CO2 leichter als 'Luft'
Hallo zusammen,
ich bin gerade mit meinem intelligenten und engagierten Neffen darüber am diskutieren, ob CO2 eine Ursache für Klimaerwärmung sein kann. Ich bin eher auf der Pro-Seite und er auf der Contra-Seite.
Dazu versuche ich zur Zeit Informationen zu sammeln. Dabei bin ich eben auf dieses Forum gestoßen. Ein Argument, das auf den ersten Seiten immer wieder gerne gebracht wird ist, dass CO2 schwerer ist, als Luft und damit niemals in die obere Atmosphäre steigen kann. Das klingt auf den ersten Blick plausibel, aber unsere Luft ist ja kein 'Einstoff' sondern ein Gemisch aus vielen unterschiedlichen Gasen. Hauptbestandteil ist Stickstoff, ein großer Anteil ist Sauerstoff, dann noch paar Edelgase, hauptsächlich Argon und dann noch minimal CO2.
Es stimmt schon: CO2 ist schwerer als alle anderen Bestandteile:
Ein Mol Sauerstoff hat eine Molmasse von 16 Gramm, da es immer als O2 vorkommt, sind es dann 32 Gramm, Ein Mol molekülarer Stickstoff hat eine Molmasse von 28 Gramm und CO2 44Gramm. Argon liegt mit 40gramm irgendwo zwischen den schwereren Gasen. Theoretisch müsste sich die Luft im Laufe der Zeit entmischen, also ganz unten müsste sich das CO2 absetzen, darüber eine fette Schicht Argon, denn eine richtig dicke Schicht Sauerstoff und der Rest müsste bis zum Ende der Atmosphäre aus reinem Stickstoff bestehen.
In den Lehrbüchern ließt man, dass die Zusammensetzung (Massenanteile) der Luft aber oben wie unten identisch ist.
Dass die Luft in der Troposphäre homogen ist, ist einleuchtend, weil durch Wetterphämomene wie z.B. Thermische Auf und Abwinde ständig überall eine heftige durchmischung statt findet.
Dass CO2 sich allgemein gleichmäßig verteilt, ist auch einleuchtend, weil der CO2 anteil so gering ist, dass er einfach in die andere Luft hinein diffundiertund sich von selbst möglichst gleichmäßig verteilen will. Man könnte sagen, das Gasgemisch Luft löst CO2 in sich. So wie CO2 auch in Wasser gelöst sein kann. Oder so wie Salz in Wasser gelöst sein kann, obwohl die meisten Salze vieeeel schwerer sind, als Wasser. Schüttet man jedoch sehr viel Salz ein einen begrenzten Wasserbehälter, wird das Wasser irgendwann nicht mehr in der Lage sein, weiteres Salz zu lösen. Der Rest bleibt dann halt unten auf dem Boden liegen.
Aus dem gleichen Grund sammelt sich vermutlich auch bei einem Hausbrand das CO2 am Boden: Die Luft ist nicht mehr in der lage, so große CO2 Mengen zu lösen. Was zuviel ist, sammelt sich dann am Boden.
Falls meine 'Theorie' stimmen würde, wäre das Argument, dass CO2 nicht klimaschädlich sein kann, weil es da oben gar nicht vorkommt, weil es schwerer ist als Luft, entkräftet.
In einem anderen Bericht habe ich gelesen, dass CO2 vom Menschen nur um 0,8 Promille erhöht wird. Das klingt sehr wenig. Aber es passt ungefähr zur erwarteten Temperaturzunahme der Atmosphäre, denn wir müssen bei unseren Berechnungen nicht von 0°C ausgehen, sondern vom absoluten Nullpunkt Null Kelvon, der Temperatur, die wir auf unserer Erde ungefähr hätten, wenn sie nicht von der Sonne beschienen würde. In unseren Breiten haben wir im durchschnitt 285°K. Eine Erhöhung um 0,8 Promille pro Jahr entspricht 0,8% in 10 Jahren. 0,8% von 285°K sind 2,28°C. Viel mehr behaupten die CO2-'Panikmacher' gar nicht. Also ist der Bericht mit den lächerlichen 0,8 Promille kein Gegenargument gegen die CO2-Debatte sondern eigentlich ein Argument dafür.
Dann gibt es Messungen, dass die Temperaturen in den letzten Jahren nicht gestiegen, sondern gesunken ist, mit außergewöhnlichen Schneefällen usw.
Wir wissen, dass unsere Temperaturen nicht nur von einem Faktor abhängen, sondern von vielen. Wenn die natürlichen Schwankungen von unseren 2,28°C überlagert werden und wir zufällig in einer Phase leben, in der die anderen natürlichen Phasen eine Abkühlung bewirken, die stärker ist, als die Zunahme durch das CO2, so scheint die CO2-Theorie widerlegt zu sein. Tatsächlich ist sie es aber nicht.
Dann gibt es noch die Umfrage in den USA, in der tausende von Akademikern unterschreiben, dass CO2-Wirkungen auf das Klima nicht bewiesen sind. Das mag sein. Aber seriöse Wissenschaftler sind was Beweise angeht, 100%ig.
Solange die allerkleinste Lücke im Beweis existiert, gilt eine Sache rein wissenschaftlich gesehen, als nicht bewiesen. Soweit ich weiß (bin mir aber nicht sicher) ist gerade mal bewiesen worden, dass CO2 eher durchlässig ist für kurzwellige Strahlung und eher absorbierend für langwellige Strahlung.
Daraus könnte man schließen, dass bei höherer Konzentration von CO2 in der Atmosphäre der Energieeintrag durch die Atmosphäre nicht nennenswert beeinträchtigt ist, während die Ausstrahlung der Erde (ja die Erde strahlt auch beträchtliche Mengen Energie in den Weltraum aus!) beeinträchtigt ist. Kurzwellige Strahlung trifft auf die Erde und erwärmt sie. Die Erde strahlt einen gaaanz kleinen Anteil von paar Promille wieder als sichtbare Licht in den Weltraum zurück. (Sonst wäre die Erde vom Mond aus nicht sichtbar) aber der größte Teil wird als Wärmestrahlung reflektiert. Wenn nun die Wärmestrahlung zum Teil durch die CO2 angereicherte Atmosphäre wieder zur Erde reflektiert wird, haben wir den gleichen Effekt wie im Treibhaus, was dem Effekt ja auch den Namen gegeben hat.
Nun lasst uns mal rechnen: Im Sommer trifft pro m² eine Strahlungsleistung von sagen wir mal 1000Watt auf die Erde. Die Erde hat eine bestrahlte projizierte Oberfläche von 6000*6000*pi Quadratkilometern. Das entspricht einer Fläche von 113000000000000m² * 1000 Watt. Wenn von dieser Wärmeleistung nur 1% mehr auf der Erde zurückbleibt, haben wir eine zusätzliche Heizleistung die ein vielfaches aller Kraftwerke der Welt entspricht. Dagegen könenn noch nicht einmal Atomkraftwerke anstinken.
Meine Meinung ist die: Wir sollten das mit dem CO2 durchaus ernst nehmen. Wenn wir in 50 Jahren wissenschaftlich so weit sind, dass wir wissen, dass CO2 doch nicht sooooo riskant war, dann können wir drüber lachen. Aber wenn wir heute den möglichen CO2-Klimaeffekt einfach so misachten, weil wir kein Bock haben uns umzustellen, dann dürfen wir in 50 Jahren nicht meckern, wenn das Klima total verrückt spielt, weil sich die Klimaerwärmung mit einer natürlichen Warmzeit übrlagert und wir auf einmal 10° Wärme mehr haben und unser gesamtes biologisches Gleichgewicht so durcheinander gerät, dass die Erde für Menschen nicht mehr lebenswert ist.