(leider ist mir zum Thema Weihrauch ein Zitat abhanden gekommen, aber das macht nichts)
Ich möchte dazu einige interessante und amüsante Passagen zitieren:
"Seit Jahren trifft man in der Literatur und in den Medien auf die Angabe, daß beim Räuchern von Olibanum durch pyrochemische Modifikationen und Reaktionen THC entstehe (Martinetz et a. 1989: 138; Faure 1990:30). *52*
THC ist bisher in keiner anderen Pflanze als in Cannabis festgestellt worden. Neuere Untersuchungsergebnisse des Pharmazeutischen Instituts der Universität Bern haben gezeigt, daß kein THC beim Verbrennen des Harzes entsteht; es konnte nicht einmal ein Nanogramm festgestellt werden (Kessler 1991). Da es aber verschiedene Sorten von Olibanum gibt, könnte es sein, daß manche THC enthalten oder beim Verbrennen produzieren, andere aber nicht. Schließlich wurde der Rauch nicht auf >>andere psychotrope Stoffe untersucht, so daß die letzten Geheimnisse erhalten bleiben.<< (Hess 1993: 11)
Wirkung:
Dem Olibanum ebenso wie dem Kirchenweihrauch wurde schon früh eine berauschende, euphorisierende und stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt (Menon und Kar 1971). Im Universalllexikon von 1733 bis 1754 heißt es:
>>Er stärket das Haupt, Vernunft und Sinne, jedoch aber, wenn er überflüssig gebrauchet würde, so erweckt er dem Haupte Wehetage, und ist der Vernunft abbrüchig, sonsten reinigt er das Geblüte, stärcket das Hertz, benimmt die Traurigkeit, und macht das Geblüte fröhlich.<<
Bis heute sind immer wieder Fälle von >>Olibanumsucht<< beobachtet und in der toxikologischen Literatur beschrieben worden (Martinetz et al. 1989: 138). DIE BERAUSCHENDE WIRKUNG DES OLIBANUM HAT IN VERGANGENEN ZEITEN SICHERLICH VIELE MENSCHEN IN DIE KIRCHEN GEZOGEN. (Hervorhebung durch mich)
*52*
>>Aufmerksam geworden auch durch immer wieder beobachtete Suchtfälle (!), haben wir Überlegungen angestellt, welche Inhaltsstoffe zu diesen Wirkungen führen können. Dabei sind wir darauf gestoßen, daß eine Synthesemöglichkeit für den Haschischinhaltsstoff A9-Tetrahydrocannabinol in der Umsetzung von Olivetol (5-Pentyl-resorcin) mit Verbenol besteht. (...) Verbenol wie auch Phenole und Phenolether sind mehrfach als Weihrauchinhaltsstoffe beschrieben worden; daneben können weitere phenolische Strukturen gebildet werden, so daß wir der Ansicht sind, daß die Bildung eines Tetrahydrocannabinol-Grundkörpers (...) durchaus nicht auszuschließen ist. (...) Auch eine enzymatische Bildung derartiger berauschender und stimulierender Stoffe während des Kauprozesses oder im Verdauumgstrakt kann durchaus in Betracht gezogen werden, wobei natürlich auch die ätherischen Öle von gewisser Bedeutung sind.<< (Martinetz et al. 1989: 138)"
Möglich ist es also, daß sich die Kirchen, früher wie heute, bewußt des Weihrauches bedienen, um bei den Kirchengängern angenehme psychische Gefühle auszulösen, die die Kirchengänger dann, zumindest zum Teil, fälschlicherweise mit dem Glauben, der Kirche an sich etc. in Verbindung bringen könnten.
eher im gegenteil. wer an nichts glaubt, lebt bewiesener weise nicht so glücklich wie ein gläubiger mensch. es gibt also nicht um sonst einen bereich im hirn, der nur zum glauben da ist.
Ob´s vielleicht nur am Weihrauch liegt?
Nein, im ernst, ich bezweifle, daß der Glauben den Durchschnittsmenschen glücklicher macht. Fraglich ist, welche Probanten für solche Untersuchungen befragt wurden. Sollte es sich allerdings um einfach gestrickte Gemüter handeln, kann es durchaus sein, daß diese sich mit dem Glauben glücklicher fühlen.
Ich hatte in der Vergangenheit für viele Jahre (nicht nur in der Kindheit) Kontakt mit katholischen Kirchengängern und mir fiel auf, daß ich überdurchschnittlich oft auf solche einfache Gemüter gestoßen bin. Möglicherweise gibt es da einen Zusammenhang.
Da brauch ich keine Religion, da könnten wir auch einfach alle Drogen nehmen und glücklich vor uns hin vegetieren... Aber vielleicht ist es für eine Gesellschaft eigentlich besser, nicht glücklich zu sein, und sich dafür weiterzuentwickeln? Denn nachdenken und Probleme würde ich durchaus als Triebfedern dafür sehen
Meiner bescheidenen Meinung nach, kann das kaum zutreffen. Der regelmäßige Gebrauch von Drogen, zum Zwecke, sich damit glücklich(er) zu machen, gelingt nur für verschwindend kurze Zeit, weil, vereinfacht ausgedrückt, sich der Körper daran gewöhnt, Endorphine, Dopamin etc. künstlich zugeführt zu bekommen und es "verlernt", auf "normalem Wege" Glücksgefühle zu produzieren.
Selbst ein unregelmäßiger, aber nicht als selten zu bezeichnender, Konsum (oft auch schon ab ca. dem 5. Gebrauch) führt zum bekannten "Endorphinkater", auch als Abfack oder Upfack bekannt.
Meiner Ansicht nach, ist es für die meisten Menschen besser, weniger glücklich zu sein bzw. vor Problemen gestellt zu werden, weil das oft zu Verbesserungsideen und damit letztlich zur Weiterentwicklung führt.
Sag mir bitte einer, dass ein Priester ein glücklicher Mensch ist, und nebenbei minderjährige Ministranten sexuell missbraucht - JA, DAS GIBT ES. Und dann kommt halt immer, ..."ja, schwarze schafe gibt es überall".
Meiner eigenen Erfahrung nach (selbst erlebte und von anderen erzählt bekommene), ist das eher die Regel, als die Ausnahme.
Hitler hat auch die Kirchensteuer eingeführt!!!!!!!
... und den Muttertag.
@ Zythran
Das Christentum ist, auch heute noch, voller Gebote, Verbote und Reglementierungen. Beschäftige dich doch mehr damit, die Oberhäupter wollen dem kleinen Christenbürger jede Lust verderben. Kurzgefasst: Alles was Spaß macht, gefällt dem lieben Gott nicht.
Natürlich! Meiner bescheidenen Meinung nach, steckt dahinter eine hinterlistige Strathegie: Der gläubige Christ soll nur durch den Glauben Glück erfahren, sonst könnte er sich ja von der Kirche abwenden.
Siehe die 10 Gebote: Du darfst keine anderen Götter neben mir haben.
Die Vergnügungen (alles was Spaß macht) werden als "andere Götter" interprätiert. Methode: Hat man den Ursprung des Glücklichseins der Menschen unter Kontrolle, hat man fast den ganzen Menschen unter Kontrolle.
Atheist wurde in den Anfängen des Christentums als Schimpfwort verwendet und ist heute nicht mehr als solches zu anzusehen.
Das sehe ich anders: Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde Gottlosigkeit (also Atheismus) mit Dummheit gleichgesetzt und sprachlich im identischen Sinne benutzt, was auch durch den damaligen feststehenden Ausdruck "ach, du gottloses Kind" ausgesagt wurde.
moral, gut und böse, das steht immer im zusammenhang mit einer religiös geprägten gesellschaft...
...vieles, was wir für böse oder unmenschlich halten ist dort normal.
stellt sich mir manchmal die frage, gibt es das "objektiv" böse oder gute überhaupt?
oder bastelt sich das jede gesellschaft, nach ihren erfordernissen?
Da scheint mir verdammt viel Wahrheit darin verborgen zu sein. Meinem Gefühl nach, gibt es diese Eigenschaftsworte objektiv nicht. Was als gut oder böse ausgelegt wird, ist immer Ansichtssache, die kulturell und religiös stark geprägt ist. Es gibt eben nicht nur eine Wahrheit, sondern meistens mindestens zwei. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, daß jeder seine eigene Wahrheit und somit ein persönliches Gerechtigkeitsempfinden hat. Wäre dem nicht so, würden Rechtsanwälte und Gerichte gar nicht existieren bzw. pleite gehen und so ist es ja wahrlich nicht.
Frage: "Warum bist du Anwalt geworden?". Antwort: "Ist ´n sicherer Job."
Da jedoch Religionen sehr oft über die eigenen Lehren hinausgehende Gedanken nicht gerne sehen und verbieten (siehe AT, Baum der Erkenntnis, der Rest ist Geschichte...), wird natürlich Gut und Böse von der jeweiligen Gesellschaft unterschieden.
Genau! Siehe Methode ala "Du darfst keine anderen Götter neben dir haben". Das ist eine erweiterte Form davon. So entstand das BtmG. Wäre ja auch schrecklich, wenn jemand durch die Anwendung von beispielsweise Pejote, für spirituelle Zwecke, zu neuen Erkenntnissen käme oder auch nur die bekannten Erkenntnisse besser verstehen würde. Dafür ist schließlich die Predikt in der Kirche da.
"Eine Gesellschaft ohne Gott ist die Hölle auf Erden" ...Menschen haben sich ihre Hölle auf Erden bereits selbst erschaffen. Die Kirche hat ... nicht gerade durch reine Menschlichkeit geglänzt (es geht dabei ja um die Kirche, nicht um den Glauben an sich), dann aber auf andere zu deuten und derartige Vorwürfe auszusprechen, finde ich leicht anmaßend.
Du sprichst mir aus der Seele. Genau diese Sätze habe ich mir schon oft gesagt. Ich finde es absolut anmaßend. Die Bischöffe u.a. machen sich, meiner Ansicht nach, dadurch lächerlich, indem sie sich selbst widersprechen. Das, was wie predigen, halten sie selbst nicht ein. Und das sollen unsere Vorbilder sein? So stellen sie sich selbst ja dar. Und wie war das mit der Anrede zum Papst? Eure Heiligkeit? So wollen sie von allen anderen Menschen angesprochen werden? Ein Heiliger, so wie sie diese gerne als unsere Ideale darstellen, benimmt sich nicht so wie die Päpste. Es wird z.B. immer wieder gern Nächstenliebe gepredigt, aber Homosexuelle werden ausgegrenzt. Was hat DAS denn bitte mit der gepredigten Nächstenliebe zu tun? Sie predigen, daß es leicht ist seine/n Ehefrau, -mann, Kinder, Eltern, Freunde etc. zu lieben. Insbesondere seine Feinde müsse man jedoch lieben. Da soll sich nämlich die wahre Nächstenliebe zeigen. Ach ja? Und wie war das mit den exkomunizierten geschiedenen Frauen und Männern? Was mit Andersgläubigen? etc. etc.