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Nach dem Wahlerfolg in Berlin muss sich die Piratenpartei erstmal selbst finden. Kaum jemand der Mitglieder ist Vollblut-Politiker, aber das machte die Partei vermutlich auch so sympatisch für die Wähler
Deutschlandweit scheint die Piratenpartei derzeit ein hoch zu erleben. So hat es die Partei geschafft in Umfragen die Mehrheit von Rot-Grün zu zerstören. Für einen Moment würde sogar eine Koalition aus CDU-FDP und Piratenpartei als Regierung Deutschlands gewählt werden.
Deswegen werden manche Politiker anderer Parteien jetzt munter. Man solle mehr auf die Themen der Piratenpartei eingehen, da dies eindeutig viele Menschen interessiere. Zu Piraten-Info-Abenden kommen immer mehr Besucher, z.B. auch in Dresden und Leipzig.
Und zum heutigen Tag der Deutschen Einheit hat die Piratenpartei auch etwas beizutragen. Sie würde die inzwischen zerstörten Hoffnungen der Menschen die mit der Vereinigung aufkamen neu aufnehmen und vertreten. http://www.golem.de/1110/86793.html
Das mit der Latzhose ist vllt. etwas übertrieben oder für eine einmalige Aufmerksamkeits-Aktion noch ok, aber sich normal anzuziehen anstatt Anzug find ich gut
Und das obwohl die Mitglieder weiterhin kein sehr positives Bild abliefern. Da sagt der eine etwas anderes als sein Mit-Parteimitglied, über viele politische Vorgänge sind sie auch nicht informiert. Ist dieser hohe Stimmenanteil vlt. einzig der Politikverdrossenheit verschuldet? Würden die bisherigen Nicht-Wähler die Piraten wählen, nur weil sie - anders - sind? Würden bisherige Wähler die Piraten wählen, weil sie diese Partei noch nicht auf dem politischen Schlachtfeld erlebt haben und irgendwie etwas erfrischendes erhoffen?
Soviel positives man auch über sie sagen könnte - in meinen Augen sind sie momentan noch ein kleines Feuer, welches vlt. bald schon erlöschen könnte. Sie müssen in kurzer Zeit echte Akzente setzen und zeigen was sie drauf haben. Bei aller Transparenz - Glaubwürdigkeit spielt eine viel wichtigere Rolle.
Dies basiert auf einem Fehler in unserem Wahlsystem. Da nur die abgegebenen und gültigen Stimmen gewertet werden profitieren die Parteien paradoxerweise von einer schlechten Wahlbeteiligung. Wenn nur die Hälfte der Wahlberechtigten zur Wahl geht und davon wiederum nur ein Drittel die Partei X wählt, hat diese eigentlich nur etwas mehr als 16% der gesamten möglichen Stimmen bekommen. Sie brüstet sich aber damit, 33% erhalten zu haben und meint, einen klaren Wählerauftrag erhalten zu haben. So lange die nicht abgegeben und/oder ungültigen Stimmen nicht gewertet werden, so lange werden Parteien wie die Piraten als Auffangbecken für diese Stimmen benutzt. Mir ist dies lieber als die Lügengeschichten zum Wahlausgang der großen Parteien. Vielleicht kann durch eine solche Geschichte ja endlich mal das Wahlsystem überarbeitet werden. Dies ist nämlich nur möglich, wenn die großen Parteien merken dass die Luft für sie dünner wird.
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