Denke ich an den Französischunterricht meiner Schulzeit zurück, so fällt mir die Antwort einer Mitschülerin auf die Frage, welche Sprache denn in Belgien gesprochen werde, ein. Sie antwortete damals "belge", also "Belgisch".
Ein ähnliches Erlebnis kam dann Jahre später an der Arbeit, als eine Kollegin über das interne Nachrichtensystem fragte, wer ihr ein Dokument in belgischer Sprache übersetzen könne.
Zugegeben, beide Erlebnisse fand ich recht erheiternd, da doch allgemein bekannt ist, dass in Belgien Flämisch (Niederländisch), Wallonisch (Französisch) und, in ehemals deutschen Gebieten, Deutsch gesprochen wird.
Allerdings staunte ich später nicht schlecht, als mir beim Lesen der Begriff "Belgian language" unter die Augen kam.
Dabei handelt es sich um eine vermutete, indogermanische Sprache, die weder Germanisch, noch Keltisch war, geht es beispielsweise nach dem Linguisten Maurits Gysseling. Sie soll vom heutigen Nordwestdeutschland, über die Niederlande und Belgien bis ins heutige Nordfrankreich verbreitet gewesen sein und befand sich somit zwischen keltischer und germanischer Sprachwelt.
In diesem Zusammenhang werden auch die Hilversumkultur und der sogenannte Nordwestblock ins Spiel gebracht. Obwohl wohl die meisten Quellen die antiken Belger als keltischsprachige Bevölkerung klassifizieren, die, wie erachtet, auch germanische Beimischungen hatte, sollen sie laut Julius Cäsar allerdings eine eigene Sprache gesprochen haben. Das muss nicht unbedingt korrekt sein.
Jedoch sollen Ortsnamen im heutigen Belgien Rückschlüsse darauf erlauben, dass dort vormals eine nichtkeltische, aber auch nichtgermanische Sprache gesprochen wurde.
http://en.wikipedia.org/wiki/Belgian_language
http://nl.wikipedia.org/wiki/Belgisch_(taal)
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordwestblock
http://de.wikipedia.org/wiki/Hilversum-Kultur
http://de.wikipedia.org/wiki/Belger