Hier wird interessant diskutiert, aber fast alle Beiträge betrachten den Sex nur von seinem materiell-rechtlichen Wertesystem, und dabei werden Birne mit Äpfel verwechselt.
Der Ehebetrug reduziert sich auf den naiven Kinderreim:
"Versprochen ist versprochen, und wird nicht gebrochen."
Wer sich einem anderen selbst und freiwillig durch Ehegelöbnis (oder Eid) verspricht, dem anderen "treu" zu sein, ist daran gebunden, bis dieses Versprechen durch gegenseitige Aufhebung beendet wird. Unter dem Gesichtspunkt handelt es sich also tatsächlich um einen Vertrag.
In der alten Zeit wurde so ein Ehebruch auch mit Strafe belegt, der Betrüger mußte eine Wiedergutmachung leisten, meist sein ganzes Hab und Gut, um die Ehre des Betrogenen wiederherzustellen. Es ging also nur um Geld. Dieses Strafprinzip wurde in Deutschland Ende der 1970er Jahre abgeschafft, und an dessen Stelle ein Trennungsjahr eingeführt usw.
Das gleiche gilt, wenn sich ein Paar durch gegenseitige Liebeserklärung einander bindet ohne Ehegelöbnis "Ich werde dich immer lieben". Wer sowas sagt, nun, ist es selber schuld, wenn er sich daran messen lassen muß, wenn er abwegig wird und plötzlich auch die Kirschen von Nachbar's Garten "liebt". So einer ist auch treulos und begeht Betrug.
Natürlich ist der Sex auch etwas sehr Heiliges, was ich aber nicht mit Kirchenreligion verbinde, sondern mehr für einen Menschen selbst.
Der Sex ist nicht nur wie eine Turnübung zu sehen.
Bevor man loslegen kann, muß Kopf und Gefühl (Herz und Verstand) dafür eingestimmt sein. Erst daraus erwacht die sexuelle Biologie, die bis dahin "schläft". Es findet also bereits ein "Austausch von gegenseitigen Energien" statt. Man kann diese Energien zwar nicht sehen, aber fühlen. Im Moment der Vereinigung, der hohe Akt, findet zusätzlich ein Körperaustausch statt. Und im Moment des Höhepunkts verschmilzt Kopf-Gefühl-Körper zu einem einzigen Gesamtgefühl und läßt alles erschauern, woraus tiefe Entspannung kommt.
Durch Sex ergibt sich somit eine Art Energieverbindung zwischen zwei Wesen, ein unsichtbares Band wird geknüpft, das uns - rein spirituell betrachtet - über viele Leben lang mit dem anderen Sexpartner verbinden kann, bis sich die Energien diese unsichtbaren Bandes auflösen.
Man sollte sich daher seine jetzigen Sexpartner genau anschauen, ob man diese auch in künftige Leben wiedertreffen will und dabei auch das Thema Sex aufkäme, was dabei aber nicht unbedingt schön wäre. Für alles muß ein Mensch "zahlen", auch für Sex (rein spirituell). Wer dieses Band durch Fremdgehen vorzeitig zu zerreißen versucht, begeht eigentlich eine "Todsünde", für die er in seinen nächsten Leben bitter bezahlen muß, denn er wird selbst viele Leben durchleiden, in denen er selbst der "Betrogene" (das Opfer) sein wird, bis seine Seele es versteht und das Band sich auflöst.
Ich finde es daher nicht unbedingt passend, dass ihr über den Sex so leichtfertig nur rein materialistisch debattiert, und ihn nicht als etwas sehr subtiles anerkennt, dass mit den menschlichen Energien zu tun hat. Nur weil ihr sie nicht mit bloßem Auge sehen könnt, heißt nicht, dass sie nicht existieren. Aber fühlen, fühlen könnt ihr sie, denn sonst könnte keiner von euch überhaupt Sex machen.
Geht mit Heiligem nicht so achtlos um, und redet nicht so billig darüber.