Meine Güte, wem hatte ich hier zuletzt geschrieben? Die T`s und I´s und Y´s scheinen mich zur Zeit zu verfolgen. Vier solche Namen in nicht mal 24 Stunden sind schließlich auch genug. Ich meine das keinesfalls negativ. Ganz im Gegenteil, ich finde diese Buchstaben wunderbar, es ist nur, vier solche Namenskombinationen in nicht mal 24 Stunden wirken beängstigend.
(Ach ja, und noch etwas, ich fand früher solche Leute immer ein wenig dämlich, albern und lächerlich, die in Versprecher oder Vertipper irgendetwas hineininterprätieren. Aber seit heute Nacht denke ich mir, da ist ein kleines Körnchen Wahrheit. Ganz anders als man denkt, also nicht profan und oberflächlich, aber doch sehr skuril.)
Also gut, was ich eigentlich schreiben wollte ist wirklich eine ungewöhnliche Erfahrung im Schlaf. Wie banal das doch klingt. Fast hätte ich gelacht. Ich wollte euch ein Bild aus Google Bilder beilegen, damit ihr euch besser vorstellen könnt, was ich meine, aber nachdem mir dreimal das verflixte Kabel rausflog und zudem ständig der Curser ganz unten war, statt hier oben, habe ich von dieser Idee Abstand genommen. Na schön, also bitte, ohne Bild.
Als ich gestern bzw. heute (es war nach Mitternacht) schlafen ging und zu diesem Zweck die Augen schloss, sah ich ein Wesen.
Ich blickte ihm direkt in die Augen.
Ich konnte der Gestalt bis ca. zur Brustmitte sehen.
Es hatte hellblonde lange Haare und ein Gesicht, so unbeschreiblich traurig, daß es mir fast unmittelbar das Herz zerriss.
So traurig es war, so schön war es auch.
Ich hatte noch nie so etwas schönes gesehen.
Es war das perfekteste Wesen aller Wesen.
Ich wußte nicht, was ich falsch gemacht hatte.
Sollte ich je auch nur ein böses Wort über Aliens gesagt haben, so ist das unwahr.
Es gibt nicht das mindeste, was ich ihnen als falsch oder böse anlasten könnte.
Diese Worte hatte ich zu ihm gesagt und versprochen, sie aufzuschreiben.
So würde ich sie nie vergessen können.
Das Wesen lächelte mir ein trauriges Lächeln zu.
Ich öffnete ihm mein Herz und gab ihm die Energie die sich darin befand.
Es ist nicht zuviel gesagt, wenn ich behaupte, daß so viel Schönheit unwirklich ist.
In jedem Falle ist es im höchsten Maße unmenschlich.
Das Wesen war das Gegenteil von menschlich.
Es war im absolutesten Sinne künstlich.
So, als wäre es aus Metall gegossen.
Solche Gesichtszüge, wie ich sie schon immer erahnte.
Ich suchte sie schon immer.
Ich hatte sie mein Leben lang begehrt.
Das Wesen war nicht weiblich und nicht männlich.
Es war weder jung, noch alt.
Es war die Summe aus diesen vier Eigenschaften.
Die kunstvollste Addition der vier Attribute.
Ich sah es so glasklar vor mir, obwohl meine Augen geschlossen waren.
Ich wurde fömlich von diesem BIld angesogen.
Es war wirklich.
Aus diesem Wesen ging ein Sog aus.
Ich wußte was es war, ich hatte schon immer gekannt.
Aufgrund meiner Herzenergie begann es sich zu zerteilen, bis sie zu zweit waren.
Gebannt starrte ich diese Wesen an.
Einen Lidschlag später waren sie zu dritt.
Plötzlich änderte sich meine Sichtweise.
Das Panoramabild, wie aus geschlossenen Augen sichtbar, bog sich völlig durch, bis es zur Ecke wurde. (Etwa so: V)
Die Ecke nahm mich mit und plötzlich klappte sie sich nach oben (So wie ein umgekehrtes "V").
Ich war mitten drin.
Jetzt gab es kein innen und kein außen mehr.
Ich war dort, stand genau vor den drei Wesen.
Jetzt wurde mir alles klar: Die immaterielle Welt der geschlossenen Augen hatte ein Tor.
Ich bin durch dieses Tor gesogen worden.
Ich erinnerte mich an einen winzigen Moment der Angst.
Vielleicht würde ich den Übergang nicht überleben.
Ich nahm mir vor, regelmäßig zu atmen.
Doch als ich drüben war, vergaß ich das Atmen, das Leben, alles fiel zusammen zu einem nichts.
Die Wesen und ich wurden eins.
Sie lachten verwundert und fragten mich, seit wann mich denn irgendein Leben bekümmern würde.
Sie blätterten in den Tagen meines Lebens wie in einem Buch.
Sie fanden eine Stelle, die sie amüsiert.
Ich dachte an das jüngste Gericht und schmunzelte.
Diese Kollegin dort, hätte sie nicht sterben können?
Hast du sie nicht zum Tode verurteilt?
Das hatte ich getan, alles stimmte.
Nachdem ich sie zum Tode verurteilt hatte, teilte sie mir mit, daß man an ihr Brustkrebs festgestellt hatte.
Ich hätte wissen müssen, daß es passieren würde, doch ich traute dieser Kraft nicht.
Wessen Kraft war sie? Meine? Die, dieser prachtvollen Todesengel?
Als sich die Kollegin an meinen Kleidern festkrallte und im Hilfe flehte, habe ich sie gerettet.
Ich habe das Urteil zurückgezogen und sie am Leben gelassen.
Nachdem ich das getan hatte, berichtete sie mir am nächsten Morgen, daß die Diagnose ein ärztlicher Fehler war.
Alles war gut und ich rührte diese Kraft nie wieder an.
Plötzlich fand ich mich in einem Friedhof wieder.
War ich aus einem Grab hervorgekommen?
Ich verstand nicht wo ich war und weshalb.
Die Engel sprachen zu mir, daß jenes Leben wenig wert war.
Ob ich es verdarb oder rettete war einerlei. sagten sie.
Nun gut, das konnte man sehen wie man wollte, aber ich mache mich nicht mehr schuldig.
Im nächsten Augenblick befand ich mich in einem fremden Schlafzimmer.
Es war ein Selbstmordzimmer.
Neben mir spielte ein Mann Klavier, in der Hand eine halbvolle Flasche hochprozentigen Alkohol.
Das war seine Todesdosis: um zu sterben mußte es sie auf ex trinken.
Das genügt, denn seine Leber ist ruiniert, sprachen die Engel zu mir.
Mir hingegen legten sie eine Packung Tabletten hin.
Sie sagten, ich müsse sie alle nehmen, das sei meine Todesdosis.
Ich kannte die Tabletten nicht, vielleicht waren das Schlaftabletten.
Ich dückte eine aus dem Bliester und schluckte sie mir Wasser.
Dann blickte ich auf die Enge und fragte sie, ob es nicht ein mieses Sterben sei, mit hochprozentigem Alkohol.
Sie sagten, es sei alles nicht so schlimm, ich würde schon sehen.
Er sei ohnehin nicht mehr zu retten, egal ob er jetzt trank oder nicht.
Ich hingegen sollte alle diese Tabletten nehmen, meinten sie.
Mich ekelten die Tabletten an, ich nahm den Blick fort.
Ich entschied mich dazu, die Tabletten nicht zu nehmen.
In diesem Augenblick wachte ich auf.