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Was ist ein Ziel? Was ist Glück?

RoninS

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In seinem Buch "Die subtile Kunst des darauf Scheißens" erklärt Mark Manson, dass der Sinn des Lebens das Lösen von Problemen ist (was man auch das "Bekämpfen innerer Dämonen" nennen kann).
Aber von Anfang an. Ein Leben ohne Probleme gibt es nicht. Jeder Mensch hat Probleme. Jeder Mensch hat seine eigenen Probleme. Die Lösung eines Problems erschafft neue Probleme.
Zum Beispiel: Deine Füße tun weh, weil du jeden Morgen 20 km zur Arbeit laufen musst. Endlich kannst du dir ein Auto leisten. Du hast ein Problem gelöst, was dich mit Glück erfüllt ("Endlich mein eigenes Auto!"), aber erschaffst dir neue Probleme ("Ich muss das Auto versichern, Tüv, Reifendruck, Werkstattrechnung...").
Die erstaunliche Konsequenz daraus: Vermeidest du das Problem oder redest dir ein, du hättest keine, dann wirst du unglücklich sein. Das ständige Gefühl, dass etwas fehlt weil du eigentlich etwas hättest tun müssen.
Wenn man versucht sich "einfach so" besser zu fühlen ohne etwas zu tun, also ohne ein Problem zu lösen, so verstärkt man dabei das negative Gefühl. Und dies nannte der Philosoph Alan Watts das "Gesetz der Umkehrung". Das ist ein Grund, warum ich selbst nicht an diese Übung aus der Psychologie glaube: Sich jeden Morgen vor den Spiegel stellen und vorbeten wie toll und glücklich man doch sei.

So schreibt Mark Manson:
Wenn es negativ ist, das Positive zu verfolgen, dann wird das Verfolgen des Negativen etwas Positives bewirken. Dein Schmerz im Fitnessstudio verbessert deine allgemeine Fitness und bringt dir mehr Energie.
vgl. Seite 12 ff.

Man wählt also welchen Schmerz man ertragen will. Einen selbst gewählten ("ich gehe ins Fitnessstudio und leide") oder einen dauerhaften ("ich bin nicht fit und habe Schmerzen beim Treppensteigen"). Interessant in diesem Kontext ist die Frage wieviel Schmerz man erleiden will, um etwas zu erreichen: Ein Ziel.
Und ein Ziel definiert sich anhand deiner persönlichen Wertmaßstäbe, die du für dich festlegst. Es sind die "Kämpfe" in deinem Leben, auf die du zurückblickst und dich gerne daran erinnerst.

Ein Ziel muss realistisch (Integritäts-Prinzip) und steuerbar sein. Sich Flügel wachsen lassen und damit zum Mond fliegen ist nicht realistisch. Steuerbar bedeutet, dass du durch ähnliche Handlungen (etwas tun) ähnliche Ergebnisse erzielst. Gehst du beispielsweise ins Fitnessstudio und kopierst den Ernährungs- und Trainingsplan des Bodybuilders, so werden deine Muskeln wachsen (steuerbar). Mark Manson definiert darüber hinaus eine "Wertvorstellung" zusätzlich als "gesellschaftlich konstruktiv".

Wir alle müssen also leiden. Und die einzige Wahl die wir wirklich haben ist, welchem Leiden wir welche Priorität einräumen. Welches Problem wir lösen. Manson nennt es "sich bessere Sachen aussuchen", die einem dann wichtig sind. Man tauscht ein Problem ("meine Füße tun weh!") gegen ein "besseres" Problem ("mein Auto muss mal wieder gewaschen werden"). Bessere Probleme = besseres Leben.

Philosophie am Montag. :)
 
Vielleicht noch kurz nachgelegt: Ich glaube, dass das der Grund ist, warum Menschen wie Elon Musk trotz all ihrer Milliarden immernoch Business machen. Und warum Lottomillionäre so oft ihren Gewinn verprassen und am Ende wieder dort sind, wo sie vorher waren.
 
Aber der richtige Weg ist oft der vermeintlich schwere.
Um beim Fitness zu bleiben.
Die ersten Wochen und km beim Laufen sind furchtbar, dann wirds immer einfacher.
 
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