Ich betrachte Michael Moore mit gemischten Gefuehlen. Er schwimmt auf der Welle des Anti-Amerikanismus, die gerade in Europa droht immer mehr zur Modeerscheinung zu werden. Ich gebe zu, auch ich schwimme oefters auf dieser Welle, staerker als mir manchmal lieb ist, aber nicht alles was die Amerikaner tun oder das was aus den USA kommt ist unbedingt schlecht. Die Amerikaner sind auch nur einfach ein Volk, die wohl den falschen Mann gewaehlt haben, aber das sagen auch viele ueber die Deutschen. Natuerlich, nun kommt das Wort Wahlbetrug als Schlagwort, aber die Wahl wurde anerkannt und somit ist sie rechtens und aendern kann man es nicht mehr, also wird man es wohl akzeptieren muessen.
Moore ist fuer mich ein Mann der Zwiespaelte, einerseits zieht er ueber die Regierung und seine Landsleute her, andererseits sagt er, er waere ein Patriot und wolle sein Land nur retten, aber dadurch das Alles anprangert wird, wurde noch keine Nation gerettet. Er stellt die Frage, wo Terrorismus ueberhaupt ist und das einen Tag nach den Anschlaegen von Istanbul, fuer ihn scheint es wohl keinen Terrorismus zu geben, zumindest keinen der nicht aus seinen eigenen Reihen kommt, aber den gibt es nunmal leider. Gut, er wurde wohl von seiner Nation gezuechtet und kann auf keiner Landkarte lokalisiert werden, aber er exestiert, nicht nur, wie Moore juengst in Berlin sagte, in der Wallstreet und der repuplikanischen Partei.
Trotzalledem ist es angenehm, wenn Menschen das sagen, bzw. schreiben was sie denken, aber warum deshalb Moore, wie ein Popstar gefeiert wird, ist mir schleierhaft. Er gibt Lesungen, wofuer die Leute Geld bezahlen, damit er sich dann im frenetischen Jubel feiern lassen kann, wobei er doch nur patriotisch sein Land retten will. Er ist nicht der Einzige, der die Missstaende in seinem Land anprangert, aber keiner tut dies so medienwirksam und finanziell erfolgreich, wie er.
Bowling for Columbine war ein interessanter Film, der viele zum Denken angeregt hatte und deshalb finde ich den Film auch gut, da er Leute zum Denken bringt. Das Buch Stupid white man hat gewiss den gleichen Effekt, aber ich muss zugeben, das ich schon vorher wusste das es diese Missstaende in den USA gibt und nicht nur dort, aber wo Erfurt liegt, weiss Mr. Moore beispielsweise nicht einmal. Auch das Bush jr. ein dummer und gefaehrlicher Mann ist, war wohl jedem bewusst, der wenigstens ab und zu die Nachrichten liest. Fuer mich prangert Moore nur an, was eigentlich jedem bewusst sein sollte, aber er tut dies wohl schoener und bunter, als manche Tageszeitung.
Natuerlich, er bringt neue Theorien und Sichten in ein altbekanntes Thema hinein. Ich will jetzt gewiss nicht sagen, lest Moore nicht lieber die Tageszeitung, weil das Buch unumstoesslich seinen Reiz hat und so ist Moore wohl derzeit ein beliebter Amerikaner im deutschsprachigen Raum, da sich nirgends sein Buch so gut verkauft wie hier, hier wo Antiamerikanismus, meines Erachtens immer mehr zu einer Modeerscheinung wird und Moore genau weiss, wie man auf dieser Welle surft. Letztendlich hat Moore dann wohl doch recht, er ist ein Patriot, er tut das amerikanischte, was es gibt. Er verdient Geld mit der Dummheit anderer, nicht mit denjenigen, die seine Buecher lesen, sondern mit denjenigen ueber die er schreibt - stupid white man.
so und jetzt zerreisst mich, ausserdem noch so eine Randbemerkung, amerikanischte??? gibts das Wort ueberhaupt oder heisst das amerikanistischte???^^