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Nordkorea droht mit Raketentests

manchmal denk ich mir, so ganz aus der luft gegriffen ist die bedrohung durch die amis nicht, wenn die nicht mit atomwaffen und raketen drohen würden, könnt ich mir schon vorstellen, daß die amis, so wenn der iran und syrien abgehakt sind, mal auf die idee kommen könnten nordkorea zu befreien.
 
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Das glaub ich eher nicht. Da Nord-Korea über die 5. größte Armee der Welt verfügt und nach Expertenmeinung das Land nicht mit konventionellen Waffen einzunehmen ist. Und ABC-Waffen werden die Amerikaner wohl niemals in so großem Maße einsetzen, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
 
<span style="color:eek:range"> hallo gyal-dzom bitte keine fullquotes :mad2: </span>
 
es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass die USA irgend eine chance hätte, nordkorea in einem "normalen" krieg zu erobern, oder auch nur einen brückenkopf zu errichten. die gesammte bevölkerung nordkoreas ist so vernebelt durch propaganda, dass sie, im falle eines "angriffs auf das vaterland", zur waffe greifen würden. das würde dann bedeuten, dass vielleicht 30-40% der bevölkerung unter waffen stehen würde. so viele soldaten hat die USA 1. nicht und 2. könnte sie diese nicht nach nordkorea bringen. und der technologische fortschritt der USA würde ihnen gegen fundamentalistische Kämpfer, die sich wahrscheinlich in kamikate-manier auf den feind stürzen würden, nichts nützen.
es blieben also nur ABC-waffen. doch ich denke, dass die USA noch nicht bereit ist, sich dermaßen über die anderen großen länder (europa, russland, china etc.) drüber weg zu setzen. das machen sie vielleicht in hundert jahren, aber im moment ist das ziemlich unwahrscheinlich.
sollte allerdings nordkorea zuerst mit ABC-waffen ein anderes land angreifen, könnte ich mir maßnamen, die weit über embargos hinaus gehen, vorstellen.
das würde aber in einem viel größeren haufen [***] enden, als wir es uns vorstellen könnten...
 
So dumm sind denke ich nichtmal die Nordkoreaner, das sie ABC-Waffen einsetzen.

Hoffe ich jedenfalls. :owink:
 
Die Nordkoreaner sind nicht dümmer als andere Völker auch, deren Führer jedoch ist sowas von verblendet, verpeilt oder wie immer man es ausdrücken möchte, dass ich ihm alles zutrauen würde, einschließlich dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen, auch auf eigenem Boden. Denn sein Volk ist ihm mehr oder weniger egal.

Und zur Einschätzung der militärischen Aussichten der USA und Südkorea (die gibt es schließlich auch noch) gegenüber Nordkorea, da scheinen ja noch einige Gerüchte und Halbwahrheiten durch den Raum zu schwirren. Die Armee Nordkoreas ist groß, aber was heißt das schon? Was bedeuten tausend Soldaten, wenn sie nicht wissen wo der Feind ist, wenn der Feind weiß wo sie ist und wenn er eine einzige Bombe abwerfen muss um sie zu zerstören? Klingt menschenverachtend, aber so ist der Krieg nunmal.

Tatsache ist, im direkten Vergleich zeigt sich die wahre, sehr beschränkte Macht des Nordkoreanischen Militärs.
Luftstreitkräfte:
Insgesamt knapp 110 Flugzeuge kann man als modern bezeichnen, was bedeutet dass sie jünger als 30 Jahre sind. Es wären MiG-29, -23 und Su-25. Selbst die leistungsfähigsten sind deutlich leistungsschwächer als das was der Gegner, Südkorea und die USA, aufbieten könnten. Zudem wird von amerikanischen Quellen von einem Klarstand von 20-25%, von chinesischen Quellen von 40% ausgegangen. Das bedeutet, dass die erste Linie der Luftverteidigung aus sage und schreibe ~30 Maschinen besteht, plus knapp 20 Angriffsflugzeuge.
Der Rest der Luftstreitkräfte besteht aus Flugzeugen, die schon zu Zeiten des Vietnamkrieges im Dienst standen und teilweise sogar schon damals veraltet waren. Sollten sie es überhaupt in die Luft schaffen, der Klarstand soll nach chinesischen Quellen nur gut 15% betragen, so wäre es mehr ein Tontaubenschießen. Die Luftstreitkräfte können getrost in die Kategorie: Unbrauchbar eingeordnet werden.

Seestreitkräfte:
Größere Einheiten gibt es kaum, die mittelgroßen sind nur bedingt gefährlich und stehen in keinem Verhältnis zu den angreifenden Einheiten. Die kleinen Schiffe, Schnell- wie Unterseeboote, hingegen stellen ein gewisses Berdrohungspotenzial dar. Weniger für die Flottenverbände (Trägerkampfgruppen) weit vor der Küste als vielmehr für mögliche amphibische Landungen. Sie wären also im Regelfall eher als Defensivwaffe zu betrachten, und das auch nur insofern als dass sie bei guter Aufklärung Schaden verursachen könnten. An genau dieser Aufklärung mangelt es jedoch. Kategorie: Bedingt brauchbar, mit der Bedrohung kann man umgehen.
 
Landstreitkräfte:
Das Hauptkampfmittel der Landstreitkräfte, der Kampfpanzer, ist zahlreich vorhanden, jedoch ebenso veraltet wie die Flugzeuge, und damit keine Bedrohung für die amerikanischen und südkoreanischen Panzer. In dichten Waldgebieten wären Hinterhalte mögliche, allerdings auch diese nur unter großen Verlusten, weil selbst eine Heckpanzerung eines Abrams ein schwieriges Ziel für die T-54/55/62 wären. Offene Feldschlachten würden das ausmaß eines Massakers annehmen. Die Flugabwehr ist extrem zahlreich, und gerade durch das alter eine mögliche Gefahr. Weniger die Raketen, als die Geschütze, die mit Kalibern bis zu 100mm zwar weit feuern können, aber ohne Zielradare blind schießen müssten. Diese Blindheit macht sie aber auch für den Gegner schwer ort- und angreifbar, und ihre Zahl von über zehntausend (mit verschiedenen Kalibern) stellt eine Bedrohung für Tiefflieger und Cruise Missiles dar. Jedoch, einfaches Gegenmittel, hoch fliegen. Über 5000 Metern besteht keine Gefahr mehr, die Geschütze reichen nicht so hoch und wenn dann nur wenige absolut ungenau, und die Raketen haben ihre Gipfelhöhe auch bei 4500 bis 5500 Metern, und diese nur bei aktivem Radar, was sie zu leichten Zielen macht. Man würde wieder zu Taktiken des zweiten Weltkrieges greifen, aus der Höhe angreifen, und wenn Tiefflug dann mit hoher Geschwindigkeit und mit ausnutzen jeglicher Deckung. Hier also Quantität vor Qualität. Eine größere Gefahr sind die indirekt feuernden Systeme, Raketen und Artillerie. Diese sind zwar extrem einfach, aber in großer Zahl vorhanden. Counter-Artillery-Units auf Seiten der Alliierten hätten bei der Ausschaltung wohl wenig Probleme, allein die Stückzahl von über 20.000 Einheiten ist so gigantisch dass ein Overkill stattfinden könnte. Hier heißt es geschickt vorgehen, und nicht alles auf einmal zu wollen.

Soldaten:
Knapp eine Million Soldaten stehen unter Waffen, weitere 4,7 Millionen Reservisten sind vorhanden. Quantität ja, Qualität nein. Die Soldaten, gerade die Reservisten werden unterversorgt, die Waffen sind extrem alt (einige stammen noch aus Beständen die nach dem ersten Weltkrieg verkauft wurden.), die Munition ist nur begrenzt vorhanden und in keinem guten Zustand, was selbst einige nordkoreanische Militärs anprangern. Die Moral ist nur bedingt vorhanden, die meisten Reservisten (in der Regel Bauern) sind froh wenn sie ihre Familie über Wasser halten können, und dürften jeder Veränderung nur positiv gegenüberstehen. Dem entgegen stehen die gerade in Asien weit verbreiteten Nationalen Gefühle, die aber weniger an der Führung hängen als am Staat, und so wäre es taktisch gar nicht schlecht den südkoreanern einen größeren Teil der Arbeit zu überlassen, würden sie doch ganz anders durch die Nordkoreaner aufgenommen werden als die Amerikaner. Kürzt man die Zahlen auf den wirklich effektiven Teil der Armee, so landen wir insgesamt bei weniger als 100.000 konkurrenzfähigen Soldaten, die auf einem ähnlichen Niveau wären wie der Vietcong zur Zeit des Vietnamkrieges. Ähnliche Taktiken dürfte er tatsächlich auch anwenden...

Das alles wirft doch ein deutlich anderes Licht auf die Situation und steht im krassen Gegensatz zu dem, was aus populistischen Gründen immer wieder über Nordkorea verbreitet wird.


PS: Wieder mal die Länge, sorry...
 
Hallo Hellios,

das mag ja alles richtig sein was du hier aufführst. Ich habe aber mal eine Studie gelesen. Nach der ist es sehr wahrscheinlich, das Nordkorea bei einem Angriff der USA einen Guerilla-Krieg führen wird. Und da die Nordkoreaner als sehr fanatisch gelten und das Land zudem einen Guerilla-Krieg entgegen kommt, ist man in dieser Studie zu der Meinung gekommen, dass Nordkorea mit konventionellen Waffen nicht einzunehmen ist.
Ich fand das ganze sehr schlüssig.
Leider find ich diese Studie nirgends mehr.
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Muss nochmal suchen!
 
Wer sagt dass die Amerikaner das Land einnehmen wollen? Die bisherigen strategischen Planungen sehen eine Vereinigung beider Koreas unter südkoreanischer Führung vor, was bedeutet dass Südkorea das Land sein wird, welches für die Ordnung im Norden sorgen wird. Die Amerikaner werden sich militärisch einmischen, aber es ist zu erwarten dass ein Großteil der Aktionen unter Koreanischer Flagge ablaufen werden. Wie erwähnt richtig sich der Fanatismus auf die Verteidigung des Landes, nicht auf die Verteidigung des Regimes, auch wenn dieses natürlich letzteres vorziehen würde. Die Südkoreaner hingegen werden von der Bevölkerung als Brüder angesehen, und wenn diese mit Freiheit und Hilfsgütern vor der Tür stehen dürfte der Fanatismus dem Pragmatismus weichen. Bis auf den wirklich harten Kern der Verteidiger, die gut versorgten Einheiten und die Profiteure des politischen Systems wäre die Bevölkerung an sich kein Problem. Und eben die sind militärisch betrachtet zu schwach um einen Guerillakrieg zu führen, weil sie nach einer Eroberung durch Südkorea keinen Halt in der Bevölkerung mehr hätten.
Der Anteil der Amerikaner wäre nichtsdestotrotz beträchtlich. Sie würden die Verteidigung Südkoreas garantieren, den Luftraum überwachen und von "oben" unterstützen, die Seewege freihalten und die Marine ausschalten. Sie würden sich um die Nuklearanlagen kümmern, um die Militärbasen usw. Teilweise würden amerikanische Einheiten unter koreanischer Flagge operieren, Militärgerät abgegeben und ähnliches um dafür zu sorgen dass die Südkoreaner gewinnen, sollte es zu größeren Kämpfen kommen. Das aber wäre eher unwahrscheinlich, zumindest nach den ersten Schlägen, wenn es noch um die wirklich gefährlichen Offensiv- und Defensivkräften geht...

Btw., ein L im Namen reicht, hab mit der Hölle nicht mehr zu tun als andere auch :owink:
 
wenn man das schafft, dann würde es wohl funktionieren. Doch ich denke nicht das es so einfach ist die Menschen in Nordkorea zu gewinnen. Die Propaganda des nordkoreanischen Regimes impft dem Volk schon seit Jahrzehnten ein das die südkoreanische Regierung und das Militär von den Amerikanern manipuliert und infiltriert ist. Deswegen werden die Nordkoreaner das südkoreanisch Militär wohl nicht unterstützen, obwohl sie eine Wiedervereinigung ersehnen.

Vielleicht wenn die Amerikaner und Südkoreaner es schaffen eine Art Opposition in Nordkorea aufzustellen und das Volk diese anerkennt.
 
Du überschätzt die Macht der Propaganda auf das Volk in Nordkorea. Der Teil der Bevölkerung, dem es relativ gut geht, steht mehr oder weniger hinter ihrem Führer, sie halten auch die Macht in ihren Händen. Aber das gemeine Volk, zu großen Teilen extrem verarmt, interessiert sich weniger für den der an der Macht ist. Obwohl das Land vom Informationsniveau her abgeschottet ist, wissen die meisten Menschen woher die wenigen Hilfslieferungen stammen, und sie werden es erst recht wissen wenn die Leute, ihre Brüder vor der Tür stehen. Wenn also gekämpft werden sollte, so wäre ein Bürgerkrieg der Bevölkerung eben gegen die Führungsriege wahrscheinlicher als ein Kampf gegen die Koreanischen Brüder. Denn als solche werden die Südkoreaner betrachtet, zumindest von denen die sich mehr um ihr eigenes Leben und ihre Familie als um Politik und willkürlich gezogene Grenzen kümmern.

Aber ich glaube, eine Diskussion um die Situation der armen Bevölkerungsschichten Nordkoreas und deren Einstellung zur koreanischen Geschichte und der aktuellen politischen Lage führt uns ganz schön weit weg von dem ursprünglichen Thema.
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So fasse ich mich kurz und halte als wichtigen Hinweis fest, die besten Einblicke erhält man wenn man selbst in das Land reist, oder, wenn das wie bei mir nicht möglich sein sollte, mit denen spricht die das Land bereist haben. Abseits dessen was uns manch ein Journalist zu präsentieren vermag...
 
Laut heutigen ORF-News drohen die USA auch bereits mit dem Abschuß der Rakete.
 
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