In diesem Rahmen kann ich mal von den 10 Jahren ohne Strom, Wasser und Telefon erzählen die ich erlebt habe. Ok, ich hatte eine Solarpanele mit Batterie so dass ich hin und wieder eine Kassette hören konnte.
Das Wasser holte ich mir direkt von einer Quelle, das Gebrauchswasser vom Regenwasser, das Geld für Lebensmittel als Straßenmusiker und das Holz zum Kochen und heizen aus dem Wald. Habe aber auch einen Gaskocher.
Lebensmittel kamen zum Teil aus dem Garten gemischt im Pilzen und Maronen aus dem Wald.
Interessant war das wenn sich die Sinne an den mangelden Input gewöhnt haben alles langsamer aber gründlicher "taktet", so bekam ich mal Besuch aus Berlin und empfand es sehr schwer dieser schnellen und springenden Konversation zu folgen. Reden ohne Denken, so kam es mir vor, tatsächlich waren sie es einfach gewohnt so schnell zu Reden und zu Denken.
Die Zeit wurde nie lange, immer gibt es etwas zu tun wie Lesen, Garten, Meditieren, musizieren oder einfach nur vor sich hinstarren, den Lauf der Sonne beobachten, Insekten und Tiere beobachten, Bastelleien, Schnitzereien, Nachdenken oder nicht mehr Denken weil es keinen Sinn macht im Kreis zu denken. Es ist unglaublich mit was man sich so beschäftigen kann wenn man sich dem Druck entzieht am Ende des Tages irgendwem irgendein Resultat vorweisen müssen zu glauben.... und keine Kamera zuschaut.
Seit 2003, glaube ich, bin ich wieder verkabelt und merke ganz klar das die Kreativität auf allen Ebenen darunter leidet.
Zu wissen was auf der anderen Seite der Erde vor sich geht ist auch nicht immer sehr aufmunternd.
Zum Glück gibt es ja Aus-Schalter.
Es gibt auch jetzt Millionen von Menschen die unter Umständen leben die wir wohl als Mittelalterlich bezeichnen würden.
Alles Gewohnheit und eine Definition von "ich leide".