Hallo Nerzul,
stimmt. Es ist fast belanglos auf welcher Ebene es passiert ist. Als ich das gelesen hatte, merkte ich, daß ich das auch so sehe.
Du kennst genug andere Leute, die ähnliches wie ich erlebten? Ich bin erstaunt und beeindruckt, aber auch beruhigt, denn ich hatte bei anderen Leuten, denen ich etwas aus diesem Erlebnis andeutete, den unangenehmen Eindruck, als würden sie die Ursache dieses Ereignisses aus "unerfüllten Sehnsüchten" deuten. Das finde ich einfach nur lächerlich. Das hat mich so dermaßen verärgert, daß ich die Sache lange Zeit für mich behalten hatte und mich erst wieder hier geöffnet habe. Es tut mir gut, davon erzählen zu können, ohne zur Zielscheibe von unsensiblen Kommentaren zu werden.
Deine Frage, wie ich eigentlich damit umgehe, hat mich mehrere Tage beschäftigt.Nach wie vor denke ich, daß das schwer zu beantworten ist. Es ist eine verwirrende Mischung aus verschiedenen Gefühlen. Oft versuche ich mich damit zu beruhigen, indem ich mir sage, daß sie mir ja nichts böses wollen, andernfalls hätten sie das längst getan. Es ist keine sehr schöne Sache zur Marionette zu werden. Daß sie mich nach ihren Wünschen beeinflussen steht außer Frage. Es ängstigt mich, nicht zu wissen, was wo mit mir passiert. Ich kann nur aus Bruchstücken meiner Erinnerungen Schlüsse ziehen.
Beispiel: Meine gewöhnliche Schlafdauer beträgt 8,5 bis 9 Stunden. An manchen Tagen wache ich aber erst nach 12, 13 und 14 Stunden auf, dann aber trotzdem noch so müde, daß ich nicht selten auf dem Sofa, im sitzen, wieder für ein bis zwei Stunden einschlafe.
(Das sind nicht die Nächte, bei denen ich unter Schlafmitteleinfluss stehe. Ich nehme diese Mittel ohnehin nur ganz selten.)
In solchen Situationen versuche ich zu rekonstuieren, was geschehen ist. Ich nehme an, daß ich in irgendeiner Form für sie gearbeitet habe. Ich habe einige Blitzlichterinnerungen, bei denen ich in einem Krankenhaus und auch in einer Arztpraxis mit Arbeit beschäftigt bin. Andererseits erinnere ich mich auch an verschiedene Situationen, bei denen ich medizinisch behandelt oder untersucht wurde. Daraus schließe ich, daß mit mir beides gemacht wird: Ich arbeite dort, bin aber auch in bestimmten Fällen Patientin. Einmal stand ich vor einem riesigem Schrank, der mit Medikamenten über und über vollgestopft war. Ich weiß nicht warum, aber ich bin mir sicher, daß dort viele Substanzen gelagert werden, die zu verschiedenartiger Betäubung dienen. Ich stand lediglich vor dem Schrank und staunte die große Menge an Pharmaka an, als eine große, blonde Frau, ca. meines Alters, auf mich zukam und mich sehr freundlich fragte, ob sie mir behilflich sein könne. Sie wollte mir bestimmt helfen, aber mich auch von dem Schrank entfernt wissen. Ich glaube nicht, daß es ihr recht wäre, wenn ich allzuviel darüber weiß. So bat sie mich, immer noch sehr nett, ich möge in die Abteilung des ersten Stocks zurück zu gehen (dort arbeite ich, ich weiß aber nicht als was).
An manchen Tagen, ich lag bereits im Bett und wollte noch ein paar Seiten lesen, habe ich den Eindruck, als würde man mich in irgendeiner, mir unbegreiflichen Form auf die Arbeit eines Babysitters vorbereiten. Plötzlich bekomme ich Lust, mein Buch zur Seite zu legen und in alte Bilderbücher zu blättern. Es sind solche, bei denen total niedliche Tierbabys zu sehen sind. Das sehe ich mir so lange an, bis ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, mir ein so kleines Kätzchen oder Welpen zu kaufen. Dann schlafe ich sehr schnell ein und am darauf folgenden Tag habe ich immer wieder das Bedürfnis, kleine Greybabys zu hätscheln und zu bemuttern. Manchmal kommt es vor, daß das tagelang anhält. Ich glaube, es ist nicht völlig abwegig, daß ich hier und da mal als Babysitter eingesetzt werde. Direkte Erinnerungen daran habe ich nur ganz wenige. Ich glaube, sie achten sorgfältig darauf, daß ich bei der Arbeit wenige Erinnerungen behalte.
All diese Dinge verunsichern und verängstigen mich. Manchmal ist es mir direkt unangenehm mich schlafen zu legen, weil ich sie bereits in meiner Nähe fühle und weiß, daß sie kommen werden, sobald ich eingeschlafen bin. Oft sind sie ungeduldig, wenn ich spät ins Bett gehe. Dann fangen sie an, mich zu bedrängen. Dieses bedrängen kann ich nur schwer beschreiben. Es ist so, als würde mir ein grässliches Problem auf der Seele lasten, welches immer schwerer wird. Erst dann, wenn ich mich ins Bett lege, verschwindet es. Ich bin mir sicher, daß sie das irgendwie erzeugen. Zu frappant sind die Übereinstimmungen mit dem "immer schwerer auf der Seele lasten" und dem "ins Bett gehen". Manchmal, wenn ich mich in der Nähe eines Fensters befinde, pieksen sie mich auf einem meiner Handrücken oder einer Gesichtswange an. Damit schicken sie mir sowohl tagsüber einen "hallo-Gruß", als auch spätabends eine eindringliche Bitte, mich schlafen zu legen. Wie machen sie bloß dieses Pieksen? Mit Laser? Seit ein paar Monaten habe ich auf meinem rechten Handrücken einen leicht bräunlichen Fleck, der sich sehr seltsam verhalten hat: Lange Zeit blieb er so wie er war, doch als ich mit dem Gedanken spielte, ihn zu fotografieren, um ihn euch zu zeigen, wurde er auf einmal deutlich blasser. Inzwischen ist er fast kaum noch zu sehen. Blöde Sache sowas....
Das bezeichne ich als zur-Marionette-werden. Das ist nicht sonderlich toll. Es schränkt mich in meiner persönlichen Freiheit ein. Früher, d.h. vor ca. 2 Jahren, gingen sie sogar soweit, daß sich andere Leute, die mit mir wohnen, darüber beklagten, daß ich immer so spät ins Bett ginge, obwohl ich sehr rücksichtsvoll und leise bin. Es kann niemanden gestört haben.
Auf der anderen Seite ist es auch schön, mit ihnen zu tun zu haben. Sie zeigen mir viele Dinge und bringen mir einiges bei. Das ist sehr nett von ihnen. Ich bin auch froh, zu wissen, was so im Universum herumschwirrt (natürlich kenne ich nur einen Teil davon), während andere nur eine vage Vorstellung davon haben.
Ich bin sicher, daß ich schon sehr lange mit ihnen zu tun habe, bestimmt schon seit Kindesbeinen an. Weil mein Vater eigentlich Priester werden wollte, aber kurz vor der Weihe meine Mutter kennenlernte und sie heiratete, erzählte er mir öfters von Heiligen und Marienerscheinungen und all solchen Kram. Ich bin also mit diesen Dingen aufgewachsen. Deshalb konnte mich eine Frau mit langen blonden Haaren nicht erschrecken. Ich habe es zwar als Kindergartenkind bis ca. zum Alter von 10 Jahren nicht richtig gedeutet, mich aber auch nicht sonderlich dafür interessiert. Es gehörte einfach zu meinem Leben und ich nahm es so hin wie es war. Erst viel später, nämlich, als ich bereits zwanzig war, hörte ich von diesen Dingen, bekam auch mal beiläufig ein Buch vom guten alten Däniken in die Hand gedrückt und konnte mir ein Bild machen. Ich zweifelte nicht an die Existenz dieser Dinge, brauchte sie aber nicht mit mir in Verbindung. Das passierte erst vor einigen Jahren.
Eine meiner Freundinnen kam eines abends zu mir und erzählte mir, daß ihr ein Bekannter bestimmte Dinge berichtet hatte, z.B., daß die Bibel falsch geshrieben und gedeutet wurde und daß der Schöpfer der Menschen kein er, sondern einige andere waren usw. Alles in allem wenig neues und demnach für mich wenig spektakulär. Statt dessen passierte etwas völlig unvorhersehbares und mir gänzlich unbegreifliches. Als meine Freundin gegangen war, fühlte ich eine extreme Wut in mir, eine solche wie ich sie noch nie an mir kennengelernt hatte. Ich hätte buchstäblich die Wohnung zerlegen können und Amok laufen können. Ich konnte nicht versehen, wie sie einfach so, mir nichts dir nichts, herkommen, sich ins Wohnzimmer setzen und über all diese Dinge reden konnte. Sie hatte einen ganz schweren Treuebruch begangen, natürlich einen, wovon sie nichts wissen konnte, aber das entspannte mich nicht. Sie hätte nicht darüber reden dürfen. Es ist ganz einfach verboten, solche Dinge überhaupt nur zu erwähnen. Solche Gedanken hatte ich und wußte nicht einmal warum. An jenen Abend bin ich seelisch und körperlich zusammengebrochen. Wochenlang verbrachte ich die Zeit im Bett, unfähig den geringsten Handschlag zu tun. Erst einige Wochen später wurde mir klar, daß mir an jenen Abend unterbewußt klar geworden war, daß ich diejenige war, die diesen Treueschwur geleistet hatte und zwar schon seit vielen Jahren. Erstmalig brachte ich mich mit diesen Dingen in Verbindung, hatte überhaupt den Mut dazu gefunden, mich damit gedanklich auseinanderzusetzen. Bestimmt hatte ich all die Geschehnisse ab der Kindheit so gründlich verdrängt, daß sie aus den tiefsten Tiefen meiner Seele herausgezogen wurden. Natürlich war das qualvoll und schockierend. Ich war vor allem über mich schockiert. Eine solche Reaktion hätte ich an mir nie vermutet, ich bin eher vom sanftmütigen, entspannten und ruhigen Typus. Langsam arangierte ich mich mit allem und lernte damit zu leben. Das war die Zeit, in der ich die Fremden bewußt und klar wahrnahm, ihre Lenkungen fühlte und mit ihnen in klarem Zusammenhang brachte. Das änderte auch ihr Verhalten zu mir. Sie drängten sich weniger diskret in mein Leben und ich verstand, daß meine damaligen Erinnerungen die gleichen oder ähnlichen sind wie heute. Anders als früher, verdrängte ich das Unverständliche nicht mehr, sondern setzte mich bewußt damit auseinander und befragte andere Menschen danach, ob sie ähnliche Erlebnisse hatten usw.
Das ist so die Art, wie ich damit umgehe. Wie ist das bei dir so?
Hallo nein,
was für ein witziger Name übrigens... *schmunzel*
Ich danke dir für deine Zeilen. Es ermutigt und entspannt mich, denn der Gedanke, ich könnte psychisch nicht ganz gesund sein, gehört entgültig der Vergangenheit an.
Ich verstehe es nur zu gut, daß du über deine Kindheitserlebnisse nicht sprechen wolltest. Tatsächlich glaubt einem fast niemand. Deshalb bin ich so froh, daß es hier anders ist und daß ich mit Menschen sprechen kann, die ähnliches erlebt haben.
Dieses Gefühl, daß da etwas ist, was weder menschlich, noch ein Tier ist, kenne ich auch gut. Es bereitete mir eine zeitlang Kopfzerbrechen, bis mir mal ein Wesen aus der Astralebene sagte, daß sie mitten unter uns sind, zwar manchmal unerkannt, aber eben doch hier und da anzutreffen. Er zeigte mir, wie sie aus dem bewölkten Himmel herunterkamen, zu hunderten liefen sie in menschenleere Gebiete und machten sich dort breit. Ich fand das alles beunruhigend, war ihm aber auch sehr dankbar für die Aufklärung und Desillusionierung.
Viele liebe Grüße
erdbeerblond