti-Anti" vermutlich nie in der Hand gehabt. Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, dass es ihn gab, sonst hätte er sein Buch nicht geschrieben.

Er kennt wohl auch nicht die vielen Bücher, die im Laufe der letzten 50 Jahre geschrieben wurden, in denen sich Juden an Nichtjuden wenden, um ihnen zu erklären, wie das Judentum funktioniert und wie die Juden sind. Dass es nicht nur kleine Juden mit dunklen Augen und krummen Nasen gibt (Spiegel in "Bild": "So werden wir seit Jahrhunderten von Antisemiten dargestellt"), sondern auch blonde und große. Spiegels Buch ist ordentlich geschrieben, und es steht nichts Falsches drin. Es ist nur vollkommen überflüssig - wie alle Bücher, die mit Vorurteilen aufräumen wollen.

Es ist nämlich ein Vorurteil, anzunehmen, dass Vorurteile mit Informationen bekämpft werden können. Wäre es so, dürfte es keine Vorurteile mehr geben - nicht in der Informationsgesellschaft, in der jeder Mann und jede Frau jederzeit jede Information abrufen kann.

Was den Antisemitismus angeht, verhält es sich sogar umgekehrt. Viele Antisemiten wissen über Juden Bescheid, sie können mühelos die lange Reihe jüdischer "Asphaltliteraten" und Nobelpreisträger aufsagen, sie wissen, wer Halb- und wer Vierteljude war, wer einen Juden oder eine Jüdin geheiratet hat und wer zum Christentum konvertiert ist, um dem Judentum und dem Judenhass zugleich zu entkommen.

Ruft man den Namen "Einstein" in die Menge, denkt ein normaler Mensch an die Relativitätstheorie oder das gleichnamige Caféhaus in Berlin, nur der Antisemit assoziiert sofort "Jude!" Sagt man "Jaffa", fällt ihm nicht der Orangensaft, sondern die "zionistische Besatzung Palästinas" ein - und wenn der Antisemit "Hollywood" hört, dann muss er gleich kotzen, weil im Filmgeschäft (es stimmt ja wirklich) Juden eine große Rolle spielen.

Nur in einem Punkt liegt der Antisemit mit seinem "Wissen" vollkommen daneben: Er ist überzeugt, dass Juden besonders intelligent sind, intelligenter als Nichtjuden. Sie sind es nicht. Wären sie es, hätten sie längst damit aufgehört, sich den Nichtjuden gegenüber zu erklären und zu rechtfertigen.

Vieles spricht sogar dafür, dass Juden als Kollektiv dümmer sind als Nichtjuden, weil sie nicht begreifen können oder wollen, dass sie mit ihren didaktischen Nettigkeiten gegen den Furor der Antisemiten nichts auszurichten vermögen. Im Gegenteil, sie reizen die Antisemiten umso stärker, je mehr sie sich Mühe geben, sie zu besänftigen. Dazu gehört auch, dass Juden sich gern als Opfer darstellen. Was historisch richtig ist, aber in der Gegenwart zu völlig absurden Verrenkungen führt.



Kommt ein israelischer Minister zu Besuch nach Deutschland, um über den Verkauf von israelischer Software und den Ankauf deutscher Waffen zu verhandeln, eilt er als Erstes nach Dachau, Sachsenhausen oder Buchenwald, um dort einen Kranz niederzulegen und ins Gästebuch "Nie wieder Holocaust!" zu schreiben. Fährt ein deutscher Minister nach Israel, wird er, kaum dass er gelandet ist, nach Jad Waschem geschleppt, um das Bekenntnis abzugeben, dass sich der Holocaust nicht wiederholen darf.

Es sind peinliche, geschmacklose und sinnfreie Rituale, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben.

Wer sich als Opfer präsentiert, lädt die Täter geradezu ein, es noch einmal zu versuchen. Das gilt nicht nur für Juden und Antisemiten. Es ist kein Zufall, dass rechte Schläger ihre Wut an Obdachlosen, Alten und Schwachen auslassen. Hat man je von einem Fall gehört, dass eine Skin-Bande einen gut durchtrainierten Sportler malträtiert hätte, der allein durch seine körperliche Verfassung signalisiert: Wer sich mit mir anlegt, der landet in der Notaufnahme?

Ein Opfer zu sein ist gefährlich; darauf zu bestehen, dass man ein Opfer bleiben will, noch gefährlicher.

Immer wieder um Hilfe zu bitten und an das Verständnis der Mitmenschen zu appellieren führt nur dazu, dass die Adressaten solcher Appelle irgendwann genervt reagieren. Als Opfer steht man nicht nur dumm da, man riskiert auch sein Leben. Als Täter dagegen hat man nicht nur mehr Spaß, sondern auch eine bessere Lebenserwartung.

Mahatma Gandhi und Martin Luther King, zwei Apostel der Gewaltlosigkeit, wurden ermordet. Idi Amin, Pol Pot und Ajatollah Chomeini starben eines natürlichen Todes im fortgeschrittenen Alter. Leni Riefenstahl ebenso. Während die meisten der Zigeuner, die sie sich für einen ihrer Filme "ausgeliehen" hatte, das Kriegsende nicht erlebten.

Womit wir bei dem hessischen CDU-Abgeordneten Martin Hohmann wären, der mit seiner Bemerkung, die Juden seien ein "Tätervolk", für den größten Skandal seit Jürgen W. Möllemanns NRW-Flyer gesorgt hat.

Hohmann ist ein Schnellmerker. Nur 86 Jahre nach der russischen Revolution ist ihm aufgefallen, dass Juden unter den Bolschewiken überrepräsentiert waren. Er hat ein obskures Buch gelesen, aus dem er ausgiebig Namen und Zahlen zitiert. Mehr hat er nicht anzubieten.


Wenn er im selben Tempo weitermacht, wird er in 40 bis 50 Jahren entdecken, dass Juden auch in anderen Disziplinen verhältnismäßig oft vorkommen - bei den Revolutionären und den Reaktionären, bei den Kapitalisten, den Kommunisten und den Komponisten; sogar unter den Armen in Osteuropa nahmen sie vor 1939 eine führende Stellung ein.

Hohmann kämpft seit langem um einen Platz an der Sonne, aber erst jetzt hat er die Bekanntheit erreicht, um die er sich so lange vergeblich bemühte. Er ist eben kein Opfer, er ist ein Täter, wenn auch kein besonders intelligenter. Nie käme er auf den Gedanken, die Georgier als ein "Tätervolk" zu bezeichnen, obwohl Stalin ein Georgier war und viele Freunde und Verwandte in wichtige Positionen brachte.

Dass die Isländer derzeit in der Literatur, in der Musik, im Fischfang und auch im Bankengeschäft viel stärker vertreten sind, als es ihrem minimalen Anteil an der europäischen Bevölkerung entspricht - auch das stört ihn nicht. Nur ein paar jüdische Bolschewiken machen aus den Juden ein "Tätervolk". Es ist eine "Tatsache", die er "nicht als Vorwurf, sondern nur als Feststellung" verstanden wissen möchte.

So paraphrasiert er einen Tatbestand, der noch simpler ist als sein Gemütszustand: Je unschuldiger die Deutschen im Laufe ihrer Geschichte werden, desto schuldiger werden die Juden - vorgestern als Bolschewiken in Russland, heute als Zionisten in Palästina. Es findet ein historischer Lastenausgleich statt, bei dem die Deutschen nur gewinnen, die Juden nur verlieren können.

Hohmanns Gerede vom "Tätervolk" gehört zu jenen Konstruktionen, die so falsch sind, dass nicht einmal das Gegenteil wahr ist. Man schämt sich, die Binsenweisheit auszusprechen, dass es kein "Tätervolk" gibt. Aber: Es gibt Opferkollektive, die Juden, die Zigeuner, die Armenier, die Palästinenser. Und es gibt den Wunsch der Juden, nicht mehr Opfer sein zu wollen. 2000 Jahre lang Prügelknabe zu sein ist mehr als genug.

Sollen sie also beschließen: "Wir sind von jetzt an die Täter, und wir sind es gern. Wer sich mit uns anlegt, der wird seiner Tage nicht mehr froh"? Sollen sie sich aufführen wie die Koreaner, die mit ihrem Atompotenzial drohen, um ernst genommen zu werden? Schon möglich, dass ein solcher Beschluss viele Antisemiten beeindrucken und Leute wie Hohmann sprachlos machen würde. Aber das wichtigste Problem, der Konflikt mit den Palästinensern, wäre damit nicht gelöst. Denn auch die Palästinenser sind ihre Opferrolle leid und wollen als Täter anerkannt werden, egal um welchen Preis.



Die Juden in der Diaspora haben noch weniger Möglichkeiten, aus der historischen Rolle der Opfer herauszutreten. Für den Anfang wäre schon viel erreicht, wenn sie aufhören würden, sich zu erklären und zu entschuldigen, den "Anti-Anti" fortzuschreiben, nur um die Antisemiten zu besänftigen. Der Zentralrat könnte zum Beispiel, statt die Justiz wie im Falle Hohmann anzurufen, die Beziehungen zur CDU einfrieren, solange die Partei ihren Abgeordneten nicht ausschließt.

Ein wenig Aggression statt höflicher Regression wäre das richtige Mittel. Keine Ideallösung, aber besser und überzeugender als jede Antwort auf die Frage: "Was ist koscher?"



spiegel.de
 
Quote:

ANHÖRUNG VOR DER UNIONSFRAKTION

Hohmanns letzte Worte

Von Severin Weiland

Martin Hohmann macht es seinen Kollegen einfach. Bei seinem Auftritt vor der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nahm der vom Ausschluss bedrohte Abgeordnete keine seiner umstrittenen Äußerungen zurück. Im Gegenteil - er legte noch einmal nach und zeigte damit in den Augen vieler Abgeordneter, dass er nicht mehr zur Partei gehören sollte.

"Chance verspielt": Martin Hohmann

Berlin - Bernd Neumann steht auf der Fraktionsebene im Bundestag und resümiert, was vor wenigen Minuten erst in Saal der CDU/CSU zu Ende gegangen ist. "Hohmann hat seine Chance gehabt über eine ganze Woche, er hat sie heute abschließend verspielt." Neumann, der CDU-Landeschef aus Bremen, war einer derjenigen, der am vehementesten gegen Hohmann in der Fraktionssitzung aufgetreten ist. "Er war brilliant, einfach brilliant", sagt ein Abgeordneter.

Neumann habe deutlich gemacht, dass es für Hohmann nicht darum gehe, sich von einzelnen Passsagen seiner Rede zu distanzieren, sondern vom Kern der Rede selbst. Nicht er sei das Opfer, sondern jene, die er mit seiner Rede gemeint habe. Doch zu einem Widerruf kam es nicht. Zwei Stunden lang hatte sich die Fraktion heute Zeit genommen, um über den Ausschluss Hohmanns zu reden. Ihm war rechtliches Gehör eingeräumt worden. Eingangs hatte CDU-Fraktions- und Parteichefin Angela Merkel erklärt, das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und der Fraktion sei zerstört. Die Äußerungen Hohmanns in seiner Rede zum Tag der deutschen Einheit und in einem ZDF-Interview hätten "antisemitischen Charakter".

Der Abgeordnete aus Hessen, der am 3. Oktober in seiner Heimat eine mit antisemitischen Klischees durchsetzte Rede gehalten hatte, ergriff drei Mal das Wort. In seinem ersten Redebeitrag habe er sich noch sehr geschickt verteidigt, sich für die Belastungen, die Partei und Fraktion entstanden seien, entschuldigt. Er griff auf Bibelstellen zurück, zitierte gar den Papst, verwies darauf, dass er stets auf die Opfer des Nationalsozialismus verwiesen hatte, dass er kein Antisemit sei. Auch bat Hohmann die Fraktion, ihren Antrag auf Ausschluss zurückzunehmen. "Das war sehr geschickt", erzählt ein Abgeordneter.

His famous last words

Doch in seinem späteren, zweiten Redebeitrag spielte sich Hohmann nach Aussagen von Fraktionsmitgliedern endgültig ins Aus. "Da wurde es ganz verquer", so ein Abgeordneter. Hohmanns Bemerkung, er werde nun "seine last famous words" sprechen, löste nur noch Kopfschütteln aus. Hohmann sei ein Überzeugungstäter, sagt ein Abgeordneter. Auf den Fluren der Fraktionsebene hat sich ein CDU-Mitglied mitgeschrieben, was Hohmann unter anderem gesagt hat. "Ich wehre mich gegen den wabernden Vorwurf, dass die Deutschen die Bösen der Geschichte sind." Ein Satz, den die Vorsitzende Merkel vehement entgegentrat, wie Teilnehmer anschließend schilderten.

Vor allem eine Bemerkung aus einem ZDF-Interview, das das Fernsehen am Dienstag vergangener Woche gar nicht gesendet, sondern nur auf der Homepage präsentiert hatte, überzeugte viele Unionsabgeordnete, dass für den Abgeordneten kein Platz mehr in der Fraktion ist. Im ZDF hatte Hohmann, nachdem er mehrmals verneint hatte, die Juden in seiner Rede vom 3. Oktober als Tätervolk bezeichnet zu haben, schließlich auf die Frage, ob es klug gewesen sei, die Juden überhaupt in die Nähe des Tätervolks zu rücken, erklärt: "Ich muss zugeben, dass es in unserer bundesrepublikanischen Umwelt ungewöhnlich ist, so etwas zu sagen. Aber auf der anderen Seite ist es die Wahrheit." Dann folgte eine Neuauflage seiner Rede: "Auch in der Geschichte des jüdischen Volkes gibt es dunkle Flecken. Ein solcher Fleck war die Beteiligung des jüdischen Volkes an der bolschewistischen Revolution von 1917; dadurch sind viele Menschen zu Tode gekommen. Das will ich aber nicht als Vorwurf sagen, das sage ich nur als Feststellung." Diese Äußerungen im ZDF seien eine Selbstentblößung, verlautete es aus der Fraktion.

Lengsfeld bringt Glos auf

Es war eine zum Teil emotionale Debatte, die heute in der Fraktion geführt wurde. Der CSU-Abgeordnete Norbert Geis vertrat die Auffassung, ausschließen könne man nur denjenigen, der Antisemit und Rechtsradikaler sei. Das sei aber bei Hohmann nicht der Fall. Für Aufregung sorgte die ostdeutsche Vera Lengsfeld. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin, Stasi-Opfer, zeitweise bei den Grünen, erinnerte an Edmund Stoibers Warnung vor einer "durchrassten und durchmischten Gesellschaft". Für diese Bemerkung Anfang 1992 habe Stoiber nicht zurücktreten müssen, meinte sie. Lengsfelds Äußerung brachte den CSU-Landesgruppenchef Michael Glos auf. Er verwahrte sich nach Aussagen von Teilnehmern gegen den Angriff, erinnerte daran, dass sich Stoiber für seinen Satz längst entschuldigt habe. Im Übrigen lasse sich die Union nicht mit Rechtsradikalen ein, hier müsse eine klare Grenze gezogen werden, meinte der CSU-Politiker.

Am Freitag soll Hohmann aus der Fraktion ausgeschlossen werden. Eine Zweidrittel-Mehrheit, so zeigten sich die meisten Abgeordneten überzeugt, werde zustande kommen. Noch hat der Hesse die Möglichkeit, seiner Fraktion diesen letzten Akt zu ersparen. Der Fraktionsvize Friedrich Merz erklärte nach der Sitzung, er wäre "nicht überrascht", wenn Hohmann noch am Abend seinen freiwilligen Rückzug aus Partei und Fraktion erkläre.

Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,273582,00.html
 
Hohmann aus der Fraktion ausgeschlossen

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat erstmals in ihrer Geschichte einen Abgeordneten ausgeschlossen. In geheimer Abstimmung votierten 195 Abgeordnete für den Ausschluss von Martin Hohmann, der zuvor mit einer antisemitischen Rede für Empörung gesorgt hatte. Für Überraschung sorgten 28 Nein-Stimmen und 16 Enthaltungen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,273861,00.html
 
Ich habe die Affäre Hohmann in letzter Zeit mit sehr viel Nachdruck verfolgt. Ich möchte folgendes dazu sagen.
In einigen Punkten gebe ich dem Mann vollkommen recht. Das mag jetzt für einige sehr hart klingen. Aber speziell was die Punkte angeht, wo es über die Gerechtigkeit zwischnen Deutschen und Ausländern und die ewige Hinstellung als Tätervolk geht, stimme ich dem Mann zu.
Sicherlich sollte so ein Thema wie der Holocaust nie in Vergessenheit geraten. Um Gotteswillen. Das soll er auch nicht. Aber es sollte damit langsam aufgehört werden, dieses Thema immer wieder breit zu treten. Neue Gesetze etwas freigiebiger auszulegen, weil Deutschland vor über 60 Jahren einen schlimmen Fehler begann. Ich glaube Deutschland tut auch heute noch genug und sicherlich mehr als die meisten Länder, dieses Thema nicht in Vergessenheit geraten zu lassen (siehe das neue Denkmal das in Berlin gebaut wird). Es kann nicht sein, dass wenn Deutschland, nicht mit den USA einer Meinung ist, sofort mit Ländern wie Syrien, Iran und Nordkorea genannt wird, die als Achse des Bösen bezeichnet werden.
Das finde ich einfach nicht korrekt. Schliesslich hält den USA auch niemand vor, wie sie in Vietnam, die Bevölkerung nur so abschlachteten, oder wie die Russen noch heute viele Schandtaten in Tschetschenien anrichten.
Auch bin ich in keinster Weise rechtsorientiert. Aber auch hier kann es nicht sein, dass sich Menschen, die von Deutschland aufgenommen werden und sich nicht benehmen können, hier bleiben dürfen, in vielen Fällen sogar noch ein Auge zugedrückt wird.
Da stimmt irgendwo im Staate etwas nicht.

Ich hoffe ich habe jetzt gegen keine Forenregeln verstossen. Aber das ist meine Meinung zu dem Thema.
 
Hallo leuchtender Stern.
Also ich habe damit gerechnet. Ich habe eigentlich gedacht, ich hätte es gut genug formuliert aber dem scheint nicht so. Ich schreib deswegen nochmal einige Zeilen.




<blockquote>

Ich meine nicht die braven Ausländer. Ich meine die die sich nicht benehmen können und meinen sie müssten hier Straftaten begehen. Ausländer mit deutschem Pass, sollen natürlich nicht ausgewiesen werden.

Zum eigentlichen Topic: als Hamburger muss man sich schon schämen, was dieser Senat alles macht:
 
In der Rede dieses Mannes steckten auch meiner Meinung nach einige Dinge, dich unterstützen kann. Jedoch ist der Grossteil seiner Aussagen einfach nur **********.

Im Laufe der Jahre bin ich doch tatsächlich vom eher linken Lager ins eher Konservative gerutscht.

Ich persönlich lasse mir zumindest nicht die deutsche Vergangenheit vorwerfen. Und es muss langsam mal Schluss damit sein. Gerade das chürt in meinen Augen den Extremismus mit.
Sollen wir deutschen uns auch dann noch die Taten unserer Väter und Grossväter vorwerfen lassen, wenn diese schon längst tot sind?

Natürlich darf unsere Vergangenheit nie in Vergessenheit geraten. Und gerade Deutschland geht offen wie kein anderes Land mit seiner Vergangenheit um und versucht Sühne zu leisten wo es nur kann. Auch wenn dies teils absurde Züge annimmt und die geschehenen Verbrechen eigentlich nicht zu sühnen sind.

Gerade Länder wie die USA und England sollten in dieser Beziehung mal die Füsse still halten.

Auch ist es erwiesen, dass Deutschland ausländische Arbeiter braucht. Seien es Spezialisten oder Menschen, die die Arbeit machen für die sich die meisten vin uns zu schade sind. Übrigens ist ein Ausländer mit deutschem Pass kein Ausländer. :f23:
Hier müsste allerdings noch viel zur Integration beigetragen werden. Sprachkurseund Sparachtests sollten Pflicht werden, wie es in anderen Ländern auch üblich ist.

Wenn man die Integration fördert anstatt mit erhobenem Zeigefinger zu mahnen würde man solchen Menschen wie Hohmann den Boden entziehen. Doch so, wie es im Moment läuft treibt man viele simplere Gemüter geradezu in die Richtung eines Hohmanns.

Das soll nun erstmal reichen.
 
man muß mal klar sagen das der ganze Antisemitismus nich erst seit
hitler und auch nich nur in dt. existiert hat.
noch bis mitte der 30er jahre stand z.B. auf den parkbänken in new york:
für hunde, niger und juden verboten!.
und wenn man sich nach die kommunistischen regierungen anschaut die
nach dem ende des wk 1 an die macht gekommen sind, so ist das nun
mal ne historische tatsache das Bela Kuhn in Ungarn, Eisner in Bayern und
Trotzki (Bronstein) jüdischen glaubens waren.
das soll jetzt nich heißen das ich der meinung bin das der kommunismus
ne jüdische erfindung ist, um mit seiner hilfe länder und menschen zu
beherrschen.
aber ich verstehe nich wieso es in unserem land tabu sein soll sich mit
solchen themen zu beschäftigen.
 
Ich kann mich gealany in seiner Meinung über uns als Tätervolk und das ständige Durchgekaue unserer Vergangenheit, sowie den Ausländern nur anschließen. Besser hätte man es wirklich nicht ausdrücken können. Ich finds auch zum Kotzen, dass ich immer noch für Sachen büßen soll, die zu Zeiten meines Opas b.z.w meines Uropas passiert sind. Es ist auch voll in Ordnung, dass die Menschen entschädigt werden, die damals darunter gelitten haben. Das ihre Kinder und Kindeskinder auch noch Geld von uns haben wollen ist nicht gerechtfertigt. Mit der Masche von Schuld und Sühne kann, man uns ganz prima Geld aus der Tasche ziehen. Wir wollen ja schließlich nicht mehr die bösen Nazis sein. Das, dass ganze Vergangenheit ist und auch für immer Vergangenheit bleiben wird, scheinen wir nicht zu kapieren. Die Amis haben Vietnam ganz schnell ad Akta gelegt. Und das in Israel jeden Tag Mord und Totschlag ist, bei dem ein Haufen unschuldiger draufgehen, ist überhaupt nicht verwerflich?
Wenn irgendwo auf der Welt irgendwas los ist, dann sind wir Deutschen doch mit die ersten, die mal eben ein paar Millionen überweisen. Das wird ja auch so von uns erwartet. Das wir selbst keine Kohle mehr haben, juckt Weltweit kein Schwein. Noch was zum Thema Integration. In anderen Ländern funktioniert das ganz fabelhaft. Dort spricht die zweite Generation der Eingewanderten, die Landessprache perfekt. Hier ist es zum großen Teil schon die vierte Generation, die Deutsch erst im Kindergarten, oder sogar erst in der Schule lernt. Deswegen: Landessprache lernen. Wer das nicht möchte, hat auch kein interesse sich zu Integrieren und damit sein Aufenthaltsrecht verwirkt.
 
nehmen wir an, meine großeltern hätten deinen großeltern ihr ganzes vermögen weggenommen, haus und hof und verpflichten sie zu zwangsarbeit oder haben sie gar umgebracht.

und mir geht es dank dessen heute super gut, ich hab ur viel geld und ne firma und brauch mich um nichts kümmern und du nagst am hungertuch, hast nie was geerbt und ne grauenhafte vergangenheit und psychisch/seelisch gestörte eltern...

und du willst um dein recht kämpfen, weil du einfach nicht einsiehst, warum ich heute noch von dem geld deiner familie lebe, und sich keiner darum kümmert, was damals war. ein diebstahl, der nie bestraft wurde.

und dann komme ich her und sag zu dir:



<blockquote>

und du denkst dir, bitte?? nur weil die diebe nicht mehr leben dürfen ihre kinder jetzt weiterhin dank des geldes meiner familie gut leben und keiner darf sie mehr deswegen zur verantwortung ziehen? und was nützt es MIR und meiner Familie, wenn Deutschland irgendwohin ein Geld überweist, wenns wo Krieg gibt....
wo bleibt die Gerechtigkeit..??
 
<blockquote>

Tatsache ist aber, dass das meiste Geld damals von der Regierung eingenommen worden ist und die Firmen durch jüdische Häftlinge, billige Arbeitskräfte hatten. Ich finde schon, dass Deutschland dafür eine Entschädigung zahlen muss und dies sicherlich, zumindest zum Teil, auch schon getan hat. Jedoch kann es wirklich nicht sein, dass in 2 oder 3 Generationen noch Leute daher kommen, die herausgefunden haben, dass in den 30er/40er Jahren, Verwandte von ihnen in Deutschland gelebt haben und vertrieben wurden und dafür noch Geld haben wollen. Und wenn Deutschland seinen jetzigen Weg diesbezüglich weiter geht, wird das in 100 Jahren noch nicht aufhören.
Schliesslich wird eine Familie die einen Mörder in Ihren Kreisen hatte, auch nicht dazu verpflichtet, für ganze Generationen der/ des Ermordeten aufzukommen.
Ich möchte nur mal ein paar Zahlen nennen, die ich beim http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/print_html?type_id=14&land_id=66 gefunden habe.

- Wiedergutmachung bis Ende 2000 55 Mrd. Euro (davon entfallen ca.
40% auf Israel bzw. Empfänger in Israel)
- jährliche Wiedergutmachungsrenten in Höhe von 256 Mio. Euro

Dazu kommen über 100 Städtegemeinschaften, grosses Schüleraustauschprogramm und ein sehr intensiver kultureller Austausch.
Deutschland ist für Israel der 2. grösste Wirtschaftspartner. Leider ist Deutschland für Israel auch ein grosser Waffenlieferant, was mir besonders zu denken gibt.
Ich bin der Meinung das die Entschädigungszahlungen im Moment noch gerechtfertigt sind. Aber in spätestens 20 oder 30 Jahren ,sollte man sich Gedanken machen, ob es noch gerecht ist, weiterhin Geld zu zahlen.
 
Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor

Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hat schwere Vorwürfe gegen Europa erhoben. Den Menschen dort wohne der Antisemitismus inne, und die Regierungschefs der EU machten sich einer "voreingenommenen Nahostpolitik" schuldig. Auch warnte Scharon vor einer wachsenden Zahl von Muslimen in der EU.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,275383,00.html

Passt ganz gut zu der Rede Hohmanns. Eigentlich kann man darüber nur noch lachen.
motz.gif
 
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Und was hat der gute Mann sich darunter vorgestellt? Sollen wir alle Muslime rauswerfen, oder keine mehr reinlassen?
 
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