Landstreitkräfte:
Das Hauptkampfmittel der Landstreitkräfte, der Kampfpanzer, ist zahlreich vorhanden, jedoch ebenso veraltet wie die Flugzeuge, und damit keine Bedrohung für die amerikanischen und südkoreanischen Panzer. In dichten Waldgebieten wären Hinterhalte mögliche, allerdings auch diese nur unter großen Verlusten, weil selbst eine Heckpanzerung eines Abrams ein schwieriges Ziel für die T-54/55/62 wären. Offene Feldschlachten würden das ausmaß eines Massakers annehmen. Die Flugabwehr ist extrem zahlreich, und gerade durch das alter eine mögliche Gefahr. Weniger die Raketen, als die Geschütze, die mit Kalibern bis zu 100mm zwar weit feuern können, aber ohne Zielradare blind schießen müssten. Diese Blindheit macht sie aber auch für den Gegner schwer ort- und angreifbar, und ihre Zahl von über zehntausend (mit verschiedenen Kalibern) stellt eine Bedrohung für Tiefflieger und Cruise Missiles dar. Jedoch, einfaches Gegenmittel, hoch fliegen. Über 5000 Metern besteht keine Gefahr mehr, die Geschütze reichen nicht so hoch und wenn dann nur wenige absolut ungenau, und die Raketen haben ihre Gipfelhöhe auch bei 4500 bis 5500 Metern, und diese nur bei aktivem Radar, was sie zu leichten Zielen macht. Man würde wieder zu Taktiken des zweiten Weltkrieges greifen, aus der Höhe angreifen, und wenn Tiefflug dann mit hoher Geschwindigkeit und mit ausnutzen jeglicher Deckung. Hier also Quantität vor Qualität. Eine größere Gefahr sind die indirekt feuernden Systeme, Raketen und Artillerie. Diese sind zwar extrem einfach, aber in großer Zahl vorhanden. Counter-Artillery-Units auf Seiten der Alliierten hätten bei der Ausschaltung wohl wenig Probleme, allein die Stückzahl von über 20.000 Einheiten ist so gigantisch dass ein Overkill stattfinden könnte. Hier heißt es geschickt vorgehen, und nicht alles auf einmal zu wollen.
Soldaten:
Knapp eine Million Soldaten stehen unter Waffen, weitere 4,7 Millionen Reservisten sind vorhanden. Quantität ja, Qualität nein. Die Soldaten, gerade die Reservisten werden unterversorgt, die Waffen sind extrem alt (einige stammen noch aus Beständen die nach dem ersten Weltkrieg verkauft wurden.), die Munition ist nur begrenzt vorhanden und in keinem guten Zustand, was selbst einige nordkoreanische Militärs anprangern. Die Moral ist nur bedingt vorhanden, die meisten Reservisten (in der Regel Bauern) sind froh wenn sie ihre Familie über Wasser halten können, und dürften jeder Veränderung nur positiv gegenüberstehen. Dem entgegen stehen die gerade in Asien weit verbreiteten Nationalen Gefühle, die aber weniger an der Führung hängen als am Staat, und so wäre es taktisch gar nicht schlecht den südkoreanern einen größeren Teil der Arbeit zu überlassen, würden sie doch ganz anders durch die Nordkoreaner aufgenommen werden als die Amerikaner. Kürzt man die Zahlen auf den wirklich effektiven Teil der Armee, so landen wir insgesamt bei weniger als 100.000 konkurrenzfähigen Soldaten, die auf einem ähnlichen Niveau wären wie der Vietcong zur Zeit des Vietnamkrieges. Ähnliche Taktiken dürfte er tatsächlich auch anwenden...
Das alles wirft doch ein deutlich anderes Licht auf die Situation und steht im krassen Gegensatz zu dem, was aus populistischen Gründen immer wieder über Nordkorea verbreitet wird.
PS: Wieder mal die Länge, sorry...